Seite 6 von 6

Re: Psaltis persönlicher Skikindergarten

Verfasst: 31.01.2010 21:15
von psaltria
beate hat geschrieben:Das war ganz normaler Unterricht, mit einem völlig normal begabten Anfänger.
Nicht unbedingt eine Herausforderung :oops: :wink: !
Oder wie Beate auf der Piste nach einigen Abfahrten in ihrer geschätzt lakonischen Art von sich gab:

"Eigentlich hatte ich jemanden erwartet, der sich ohne fremde Hilfe nicht allein in den Skischuhen halten kann. (...) Ich habe ja schon eine Menge Anfänger erlebt, die sich krass überschätzt haben. Du gehörst zu denen, die sich deutlich unterschätzen." :-D

Nach einem Dreivierteljahr vollkommen anderer Selbsteinschätzung ist das eine kaum in Worten zu beschreibende Erleichterung für mich, dass ich nun doch nicht der unsportliche Bewegungsidiot bin, der laut O-Ton Bispingen "in jedem Gruppenkurs hoffnungslos untergehen" würde. Was mich rückblickend sehr nachdenklich macht, ist die hohe Dunkelziffer der Leute, denen nach Schnupperstunden im "Heidekühlschrank" oder an anderen ähnlich (un-)qualifizierten Schulungsorten vollkommen unnötigerweise das Skifahren für den Rest ihres Lebens verlitten wird - und das immerhin für stolzes Eintritts-, Verleih- und Kursentgelt! Denn wer nicht wie ich so stur an seinem Ziel festhält und vor allem das Glück hat, mit positivem Rückenwind in Rat und Tat wie durch unser Forum doch noch erfolgreich auf die Bretter zu finden, würde doch dem Urteil eines vermeintlich gut qualifizierten Lehrers einer DSLV-Skischule wie in Bispingen ohne weiteres Glauben schenken. Für den Wintersport-Tourismus muss doch so etwas auch enorme Einbußen bedeuten, wenn potentielle Gäste (Bispingen versteht sich immerhin als werbende Außenstelle von Sölden) durch solche Erfahrungen abgeschreckt werden. Selbst wenn man sich trotz allem zu einem erneuten Versuch entschießt, schleppt man doch im Kopf immer die Angst mit sich herum, dass einem in einer Skischule im designierten Urlaubsort ähnliches noch einmal widerfahren könnte. Und dann wäre nicht nur mal ein Tag versaut, sondern ein ganzer kostbarer und meist auch nicht ganz billiger Winterurlaub. Wer will das schon?

Mit meiner Vermutung einer besonderen Betreuung wollte ich gar nicht speziell auf das rückwärts Vorwegfahren abzielen. Für mich vollkommen einsichtig konnte mich Beate bei meinen Verrenkungen so viel besser beobachten und beim Pflug wie geschildert auch sehr wirkungsvoll intervenieren. Was die positive Wirkung des Rückwärtsfahrens auf meinen Gemütszustand angeht, wäre es aber in meinem Fall nicht vonnöten gewesen: Von der ersten bis zur letzten Sekunde der Privatlektion fühlte ich mich sehr wohl und in den besten Händen. Die wohl einzige Schrecksekunde war mein erstes Herauspurzeln aus dem Lift, die sich aber auch im Nu wieder in eine entspannte Lernsituation wandelte. Ab einem bestimmten Punkt machte ich mir bald sogar fast mehr Sorgen um Beate auf ihren verkratzten Leihlatten als um mich selbst; auf den Dingern ging vor- wie rückwärts nämlich irgendwann gar nichts mehr 8)

@Martina: Claudia und Beate mögen vielleicht in puncto Skitechnik "nur" ganz normales geleistet haben, aber psycholgisch haben sie schon ein kleines Wunder vollbracht, indem sie mir mein fast verloren geglaubtes Zutrauen (s.o.) zurückgegeben haben.

Andreas

Re: Psaltis persönlicher Skikindergarten

Verfasst: 02.04.2010 11:18
von psaltria
8. Auf in den Frühling!

Das Osterfest steht unmittelbar bevor, draußen scheint die Sonne bei milden Temperaturen und ich möchte nicht versäumen, Euch allen und insbesondere meinen beiden unerschrockenen Starthelferinnen Beate und Sabine schöne Feier- und Frühlingstage zu wünschen.

