Extremecarvers Freerideblog (MTB, Raxski, Longboard)

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urs
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Re: Extremecarvers Freerideblog (MTB, Raxski, Longboard)

Beitrag von urs » 20.02.2012 19:28

extremecarver hat geschrieben:Na wie gut dass ich es nicht mit chinesischem Drill mache.
sorry, was soll der scheiss? du bringst deine freundin in situationen, die sie selbst nicht abschätzen kann. da nützt ihr die beste it-ausbildung nichts. und wenn ich nur die hälfte von deinen abenteuern für bare münze nehme, behaupt ich mal, dass du nicht mal für dich selber in der lage bist, die gefahren richtig einzuschätzen. gleichzeitig treibst du sie mit einer egoistischen ungeduld in den tiefschnee und "beschimpfst" sie implizit als angsthäsin. ich vergleich auch nicht sie mit einer thaifrau sondern DEINE art, wie du von ihr sprichst, mit deren europäischen männern. aber vielleicht bist du auf der anderen seite ihr exotisches abenteuer.

dem chinesischen mittelstand geht es nicht schlecht, und es gibt etliche reiche bis schwerreiche. aber auch bei ihnen wächst das geld nicht auf den bäumen, z.b. in bejing haben sie in der it-branche bereits mit der innerchinesischen konkurrenz zu kämpfen. ich kenne dies zufällig aus eigener erfahrung und war auch schon vor ort.
Der Daus hat geschrieben:Vom modernen und vorgelebten Sicherheitswahn (explizit nicht auf Wintersport beschränkt) halte ich im Übrigen gar nichts, das kann aber an anderer Stelle weiterdiskutiert werden.
solange jemand sich selbst in gefahr bringt, ist mir egal, welchen hang er sich herunterstürzt. hier geht es aber um verantwortung gegenüber von dritten. und sind es nicht viele dieser modernen helden, die mit allen technischen gadgets hochgerüstet im ernstfall davon ausgehen, dass der rettungsheli in fünf minuten vor ort ist?

gruss urs

Blue
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Re: Extremecarvers Freerideblog (MTB, Raxski, Longboard)

Beitrag von Blue » 21.02.2012 23:24

Ich verstehe die ganze Aufregung nicht. Es handelt sich doch ganz offensichtlich um einen satirischen Beitrag, aus einer Karnevalslaune verfasst und stimmig auf den Höhepunkt der närrischen Zeit tempiert. Ich habe mich jedenfalls sehr amüsiert, über den Beitrag und die Antworten, köstlich... Mehr davon!

Sollte Felix beim Schreiben nicht die Narrenkappe aufgehabt haben, tja, dann weis ich auch nicht. Komisch wäre es dann immer noch, zwar unfreiwillig komisch und dadurch noch um eine Stufe komischer als im Falle beabsichtigter Satire. Wie man es dreht und wendet, so oder so, ein begrüßenswerter Beitrag. Und zu pädagogisch sollte man solche Beiträge nicht betrachten. Wer sich hierdurch zu diesem oder jenem Verhalten auf der Piste veranlassen lässt, ist selber schuld. Warnungen sind ja auch zur genüge ausgesprochen, so dass alles seine Ordnung hat.

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Re: Extremecarvers Freerideblog (MTB, Raxski, Longboard)

Beitrag von extremecarver » 05.03.2012 13:47

So und weiter gehts....

Inzwischen waren wir 2 weitere Tage auf Raxski fahrne - und ich dazwischen auch noch 2 Tage freeriden good old Slova,...

Den zweiten Tag (Samstag letzes Wochende) waren wir am Schneeberg in Losenheim. Immer ein gutes Ziel wenn man schon ein paar Grundkentnisse hat, und es liebt einsamst auf der Piste bzw im Sessellift bei meist sonnigem Wetter auf 2 eher einfachen roten Pisten (333 HM) skizufahren. Der Großteil der Besucher kommt einem auf den Pisten in der Gegenrichtung mit Fellen entgegen...

Am zweiten Tag war es quasi perfekter Schnee. In der Nacht nur auf 7-8° abgekühlt, und dann stand die Sonne tagsüber auch meist auf der Piste und es hatte angenehme 10-15°. Die beiden Pisten waren absolut plan und durch den Neuschnee (gut 30cm) zwei Tage vorher weich wie schönster Firn zur Mittagssonne. Perfekte Bedingungen also...


Leider lief es zu Beginn wieder sehr schlecht, sprich zu viel Angst und mentales blockieren. Für die ersten gut 100HM im eher flacheren Teil bestimmt gute 25min gebraucht. Dann endlich etwas steileres Gelände, und siehe, nach 3-4 Schwüngen war die Erinnerung und Zuversicht auf einmal wieder vorhanden, und nach 2 Abfahrten war dann auch fürs erste mal die Angst weg. Stürze nur im unteren sehr flachen Teil, weil es dort halt schon etwas schneller lief, andererseits das parallele Bremsen halt noch kaum funktioniert, und das Zurücklehen mit Raxski hier motorisch schwieriger ist (man hat vom Schwerpunkt her einen kleineren Spielraum, und muss feinfühliger das Gewicht nach hinten verlagern, will man die Geschwindigkeit reduzieren..). Nach 5 Abfahrten machten wir dann eine lange Mittagspause etwas oberhalb des Skigebiets. Die 30-40HM Aufstieg im freien Gelände waren leider ziemlich Kräftezehrend für meine Freundin - bzw viel ihr halt auf einmal auf, wie viel Kraft schon verbraucht war. Immer mal wieder werden wie auf die Raxski angesprochen, sind in AT halt noch lange nicht jedem bekannt (in Tschechien/Slowakei ist das schon anders, da sind Raxski schon so gewöhnlich dass kaum mehr jemand fragt) und wenn ich dann sage dass meine Freundin erst den zweiten Tag auf Skiern steht, sind die meisten sehr beeindruckt...und einige erzählen von ihren Figl Zeiten).


