Seite 1 von 2

blaue / rote /schwarze Pisten - Wer entscheidet das ?

Verfasst: 15.12.2005 20:48
von AxelW
Hallo zusammen,

sagt mal, wer entscheidet eigentlich wann eine Piste was ist und nach welchen Kriterien ?

Ich bin mal wieder bei dem Thema wie gut man Ski fährt (was ja schon beim Leihen von Skies erfragt wird). Soll heissen, kann man sagen, wenn man eine rote Piste heile und mit gutem Gefühl runter kommt dann ist man zumindestens kein Anfänger mehr oder hängt das dann doch mehr davon ab ob das Skigebiet noch eine rote brauchte ?

Axel

Re: blaue / rote /schwarze Pisten - Wer entscheidet das ?

Verfasst: 15.12.2005 22:02
von M.H.
Ö-Norm 4611 (Auszug) hat geschrieben:Die Einstufung richtet sich nach folgenden Werten:
Leichte Piste = blaue Farbe
Blaue Pisten dürfen 25% Längs- und Quergefälle nicht übersteigen, mit Ausnah-
me kurzer Teilstücke im offenen Gelände.
Mittelschwierige Pisten = rote Farbe
Rote Pisten dürfen 40% Längs- und Quergefälle nicht übersteigen, mit Ausnahme
kurzer Teilstücke im offenen Gelände
Schwierige Pisten = schwarze Farbe
Pisten, welche die Maximalwerte für rote Pisten übersteigen, sind schwarz zu
bezeichnen.
Wobei natürlich ein gewißer Ermessensspielraum da ist, wie lange ein kurzes Teilstück ist. Wie die Normen anderer Länder lauten weiß ich nicht aber da wird's wohl nur graduelle Unterschiede geben.

Verfasst: 15.12.2005 22:24
von Gast
in anderen länder gibts glaub ich auch grüne pisten?!
bezgl. Ermässensspielreum... es wird bei vielen pisten auch mal nur ohne "messen" abgeschätz ob sie rot oder blau ist... (vorallem in kleinen skigebieten...)
lg Matt

Verfasst: 16.12.2005 08:16
von Herbert Züst
Hallo

Ich denke die Einteilung nach Ö Norm 4611
gilt im allgemeinen auch bei uns in der Schweiz. Bezüglich der schwarzen Pisten ist mir aufgefallen, dass diese, seit sie mit Seilwinden gesicherten
Pistenfahrzeugen präparirt werden nicht mehr ganz so schwarz sind wie früher. Meines Erachtens birgt diese Pistenpreparation auch gewisse Gefahren da die Pisten natürlich ihre Steilheit behalten und nur die Buckel
ausgeebnet werden. Durch diese Massnahme erhöhen sich die Fahrgeschwindigkeiten und auch die Rutschstrecken nach einem Sturz werden ( 200-300m aus eigener Erfahrung)massiv verlängert.
In der Schweiz gibt es auch noch gelb markierte Hochgebirgs-Abfahrten, die normalerweise nicht prepariert und besonders bei schlechten Verhältnissen sehr schwierig und auch gefährlich(Lawinen) sein können.

Gruss Herbert
[/quote][/list]

Verfasst: 16.12.2005 10:32
von Gast
Hallo,

vielleicht sollte man diese imho größtenteils sinnvolle Einstufung mal einigen Skigebieten zB im Berner Oberland (aber nicht nur dort) zukommen lassen, wo manchmal bei einem Berg mit drei Abfahrten eine als blau, eine rot und eine als schwarz eingestuft wird, die Skala also mehr die relative Schwierigkeit der Pisten im Vergleich untereinander anstatt die absolute beschreibt. Insofern ist die Vermutung von Axel nicht immer von der Hand zu weisen.

