Sabine und der Tiger

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freeriderin
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Re: Sabine und der Tiger

Beitrag von freeriderin » 26.01.2010 09:26

Spitzkehrenkurse? Was es nicht alles gibt :o

Lass Dich nicht ärgern - ich kenne sehr wenige, bei denen Spitzkehren flüssig aussehen. Die überwiegende Mehrheit (mich natürlich eingeschlossen!) macht sich bei jeder Spitzkehre mehr oder weniger zum Affen. Ist halt so :D

Viel Spaß auf der Piste und demnächst dann wieder daneben!

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sabine
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Der Tiger auf dem Gletscher

Beitrag von sabine » 01.02.2010 22:17

Der Tiger auf dem Gletscher

Einmal im Jahr geht es für vier Tage auf den Stubaier Gletscher. Mit einer Gruppe von Leuten Ski fahren, an der Technik feilen und abends gemeinsam kochen. Wobei das Feilen bei manchen, wie z.B. mir, auch mit einer ganz groben Feile passiert, weil einfach so viel verbessert werden muß. :oops: Öhem...

Donnerstag in der Früh ging es los. Mit früh meine ich wirklich früh, denn wir wollten uns gegen halb neun an der Gletscherbahn treffen. Das aktuelle Wetter, das mal wieder über München gen Süden zog, hatte dem allerdings einiges entgegen zu setzen: Schnee und Sturm, eine eher ungünstige Kombination. Die Anreise wurde also zunächst dazu genutzt, das österreichsche und das deutsche Winterdienst-Modell miteinander zu vergleichen. Fazit: zwischen München und Kuftsein wurde gar nicht geräumt, zwischen Kufstein und Innsbruck zwar im Akkord, aber die Schneepflüge fuhren mit ca. 40 km/h nebeneinander her :-( Auf der deutschen Seite ging es schneller.

Mit etwas Verspätung ging es dann in die Höhe. Unten war es übrigens verdächtig leer... :o Aber wenn man weiß, daß das Wetter auf dem Gletscher (zumindest diesem) immer windiger ist als unten – ließ das gar nichts guten ahnen. Wir fahren übrigens immer Ski, außer die Bahn stellt den Dienst ein, dann gibt es Sturmkarten. Die gab es heuer nicht – also sind wir gefahren.

Es war viel weiß: von unten, von oben, von rechts und von links. Sicht eher gegen Null, einiges an Schneeverwehungen. Aber, wie es so schon heißt, bei schönem Wetter kann ja jeder fahren. Meine Herren, was habe ich gekämpft. Bin eckig gefahren, habe gegen Schwindel und Übelkeit gekämpft. Nach dem Motto „face your fears“ habe ich mich dann noch bei immer noch schlechten Bedingungen einer eher steilen roten Piste gewidmet. Danach ging es gleich besser, nach dem Motto, wenn das geht, geht fast alles andere auch...

Irgendwann war der Tag zu Ende, und es ging Richtung Sauna und Essen kochen.

Freitag und Samstag wurden dann schon besser: Morgens schon Sonne, Neuschnee, Nachmittags immer noch schlechtere Sicht und Schnee von oben.

Langsam wurde das fahren besser und machte mehr Spaß. Sagte ich schon, daß diesmal der Tiger an den Start durfte? Er durfte. Dafür mußte er dann auch durch den Neuschnee und mal neben die Piste. Erst mal recht zögerlich, was nicht am Tiger, sondern an der Fahrerin lag. Geschmissen hat es mich nicht. Vor der verwehten schwarzen Piste habe ich mich am Samstag noch gedrückt. Anderes ging zügig und gefühlt auch dynamisch. Endlich hat der Tiger wieder gespielt, fast schon hatten wir das verlernt.