Nach dem Mittagsessen dann leider wieder etwa ein Einbruch, und es brauchte 3 Fahrten bis es wieder recht rund lief. Dann wollte meine Freundin unbedingt lange Ski ausprobieren. Oben ist es dafür aber einfach zu steil, und zum Schlepplift und der blauen Piste wollte ich nicht - weil die Verbindung schon ausgeapert war. Also ein zweites Paar Ski in die Hand, und bis zum unteren flachen Teil mitnehmen. Aus dem Lift raus, gibt es ein kurzes Stück Tiefschnee zwischen zwei Pisten. Wir waren da schon ein paar mal an einer flacheren Stelle gefahren, und das hat gut geklappt. Also mal zur steileren Stelle (kurzes Stück vielleicht so 30-35°) - ich fahre vor und erkläre meiner Freundin wie sie mir nachfahren soll, und bleib nach 5m stehen. Zum ersten mal fährt sie komplett ohne Angst rein, aber vergisst dann mehr oder weniger eine Kurve zu fahren, und so wird sie dann halt doch immer schneller, bis sie so nach gut 10m steckenbleibt und einen Purzelbaum nach vorne macht. Nichts passiert denke ich mir, doch leider ist das Selbstvertrauen auf einmal wieder weg und alte Fehler und Angst herrschen wieder vor, so das gerade auf flachen Stücken kaum mehr was geht. Naja nach gut 20min und im steileren Pistenteil geht es so langsam wieder, und das Vertrauen ist zurück.

Im unteren flachen Teil, so 10m vor der Stelle wo wir die Ski tauschen wollten, dann ein blöder Sturz nach hinten auf einer "Eisplatte", und etwas auf den Hinterkopf gefallen (Helm und Rückenschutz eh an..) und ein bisserl Kopfweh. Naja, nach etwas trösten gehts dann auf die langen Ski. Hier ist es zwar nicht flach, aber auch nicht so flach wie am Idiotenhügel. Ein bisserl Theorie erklärt, und Vorfahrt per Pflug.

Mit den langen Skiern ist das aber gar nicht so einfach, mit Raxski braucht man ja keinen Pflug lernen, und so steht man dann auf Skiern bis auf das Gefühl fürs gleiten und das Wissen wie man im Prinzip einen Bogen fährt, doch eher bei Null da. Pflug und 2-3 Kurven fahren gingen dann jedoch nach ein paar Minuten, also versuchen wir ein paar Kurven aneinderzureihen, wobei ich vorfahre. Auf einmal aber geht ihr beim Pflug die Kraft aus, und sieh fährt geradeaus an mir vorbei (parallele Skihaltung) - ich also hinterher so schnell es geht doch bevor ich sie erreiche, ist sie schon etwas bergseitig von der Piste runter und in den Tiefschnee gestürzt, dabei ein Ski ab und großes Unverständnis. Also beginne ich nochmal von vorne, und wir machen Übungen wie seitlich stehend rutschen (wobei ich halt immer aufpassen muss / festhalten damit sie nicht nach vorne oder hinten wegfährt) bzw seitlich die Piste runtergehen. Nach 20-30m dann allerdings wieder Pflug, ist halt doch einfacher. So kommen wir dann auch irgendwann unten an. (gut 25min für vielleicht 70-80HM auf flachem Hang).


Nach der Einsicht, dass es mit den langen Skiern doch nicht so einfach ist, wechseln wir vorerst auf die Raxski zurück (naja gut, ich hatte mir eh gedacht dass es eher zu früh ist schon die Ski zu wechseln), doch jetzt ist bei der Abfahrt einfach überhaupt keine Kraft mehr vorhanden, und wie wir unten sind, möchte meine Freundin zwar noch einmal rauf mit dem Lift rauffahren (es ist kurz vor Vier Uhr - also Liftschluss), aber ich sehe keinen Sinn mehr darin. Statdessen gehen wir nochmal etwas zu Fuß die Piste rauf, und versuchen nochmal mit den langen Skiern zu fahren. Dass klappt jetzt auch langsam besser und der Pflug klappt jetzt halbwegs im flachen Gelände und nach einer knappen Stunde fahren wir zurück nach Wien....


Am nächsten Tag möchte meine Freundin weiter mit langen Skiern üben, und wir fahren nach Arrabich am Wechsel zusammen mit meinen Eltern, die dort zum langlaufen hinmöchten. Nach dem gestrigen Tag ist aber nicht mehr viel Kraft vorhanden. Die zwei Pisten am Arrabichl sind zwar blau markiert, aber zumindest die Hauptpiste von unten sehend doch eher steil - und durch Wetterumschwung ist es jetzt eher eisig und schneit recht leicht. Dazu liegen dort wo kein Eis ist, 10-20cm Neuschnee. Klassisch wie in alten Zeiten, gehts also zu Fuß den unteren Teil der Piste rauf, und im Pflug herunter, das ist halt auch eher anstrengend, so dass nach gut einer Stunde meine Freundin mit dem Schlepper raufwill, was aber einfach noch zu früh wäre. Also gehe ich mit ihr weiter rauf zu einem steileren Teil, und wir machen weiter mit parrallel zum Hang runterrutschen, und Pflugbögerln.