Die arbeitsfreien Tage werde ich nutzen, um meine Ski zu wachsen und bis zum nächsten, hoffentlich wieder schneereichen Winter einzulagern. Dass sich dieser Satz jetzt so selbstverständlich schreibt, war heute vor genau einem Jahr noch völlig unvorstellbar. So toll war mein Einstieg in das Hobby in Bispingen damals bekanntlich nicht gewesen. Nun sieht die Situation glücklicherweise schon vollkommen anders aus, wenngleich wohl ein familiärer Skiurlaub in alpinen Regionen für mich/uns auf absehbare Zeit aus verschiedenen Gründen nicht stattfinden wird.

Wie schon das Motorradfahren, wird Skifahren leider mein ganz persönliches Hobby bleiben. Also liebe Leute, wenn Ihr Partner(innen) habt, die Euch zuliebe auf die Bretter steigen und dann dabei vielleicht auch nicht die größte Meisterschaft entwickeln - seid froh und glücklich, dass sie es uberhaupt gewagt haben! Es ist nämlich alles andere als selbstverständlich.

Ich möchte mich aber nicht beklagen, sondern freue mich, meinen Jugendtraum doch noch verwirklicht zu haben. Der nahe Harz bietet m.E. für mich auch in der nächsten Saison gewiss noch ausreichend Möglichkeiten zum Üben; einzig der "Flaschenhals", dort vermutlich keine nach neuzeitlichen Methoden lehrende Skischule finden zu können, wird leider einschränkend wirken. Doch vielleicht findet sich auch dafür noch eine Lösung. Ich bin da recht optimistisch.

Viele Grüße

Andreas

Re: Psaltis persönlicher Skikindergarten

Verfasst: 09.01.2017 20:38
von psaltria
Nach langer Zeit wieder ein Hallo in die illustre Runde! Und einen herzlichen Gruß an alle Altgedienten hier, die mich vielleicht noch kennen :)

Gerade habe ich mit Staunen festgestellt, dass mein vor rund 6 Jahren begonnener Blog hier immer noch relativ weit oben steht. Meine beiden großherzigen "Skimütter" Claudia und Beate sind gar nicht mehr hier aktiv bzw. haben ihre aktive Laufbahn als Skilehrerin beendet. Was mich betrifft, bin ich trotz der ermutigenden ersten Schritte im Winter 2010 in Sachen Skifahren lernen seitdem leider keinen einzigen Schritt weitergekommen. Meine Frau und die mittlerweile fast 11jährige Tochter sind nicht so recht für Wintersport im Allgemeinen und alpines Skifahren im Besonderen zu begeistern. Allein in den Winterurlaub fahren ist aus familiären Gründen auch (noch) keine Option, zumal es in meinem Freundeskreis entweder nur bekennende Nichtwintersportler gibt oder solche, die in ihrem kostbaren/teuren Urlaub nun auch nicht gerade mit einem Anfänger irgendwo üben wollen. Zwar wohne ich nur eine runde Autostunde vom Harz als nächstmöglichem Übungsort entfernt, aber die letzten Winter haben es in Sachen Schnee nicht sonderlich gut mit diesem Mittelgebirge gemeint. Angesichts dessen musste ich herzhaft lachen über folgenden Hinweis auf der Webseite der Skischule Oberharz: "Frühzeitige Telefonische Anmeldung empf. 3 bis 4 Wochen VOR dem gewünschten Termin unter : ..." Offenbar ist der Schnee dann gegebenenfalls auch mitzubringen.

Gewissermaßen als "Wintersport des kleinen Mannes" habe ich aber letzten Winter immerhin im reifen Alter von 48 Jahren noch mit Schlittschuhlaufen begonnen. Randnotiz: Im Gegensatz zum Skifahren werden übrigens fast nirgendwo Erwachsenenkurse angeboten, was ich einfach unglaublich finde, und man muss sich ganz schön tummeln, um doch noch einen professionellen Coach für ein fundiertes Grundlagentraining zu finden.

So bleibt der Traum doch noch lebendig, und wenn er sich auch irgendwann nur in sehr bescheidenem Rahmen verwirklichen lassen wird. Eigene Ski und Skistiefel habe ich ja noch...

Andreas