Diese Skigebiete wollen aufgrund ihrer Werbewirksamkeit halt auch schwarze Pisten ausweisen, selbst wenn sie keine haben. Das halte ich allerdings für durchaus gefährlich. Gerade fortgeschrittene Anfänger, die schwarze Pisten der oben genannten Art durchaus problemlos bewältigen können, bekommen dadurch kein Gefühl dafür, was eine schwarze Piste bedeuten kann - bis sie irgendwann in eine wirklich schwarze Piste einfahren und dann hilflos rumrutschen (inzwischen können ja viele Skifahrer gar kein Seitrutschen mehr) bzw sich und andere gefährden :roll:

Dem Kommentar von Herbert bezüglich der Präparation schwarzer Pisten kann ich nur zustimmen. Wenn ein steiler Hang plattgewalzt ist, verführt er einerseits zu hohen Geschwindigkeiten (bzw viele Skifahrer verlieren hier gerade mit Carvern die Geschwindigkeitskontrolle, weil sie diese nie gelernt haben), andererseits zieht er wesentlich mehr Skifahrer an, die in dieser Steilheit eigentlich nichts zu suchen haben, weil er so schön glatt aussieht. Ein solcher Hang wird durch Präparieren leichter aber gefährlicher. Weniger (bzw selektiver) präparieren wäre manchmal mehr!

Außerdem würde es einigen Skigebieten guttun, innerhalb des gesicherten Bereichs einige (dann evtl als schwarz markierte) Abfahrten gar nicht zu präparieren um dem verstärkten Drang der Boarder und Freerider nach freiem Gelände Rechnung zu tragen, ohne daß die ungenügend ausgebildete Masse sich in alpine Gefahren begibt. Lawinenwarnschilder verlieren ihre Wirkung, wenn sie den ganzen Winter vor einem völlig durchpflügten Hang aufgestellt sind. Nach meiner Beobachtung werden Verbote in Skigebieten, die Tourenabfahrten ausweisen und selektiv sperren, wesentlich besser beachtet als in solchen mit generellen off-piste-Verboten.

Offizielle Freeride-Touren würden allerdings eine Überarbeitung der Schwierigkeitsskala erfordern, da sich hier Schwierigkeit ja nicht ausschließlich über Steilheit definiert.

Grüße,
Holger

Verfasst: 16.12.2005 11:08
von PeLu
Gast hat geschrieben:in anderen länder gibts glaub ich auch grüne pisten
Ja, im Sommer .-)

Schmähohne: Mir fiel schon immer auf, daß die Wertung regional variiert. Also eine rote Piste in Tirol ist in einem unserer Familienschigebite eine schwarze.

Verfasst: 16.12.2005 13:17
von manfred7
In Österreich gibt es neben den Pisten noch die Routen.
Diese sind markiert, werden aber nur selten bis gar nicht präpariert.
Schwierigkeitseinteilung: rot und schwarz, letzteres ist üblicherweise wirklich ernst zu nehmen :D

Sonst ist auch mein Eindruck, daß die Einteilung eher willkürlich ist.
Bei mehr als einer schwarzen Piste habe ich mich schon gefragt, wo endlich das schwarze Stück beginnt :roll:

Verfasst: 16.12.2005 13:30
von Marius
übrigens nicht dei % angabe mit einer "grad" angabe verwechseln beim angeben :wink:

Verfasst: 16.12.2005 16:45
von Gast
ich glaub die angaben in prozent stimmen ;) :roll: (man kann steilheit auch in prozent angeben... 100%gleich 90°)
lg Matt

Verfasst: 16.12.2005 16:53
von Spyder
100% = 90° NEIN

100% = 45° oder 1m Steigung/Gefälle auf 1 m horizontale Entfernung
analog 20 % Gefälle = 20 m Höhenunterschied auf 100 m horizontale Entfernung, wobei hier der Unterschied zur tatsächlich zurückgelegten Strecke schon (fast) zu vernachlässigen ist, also 20 m Höhendifferenz auf ca. 100 m