Nach insgesamt gut 2 Stunden, denke ich dass es genug ist, und wir mit dem Schlepper mal rauffahren können (gut 200HM). Oben angekommen sehe ich, dass es quasi einen Idiotenhang, sprich einen sehr flachen Ziehweg gibt. Den also in gut 30min im Pflug herunter - wobei es so langsam besser wird. Unten angekommen fahren wir noch einmal rauf, aber inzwischen schneit es doch recht stark, und starke Windböen machen es nicht einfach. Diesmal die "steile" blaue Piste runter. Im oberen Drittel läuft es recht gut, doch dann ist einfach keine Kraft mehr vorhanden. Der linksschwung klappt eigentlich noch immer, aber beim Rechtsschwung (der von der Berseite weg Richtung Talseite geht) haperts doch gewaltig und immer mal wieder fällt meine Freundin hin. Obwohl im Prinzip finde ich nicht sinnvoll, klappt es ganz gut, wenn ich sie an der Hand greife, und quasi führe. Und obwohl ich dazu kaum Kraft brauche, klappt es so immer 3-4 Schwünge zu fahren, und dann eine Pause zu machen. Unten angekommen hören wir auf, und gehen in die Hütte was Essen....
Das Umsteigen auf die langen Skier war eher ein Rückschritt IMHO, und so sage ich Ihr, entweder gewöhnlicher Skikurs/Skileher, oder zurück auf Raxski und dann über Snowblades umsteigen auf lange Ski.


Mit der Devise nach ein paar Abfahrten Snowblades auszuleihen, ging es dann Gestern wieder zum Schneeberg. Viel Schnee hats nach dem schönen sonnigen Wetter zwar nicht mehr, aber für die Pisten reicht es noch aus - allerdings hat es durch den Nachtfrost schon sehr harte/eisige Pisten. Also Tag 3 auf Raxski, bzw Skitag 4. Gleich nach dem Liftausstieg und 7 Tagen Pause, gehts kaum besser wie beim zweiten Tag. Anstelle zu bremsen, fährt meine Freundin lieber seitlich bergauf von der Piste, und es braucht gute 20min bis wir das steilere Pistenstück errreichen, die harten Bedingungen machen ihr einfach zu viel Angst. Da will sie aber nun nicht herunter, also umfahren wir es am Ziehweg für die erste Hälfte. Wieder bei der Piste dann sozusagen ein Glücksfall. Eine schlechte Skifahrerin wurde dort von ihrem Mann einfach stehengelassen und traut sich nicht weiter. Also helfe ich zuerst ihr 3-4 Schwünge im steileren zu machen, und gehe dann wieder rauf zu meiner Freundin, die nun endlich auch ins steilere fährt. Nach den ersten 3-4 Schwüngen kommt dann endlich das selbstvertrauen wieder, und es geht ab dann recht zügig herunter, und wird von Abfahrt zu Abfahrt besser. Nach 6 Abfahrten ist es zwölf Uhr, und wir gehen für 1 Stunde in die Mittagspause...


Nach der Mittagspause gibt es zwar wieder für gut eine Abfahrt kleine Rückschitte, aber diesmal ist es nur sehr moderat, und wohl auch, da heute der komplette Tag sturzfrei verlief (gab nur 2 oder 3 Ausrutscher im superweichen Sulzschnee im steilen) wurde es besser und besser. Zum Ende hin war noch immer etwas Kraft vorhanden, und sie lernte auch, wie man im flachen sich entspannen kann ohne gerade dort zu verkrampfen und viel Kraft zu verbrauchen. So fuhren wir nach der Pause gleich 11mal rauf, und zum Ende hin brauchten wir nur noch gut 7-8min für die 333HM Abfahrt. Zum Ende hin, schafften wir es dann auch, die Raxski schulterbreit, und nicht breiter zu fahren, und dabei schön parrallel zu halten. Auch klappt inzwischen die Geschwindigkeitskontrolle und bremsen auch beim seitlichen Rutschen sehr gut, und also nicht mehr fast nur noch über zurücklehnen, bzw wieder "bergauf" fahren. Die Kurven gehen jetzt auch trotz inzwischen sehr kaputter Piste (hat halt doch knapp 10° in der Sonne) sehr zielgenau, und so klappt es immer, dass sie punktgenau anhält, bzw die Kurven fährt.


Was dagegen noch weniger bzw überhaupt nicht klappt, sind motorische Übungen, wie herunterrutschen der Piste auf Skischuhen, wobei die mal harte Teile, und mal zusammengeschobener Schnee es auch nicht leicht machen. Hier werden wir in Zukunft auch ohne Ski noch ordentlich üben müssen. Denn richtige Ballance ist einfach das A und O, und die lernt man am besten indem man auch mal ohne Ski sich auf Schnee bewegt, und da fehlt meiner Freundin halt leider noch die komplette Erfahrung.


Vor der letzen Abfahrt gingen wir dann vom Sessellift nochmal gut 5min zu Fuß rauf, um einen steileren Buckelpistenhang (geschätzt so 30°, etwa wie Steilhang einer schwarzen Piste) abseits der planierten Pisten zu fahren. Auch das ging nach ein bisserl zögerlichem Beginn dann sehr gut und so hoffe ich, dass es nächstes Wochende - also dem letzten mal Training fürs Zillertal - dann von Angang an besser wird. Um fürs Zillertal gewappnet zu sein, wirds zum Hochkar gehen, wo es ja doch eindeutig die steilsten Pisten Ostösterreichs hat, und auch viel einfache Hänge abseits der Pisten. Auf ziemlich genau 6000HM sind wir Gestern gekommen, mal schauen ob wir nächstes Wochendende schon 10k pro Tag anvisieren können.


