[ERFAHRUNGSBERICHT] Dynastar Speed Course Ti

Monzo
Beiträge: 24
Registriert: 16.02.2013 19:10
Vorname: Dominik
Ski-Level: 65

[ERFAHRUNGSBERICHT] Dynastar Speed Course Ti

Beitrag von Monzo » 16.03.2013 12:57

Hallo allerseits!

Anbei mein Erfahrungsbericht. Zur grundsätzlichen Vorgeschichte viewtopic.php?f=97&t=15934

Modell:
Dynastar Speed Course Ti (171 cm), Bindung Look PX 12.

Vorgeschichte:
Der Ski wurde mir hier im Forum wärmstens empfohlen. Ich habe mich für die 171cm-Version entschieden, da ich einen wendigen GS-Ski testen wollte.

Erster Eindruck:
Der Ski stand frisch vom Service präperiert im Laden. Vom Design her wirklich ein schöner Ski, macht was her. „Born in Chamonix, Mont Blanc Valley“ steht dezent auf der Seite. Aus dem Halter genommen und „Uff!“, ziemlich schwer im Vergleich zu meinen alten Atomic Beta Carv 9.18 (180 cm). Er wirkte auf mich sehr „massiv“ gebaut. Erste Bedenken machten sich breit, ob er durch das Gewicht überhaupt leicht drehbar und wendig sei. Auffällig war für mich die Position der Bindung, etwas mittiger als bei anderen Skiern.

Getestet wurde der Ski anschließend drei Skitage. Der Schnee war vormittags gut, festgefahrener Altschnee, gegen Nachmittag schlechter, da sonnig und warm, der Schnee wurde sulzig, langsamer, teilweise kompakte Schneehaufenbildung auf einigen Pisten.

Anbei meine Eindrücke nach Kategorien.

Geschwindigkeit:
Der Ski will getreten und gescheucht werden, nur dann gibt er seine Qualitäten preis. Sehr wendig, flink. Geschwindigkeitsindex daher mittel bis schnell. Bei langsamem Tempo schwieriger und etwas anstrengend.

Laufruhe / Stabilität:
Diesen Ski bringt nichts aus der Ruhe. Er zieht alles gnadenlos durch, egal, wie der Zustand der Piste ist. Ab mittleren Geschwindigkeiten auf die Kante gelegt entsteht ein wahnsinniger Zug, daß es einem das Grinsen ins Gesicht treibt. Allerdings: Die Oberschenkel werden schon gut beansprucht, die spürt man abends, wenn man ihn die meiste Zeit durch lange Kurven scheucht. Die Länge von (nur) 171 cm war überhaupt kein Thema. Kein Flattern, kein Nervöswerden.

Kurvenverhalten:
Absolut stabil, sauber, sicher, tempofest. Die Schwungeinleitung gelingt ab einem gewissen Tempo mühelos und spielend. Das Eigengewicht des Skis macht sich in keinster Weise bemerkbar. Spürbar unterschiedliches Verhalten, ob man Druck auf die Schaufel gibt oder das Gewicht nach hinten legt. Auf der Schaufel zieht er zügig rum, hinten hingegen druck- und kraftvoll.

Kurzer Schwung:
Klappte überraschend gut. Allerdings nicht seine Stärke. Es erfordert Kraft und Konzentration, da er bei niedriger Geschwindigkeit eben nicht so locker rum geht.

Langer Schwung:
Seine Parade-Disziplin. Einmal aufgekantet und Druck gegeben entsteht ein sehr starker Zug, der einen förmlich durch die Kurve zieht. Am Ende des Tages drücken zwar die Oberschenkel, aber man wurde mit einem tollen Fahrerlebnis entlohnt.

Driften:
Ging überraschend einfach. So kann man auch mal entspannt die Pisten hinuntercruisen. Allerdings will dieser Ski auch beim Driften geführt und aktiv gefahren werden.

Handling:
Je höher das Tempo, desto einfacher. Bei mittleren und höheren Geschwindigkeiten kann man den Ski sehr flott und einfach umlegen. Bei niedrigem Tempo ist etwas Arbeit angesagt, hält sich aber im Rahmen.

Komfort:
Ich würde dem Ski nicht das Prädikat „komfortabel“ geben. Vielleicht ist er für einen GS-/Racecarver relativ bequem, das mag sein, aber im Vergleich zu einem klassischen Allroundcarver eher nicht. Der Ski will aktiv gefahren und gedrückt werden. Gemütliches Herumschwingen nimmt er hin, aber sichtlich wohl fühlt er sich eher bei schnelleren Tempi. Dafür ist er gemacht.

Positive Überraschungen:
Die Einfachheit des Umlegens, die Wendigkeit ab einem gewissen Grundtempo, sein Zug auf der Kante, seine Laufruhe und Stabilität. Selbst im Sulzschnee wird alles durchgezogen. Er vermittelt bei hohem Tempo eine unglaubliche Sicherheit.

Negative Überraschungen:
Fährt man den Ski denn ganzen Tag so, wie er es mag, brennen abends schon die Oberschenkel. Im "Mix-Betrieb" bleibt es aber im Rahmen. Trotzdem definitiv nichts für untrainierte Leute.

Fazit:
Der Ski macht richtig viel Spaß! Wer einen sehr wendigen und zugänglichen Racecarver aus der GS-Ecke sucht, wer gerne auf der Kante alles durchzieht / durchcarvt und schnell die Lage im Schnee wechselt, der sollte den Ski unbedingt mal probieren. Erfahrung und Technik muss allerdings vorhanden sein. Der Ski ist nunmal trotz guter Zugänglichkeit ein sehr sportlicher Ski.

Benutzeravatar
Lothar
Beiträge: 839
Registriert: 20.01.2006 15:07
Vorname: Lothar

Re: [ERFAHRUNGSBERICHT] Dynastar Speed Course Ti

Beitrag von Lothar » 17.03.2013 13:26

Vielen Dank für Deinen Bericht! Den Ski mag ich auch gerne mal testen...

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag