So schnell kann aus einem tollen Skiwochenende ein Alptraum werden
Verfasst: 15.01.2018 12:42
Vorab das Wichtigste: Uns ist nichts passiert.
Unser Sohn arbeitet aktuell in einem kleinen Hotel in den Dolomiten. Er macht dort ein 4-monatiges Praktikum "Service und Reception". Logisch, dass wir ihn öfters besuchen. So auch am vergangenen Wochenende.
Das Hotel:
Kleines Boutique Hotel mit 10 Zimmern auf 3 Stockwerken. 3 Zimmer mit direktem Zugang nach außen, 2 Zimmer im 1. Stock, 5 Zimmer im 2. Stock.
Wellnessanlage mit 2 Saunen und diversen anderen Räumen.
Der Zeitpunkt:
3.50 am Samstagmorgen.
Viel Lärm außerhalb des Hotels. Lautes Klopfen an der Tür.
"Feuerwehr!", bitte aufmachen!
Ich war zwar schon wach, aber an ein Feuer habe ich nicht gedacht.
Kurz darauf betritte ein Feuerwehrmann mit Sauerstoffmaske unser Zimmer und bitte uns höflich, aber bestimmt uns warm (!!) anzuziehen und das Zimmer nach Aufforderung zu verlassen.
Kaum ist die Tür kurz offen zieht dunkler wabernder Rauch ins Zimmer.
Scheiße! (Tschuldigung).
Schnell in die Skiklamotten gesprungen, die sind warm.
Kurz darauf betritt wieder ein Feuerwehrmann unser Zimmer und bittet uns in seiner Begleitung ruhig das Zimmer zu verlassen.
Wir fragen natürlich gleich nach unserem Sohn und bekommen die Info, dass alles gut ist.
Der Flur und die Treppe sind komplett verraucht, aber das Licht brennt und man kann mit Mühe die Treppen erkennen.
Schnell sind wir außerhalb des Hauses.
Alle Gäste sind versammelt. Ein Teil mehr oder weniger im Schlafanzug. Bei -14° nicht clever.
Nur mein Sohn fehlt. Ein bisschen Aufregung. Aber er steht mit einem Feuerwehrmann auf dem Balkon. Und kommt nach einiger Zeit auch.
Es ist Wahnsinn wie sich das ganze Haus innerhalb kürzester Zeit mit Rauch gefüllt hat.
Wenn es ein wirklich schlimmer Brand mit viel Rauch und Stromausfall wäre, hätte man keine Chance lebend rauszukommen.
Da wir eng mit den Besitzern befreundet sind bleiben wir beim Haus, während die anderen Gäste in ein anderes Hotel zum aufwärmen gbracht werden.
Die Ursache:
Brandursache war eine Leitung in der Sauna. Zwar wird der gesamte Wellnessbereich ab 19.00 per automatischen Zentalschalter komplett vom Strom genommen. Aber vermutlich hat es da schon seit Tagen leicht gekokelt, vermutet der Elektriker. Zum Glück wurden unterhalb der Holzverkleidung feuerhemmende Materialen verwendet, sonst wäre es böse ausgegangen. Problem ist auch, dass es schwer bis unmöglich ist im Saunabereich Rauchmelder zu installieren.
Das Ende:
Alle, die Besitzer und die Gäste sind mit einem hellblauen Auge davon gekommen. Es sind zwar ca. 100.000€ Schaden entstanden, aber der Hotelbetrieb kann weitergehen und es wurde nichts dauerhaft zerstört. Und vor allem, das ist das wichtigste, ist niemanden etwas passiert.
Die Wellnesslandschaft wird komplett neu gebaut (innerhalb einer Woche!!) und mit der neuesten Sicherheitstechnik versehen. Auch das ganze Haus wird umgerüstet. Die Besitzerin hat in der Nacht mehr Vater Unser geprochen wie in ihrem ganzen Leben bisher. Die Ängste und sorgen kann mn sich leicht vorstellen.
Die Feuerwehren:
Freiwillige Feuerwehr aus 5 Gemeinden, 100 Mann, 14 Einsatzfahrzeuge. Hotelbrand eben. Unglaublich freundlich, kompetent und ruhig. Technisch top ausgestattet. Die eigentliche brandbekämpfung wurd von den Feuerwehren St. Michael und Kastelruth gemach. War sicher schwierig in den dunklen verrauchten Räumlichkeiten. Die eigentlichen Brandbekämpfer waren alle 50+. Insgesamt eine klasse Leistung. Und unfassbar schnell. St. Michael war nach 5 Minuten mit dem ersten Fahrzeug da. Die Fahrzeuge waren übrigens alle mit Ketten ausgerüstet und teils auch 4WD. Eine top Leistung!
Die Konsequenzen:
Das Hotel ist bereits wieder bewohnbar mit leichtem Holzraucharoma, das dürfte sich schnell bessern. Der Wellnessbereich wird bald neu sein.
Und denkt daran: Feuer kann immer und überall passieren! Schaut nach Treppen und Rettungswegen, nach Balkonen, die mit Leitern erreichbar sind. Bereitet Euch mental darauf vor! Man denkt immer, es kann nichts passieren, aber man sieht "es kann"!