O.T. gegen zwei Uhr sahen wir beim hochfahren einen Helikopter im bereich der "Riesen" fliegen. Etwas über eine Stunde später sahen wir den Heli wieder wegfliegen. Ich bemerkte noch, na da wird sich wohl hoffentlich nur jemand den Haxen gebrochen haben, Lawinengefahr gabs ja sogut wie keine (1er). Doch schon zwei Stunden später hab ich von Freunden eine Mail zu dem tödlichen Unfall bekommen - wo ein Pensionis (68 Jahre) die breite Ries je nach Angaben 500-800 Meter abgestürzt ist, direkt nach der Einfach kam er zu Fall, und noch am Berg verstarb. Die Breite Ries ist eindeutig die einfachste aller klassischen Abfahrten am Schneeberg, und wird derzeit wohl von gut 100-200 Tourengehern täglich befahren (evtl Österreichs beliebteste Skitourenabfahrt). Schon krass, dass hier sowas passieren kann, ist ja im Gegensatz zum Vestenkogel, oder den anderen wirklich steilen Abfahrten am Schneeberg doch sehr sehr milde (und daher auch schon 1905 durch Zdarsky - dem mehr oder weniger Erfinder des Alpinskis - befahren worden). Aber dort war es nicht aufgetaut, und wenns eisig ist, muss man halt schon auf einfachen Steilabfahrten aufpassen - selbst wenn dort fast so viel los ist wie in der Kärntner Straße...
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Re: Extremecarvers Freerideblog (MTB, Raxski, Longboard)

Beitrag von extremecarver » 11.03.2012 22:36

Naja, während Urs in Vals sich als Retter in der Not erweist, indem er einer Voralbergerin die Ski wegnimmt, anstatt ihr fahren beizubringen oder ihrem Mann den verdienten Obstler kaltstellt 8) hab ich mit meiner Freundin nun mehr oder weniger das Lernziel erreicht.

Am Samstag war Tag 4 auf Raxski (bzw Tag 5 auf Ski wenn man die drei Stunden auf den ungeigneten langen Ski mitzählt) und die Fortschritte werden nun schon recht gut sichtbar. Zwar waren die ersten Meter vom Parkplatz Richtung Lift kurz wieder eine Überwindung, doch dann zeigte sich das skifahren doch nur halb so schwer ist, und das obwohl die Pisten nicht grad anfängertauglich waren. Nach den frühlingshaften Tagen, wollte es am Samstag nicht in die Plusgrade oberhalb von 1400m, und so waren die Pisten doch zu 2/3 eisig (eisig im Sinne von dem was der Durschnittsskifahrer unter eisig versteht - eine Wasserbalkenpräparation gibt schon mehr her - und für mich selber ging es als griffig hart durch) , 1/3 wurde durchan die gut 10-15cm Neuschnee vom Donnerstag/Freitag verdeckt.


So ließ ich mich überreden, dass wir diesmal auf blauen Pisten anfangen, obwohl ich da ja immer sehr skeptisch bin, schließlich lief es ja bisher eigentlich immer erst nach steileren Stücken gut. Aber ich wollte mal gegen Vernunft nett sein, und so fuhren wir zur Hochkarbahn, um zur längsten blauen Piste zu kommen. Doch da kam mir das Glück rein, denn die blaue Piste war wegen einem Skirennen komplett gesperrt, so blieb uns also nur die rote Piste über um den Tag nach ein paar Ziehwegen anzufangen. Und das war gar nicht so schlecht. Zwar war am Steilhang schon, obwohl erst 9:30, der Schnee zu Buckeln und Haufen neben den Eisplatten zusammengeschoben, aber nach ein paar zögerlichen Schwüngen lief es dann doch recht gut, und am Pistenrand war ein 2-3m breiter Weichschneestreifen, den ich zum runterfahren auserkor.


Unten angekommen, war dann aber recht viel los bei den zwei Sesseln, weil durch die Pistensperre, der Großteil vom Haupskigebiet weggeleitet wurde. Also auf in den vor zwei Jahren renovierten 2er Sessel, der bei sonnigem und windstillen Wetter bei leichtem Frost perfekt einladend war. Oben angekommen stellte sich mir dann die Frage wohin? Noch einmal zur roten und eisigen Piste, oder einfach gleich die schware Draxlerlochpiste runter (mit durchschnittlich ~35° im Steilhang die steilste Piste am Hochkar). Hier hatte wir vom Lift gut sehen können, dass zwei unerfahrene Möchtegernfreerider die "ich rutsche mit Schwimmversuchen und schreiend im Rutschnee auf die Piste runter, und sondier dann nach meinen Skiern Variante" gewählt hatten, und so mehrere Schneerutsche seitlich zum Steilhang, feinsten Pulverschnee versprachen. An der Pistenabzweigung nahm ich dann schnell die Chance war. Kein Schild mit schwarzer Markierung, ich konnte also meiner Freundin erzählen, dass die Piste mittelschwer ist. Die Zufahrt zum Steilhang war leider auch schon recht eisig, aber hier ging es doch recht flott drüber. Beim Steilhang nach zwei Schwüngen dann bergseitig in den Pulverschnee. Und mit ein bisserl gut zureden, und dem Vorteil dass der gut 60-70cm tiefe, aber doch recht kompakte Rutschnee sich perfekt eignete und keine Angst aufkommen ließ, ging es recht zügig herunter. Am Ende des Steilhanges erzählte ich meiner Freundin, dass dies ihre erste schwarze Piste war, und konnte ihr freudig erklären, dass sie nun schon deutlich besser fährt, wie doch so einige die den Steilhang von oben bis unten ohne Ski runterrutschten, bzw an der Seite einfach nur seitlich abrutschten.


