Skifahren allgemein Generation Ü50

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Badia
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Skifahren allgemein Generation Ü50

Beitrag von Badia » 30.11.2017 19:40

Servus miteinander,

ich würde gerne mal Eure Ansicht / Meinung hier lesen , bezüglich des Skifahrens im Allgemeinen in der heutigen Zeit (im Vergleich zu damals). Ich selbst bin Bj. 1959 und fahre seit ca. 35 Jahren Ski, gehöre zu der Generation die nicht mit einem goldenen Löffel im Mund geboren wurde und sich den ersten Skikurs selbst verdienen musste. Anfänglich mit meiner Fußballmannschaft unterwegs in den Alpen, habe ich mich dann immer mehr "gesteigert" zu einem recht passablem Skifahrer. Mein bevorzugtes Skigebiet wurde im Laufe der Zeit - Südtirol - Alta Badia - bis heute :-)
Damals in den 80ern war der Skiurlaub, gemessen an den heutigen Dimensionen - saubillig!
Das Bier 0,5 L in der Disco kostete 3 DM und und und.....ihr wisst es ja selbst.
Nach der letzten Abfahrt wurde noch kräftig gefeiert (Oma in Canazei - um nur eimal ein prominentes Beispiel zu nennen :-)usw.) bis man sich von der Apres - Kneipe in die Apres Disco verzog. Dort gings hoch her bis in die Nacht, bevor man dann locker in seinem Hotel zur späten Stunde Pizza mit Bier bestellte, nix war unmöglich - im Fassatal ohnehin nicht. Dieser ganze Zeitgeist ist leider seit einigen Jahren dahin. Jetzt wird mit dem Smartphone und den virtuellen Freunden kommuniziert. Die Preise für meine damaligen Hotels haben sich in Mondpreise verwandelt, Gourmetfeste werden heute gefeiert, sauteuer leider - der einstige "Normalverdiener" hat in dieser Welt nix mehr verloren und fährt schon seit einigen Jahren keinen Ski mehr.
Mir tut diese Entwicklung wahnsinnig leid, hätte jemals einer geahnt eine Speisekarte in russisch zu sehen??? Gleichzeitig bekomme ich einen dicken Hals, hat meine Generation irgendwas falsch gemacht? Für "normal" verdienende Familien mit Kindern ist es unmöglich geworden, einen Skiurlaub zu finanzieren. Ich denke irgendwann kommt der Boomerang zurück, hoffentlich sind bis dahin die Schulden der Hotelinhaber abbezahlt, ansonsten wird es schwer krachen, manche 5 Sterne-Bunker stöhnen jetzt schon.
Der Weg der Skiindustrie führt ins Nirwana, erst kürzlich warnten die ersten Blätter vor dem kommenden Crash - wie seht ihr die Perspektiven , mal abgesehen vom Klimawandel - des Skifahrens?

MfG Thomas

Würde mich auf Antworten von Ü50 Skifahrern freuen, Danke
Zuletzt geändert von Badia am 30.11.2017 20:33, insgesamt 3-mal geändert.
Salomon 24Hour...endlich wieder in Körpergröße ;.)

IceShape
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Re: Skifahren allgemein Generation Ü50

Beitrag von IceShape » 30.11.2017 20:23

Hallo,
naja ich stimme dir nur teilweise zu, ich bin zwar nicht in dem Alter aber ich würde mich jetzt nicht als gut verdienen bezeichnen, eher normal verdiener. Aber wenn man Ansprüche auf normales Niveau senkt kann man auch günstig in ein recht gutes skigebiet fahren.

Voraussetzung:
Keine Skikurse (da werde ich echt zu knabbern haben aber auch das ganze Jahr stark mich eingeschränkt)

Evtl nicht im Hotspot schlafen, große bzw beliebte skigebiete haben oft einen Ort in der Nähe der bezahlbar ist ohne das man bei der Ausstattung sich einschränken muss meiner Erfahrung teils sogar besser.

Mit Kindern gibt es ganz oft Vorteile zb beim skiverleih.

Aber das es nicht der günstigste Sport ist steht ausser Frage.
Feiern ist natürlich teuer aber das ist es in der normalen Disco in der Stadt auch.


