Verfasst: 23.01.2002 23:04
Ein Kommentar von Herbert Renoth
Carving 2002: Herbert Renoth über die verpassten Chancen des DSV
von Herbert Renoth
Leider hat sich das Bojencarven nur deshalb nicht durchgesetzt, weil die FIS und damit auch der DSV die ursprünglich vorgesehene Regelung, soviel Bojen als möglich innerhalb von 20 Sekunden (auch „Pokern“ genannt), nicht zugelassen haben. Wir mussten, um überhaupt eine Chance der Zulassung zu bekommen, eine komplizierte Formel einführen, die es dem Zuschauer und auch den Experten fast unmöglich machte, zu erkennen, warum der Eine gut und der Andere schlecht war. Deshalb möchte ich noch einmal betonen, es war nicht das Bojencarven an sich, sondern die verkrusteten Strukturen in den Verbänden und der FIS, die die Sache zum Scheitern brachten.
Jetzt herzugehen und wieder was "Neues", nämlich Skiercross zu fördern, ist völliger Schwachsinn. Die Chance des Bojen-Carvens wurde verpasst und dabei sollte man es bewenden lassen. Außerdem spielt auch die Industrie nicht mehr mit. Mit der uns schon bekannten Zeitverzögerung von mehreren Jahren wird dies auch der DSV merken. Schaut euch nur mal die Damen- und Herrenmannschaft des DSV an. Bereits 1994 haben Peter Dürr und ich versucht, den DSV und einige Trainer auf diese Revolution im Skisport hinzuweisen. Damals hat man uns für Spinner gehalten. Die größte Angst des DSV war, eine Plattform zu schaffen, auf der sich ehemalige Rennläufer tummeln können.
Das, was wir jetzt im Slalom sehen, haben wir Carver doch schon vor fünf Jahren gemacht. Jetzt so zu tun, als ob da was völlig Neues gemacht wird, ist für uns Carver wirklich amüsant.
Erstaunlicherweise gibt es jetzt im Schülerbereich sogar einen Wettbewerb, bei dem um Bojen gecarvt werden muss. Es scheint also, dass der DSV aus seinem Dornröschenschlaf erwacht ist.
Zum Abschluss möchte ich noch sagen, dass es den FIS Carving Cup 2002 gibt. Leider finden diese Rennen fast nur noch in Italien und der Schweiz statt.
Gundolf Thoma versucht nach wie vor im Bereich Carven was zu machen. Im März soll deshalb im Schwarzwald ein FIS Carving Cup Rennen stattfinden, bei dem Mann gegen Mann gefahren wird. Leider wurden ihm in den letzten Jahren so ziemlich alle Knüppel zwischen die Beine geworfen, die beim DSV rumgelegen sind. Er war wirklich sehr engagiert und hat versucht, aus dem Carven etwas zu machen. Schade, dass es nicht so funktioniert hat, wie er und auch wir uns das gewünscht hätten.
In diesem Sinne wünsche ich allen Carvern und denen, die es sein wollen, ein gutes, gesundes und vor allem zufriedenes Jahr 2002.
Herbert Renoth
Carving 2002: Herbert Renoth über die verpassten Chancen des DSV
von Herbert Renoth
Leider hat sich das Bojencarven nur deshalb nicht durchgesetzt, weil die FIS und damit auch der DSV die ursprünglich vorgesehene Regelung, soviel Bojen als möglich innerhalb von 20 Sekunden (auch „Pokern“ genannt), nicht zugelassen haben. Wir mussten, um überhaupt eine Chance der Zulassung zu bekommen, eine komplizierte Formel einführen, die es dem Zuschauer und auch den Experten fast unmöglich machte, zu erkennen, warum der Eine gut und der Andere schlecht war. Deshalb möchte ich noch einmal betonen, es war nicht das Bojencarven an sich, sondern die verkrusteten Strukturen in den Verbänden und der FIS, die die Sache zum Scheitern brachten.
Jetzt herzugehen und wieder was "Neues", nämlich Skiercross zu fördern, ist völliger Schwachsinn. Die Chance des Bojen-Carvens wurde verpasst und dabei sollte man es bewenden lassen. Außerdem spielt auch die Industrie nicht mehr mit. Mit der uns schon bekannten Zeitverzögerung von mehreren Jahren wird dies auch der DSV merken. Schaut euch nur mal die Damen- und Herrenmannschaft des DSV an. Bereits 1994 haben Peter Dürr und ich versucht, den DSV und einige Trainer auf diese Revolution im Skisport hinzuweisen. Damals hat man uns für Spinner gehalten. Die größte Angst des DSV war, eine Plattform zu schaffen, auf der sich ehemalige Rennläufer tummeln können.
Das, was wir jetzt im Slalom sehen, haben wir Carver doch schon vor fünf Jahren gemacht. Jetzt so zu tun, als ob da was völlig Neues gemacht wird, ist für uns Carver wirklich amüsant.
Erstaunlicherweise gibt es jetzt im Schülerbereich sogar einen Wettbewerb, bei dem um Bojen gecarvt werden muss. Es scheint also, dass der DSV aus seinem Dornröschenschlaf erwacht ist.
Zum Abschluss möchte ich noch sagen, dass es den FIS Carving Cup 2002 gibt. Leider finden diese Rennen fast nur noch in Italien und der Schweiz statt.
Gundolf Thoma versucht nach wie vor im Bereich Carven was zu machen. Im März soll deshalb im Schwarzwald ein FIS Carving Cup Rennen stattfinden, bei dem Mann gegen Mann gefahren wird. Leider wurden ihm in den letzten Jahren so ziemlich alle Knüppel zwischen die Beine geworfen, die beim DSV rumgelegen sind. Er war wirklich sehr engagiert und hat versucht, aus dem Carven etwas zu machen. Schade, dass es nicht so funktioniert hat, wie er und auch wir uns das gewünscht hätten.
In diesem Sinne wünsche ich allen Carvern und denen, die es sein wollen, ein gutes, gesundes und vor allem zufriedenes Jahr 2002.
Herbert Renoth