Da es so gut gegangen war, und meiner Freundin die vorherige rote Piste viel schwieriger vorgekommen war, fuhren wir gleich noch 2mal die schwarze Piste runter, und dann noch ein viertes mal mit ein paar Abstechern ins Offpistegelände neben der Piste, was aber noch eher zögerlich verlief, aber sicher und ohne Sturz runterkommen ist ja erstmal wichtiger, wie dass das ganze auch noch flüssig läuft.


Danach wechselten wir die Seite beim Skigebiet in Richtung pralle Sonnenhänge, wo nun zwar noch nicht frühlingshafte, aber doch keine eisigen Verhältnisse mehr vorherrschten. Sowohl rote wie schwarze Pisten gingen nun doch recht flott - zwar noch nicht so schnell wie der Durchschnitt der Skifahrer, aber immer mal wieder überholten wir auch andere, und den ganzen Tag über noch kein einziger Sturz. Inzwischen waren wir 4 Stunden auf Skiern, und ich beschloss es nun noch einmal wirklich Offpiste zu versuchen. Das ging anfangs auch recht gut, doch dann versagte meiner Freundin einfach so langsam die Kraft, und der teils pulvrige, teils sulzige Neuschnee raubte ihr dann doch noch einmal das selbstvertrauen. So brauchten wir heute erstmals wieder gute 15min um rund 450HM runterzukommen, und gingen gegen 13:30 in die Hütte auf Kaasspätzle und Suppe. Nach der Pause gab es dann nochmal ein paar gute Abfahrten, bis meiner Freundin kurz nach 3 Uhr endgültig die Kraft ausging. Die Letzte Pause zurück zum Auto, auf der nun bucklick/eisigen Piste wurde dann trotz 10min Pause vorher doch wieder zur Geduldübung. So ging ich bestimmt gute 30HM den Berg wieder rauf, weil ihr zum aufstehen einfach schon die Kraft (bzw die Motivation) ausgegangen war. Naja um zwanzig nach Vier kamen wir dann doch recht glücklich mit den Ski beim Auto an.

Höhenmetermäßig denke ich mal dass wir so 7-8k geschafft haben. Aber dafür dass es primär schwere Pisten bergab ging, war das schon ganz okay.


Heute war dann wie vorausgesagt das Wetter ziemlich mieß. Zwar war zum Glück der Wind mit nur 50km/h nur halb so stark wie in den negativsten Prognosen (doch wurde es zum Nachmittag hin noch schlechter) - doch dichte Wolken, und nur 20m Sicht und starker Schneefall (hatte schon gut 20cm in den Morgenstunden geschneit) bescherrten uns nach gestrigem Tag in überfülltem Skigebiet heute absolut leere Pisten. Doch die Wolken hatten auch Vorteile, und zwar konnte meine Freundin nun nicht mehr ins Tal schauen, womit sie komplett Angstfrei fuhr. Erstmals ging es heute wirklich sehr zügig rote wie schwarze Pisten herunter, und teils schaffte sie Stücke von 200-300Hm in wirklich flotter Fahrt ohne Pause mit von mir geschätzt so 40-50km/h Geschwindigkeit. Die Anfängerphase ist nun definitiv vorbei, und gerade auf Steilhängen, fährt sie nun fast schon schneller wie ein Großteil der Skifahrer, und ich kann endlich auch mal einfach einen Steilhang von oben nach unten durchcarven, und nach 10-20sek warten kommt sie schon von oben an. Ein Sturz, wobei die Stöcke gut 20m oberhalb des Stopppunktes liegenblieben (was für mich hieß, Piste raufsteigen, weil es gab ja kaum Skifahrer heute) war zwar auch dabei (nach einem Sturzfreien Samstag) - aber sowas gehört IMHO einfach zum skifahren lernen dazu. Man lernt halt doch primär aus Fehlern, und nachdem man sie ein paar mal gemacht hat, weiß man wie man sie vermeiden muss.


Gegen 12:00 Uhr, wurde es uns dann doch zu kalt- (meine 800€ teure neue Burton AK 3L Kleidung scheint Schrott zu sein, und das Obermaterial saugt sich mit Wasser voll -- was heißt die geht Morgen per Post zu Burton zum austauschen, weil sowas darf nicht sein) und wir gingen auf die Hütte. Wie wir eine Stunde später rauskamen, war der Schneefall in einen hageligen Schneesturm übergegangen, und mit Raxski können wir halt schlecht rückwärtsfahren tranieren, und nachdem man ohne Gesichtsmaske schon sehr abgehärtet sein musste, um noch weiterzufahren (ich denk mal gut 20-30 Skifahrer fuhren noch) ging es nach zwei kurzen Abfahrten ins Auto auf die Heimfahrt, und um 4 Uhr waren wir zurück in Wien.


Die Mission, in 5 Tagen skifahrerisch fit zu werden, für leichtes Offpiste und sämtliche Pisten im Zillertal ist also geglückt. Für dieses Jahr steht nun also vertiefen der Technik, und evtl langsamer Umstieg auf breitere/längere Ski/Raxski an. Nächstes Jahr werde ich meine Freundin dann wohl zu Beginn auf einen Lawinengrundkurs schicken, und ihr Standardequipment wie LVS, Schaufel und Sonde besorgen, bzw mit der Bedienung vertraut machen, damit es ein bisserl spannender wird, und sie auch mit mir und meinen Freunden mitfahren kann (möchte halt ungerne 20-30Tage pro Winter sie alleine zu Hause lassen müssen). Im Sommer müssen wir mal schauen, wie schnell das mit dem Mtbike lernen geht - dass sehe ich erstmal als deutlich langwieriger an. Weil da fehlt einfach noch zu viel Kraft und Kondi, neben der Schwindelfreiheit an der es zu arbeiten gilt, damit ich sie auf anspruchsvollere Touren mitnehmen kann (da sehe ich das Ziel eher dass wir das in 2-3 Jahren schaffen).