Edit: ich habe sogar das Gefühl dass die Hotel Preise sinken, ich kann mich noch vor 20 Jahren an die Preise erinnern die mein Vater in hotels bezahlt hat und das waren 3-4* Sterne hotels da bekommt man jetzt teilweise 2 Wochen 4* mit besserer Ausstattung aber das kann mich auch täuschen.

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Pancho.Ski
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Re: Skifahren allgemein Generation Ü50

Beitrag von Pancho.Ski » 30.11.2017 20:53

Vergleiche dochmal die Preise die Du von damals in Erinnerung hast damit:
https://de.statista.com/statistik/daten ... seit-1960/

Und damit:
https://inflationsrechner.list-of.info/

Pollux
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Re: Skifahren allgemein Generation Ü50

Beitrag von Pollux » 30.11.2017 21:12

Was möchtest du uns eigentlich sagen? Ich habe deinen Beitrag jetzt wiederholt gelesen, werde aber aus deinem Lamento nicht schlau! Geht es dir darum, dass ein Skiurlaub heute teurer ist als früher? Oder beklagst du, dass die Globalisierung mit ihren Auswirkungen selbst vor der Bergwelt und vor allem auch nicht vor dir selbst halt gemacht hat?

Die Apres-Jünger waren mir damals wie heute ein Greuel. Skifahren, grenzenloses Abfeiern und Alkoholgenuss rund um die Uhr waren auch früher nicht zu vereinbaren. Ist es nicht eher so, dass eine Rückbesinnung aufs Skifahren als sportliche Betätigung stattgefunden hat. Ein Skiurlaub ist heutzutage kein gesellschaftliches Event mehr, an dem man teilhaben muss, um in zu sein.

Die Skigebiete sind moderner und leistungsfähiger geworden. Sie haben sich unserer schnelllebigen Zeit angepasst. Viele wollen bereits vor Weihnachten auf die Pisten, weil man Ostern lieber per Billigflieger und Pauschalreise irgendwo auf dieser Welt in der Sonne am Stand liegen will. Durch diese Entwicklung gehen den Skigebietsbetreibern und der Hotelerie die Besucher fliegen, woduch die Kosten pro Person zwangsläufig steigen müssen. Geh mal azyklisch zum Skifahren und du wirst erleben, wie die Skigebiete um Gäste buhlen!

Hey, wie viele Jahre dauert es, bis sich die Kaufkraft halbiert. Warum soll das ausgerechnet vor dem Wintersport haltmachen?

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Re: Skifahren allgemein Generation Ü50

Beitrag von Uwe » 30.11.2017 22:26

Jaja, "früher" ... das waren noch Zeiten ;-)
Aber die Zeiten ändern sich, und auch wir ...

"Früher" waren wir noch "leistungsfähiger"; da waren ein paar Jagatee am Schirm Pflicht, und der Schlaf war - trotz vollem Skipensum - nicht so wichtig. Wir hatten Spaß und waren die Helden ... auch um den Mädels zu imponieren 8)

Heute bin ich froh, wenn ich nach den Skifahren im Wellnessbereich meine müden Knochen entspannen kann.

"Früher" reichte eine einfache Pension mit einfachem Frühstück.
Heute muss es - meist - ein 4*-Hotel mit reichhaltigen Frühstücksbuffet und 4-Gänge Abendmenü, Wellnessbereich und Ski-In/Ski-Out vom Skikeller aus sein.

"Früher" sind uns auf den kalten 2-Sesseln teils die Ohren abgefroren.
Heute sitzen wir in beheizten 8-er Sesseln mit Haube ... und haben W-Lan.

"Früher" glichen die Pisten ab Mittag eher einem Rübenacker.
Heute sind sie meist top gepflegt, und sind - dank Kunstschnee - (fast) immer befahrbar.

Sicherlich gibt es auch heute noch die günstigen Pensionen, wenn man bereit ist, morgens ein paar km zu fahren.
Aber die Skipasspreise sind meist schon recht heftig ... aber eben weil die Ansprüche gestiegen sind, aber auch, weil die Skigebiete sich mit Superlativen überbieten wollen (müssen?).