Sonntag dann der Höhepunkt: strahlende Sonne, noch mal Neuschnee und -21°. Powderalarm. Wir sind gefahren, bis die Oberschenkel glühten. Auch die schwarzen Pisten, von denen die eine noch eine Rechnung mit mir offen hatte. Es hat sich herausgestellt, daß es vielleicht geschickter gewesen wäre, diese Rechnung schon am Vortag zu begleichen: Heute war nicht nur Neuschnee drin, sondern der Schnee und die Spuren der Vortage waren auch noch „wunderbar“ schneeverpreßt. Die ersten Schwünge gingen gut und mein aufkeimender Überschwang wurde gleich bestraft: springt doch glatt so ein Buckel mir zwischen die Beine und zwingt mich dazu, eine ausgiebige Schneeprobe zu nehmen. Was soll's, der Schnee war weich. Kurz sortiert, und weiter ging's. Zum üben dann eben neben den Pisten.

Eigentlich wollte ich nicht zu spät zurück fahren. Schließlich waren wir ja vier Tage unterwegs. Aber die Skisucht hat gnadenlos zugeschlagen: bei dem Wetter konnte man gar nicht vor dem Ende des Skibetriebs abfahren. Also noch mal in großem Bogen eine größtmögliche Anzahl von Pisten mitgenommen. Ein Traum! :-D

Schee war's! :D

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Neues vom Tiger

Beitrag von sabine » 23.02.2010 21:54

Neues vom Tiger

Schon mal vorab: dem Tiger und dem Drachen geht es gut – ihre Fahrerin hat in den letzten Wochen ein wenig geschwächelt ... Aber das war dann auch irgendwann vorbei und überstanden. Und nachdem der Wetterbericht für den vergangenen Sonntag beste Aussichten versprach, hielt mich nichts mehr zu Hause.

Es stand denn mal wieder Fieberbrunn auf dem Programm. Das frühe Aufstehen macht mich zwar immer fertig, aber pünktlich um sieben startete der Sabine-Express gen Süden :-) So waren wir denn auch weitgehend vor den anderen Münchnern mit ähnlicher Idee unterwegs, und konnten vor neun die Lifte entern.

Das Thermometer versprach Kälte, aber man merkt, daß die Sonne schon wieder viel Kraft hat – die gefütterte Unterjacke brauchte es gar nicht. Offensichtlich auch, daß hier weniger Tagestouristen und mehr Urlauber sind – bis zehn Uhr sind die Pisten seeeehhhhhr leer, geradezu himmlisch. Danach treffen sich die Skischulen und die Pisten füllen sich, aber auch nicht unangenehm. Aber die Abfahrten bis dahin waren schon mal vom feinsten, die Pisten leicht hart, aber nicht schlimm und schön präpariert.

Zum späteren Vormittag wurde dann alles etwas weicher – womit die ersten ganz offensichtlich schon zu kämpfen hatten.

Mittag im Ferchlstadl und weiter gings. Ich muß auch mal was zu mir und den Pausen sagen: die mache ich offenbar doch nicht so oft. Diesmal mußte ich mich richtig bremsen, um auch mal ein Bildchen mit dem Handy zu knipsen. Die tun mir zwar als eingefleischtem Foto-Fan in der Seele weh, aber die große Kamera darf nicht mit auf die Piste...

Am Nachmittag dann ein paar mal (nicht hintereinander) die einzige nicht beschneite Piste durch den Wald gefallen. Da gab es zwar die eine oder andere Eisplatte, aber auch das ging.

Überhaupt fahre ich diesen Winter durch dieses Skigebiet und frage mich, warum ich in den ersten Jahren hier mit den Pisten so gehadert habe... gehadert haben dieses mal andere: viele Unfälle auf der Strecke, die alle das Klischee – unfit und ohne Vorbereitung zu viel am ersten Pistentag gewollt – zu bedienen scheinen.