Es hat zwar schon etwas länger wie geplant gebraucht, und ich hatte vor mehr wie 5 Tage im Schnee zu schaffen, und somit hat die Lawinenkunde / LVS Benutzung, usw jetzt erstmal noch nicht Zeit gefunden, aber von Donnerstag bis Sonntag im Zillertal wird es sicherlich mal ganz gut gehen. Wer also meint, es gibt keine Raxski, oder ich würde nicht existieren, kann mich gerne von Donnerstag bis Sonntag im Zillertal auf der Piste treffen.....
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Re: Extremecarvers Freerideblog (MTB, Raxski, Longboard)

Beitrag von extremecarver » 16.03.2012 17:45

So die Hälfte des Urlaubs im Zillertal ist leider schon um. Doch es geht weiter aufwärts.
Gestern lief es in der früh echt super, zweimal die schwarze 7 in Hochzillertal runter, und für die gut 500HM jeweils rund 6min. Gutes Tempo also, und keine Probs mehr.

Gegen Mittag hab ich meiner Freundin allerdings etwas die Leviten lesen müssen, weil sie einfach nicht genug auf andere Skifahrer aufpasst, und es fast dazu kam, dass sie jemanden bei einer Pistenkreuzung umgefahren hätte. Das Problem ist, dass ihr periphäes Sehen saumäßig ist. Egal ob jetzt beim autofahren, skifahren, radfahren, oder anderen Sportarten.
Diesbezüglich muss ich echt mal nachlesen, wie man das trainieren kann.

Danach lief es dann leider deutlich deutlich schlechter, und aus wars mit gutem Fahren. Vernünftig wurde es dann erst heute zum Nachmittag wieder, wo das selbstvertrauen dann so langsam wieder voll da war, und auch eine zügige und sichere Befahrung der Harakiri (recht hart, ein bisserl eisig) dann kein Problem darstellte, wogegen wir in der Früh heute schon bei roten Pisten probs hatten. Allerdings muss man halt auch sagen, die Harakiri ist um nix schwerer wie etwa das Draxlerloch, und einfach nur überbewertet aber nicht schwer. Ich bin sie beim zweiten mal runterfahren mit zweimal Schwung andriften, weil noch ein paar leute im weg standen, von oben bis unten durchgecarved - und meine Kanten waren nicht mehr wirklich scharf (hab sie das letzte mal vor gut einer Woche geschärft, weil ich nicht dazugekommen bin die Feile/Winkel von Wohnung A nach Wohnung B zu bringen...) - sonst wäre es schon auch noch am Nachmittag zum locker durchcarven möglich. Mit Zinal oder Grimentz und kann man die Harakiri nicht vergleichen. Dort gibt es ganz einfach deutlich steilere Pisten, wo der Steilhang nicht 100HM lang ist, sonder 300-400HM lang, also ganz andere Dimensionen....


Dazu müssen wir mal schauen, wie wir die leichte X-Bein Stellung noch wegbekommen. Das Canting am Skischuh bringt da nichts, und steht schon in der Standardeinstellung auf maximaler X-Bein Verhinderung. Wird wohl ohne Keil nicht gehen.
Kann diesbezüglich jemand sagen, ob wenn Füße geschlossen sind bei einer Frau, die Knier sich berühren dürfen oder nicht? IMHO ist dass schon leichte X-Beinstellung, da es keine gerade Linie mehr von Hüfte über Knie zum Knöchel mehr ergibt. Anderseits gibts dazu kaum aussagekräftige Bilder. Weil starke X-Beinstellung ist es eben nicht....
Andererseits ist leichte X-Stellung bei Anfängern eben auch normal, und tritt bei meiner Freundin prinzipiell eigentlich nur im flachen auf (trotz parralleler Skihaltung ohne Pflug). Im Steilen passt es mehr oder weniger.

BTW: laut skiline.cc heute wie Gestern gut 9K HM gefahren....
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Re: Extremecarvers Freerideblog (MTB, Raxski, Longboard)

Beitrag von extremecarver » 28.03.2012 20:33

So, nachdem Motte, Ride Hard, Ride Safe.....

Gestern hats mich ordentlich zerbröselt, und seitdem liege ich mehr oder weniger mit leichter Gehirnerschütterung im Bett.

Nicht so dass, dort wo ich gefahren bin, es wirklich gefährlich war, aber es war halt blankes Eis, und wenn man dann halt stürzt, ist das nicht wirklich praktikabel, und einmal wegrutschen, heißt halt wenns steil und eisig ist, man fliegt bis zum Fuße des Hangs.

Bin gegen 15:30 in ein Couloir eingefahren welches ich schon gut 10-15mal gefahren bin, und gleich beim zweiten Schwung weggerutscht. Es ist nicht so dass ich dort das erste mal bei Blankeis runter bin (hab das schonmal vor ein paar Jahren komplett vereist befahren), und bin auch schon deutlich ärgere (Sprich steiler, bzw bei Sturz nicht 100HM, sondern >400HM Absturz) vereiste Hänge runter, aber im Prinzip macht man da halt keine Fehler. Mitschuld waren sicherlich auch absolut stumpfe Kanten und es war nicht wirklich ein Fahrfehler, aber meine Konzentration war um die Uhrzeit, wenig Schlaf in der Vornacht, und dazu stark erkältet auch nicht mehr die beste. War eine Situation wo ich wusste, ich muss vorsichtig sein, aber dennoch absolut sicher war keine Probleme zu bekommen.

