CARVING-SKI.de

Die NZZ meldet, dass sich die Zahl der verkauften Ski in der Schweiz in den letzten 30 Jahren mehr als halbiert hat. Da spielt halt alles rein. Weniger Kaufkraft in breiten Bevölkerungsschichten, weniger Wintersportler, mehr Miete, längere Nutzung gekaufter Ski und Euroschwäche.

@Uwe: Bei Bedarf nach Pressemitteilungen verschieben.

Würde mich interessieren, ob da nur der Verkauf an Privatkunden gezählt wurde.
So richtig kann ich das nicht glauben.


Gruß!
der Joe

Die NZZ hatte vor zwei Jahren schon gemeldet, dass 80% aller Ski auf den Pisten der Ostschweiz geliehen waren. Wenn dieser Trend anhält, müssen zwangsläufig die Skiverkäufe an Privat rückläufig sein. Die Freigabe des Franken sollte dabei jedoch kein Faktor sein, denn nur die wenigsten ausländischen Gäste hatten bei uns neue Ski gekauft.

Wenn ich die Regalmeter in den mir bekannten Skigeschäften heute mit denen vor 8 Jahren vergleiche, dann habe ich den EIndruck, dass auch in D deutlich weniger Ski verkauft werden.

NeusserGletscher hat geschrieben:Wenn ich die Regalmeter in den mir bekannten Skigeschäften heute mit denen vor 8 Jahren vergleiche, dann habe ich den EIndruck, dass auch in D deutlich weniger Ski verkauft werden.

Den Eindruck könnte man erhalten. Dabei würde man aber übersehen, das sich auch der Kauf von Ski mehr und mehr ins Internet verlagert hat.

Ich denke, dass sich der Rückgang der verkauften Ski am ehesten durch das viel größere Angebot an hochwertigen Leihmaterial erklären lässt. Gerade für Gäste die 1x pro Saison nur 6 Tage Skifahren, macht der Kauf aus TCO-Sicht oft wenig Sinn.

Gruß Thomas

Bei dieser Diskussion sollte man allerdings auch nicht aus den Augen verlieren, dass allgemein immer weniger Wintersport betrieben wird. Von einer Auslastung unserer fünf Skigebiete hier vor Ort kann schon lange nicht mehr die Rede sein. Die Gästezahlen, die hier im Umlauf sind, sind erschreckend. Die Zeiten, an denen man sich vor Aufstiegsanlgen die Füße in den Bauch gestanden hat, sind nicht erst seit heute passé.

elypsis hat geschrieben:Bei dieser Diskussion sollte man allerdings auch nicht aus den Augen verlieren, dass allgemein immer weniger Wintersport betrieben wird. Von einer Auslastung unserer fünf Skigebiete hier vor Ort kann schon lange nicht mehr die Rede sein. Die Gästezahlen, die hier im Umlauf sind, sind erschreckend. Die Zeiten, an denen man sich vor Aufstiegsanlgen die Füße in den Bauch gestanden hat, sind nicht erst seit heute passé.

Gottseidank, liegt aber oft auch an modernen Anlagen.
Wenn ich da an meine Anfangsjahre Anfang der 90er zurückdenke - ne Stunde Wartezeit war recht häufig.

Hallo zusammen,

also in den Skigebieten, in denen wir uns tummeln kann ich keinen Tourischwund beobachten. Allerdings sorgen moderne Anlage für deutlich verkürzte Wartezeiten und angenehmeren Transport (wobei ich persönlich keine Sitzheizung brauche... , die Hauben sind aber schon ganz praktisch)

Aber zum Thema:

Insgesamt habe ich auch das Gefühl, dass insgesamt deutlich mehr geliehen wird, als in meinen Anfangstagen. Neben dem Preis spielt sicherlich auch die Bequemlichkeit eine Rolle. Man muss sich nicht um Service und Transport kümmern, komme ich mit den Skiern nicht klar, wird gewechselt, haue ich an einem Felsen eine Ecke in Belag und/oder Kante - egal, ist ja nicht meiner....

