Stretching ist etwas sehr Komplexes, gerade beim Skifahren! Generell darf ich kurz 2 Dinge festhalten (aufgrund dieser Aussage):
Im letzten Skiurlaub habe ich bemerkt, das mir leichtes auslaufen(30min traben) nach dem Skifahren noch mehr hilft Laktat abzubauen, als "nur" Stretching!
1. Du hast am Abend eines Skitages viel im Muskel, aber sicher kein Laktat (zumindest nicht mehr als normal, schon gar nicht soviel, dass der Abbau bis zum nächsten Tag ein Problem wäre)!
2. Mit Stretching kannst Du kein Laktat abbauen. Falls Du sagen willst, das Du mit Stretching schneller regenerierst: Nein! (Sogar im Gegenteil...)
Generell ist es so, dass ein Muskel verkürzen kann oder verkümmern kann.
Verkürzen ist eine Reaktion auf Aktivitäten des Körpers. Es stimmt nicht "langer Muskel = gut", da eine Verkürzung eine Anpassung auf "neue" Umstände ist, d.h. im Rahmen der Aktivität optimiert der Körper seine Muskellänge in Bezug auf die auftretenden Gelenkreichweiten, Hebel etc. Eine Verkürzung bspw. der Schienbeinmuskulatur (wie sei beim Skifahren vorkommt), ist also nicht schlecht, sondern auf's Skifahren bezogen eigentlich gut.
Im Grunde ist eine Verkümmerung nichts anderes als eine Verkürzung - mit dem Unterschied, dass der Muskel außerdem währenddessen "nicht" gebraucht wird. Die einzige Muskulatur, die beim Skifahren "verkümmert", ist die Tiefenmuskulatur im Fuß und Sprunggelenk.
"Verkümmern" ist also ein generelles Problem, "Verkürzung" kann im Alltag ein Problem bedeuten (wenn die Anpassung aufgrund einer Bewegung erfolgt, die im Alltag sehr kontraproduktiv ist). Da die genaue Kenntnis dieser kontraproduktiven Alltagsmuskulatur in der Regel ein Problem darstellt, würde ich deshalb grundsätzlich eher zu Ausgleichsbewegung statt Ausgleichsdehnung raten. Sprich (im Falle des Skifahrens): Laufen mit Minimalschuhen, Sportarten, die stark auf Fußgelenksbeweglichkeit aufgebaut sind (z.B. Tennis, Fußball wäre der Logik nach ziemlich unproduktiv) oder auf eine Körperstreckung aufbauen (z.B. Schwimmen).
Wenn Du dehnst, dann würde ich nicht nach dem Skifahren dehnen (siehe schlechtere Regeneration, vor allem nach Kraftleistungen), sondern an isolierten Tagen und dabei eher an Antagonatoren (Hüftstrecker, obere Rücken-, untere Bauchmuskulatur) denken.