Schnee, besser Eis, war absolut plan, keine alten Spuren vorhanden, und wirkliches Blankeis. Wenn man mit dem Stock da versucht hat reinzuschlagen, sah man keinen Abdruck. Steilheit so 40° bis 50°. Oben wo ich weggerutscht bin, denke ich mal so 45°. Über die Felsriegel etwas steiler, zwischendurch auch etwas flacher. Höhenmeter abgestürzt, ich denke mal so gut 90-100HM.

Naja, direkt nach dem wegrutschen beschleunigte ich so schnell, dass ich wusste, anhalten erst wieder unten im Hang, nur zwischen Unten und oben sind halt zwei Felsriegel - welche dieses Jahr wegen der Windrichtung beim schneien, schon deutlich mehr freigelegt sind, wie auf den Fotos ersichtlich. Schutzausrüstung hatte ich Crashpants, Rückenschutz der Motorradklasse 2 (also das sicherste was es derzeit gibt) und Helm an.

Bei so einem Eis, und der Steilheit, war ich sicherlich ziemlich schnell auf 60-100km/h, kann man im Fallen natürlich nur schwer schätzen. Bis zur ersten, kleinen Felsstufe war ich mit den Füßen voran. Allerdings blieb glaube ich da ein Ski hängen (Bindung dürfte ausgerissen sein, oder anderseits kaputtgegangen - den Ski haben wir nicht mehr gefunden (und von oben reinfahren um Ski zu bergen keine gute Idee) und dann mit Überschlägen weiter. Kann mich erinnern nach der kleinen Felsstufe dann gut 10-15m weiter, Kopfvoraus aufgeschlagen zu haben wobei wohl auch die Skibrille wegflog, und mich vor den nächsten Felsen noch irgendwie mit den Armen weggedrückt zu haben. Bei dem zweitem Felsriegel runter, bin ich dann noch so 2-3 auf die Felsen aufgeschlagen, bis es darunter wieder in den Schnee ging, wo ich dann recht gut bremsen konnte da der Schnee hier durch die Sonne aufgewicht war. Kam dan so 5m oberhalb, 2m seitlich, von ein paar 100kg Schneebrocken zum Stillstand.

Helm hatte ich noch auf, und geschmerzt hat erstmal auch nichts, also gleich mal aufgestanden um meine Sachen zusammenzusuchen. Ein Stock war 5m oberhalb liegengeblieben, also rauf und den Stock geholt, und da ist mir aufgefallen dass ich am Kopf etwas blute. Also hingesetzt und mit Schnee ein bisser gekühlt. Kurz drauf kam auch mein Freund zu mir (der hat den Sturz nicht gesehen, im Gegensatz zu ein paar Leuten auf der Skipiste welche woh mehr oder weniger sofort die Rettung alarmiert haben wie mir später gesagt wurde) und ich beschloss, weil noch unter Schock und im Prinzip ja ganz okay, mit dem einem Ski und eineinhalb Stöcken runterzufahren - weil auf Banana Bob (Akia) hatte ich wenig Lust.


Also fuhr ich einbeinig Richtung Lift, nach einer kurzen Senke hab ich dann auf meinen Freund gewartet, und weiter zum Lift. Mit dem Rauf und zurück zum Parkplatz // Erste Hilfe Lokal. Dort das ganze mal anschauen lassen, desinfizieren und verbinden. Einmal hingesetzt war ich dann allerdings auch nicht mehr wirklich in der Lage nochmal skizufahren. Ziemlich schwindlig, und so langsam merkte ich halt auch, dass mir im Prinzip überall alles ein bisserl wehtat, dazu etwas Kopfweh. Also leichtes Schädel-Hirn-Trauma. Am Kopf hat es mir so 1x2cm Haut weggefetzt oberhalb der Augenbrauen des linken Auges, und ein bisserl eine Schürfwunde unterhalb des linken Auges. Sonst aber im Prinzip nichts kaputt am Körper. Beide Augen haben aber beim Lichttest noch recht gut reagiert, also Gehirnerschütterung nicht kritisch.

Den Sanitäter gleich gefragt, wo wir am besten zum nähen hinfahren wollen, und nach etwas insistieren ging dass dann auch mit dem Auto meines Freundes, anstelle der Rettung zum Sportarzt nach Göstling. Dort das ganze nochmal desinfiziert, und die Haut zusammengezogen um das ganze Instandzusetzen mit 7 Stichen. Im Gegensatz zu vor 1 1/2 Jahren am Mund, diesmal mit lokaler Betäubung, weil der Arzt meine ohne macht er es nicht (mir wäre es ohne lieber gewesen, weil dann die Schwellung nicht so groß wird), und weil mein Jochbein doch etwas weh tat, und die Helmschale auch ein paar Risse hat, schickte uns der Arzt dann noch nach Scheibbs in Krankenhaus zum röntgen (Jochbeinröntgen ist wohl komplizierter, und geht nicht mit dem Standardröntgengerät welches er hatte). Wieder ein bisserl diskutiert wegen Rettung vs mit Freund fahren, und ab nach Scheibbs.

In Scheibs gings dann zum Glück recht flott, und am Röntgen alles okay, so dass wir gegen 19:30 Richtung Wien aufbrachen. Zu Hause hatte mir meine Freundin was zum essen gekocht, und nach dem Essen dann direkt ins Bett.

In der Nacht ist das Auge dann so richtig zugeschwollen, so dass ich es jetzt nur so halb aufbekomme, aber ist schon okay. Hab heute im Prinzip fast den ganzen Tag geschlafen, Mittags zum Verbandwechseln und was essen gehen, und wieder schlafen. Gegen sechs dann beschlossen dass ich aufstehen sollte, weil ich sonst in der Nacht sicher nicht schlafen kann, und ein bisserl am Laptop gearbeitet und den Bericht geschrieben, damit ich mir dass auch noch in ein paar Jahren mal durchlesen kann, um mir einzuprägen aufzupassen beim riden.