Am frühen Nachmittag ging es dann wieder heim, es stand noch ein Kaffeetrinken an. Heute habe ich mal ein bißchen Statistik mitlaufen lassen: in 5h waren es etwa 6.500 Höhenmeter. Wahrscheinlich nix besonderes, aber ich wollte es mal wissen ;-)

Im Kopf gingen mir so ein paar Erkenntnisse der Tage auf dem Gletscher rum: Eine der Aufgaben war gewesen: schöner und runder zu fahren. Ab und zu erwische ich mich dabei, zu arg in ein gebremstes und eckiges Fahren zu verfallen :oops: . Nix da – heute wird mutig und runder gefahren. Puhh. Außerdem fühle ich immer mal wieder in mich und den Ski hinein, wie das denn nun mit einem weniger harten Ski wäre. Denn die Frage kam auf dem Gletscher auch mal auf. Hmmm. Bin ich ein Materalfreak, wenn ich darüber nachdenke, was für ein Ski das denn sein könnte? Klar, es gibt den Drachen, aber das ist ja nix auf den Dauer mit Tourenschuh und Tourenbindung... Diese Saison nicht mehr, aber vielleicht in der nächsten? Grübele ich so manchmal im Lift vor mich hin, wenn ich nicht gerade einfach genieße.

Und hier die Bildchen ...
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... erst mal der Tiger mit Panorama
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Fieberbrunn 1.jpg
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Re: Sabine und der Tiger

Beitrag von sabine » 23.02.2010 21:55

... und noch mehr Bildchen...
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Back to the roots für den Tiger

Beitrag von sabine » 27.02.2010 22:00

Back to the roots für den Tiger

Mein Tiger ist ein etwas außergewöhnlicher Tiger, habe ich das schon mal erzählt? Außergewöhnlich deshalb, weil er mir ursprünglich mal auf dem Gletscher zugelaufen ist. Ab und zu will er dahin zurück. Das durfte er zwar schon Ende Januar, aber man kann ja mal Ausnahmen machen, oder :roll:

Mir war danach, dieses Wochenende wieder Skifahren zu gehen. Mir war aber auch nach winterlichen Temperaturen und Eindrücken. Nicht, daß ich etwas gegen den Frühling habe, aber bitte alles zu seiner Zeit. Das Sulz-Skifahren kommt noch früh genug, heute stand ich irgendwie so gar nicht drauf.

Also fuhr Sabines Ski-Express mal wieder Richtung Stubai-Tal. Blöd nur, daß ich dafür extra früh aufstehen muß. Aber der Tiger scharrte im Flur schon mit den Hufen – ach nee, das ist ein anderes Tier. Egal, er wollte raus. Und ich ja nun auch, also los. Der Wetterbericht war gut, verschwieg allerdings nicht den Wind. Und was das dort oben bedeutet, wissen wir. Aber das haben wir in Kauf genommen. Ist ja schließlich nicht mehr Ende Januar. Schon mal vorab: Irren ist menschlich. Anfangs hatte ich durchaus recht gehabt – später am Nachmittag leider nicht mehr :(

Heute Vormittag lief es – und da habe ich den Tiger eben laufen lassen. Wurde sogar ein wenig übermütig und ließ ihn im windverblasenem Schnee spielen. Auch das ging ganz gut. Die einzige Schrecksekunde hatte ich, als ich es beim Anfahren mal schaffte, aus zwei Ski und einem Stock einen Knoten auf die Piste zu zaubern. Fragt mich nicht, wie ich ihn entwirren konnte, aber es ging. Sah aber wohl doch eher akrobatisch aus ... Öhem, noch mal gut gegangen. :oops:

Irgendwie hatte ich den ganzen Tag müde Beine. Der lockere Lauf gestern war wohl nicht ganz so locker gewesen... So war ich gezwungen, etwas lockerer zu fahren. Ging auch. Über Mittag bekam der Tiger ein wenig Pflege (die einheimischen Ski, also die dort gekauften, bekommen das kostenlos).