Ich denke gerne an "früher" zurück, genieße aber den Komfort heutzutage.
Uwe

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Re: Skifahren allgemein Generation Ü50

Beitrag von Wooly » 30.11.2017 22:40

Badia hat geschrieben:
30.11.2017 19:40
Damals in den 80ern war der Skiurlaub, gemessen an den heutigen Dimensionen - saubillig!
Das Bier 0,5 L in der Disco kostete 3 DM und und und.....ihr wisst es ja selbst.
Nach der letzten Abfahrt wurde noch kräftig gefeiert (Oma in Canazei - um nur eimal ein prominentes Beispiel zu nennen :-)usw.) bis man sich von der Apres - Kneipe in die Apres Disco verzog. Dort gings hoch her bis in die Nacht, bevor man dann locker in seinem Hotel zur späten Stunde Pizza mit Bier bestellte, nix war unmöglich - im Fassatal ohnehin nicht. Dieser ganze Zeitgeist ist leider seit einigen Jahren dahin.
Ich kann nicht feststellen, das sich an der Sauferei irgendetwas geändert hat ... das man sich zur Koma-Betankung mit Billig Fusel heute per Smartphone verabredet, finde ich jetzt eher nebensächlich.Die Musik war auch damals schon scheiße ...

Ansonsten das übliche "früherwarallesbesser" Gejammer ... das gibt es schon so lange wie es die Menschheit gibt. Man sollte diese Mechanismen aber eigentlich mit 50 so langsam durchschaut haben ... ausser natürlich man hat sich mit 20 einfach schon zu viele Gehirnzellen weggesoffen ... :D

Ich bin knapp50er, Normalverdiener und habe kein Problem damit, mit meiner Familie einmal im Jahr in den Skiurlaub zu fahren. Man muss ja auch nicht immer auf 5-Sterne Hotel dicke Hose machen, wenn es einem finanziell weh tut, das geht auch einfacher & billiger. Und für meine Eltern, beide Beamte & eher Gutverdiener, war der Skiurlaub in den 70ern in Colfosco mit 2 Kindern auch schon ein ganz schön finanzieller Happen. Und das war bei weitem kein 5-Sterne Hotel, ich kann mich noch gut erinnern .. ;-) ... Vielleicht spielt da auch eine gewisse Geschichtsverklärtheit mit....

Und schlußendlich verstehe ich nicht, wieso Russen & Chinesen und sonstige Nationen nicht auch skifahren und eine Speisekarte lesen dürfen ... aber vielleicht klärst du mich ja auf ...

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Re: Skifahren allgemein Generation Ü50

Beitrag von IceShape » 30.11.2017 22:57

Wooly hat geschrieben:
30.11.2017 22:40

Und schlußendlich verstehe ich nicht, wieso Russen & Chinesen und sonstige Nationen nicht auch skifahren und eine Speisekarte lesen dürfen ... aber vielleicht klärst du mich ja auf ...
Ich glaube auch nicht das jeder mitteleuropäer italienische und französische Sprachkenntnisse hat die für alle Schriften reichen und da sagt auch keiner was wenn die in den Ländern Urlaub machen. Auch wenn mich auch schon so manche Russen im Urlaub genervt haben tun das andere auch und Russen sind mir lieber als manche anderen, denn auch bei denen gibt es unterschiedliche Schichten was das Einkommen usw angeht.

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Re: Skifahren allgemein Generation Ü50

Beitrag von Ramon 23 » 30.11.2017 23:45

Bin mit 46 Jahren noch unter deiner "Antwortgrenze", aber will dennoch meine Meinung Kundtun. Nicht zu den Dingen in den 80igern, das habe ich nicht erlebt, aber zu den heutigen Verhältnissen. Ich bin Normalverdiener und fahre mit meiner (erwerbstätigen) Frau und meinem mittlerweile 16 jährigem Sohn mindestens 2 mal pro Saison für je 7-8 Skitage in den Skiurlaub.
Zumeist buchen wir eine Ferienwohnung. Das die Skipasspreise jährlich steigen, kann ich nicht verhindern. Sich darüber aufregen bringt auch nichts. Skifahren ist mein liebstes Hobby(nach Fußball!) und ich leiste mir das eben. Wer Fußballer kennt, weiß das die dem Feiern nicht abgeneigt sind. Aber warum soll ich die weite Reise in die Berge auf mich nehmen, mit dem (möglichen) Hauptgrund möglichst viel Alkohol in mich zu pumpen? ICH fahre dort hin um Ski zu fahren...saufen kann ich zu Hause :D