Eigentlich hätte ich heute Abend noch eine Veranstaltung gehabt, aber dazu war ich einfach nicht in der Lage. Merke die Gehirnerschütterung schon noch recht stark, und mein linkes Auge ist noch ziemlich zugeschwollen, daher sehe ich etwas schwammig. Autofahren oder radfahren, wird wohl erst in 2-3 Tagen wieder gehen.

... Pics von der Stelle, allerdings von April 2009 bei etwas mehr Schnee im nächsten Post.
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Beitrag von extremecarver » 28.03.2012 20:41

Hier ein Pic mit etwa eingezeichneter Absturzlinie - Die Fallinie ist hier ziemlich exakt gleich der Sturzlinie und ich hab sie zusätzlich eingezeichnet - sieht nur am Foto da seitlich aufgenommen, etwas anders aus. Die Piste im Vordergrund (Draxlerloch), ist zwar eindeutig die steilste Piste Niederösterrreichs, aber doch deutlich flacher wie dort wo ich runter geflogen bin (ist übrigens jene schwarze Piste - wo ich mit meiner Freundin am 4. Raxskitag runter bin.)

Der obere Punkt ist etwa dort wo ich den zweiten Schwung angesetzt habe. Beim unteren Punkt bin ich etwa zum Stillstand gekommen.

[ externes Bild ]

Aus anderer Perspektive
[ externes Bild ]

Dasselbe Pic nicht hereingezoomt:
[ externes Bild ]

Das ganze aus der Entfernung:
[ externes Bild ]


Und noch ein paar weiter Bilder von der Stelle:
[ externes Bild ]

[ externes Bild ]

[ externes Bild ]

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Beitrag von freeriderin » 28.03.2012 22:11

Gute Besserung!!

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Beitrag von extremecarver » 30.03.2012 17:20

Danke für die Grüße. Heute ist der erste Tag wo ich die Gehirnerschütterung kaum mehr merke. Sprich ich kann endlich wieder länger am PC arbeiten, ohne Müde zu werden, oder dass die Augen Schmerzen.


Die Schwellung ist inzwischen zwar kaum zurückgegangen, abaer hat sich quasi der Schwerkraft folgend verlagert - so dass ich jetzt neben dem noch immer dicken Auge, auch eine dicke Wange hab. Aber das Auge ist zumindest so abgeschwollen, dass ich es problemlos öffnen/schließen kann, und es seit Heute nicht mehr dauernd tränt.


Habe dazu noch gehört über Freunde, dass mein Unfall am Hochkar den Bediensteten bzw Skilehrern wohl mehr oder weniger jedem bekannt ist, da die Beobachter dachten, dass man sowas kaum überlebt, bzw danach zumindest nicht gleich wieder aufsteht... Gute Schutzkleidung/Protektoren und dem Fakt dass ich halt den kompletten Sturz noch passiv reagieren konnte, hat wohl schlimmeres vermieden.
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Re: Extremecarvers Freerideblog (MTB, Raxski, Longboard)

Beitrag von extremecarver » 03.12.2012 11:58

So langsam geht auch hier der Sommer vorbei, und der Winter wird bald losgehen. Freue mich schon sehr. Wobei, derzeit bin ich leider mal wieder verletzt. Hab mir beim wandern das Sprunggelenk vor 5 Wochen etwas zerstört. Naja, noch eine Woche Vacoped und mein Physio meint dass ich ab Weihnachten dann wieder boarden und skifahren inkl. Drops und Co. machen kann. Pistenskifahren sollte in 14 Tagen wieder möglich sein. Derzeit kann ich aber nur am Ergometer trainieren, und bis vor 2 Tagen, ging ohne zumindest eine Krücke auch noch keine längere Strecke zu Fuß.

Muss mir wohl oder übel für diese Saison aber wohl für meinen kaputten rechten Fuß einen eigenen Skischuh kaufen, weil das Gelenk wohl erst in einem Jahr voll abgeschwollen sein wird.

Irgendwie war ich diesen Sommer zu viel lädiert. Eine Beckenprellung die ich gut 2 Wochen gespürt hab, Hand außenknochen angebrochen und Bone Bruise (das war aber nicht so schlimm, sprich hab ohne Pause weiterbiken können), und einmal den Rücken übel verissen, was aber daran lag dass ich mehrere Nächte bei 3-4° im Zelt mit einem Schlafsack ohne mit Futter (Komfortemperatur 20°, Minimal 15°, 120g Futter) auf Isomatte geschlafen hab. Dazu noch ein paar weitere Wehwechen.

Der Sommer war dafür insgesamt ziemlich geil am MTB. Bin zwar durch Arbeit nur 1-2 Tage zum biken je Woche gekommen, aber immerhin war ich 5 Wochen zum Biken in den Alpen unterwegs, und hab zum Ende der Saison dann auch noch bei Bikepro eine Bikepark & Freeride Guide Ausbildung angehängt (was mir Gelegenheit gab, mein Sprung und Droptechnik, sowie vor allem Linien und Blickführung beim DH auszubauen).

Videos von dieser Saison hab ich jedoch kaum, bin einfach zu faul dafür, bzw fehlt mir die Zeit. Ein kurzes nettes Video vom Leben an der Kante gibts jedoch (bin ein paar mal zu sehen, diesmal ist es aus der Perspektive von Günther - also vice-versa zum Video letzes Jahr)
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=wBHU9cRXzF8&feature=plcp[/youtube]

Dazu noch ein paar Pics vom Saisonausklan im Wallis (Pics by Günter & Kris):
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