Nach dem Essen und der Pflege lief es erst mal komisch. Der Tiger lief wieder wie Hölle. Allerdings kamen mir seine Klauen etwas stumpf vor. Die waren doch gerade geschliffen worden? Es muß an dem Sauerstoffmangel in der Höhe gelegen haben, daß mir der Zusammenhang erst in der zweiten oder dritten Abfahrt auffiel: Der Wind, der Wind, das himmlische Kind. Er hatte immer mehr zugelegt. Und der verblasene Schnee, in dem der Tiger vormittags gespielt hatte, mußte ja irgendwoher gekommen sein. In diesem Fall nicht nur von neben der Piste – nein fein säuberlich waren ganze Pistenabschnitte frei gelegt worden, wie gefegt. Mit meinem locker-flockigen Fahren von vormittags war da nicht viel zu holen. Mit ein bißchen mehr Kante geben aber sehr viel.

Kennt Ihr das: was einem einmal auffällt, läßt sich nur noch schlecht wieder unterdrücken? In diesem Fall war das Eindruck vom Wind, der irgendwie nicht nur stärker, sondern auch kälter wurde. Um kurz vor vier wurde es mir dann schließlich wirklich zu kalt, und ich bin abgefahren.

Alles in allem: mal wieder ein genialer Tag! :D
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Tigerurlaub

Beitrag von sabine » 23.03.2010 15:48

Tigerurlaub

Da sind wir wieder, der Tiger und ich – zurück aus dem Urlaub in Südtirol. Nicht ganz frisch, aber ich zumindest mußte mich erst ein wenig durch Wäscheberge und Arbeit wühlen, bis ich mal was schreiben konnte. Und der Tiger kann zwar viel, aber Schreiben, das kann er nicht...

Ins Grödnertal hat es uns beide verschlagen – wobei eigentlich war der Drache auch mit. Aber wegen Krankheit der Reisebegleitung und reichlich ungünstiger Lawinenlage kam er nicht zum Einsatz – eigentlich hätte ich ihn ja auch mal auf der Piste fahren können, aber das habe ich glatt vergessen.

Denn mit dem Tiger lief es ziemlich gut, wir haben uns blendend verstanden. Auch bei Eis, bei Sulz, auf steilen Pisten und überhaupt. Aber von vorne.

Sonntag – wir wollen uns mal ein wenig einfahren, warm werden (was bei dem eisigen Wind, der pustet, auch nötig ist. Wenigstens scheint die Sonne). Also mal hoch zur Seceda / Col Raiser. Hui – auf der Seceda sind wohl eher Könner unterwegs. Da wird oft schön, kontrolliert und schnell gefahren. Na gut – keine Blöße geben. Runter. Vielleicht auch in schöneren Bögen und ein bißchen flotter, hmm? Paßt, fühlt sich gut an, kann so weitergehen. Es wird nach meinem eigenen Befinden flotter und runder. Weil jemand die Zeitmeßstrecke am Col Raiser unbedingt ausprobieren muß, verlagern wir uns dahin. Aus dem Lift kann man die kurze schwarze Piste wunderbar begutachten. Man könnte doch eigentlich mal, es ist grad so leer... gesagt - getan. Die erste Abfahrt etwas verkrampft und eckig. Hat aber nicht wehgetan, war nicht nicht zu kontrollieren. Also noch mal, weitere Bögen, runder. Fühlt sich gleich viel besser an :) Danach wollte ich es nicht übertreiben und der Rest des Tages war wieder überwiegend rot, rund um den Sasslong.

Montag – wegen Krankheit (nicht meiner) war die Nacht kurz und ich bin alleine unterwegs. Gleiches Programm erst mal, aber da ist diese kleine Stimme in meinem Ohr, die mir zuflüstert, daß heute doch eine super Gelegenheit zum üben wäre. Größe Bögen, kleine Bögen, carven. Und wieder und wieder und wieder. Dann wird die Stimme lauter: könnte man doch auch mal wieder auf eine schwarze Piste verlegen? Hmmm? Man konnte, wegen Mittagszeit war die nämlich schön leer, es bestand also keine Gefahr, abgeschossen zu werden. Fazit des Tages: Schwarze Piste fahren fühlt sich gut an (keine Angst, ich carve die nicht!). Und weil ich einfach fahre, fahre, fahre, bin ich abends ziemlich groggy.