Gruß Nils

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Re: Skifahren allgemein Generation Ü50

Beitrag von NeusserGletscher » 01.12.2017 05:16

Badia hat geschrieben:
30.11.2017 19:40
Damals in den 80ern war der Skiurlaub, gemessen an den heutigen Dimensionen - saubillig!
Aus meinem Umfeld hat es mal jemand so formuliert: Zur Mittelschicht gehörte man früher, wenn ein Alleinverdiener seiner Famile Haus, Auto und 1x Urlaub im Jahr finanzieren konnte. Heute arbeiten beide Eheleute und es reicht trotzdem hinten und vorne nicht.

Das hat mehrere Ursachen.

Zum einen ist die offizielle Inflationsrate geschönt. Mit allerlei statistischen Tricks und hedonischen Berechnungsmethoden wird die tatsächliche Geldentwertung kleingerechnet. Der Staat hält so die Lohnforderungen klein und vor 2008 hätte wohl kaum jemand sein Geld für 5% Zinsen aufs Sparbuch gelegt, wenn man ganz offiziell die tatsächliche Geldentwertung deutlich darüber angegeben hätte. Die Kaufkraft ist daher real stärker gesunken als es die offiziellen Zahlen vermuten lassen. Und würden viele Produkte des täglichen Bedarf heute nicht zu frühkapitalistischen Bedingungen in Übersee produziert, dann wären Nahrung und Kleidung für viele bereits heute unerschwinglich. Stichworte für die Suche im www: Hedonische Bewertungsmethode, wahre Inflation, Inflationslüge, Entwicklung der Geldmenge M3

Hinzu kommt eine Umverteilung der Steuer- und Abgabenlast von Konzernen, Vermögenden und Spitzeneinkommen hin zur unteren und mittleren (Arbeits-) Einkommen. Als Arbeitnehmer hast Du heute immer weniger netto vom brutto. 12 Jahre Merkel kosten mich alleine deutlich über 1000 Euro (netto) pro Jahr, weil die Frau das Ende der Progressionszone nicht um den gleichen Betrag angepasst hat wie den Grundfreibetrag. Wäre das Progressionsende wie der Grundfreibetrag um 15% angehoben worden, dann läge es heute bei 60.000 Euro statt bei 54.000 Euro. Statt dessen wurde das Progressionsende gerade einmal um 3,65% angehoben. Die Beitragsbemessungsgrenze für die gesetzliche Renten- und Arbeitslosenversicherung hat Frau Merkel im selben Zeitraum übrigens um fette 25% angehoben. Dort, wo sie durch Anpassung der Grenzen auf Mehreinnahmen verzichten müssten, tun sie nichts. Um an anderer Stelle umso unverschämter zuzulangen. Und dann besitzen Schäuble und Merkel noch die Chuzpe und lügen frech, sie hätten die Steuern nicht erhöht. Dabei haben sie auf Kosten der Mittelschicht den Sozialkassen immer höhere Lasten aufgebürdet oder gleich ganz frech sich an den Rücklagen bedient bzw. staatliche Zuschüsse für versicherungsfremde Leistungen gekürzt. Stichworte: kalte Progression, Wikipedia, Einkommensteuer Deutschland, Entwicklung der Parameter, Wikipedia, Beitragsbemessungsgrenze Gesetzliche_Rentenversicherung, versicherungsfremde Leistungen