In meinem persönlichen Umfeld ist der Trend eher anders herum. Früher wurde viel geliehen (die ersten Carver waren ja auch sauteuer...). Mittlerweile habe fast alle eigene Skier (ich würde sagen so 70 bis 80 %). Zum einen hat sich bei vielen die Zahl der Skitage erhöht. Zum anderen haben sich eigene Ski schnell gerechnet, wenn man nicht das aktuelle Topmodell kauft, sondern vielleicht ein Vorjahresmodell als Schnäppchen ersteht. Selbst mit Transport und Service rechnen sich da eigene Skier schon oft nach zwei drei Jahren. Und in der Tat fahren, wie schon geschrieben, die meisten in meinem skifahrendem Umfeld ihre Skier 5 Jahre und länger. Für unseren Filus leihen wir aber noch weiterhin für etwa 40 bis 50 Euro die Komplette Ausrüstung für eine Woche.

Gruß
Zwigges

Es steht absolut ausser Frage, dass der Skisport zurückgeht. In der Schweiz gibt es heute nur noch wenige Skigebiete, die finanziell keine Probleme haben. Das hat sehr viele Gründe.

So haben die tieferen (und stadtnahen) Gebiete vermehrt Schneeprobleme. Das drückt auf den Tagestourismus. Es fahren fast nur noch die "Freaks" Ski, also diejenigen, die auch für 1-2 Wochen im Jahr in den Bergen Urlaub machen. Otto Normalverbraucher geht immer seltener auf die Piste. Wenn die Kinder da sind, gar nicht mehr. Entsprechend fahren auch immer weniger Kinder Ski. Während vor 30 Jahren noch fast die ganze Klasse ins Skilager fuhr können heute viele Schulen die Skilager mangels Nachfrage gar nicht mehr durchführen. Damit reduziert sich auch der Nachwuchs. Früher gingen die "Fast-Nicht-Skifahrer" aus sozialen Gründen mit ins Lager. Heute bleiben die Skifahrer aus sozialen Gründen zu Hause.

Da trägt wohl auch der hohe Ausländeranteil etwas dazu bei. Früher sassen fast nur "Eingeborene" in der Klasse und man sang zusammen "Alläs fahrt Ski, Ski fahrt die ganze Nation". Heute haben wir einen Ausländeranteil vor rund 25%, in jüngeren Generationen wohl höher. Und Albaner sind nun mal keine traditionelle Ski-Nation. (Um das gleich klarzustellen: Ich will das weder direkt noch indirekt als Statement gegen Einwanderung oder ähnliches verstanden wissen. Ich bin alles Andere als ausländerfeindlich.)

Ausserdem hat das Alternativangebot massiv zugenommen. Schlittelbahnen, Wellness, Schneeschuhlaufen. Ein Wintersportort muss heute zahlreiche Alternativen bieten zum Skifahren. Als ich ein Kind war, ging man in den Skiferien am Sonntagmorgen als Erstes eine Wochenkarte kaufen und dann ging's auf die Piste - egal wie das Wetter war. Heute warten viele mal das Wetter ab und gehen dann vielleicht an 2-3 besonders sonnigen Tagen auf die Piste.

Auch beim Ski-Weekend mit dem Büro fährt heute die Hälfte der Teilnehmer nicht mehr Ski oder Snowboard.

Dazu kommt schliesslich auch, dass man Skis vor 30 Jahren noch nicht mieten konnte.

Alles in allem erstaunt mich diese Zahl deshalb überhaupt nicht.

So ist es! Ab der 2. Januarwoche ist bei uns quasi die Saison durch, so heißt es beim Fachhandel und in der Hotellerie. Nur an wirklich sonnigen Wochenenden werden noch einigermaßen Gästezahlen erreicht, die jedoch weit weg von möglichen Maximalauslastungen sind. Allerdings handelt es sich dabei um Gäste, die für Tagestrips aus dem Unterland kommen. Unter der Woche ist man in den Skigebieten und auf den Hütten bald alleine unterwegs. Fragt mal bei den Skischulen nach, wie man dort über ausbleibende Schülerzahlen klagt!