Dienstag – wieder zu zweit unterwegs. Unvorsichtigerweise habe ich von meinem guten Gefühl auf der schwarzen erzählt :roll: Das wird dann auch getestet und in Augenschein genommen. Die Abfahrten werden zügiger, schöner, mehr und angstfreier. Bloß bei der Zufahrt zur Mittelstation bei der Abfahrt nach St. Ulrich durfte ich einmal feststellen: wer bremst, verliert – und darf hochschieben. Blöd, den Fehler mach ich auch nur einmal... Irgendwann haben wir dann „Umlaufbetrieb“ gemacht, ich wollte doch nicht als Bremse unterwegs sein. Ich war aber doch erstaunt, wie viele Ab- und Liftfahrten auch ich in so einer Stunde noch unterbringen kann. Mit schönen Grüßen von den Oberschenkeln...

Mittwoch – Sella Ronde gegen den Uhrzeiger-Sinn (der grünen Richtung) steht auf dem Programm. Sagte ich schon, daß ich die Gegend fantastisch finde? Ich schaue und fahre und schaue und fahre und stelle irgendwann fest, daß ich locker alle unbekannten Piste runterfahre – auch immer brav die Variante, an der „difficile“ steht :o Huch! Bei einem zwischenzeitlichen Blick auf den Pistenplan stelle ich auch fest, daß wir den einen oder anderen Schlenker einbauen. Schööön. Mittags landen wir in Arabba. Und da sollen die schönsten Pisten sein. Also hoch und schauen – und runter. Und – wie soll es mittlerweile anders sein – natürlich wird eine durchweg schwarze Variante gewählt. Erst mal, weil ich nicht aufgepaßt habe und einfach hinterher bin. Irgendwann kam die Erkenntnis, daß dies doch eher steil sei. Und auch ein wenig eisig. Und dann die Erkenntnis: aber fahren läßt es sich gut. Wieder huch! Dann ging es weiter. Weil die Zeit so gut reichte, mit einigen weiteren Abstechern oder „Pisten-Wiederholungen“. Und irgendwann stand ich zum Abschluß oben am Ciampinoi und ertappte mich dabei, daß ich dachte: och – die schwarze sieht aber besser aus als die rote...

Donnerstag – Varianten-Abfahrten sind noch nicht ganz so meins, wenn sie in Rinnen gehen. Außerdem ist mir die Lawinenwarnstufe nicht geheuer (die Südtiroler machen einen 48h-Bericht mit Tendenz. Und drei mit ansteigender Tendenz paßt nicht zu meinem Risikoprofil...). Also fahre ich heute mal die Sella in der anderen Richtung, wieder mit ein paar Zugaben – und bleibe, wie sollte es anders sein, wieder bei den schönen schwarzen Pisten in Arabba hängen. Statt Mittagspause, darf es dann zur Entspannung und Lockerung auch mal eine nette ruhige blaue sein... Bei der Weiterfahrt bleibe ich leider in einer Pistensperrung erst mal hängen, nehme dann doch ein wenig Gelände und muß mich dann vermeintlich ein wenig sputen. Heute ist es wärmer, und der Schnee wird sulzig, die Pisten ausgebeult. Aber in meiner augenblicklichen mentalen Verfassung verbuche ich auch das nur unter: Übungsgelände, Übung macht den Meister. Bis, ja, bis ich später am nachmittag an dieser verfl... schwarzen, buckligen und eisigen Piste ankomme, die schon wieder im Schatten liegt und so vor sich hin gefriert. Und feststelle, daß ich doch besser gestern abend noch meine Kanten hätte nachziehen sollen. Was war ich auch so faul :evil: Aber auch hier komme ich irgendwie runter, schwöre mir, daß die Kanten noch vor Sauna und Abendessen dran sind, und stehe dann oben am Sasslong. Schaue mich so um, und beschließe, mir noch mal schwarz zu geben. Einfach, weil sie da ist. Und wundere mich über mich selber, die bekennende Angsthäsin, Zauderer und Pausiererin. Wann ist das denn passiert?!

