skiingman hat geschrieben:Geht es dir so wie ich es verstanden habe mehr darum, Literatur über die Geschichte des Carvens zu finden, wirst du meines Erachtens nicht drum rum kommen, auch auf den Snowboardsport einzugehen.

das ist ein guter Ansatz! Ohne Snowboarden hätte es vielleicht keine oder sicher keine so schnelle Entwicklung der Carvingtechnik beim Skifahren gegeben!
skiingman hat geschrieben:Geht es dir wirklich und allein nur um die Lehrelemente vom Anfänger zum Fortgeschritten lohnt sich ein Vergleich der verschiedenen Lehrpläne.(...) Auch hier stellt sich die Frage, willst du nur vergleichen oder soll deine Arbeit dann noch den nächsten Schritt machen und die Anforderungen an schnellstmögliches Lernen untersuchen und so praktisch als Resumee zur geeignetsten Lehrmethode kommen?
Hier meine Meinung dazu:
Ich glaube, das sprengt den Rahmen einer Facharbeit am Gymnasium.
Allein um verschiedene Lehrmethoden zu verstehen reicht es meines Erachtens nicht aus, allein die Bücher dazu zu studieren (zumal einige davon
nicht sehr gut geschrieben sind, andere wiederum recht viele Kenntnisse in allg. Methodik etc. voraussetzen).
Meines Erachtens muss man, um eine Lehrmethode wenigstens einigermassen zu verstehen, mindestens eine praktische Einführung, d.h. auf Schnee bekommen, nach Möglichkeit aber auch schon damit mit verschiedenen Leuten gearbeitet haben.
Allein dafür müsste sie für jede Methode mindestens eine Person kennen, die sich wirklich damit auskennt und sie demonstrieren kann.
Etwas anders sieht es vielleicht aus, wenn jemand Sport studiert (hat) und viel Übung darin hat, sich Methoden aus Büchern anzueignen - dann muss er wohl nicht in jede einzelne eingeführt werden um die Idee dahinter zu verstehen.
Die Methoden dann auch noch zu vergleichen und einzuschätzen, mit welcher man am besten lernt, halte ich ehrlich gesagt für vermessen.
Es hängt es ganz sicher nicht nur an der Methode, wie erfolgreich sie ist, sondern an vielen anderen Punkten:
Am wichtigsten ist wohl die
Lehrperson: Egal, welche Methode angewandt wird - dass der Lehrer äusserst gut mit dem Schüler umzugehen weiss, ist meines Erachtens das allerwichtigste Kriterum für den Lernerfolg, beim Skifahren noch mehr als bei anderen Themen.
Weiter ist bestimmt
nicht jede Methode für jeden Menschen gleich gut geeignet.
Weiter kommt es immer auch auf die
äusseren Bedingungen an: Welche Piste, welches Material, welcher Schnee, welches Wetter etc. stehen zu Verfügung.
So ein Vergleich wäre vielleicht mal interessant als gross angelegte Studie wo versucht wird, wirklich für alle Methoden ähnliche Bedingungen zu schaffen. Aber sogar dann wäre es nur sehr bedingt aussagekräftig, da eben nicht alle Menschen (weder Lehrer noch Schüler) gleich sind.
skiingman hat geschrieben:
Ich kenne übrigens an der Uni Bayreuth noch jemanden der zu einem ähnlichen Thema Diplom geschrieben hat, wenn du magst schick mir mal ne pn, dann gib ich dir seine Mailadresse.
Es ist sicher sinnvoll und interessant solche Arbeiten zu lesen. Aber ehrlich gesagt, seit ich mehrfach miterlebt habe, wie solche Arbeiten entstehen, ärgere ich mich zunehmend.
Ein Beispiel einer Arbeit eines mir bekannten Sportstuden an einer deutschen Uni:
Er wollte für eine Arbeit verschiedene Unterrichtsmethoden für Skianfänger vergleichen. Es ging vor allem um das Thema Pflug ja oder nein.
Dafür unterrichtete
er selber (ohne Videoaufnahme oder dergl.) einen Anfänger erst mit Pflug, dann ohne Pflug und dann noch mit einer dritten Methode, die irgend etwas anderes in den Mittelpunkt stellte (weiss nicht mehr was).
Dies machte er mit ca. 5 Leuten.
Die Erfolgsanalyse erfolgt aufgrund seiner eigenen Einschätzung und eines Fragebogens, der der Schüler ausfüllt.
So etwas ist für mich haarsträubend!
Der Schüler ist nach der ersten Stunde kein Anfänger mehr, auch wenn dann eine andere Methode kommt.
Die Kompetenz und Unbefangenheit des Lehrers würde ich in Frage stellen.
Das Material war für jede Methode das gleiche, was den Erfolg der einen Methode erhöhen, für den anderen jedoch schmälern kann, ohne dass es an der Methode liegt.
5 Leute sind keine Vergleichsbasis.
Ein Fragebogen und seine eigene Einschätzung langt wohl kaum für die Erfolgsbeurteilung.
Ich weiss nicht, ob die Arbeit als erfolgreich eingestuft wurde, ich hoffe es nicht. Aber solche Arbeiten werden dann gerne dazu verwendet, irgend etwas zu rechtfertigen - es sind ja wissenschaftliche, akademische Arbeiten. Aber oft haben sie mit der Realität wenig zu tun und lassen wichtige Kriterien ausser acht.
Deshalb, kurz @ Kathi:
Ich halte es für sinnvoll, bei einer Arbeit für einen Leistungskurs (die wohl intensiv und ausführlich, aber vermutlich nicht deine einzige Aufgabe ist)
bei dem zu bleiben, was du kennst (= z.B. Lehrmethode der Skilehrergrundstufe, die du gemacht hast)
oder was sich eindeutig aus Quellen recherchieren lässt.
Falls du Vergleiche ziehen möchtest, dann würde ich mich auf eindeutige Kriterien festlegen und bei einer Einschätzung äusserst vorsichtig sein.
Ist natürlich wie üblich nur meine eigene Meinung!