Dann sinkt die Lohnquote, welche den Anteil der Löhne am BIP wiedergibt, seit Jahrzehnten. Obwohl immer mehr Menschen arbeiten, zwacken die Bezieher leistungsloser Kapitaleinkünfte einen immer größeren Anteil am Volkseinkommen für sich ab und zahlen dafür wegen zahlreicher Steuergeschenke und Vermeidungstaktiken durch Steueroasen immer weniger Steuern. Stichworte: Lohnquote, bereinigte Lohnquote, Steueroasen, Stiftungen, Lux-Leaks, Panama-Papers, Paradise-Papers, Deckelung der Steuer auf Kapitaleinkünfte, Senkung der Körperschaftssteuern

Trotz angeblichen Fachkräftemangel bleiben auch die Brutto-Löhne hinter der Wirtschaftsentwicklung zurück. Dabei hat man uns doch in der Schule beigebracht, dass sich in einer Marktwirtschaft ein Mangel durch steigende Preise äußert. Wenn aber heute die Interessenverbände von einem Fachkräftemangel sprechen, dann meinen sie meist einen Mangel an billigen Fachkräften.

Dann hat der Staat in den letzten Jahrzehnten immer mehr Aufgaben an sich gezogen. Was früher noch in einer intakten Familie intern besorgt wurde, wird heute von einem Staat geleistet, der sich so immer weiter in die private Lebensführung seiner Bürger einmischt. Früher wurde Kinder halt von den Großeltern beaufsichtigt, heute muss es eine teure Kita sein. Gebrechliche Familienmitglieder wurden in der Famile gepflegt, heute werden sie in öffentliche Einrichtungen abgeschoben. Heute ist unter den Parteien ein regelrechter Volkssport geworden, mit immer neuen sozialen Wohltaten beim Wähler zu punkten. Als Arbeitnehmer kann man dabei nur verlieren. Denn für eine Stunde fremder Leistung muss man selbst mehrere Stunden in seinem Beruf arbeiten, bis nach Abzug aller Steuern und Abgaben netto so viel übrig bleibt, dass es für die Rechnung reicht.

Sicher darf man nicht vergessen, dass auch die Ansprüche in den letzten Jahren sowie Ausstattung und Komfort etwa von Hotels gestiegen sind. Das entspricht aber dem technischen Fortschritt. Verbesserte Produktionsmethode und neue Technologien führen zwangsläufig dazu, dass wir heute in gekuppelten Anlagen auf die Berge gefahren werden. Der springende Punkt ist, dass sich die Gesellschaft weiter entwickelt hat, aber ein immer geringerer Teil noch von dem zusätzlichen Komfort profitiert, weil die Abgehängten sich es schlicht und einfach nicht mehr leisten können.
Badia hat geschrieben:
30.11.2017 19:40
Die Preise für meine damaligen Hotels haben sich in Mondpreise verwandelt
Oder Deine Kaufkraft ist einfach geringer gestiegen als die Hotelpreise. Was übrigens diverse Statistiken belegen. Die Deutschen mussten halt erst die Widervereinigung bezahlen. Alle Deutschen? Nein! Überwiegend die Arbeitnehmer. Wenigen Profiteuren hat man durch die Treuhand den Osten auf dem silbernen Tablett serviert. So wurden die Kosten für die Wiedervereinigung vergesellschaftet, die Gewinne aber privatisiert. Dann kam die Bankenrettung und auch heute wird die Politik nicht müde, die Steuern und Abgaben der Mittelschicht mit vollen Händen unter die Völker zu streuen. Nur für eine Steuerreform oder mehr Investitionen in Infrastruktur und Bildung ist nie Geld in der Kasse.
Was man selbst erledigt können andere nicht verkehrt machen.

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Wohnort: 54.462297, 9.940804

Re: Skifahren allgemein Generation Ü50

Beitrag von Commander57 » 01.12.2017 08:37

Moin!
:zs: Sehr schön erklärt!
Ich glaube aber, Badia ging es um das Sammeln von Meinungen, sonst hätte er nicht provokant den Bierpreis oder den Hotelpreis zum Indikator erhoben oder das Vorhandensein von Speisekarten mit russischer Übersetzung.
Außerdem heilt das Alter zumindest die Entwicklungen. Ich persönlich vertrage nicht mehr so viel Bier wie früher, also bin ich früher fertig und habe im Vergleich zu früher weniger ausgegeben.
Gruß
Frank

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