Freitag – wir sind in Arabba zum essen und fahren verabredet. Am letzten ganzen Pistentag will ich es etwas ruhiger angehen und bei der Hinfahrt mir noch einen Abstecher auf den Sass Pordoi geben. Nur für die Aussicht, nicht zum Variantenfahren. Das Lawinengeraffel ist nicht dabei und außerdem, siehe oben. Der Blick ist fantastisch, der Frühnebel ist zwar in den Tälern hängen geblieben, aber die Fernsicht oben drüber lohnt den Abstecher. Pünktlich in Arabba wird mal ausnahmsweise pausiert und gegessen und dann werden noch einmal die schönen Nordhänge genutzt. Viel zu früh müssen wir wieder retour. Der Sulz gestern war nichts zu dem Sulz heute, es ist streckenweise doch eher wohldosiertes Wasserskifahren. Zumindest solange, bis die Sonne wieder sinkt und die Temperaturen anziehen. Das tun sie übrigens auch wieder auf meiner „Lieblingspiste“ von gestern, deren Buckel noch höher und deren eisige Stellen noch eisiger zu sein scheinen. Aber diesmal bin ich vorbereitet: meine Kanten sind geschliffen und mein Kopf darauf eingeschworen, die Schwünge einfach um die Buckel rum zu setzen. Beim ersten hapert es noch (reine Kopfsache), dann geht es vergleichsweise gut. Und deshalb gibt es die oberen Pisten der Sasslong mit und ohne Buckel solange, wie es eben geht, um die Verbindung noch zu erwischen. Die Talabfahrt ist deshalb heute noch mal erschwert: schwarz und bucklig. Aber das geht mittlerweile auch. Jawohl.

Samstag – ich will unbedingt noch mal fahren, die Rückreise nach München ist ja nicht so weit. Irgendwie ist heute das Wetter aber komisch. Erst lichtet sich der Nebel nur zögerlich. Dann kommt die Sonne und weicht gleich mal die Piste auf – und das vor 11h?! Da ist es ja fast schon wieder gut, daß die Wolken noch mal wiederkommen und diesem Prozeß ein Ende bereiten. Der Schnee bremst heute deutlich, so daß es bei der Anfahrt zur Mittelstation mal wieder zu einer Mutprobe kommt. Obwohl ich verd... weit oben habe laufen lassen, muß ich ein wenig schieben. Aber weniger als beim ersten Mal. Ha :D ! Na ja, irgendwann werden wir das Gewürge aber leid. Wir müssen ja noch ins Tal schwimmen.

Fazit: gut erholt und gut drauf. Aber ich kann unmöglich jetzt schon die Saison beenden. Man könnte ja eventuell... Ostern... hohes Gebiet... Ich grübele grad so vor mich hin :wink:

P.S. Ich wollte es wissen und habe dann doch mal das Skilevel-Tool nach langer Zeit wieder getestet. Ups! Wobei ich mal davon ausgehe, daß es wie bei so vielem ist: die Fremdeinschätzung wird anders sein :roll:

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Re: Sabine und der Tiger

Beitrag von Ramon 23 » 24.03.2010 12:50

Hallo Sabine!