Gruß!
der Joe
Unser Sohn arbeitet aktuell in einem kleinen Hotel in den Dolomiten. Er macht dort ein 4-monatiges Praktikum "Service und Reception". Logisch, dass wir ihn öfters besuchen. So auch am vergangenen Wochenende.
Das Hotel:
Kleines Boutique Hotel mit 10 Zimmern auf 3 Stockwerken. 3 Zimmer mit direktem Zugang nach außen, 2 Zimmer im 1. Stock, 5 Zimmer im 2. Stock.
Wellnessanlage mit 2 Saunen und diversen anderen Räumen.
Der Zeitpunkt:
3.50 am Samstagmorgen.
Viel Lärm außerhalb des Hotels. Lautes Klopfen an der Tür.
"Feuerwehr!", bitte aufmachen!
Ich war zwar schon wach, aber an ein Feuer habe ich nicht gedacht.
Kurz darauf betritte ein Feuerwehrmann mit Sauerstoffmaske unser Zimmer und bitte uns höflich, aber bestimmt uns warm (!!) anzuziehen und das Zimmer nach Aufforderung zu verlassen.
Kaum ist die Tür kurz offen zieht dunkler wabernder Rauch ins Zimmer.
Scheiße! (Tschuldigung).
Schnell in die Skiklamotten gesprungen, die sind warm.
Kurz darauf betritt wieder ein Feuerwehrmann unser Zimmer und bittet uns in seiner Begleitung ruhig das Zimmer zu verlassen.
Wir fragen natürlich gleich nach unserem Sohn und bekommen die Info, dass alles gut ist.
Der Flur und die Treppe sind komplett verraucht, aber das Licht brennt und man kann mit Mühe die Treppen erkennen.
Schnell sind wir außerhalb des Hauses.
Alle Gäste sind versammelt. Ein Teil mehr oder weniger im Schlafanzug. Bei -14° nicht clever.
Nur mein Sohn fehlt. Ein bisschen Aufregung. Aber er steht mit einem Feuerwehrmann auf dem Balkon. Und kommt nach einiger Zeit auch.
Es ist Wahnsinn wie sich das ganze Haus innerhalb kürzester Zeit mit Rauch gefüllt hat.
Wenn es ein wirklich schlimmer Brand mit viel Rauch und Stromausfall wäre, hätte man keine Chance lebend rauszukommen.
Da wir eng mit den Besitzern befreundet sind bleiben wir beim Haus, während die anderen Gäste in ein anderes Hotel zum aufwärmen gbracht werden.
Die Ursache:
Brandursache war eine Leitung in der Sauna. Zwar wird der gesamte Wellnessbereich ab 19.00 per automatischen Zentalschalter komplett vom Strom genommen. Aber vermutlich hat es da schon seit Tagen leicht gekokelt, vermutet der Elektriker. Zum Glück wurden unterhalb der Holzverkleidung feuerhemmende Materialen verwendet, sonst wäre es böse ausgegangen. Problem ist auch, dass es schwer bis unmöglich ist im Saunabereich Rauchmelder zu installieren.
Das Ende:
Alle, die Besitzer und die Gäste sind mit einem hellblauen Auge davon gekommen. Es sind zwar ca. 100.000€ Schaden entstanden, aber der Hotelbetrieb kann weitergehen und es wurde nichts dauerhaft zerstört. Und vor allem, das ist das wichtigste, ist niemanden etwas passiert.
Die Wellnesslandschaft wird komplett neu gebaut (innerhalb einer Woche!!) und mit der neuesten Sicherheitstechnik versehen. Auch das ganze Haus wird umgerüstet. Die Besitzerin hat in der Nacht mehr Vater Unser geprochen wie in ihrem ganzen Leben bisher. Die Ängste und sorgen kann mn sich leicht vorstellen.
Die Feuerwehren:
Freiwillige Feuerwehr aus 5 Gemeinden, 100 Mann, 14 Einsatzfahrzeuge. Hotelbrand eben. Unglaublich freundlich, kompetent und ruhig. Technisch top ausgestattet. Die eigentliche brandbekämpfung wurd von den Feuerwehren St. Michael und Kastelruth gemach. War sicher schwierig in den dunklen verrauchten Räumlichkeiten. Die eigentlichen Brandbekämpfer waren alle 50+. Insgesamt eine klasse Leistung. Und unfassbar schnell. St. Michael war nach 5 Minuten mit dem ersten Fahrzeug da. Die Fahrzeuge waren übrigens alle mit Ketten ausgerüstet und teils auch 4WD. Eine top Leistung!
Die Konsequenzen:
Das Hotel ist bereits wieder bewohnbar mit leichtem Holzraucharoma, das dürfte sich schnell bessern. Der Wellnessbereich wird bald neu sein.
Und denkt daran: Feuer kann immer und überall passieren! Schaut nach Treppen und Rettungswegen, nach Balkonen, die mit Leitern erreichbar sind. Bereitet Euch mental darauf vor! Man denkt immer, es kann nichts passieren, aber man sieht "es kann"!
Gruß!
der Joe
) Nach Rekonstruktion des Temperaturverlaufs durch die Feuerwehr stand das Ganze kurz vor einer Rauchgasentzündung was dann einen Vollbrand im ganzen Haus zur Folge gehat hätte.