Ich war Anfang März mit Bekannten zum 4. Mal im Grödnertal. In diesem Jahr sind wir überwiegend Seceda/Col Raiser und in Alta Badia gefahren. Zum Carven ist es auf der Seceda natürlich perfekt. Auf dem überbreiten Hang hat man eigentlich immer Platz und eine perfekte Steilheit. Ob da jetzt schneller gefahren wird? Ist mir noch nicht aufgefallen.
Die schwarze und die Zeitmeßstrecke am Col Raiser bin ich zu Übungszwecken sehr oft gefahren. Vorteil dort ist das es meist sehr leer ist.
In den vorherigen Jahren sind wir immer Mitte/Ende März gefahren. Um das angesprochene "Sulzproblem" zu umgehen, sind wir bewusst eher gefahren und wurden nicht enttäuscht.
Die meisten Pisten waren auch Nachmittags noch in einem Topzustand. Dafür wars halt A....kalt :D

Die Sasslong ist eine schöne Piste, aber für mich nur im Renntrimm oder stark verbuckelt wirklich schwarz. Gut präpariert am Morgen aber sehr gut zu fahren...
Ach Mensch, könnt auch nochmal fahren :cry: Bin Ostern sonst mit Frau und Kind nochmal unterwegs (letztes Jahr Sulden), geht aber dieses Jahr aus persönlichen Gründen leider nicht.

Gruss Nils

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Re: Sabine und der Tiger

Beitrag von sabine » 24.03.2010 19:28

Ramon 23 hat geschrieben:Zum Carven ist es auf der Seceda natürlich perfekt. Auf dem überbreiten Hang hat man eigentlich immer Platz und eine perfekte Steilheit. Ob da jetzt schneller gefahren wird? Ist mir noch nicht aufgefallen.
Ob das sich verändert hat? keine Ahnung, aber es war offensichtlich, daß sich da oben doch eher die guten Carver tummeln, oder anders herum, daß viele extra dazu rauffahren und die anderen eben nicht. War das jetzt verständlich? :wink:
Ramon 23 hat geschrieben:Die Sasslong ist eine schöne Piste, aber für mich nur im Renntrimm oder stark verbuckelt wirklich schwarz. Gut präpariert am Morgen aber sehr gut zu fahren...
Glaub ich gerne - aber dann bin ich sie nicht gefahren... Eher im ausgebeulten Zustand am Ende des Tages :-?

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Saisonvorbereitungen...

Beitrag von sabine » 30.11.2010 14:20

Puhh, es ist aber ganz schön schwer, diesen Blog wieder hervor zu ziehen... Abstauben müßte man auch mal :o

Da habe ich wohl den Drachen und den Tiger besser eingemottet als den Blog. Die beiden hatten jedenfalls eine Rundum-Pflege erhalten und wurden dann sorgsam übersommert. Jetzt sind sie schon wieder ausgepackt und gerade beim Bindung einstellen beim Händler meines Vertrauens.

Denn der Blick nach draußen und in den Wetterbericht meint: vielleicht könnte man ja eventuell und überhaupt - die Saison so langsam eröffnen. Ich scharre schon ein wenig mit den Hufen, die Berge rufen. Nicht, daß ich sie nicht ausgiebigst bestiegen hätte diesen Sommer und Herbst, es waren viele schöne Touren dabei,zuletzt erst vor 10 Tagen. Aber die Verlockung ist groß, diesmal nahtlos in die Wintersaison zu gehen.

Dabei soll auch das Tourengehen wieder auf dem Programm stehen. Um das eher genießen zu gehen, will ich mal an meiner nicht vorhandenen Tiefschnee-Technik feilen. Ich werde also weiterhin berichten.

Mit dabei sein werden in jedem Fall die alten Bekannten, der Tiger und der Drache (s.o.). Neues Spielzeug hat es nicht gegeben, erst mal will ich an der Technik arbeiten.

Auf ein Neues!

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Re: Sabine und der Tiger

Beitrag von ImpCaligula » 30.11.2010 19:43

Wann und wohin geht es los Sabine? :)
Streut Kaviar unters Volk, damit der Pöbel ausrutscht... !

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