Alptraumcenter Bottrop
Verfasst: 23.03.2004 16:56
So,
dann will ich mal einen Bericht meines Bottrop-Erlebnisses vom Freitag geben.
Die Überschrift sagt es ja schon, ich war nicht gerade begeistert, um es mal höflich auszudrücken.
1. Ankunft
Der Blick gleitet über herrliche Industriebrache, rauchende Schornsteine, Gaskessel und mittendrin der Müllhügel mit dem Skihallengeschwür obendrauf. Vom freudlosen Parkplatz an der Schnellstraße erklimmt man erstmal so etwas wie ein provisorisches Baugerüst zum Eingang (ich dachte die Halle gibt es schon ein paar Jahre, aber nix ist so haltbar wie ein Provisorium).
Dann ist man in der ersten Betonvorhölle angekommen und fährt erstmal ca. 15 Minuten auf einem Förderband nach oben, das dauernd anhält. Hier fallen mir zum ersten Mal die schönen Wandbilder von den Dolomiten auf, im Prinzip der blanke Hohn, Bilder von einem der schönsten Gebiete in den Alpen an die Wand zu hängen, denn das macht einem die ganze Trostlosigkeit der Halle erst richtig bewußt.
Oben geht es dann durch eine Gummilappenschleuse, so wie in der Autowaschanlage. Dann riecht es endlich nach Zigarettenqualm und die Originalalpenrestauration kommt in den Blick.
2. Als Eintrittskarte bekommt man ein rosa Armbändchen, wie im All-Inclusive-Urlaub. Nächstes Highlight: Die Umkleidekabinen. Völlig überheizt, stinkig (vom benachbarten Skiservice), überall liegt Müll rum, teilweise auch Bauschutt, es ist dreckig und jeder 2. Schrank ist abrandaliert, so dass man sich einerseits auf das Publikum freut und andererseits sehr gerne seine Sachen in diesen Schränken läßt.
Im Skiverleih gibt es dann ein paar alte Gurken, die man nachher fast bergab schieben muss. Auf dem Weg zur Piste darf man sich dann noch ein paar Stöcke aus diversen Kisten zusammensuchen. So gut wie alle Stöcke sind unten abgebrochen und haben keine Teller (das könnte sogar Absicht sein, da sie dann besser in die Kisten passen) und alles sind krumm und schief.
3. "Skifahren"
Tja, Abfahrtszeit ca. 28 s, steiler als ich dachte (aber natürlich ein Witz) unten der schon in anderen Beiträgen erwähnte dämliche Gegenhang, dann 6 Minuten Fahrt auf dem Förderband, das ebenfalls dauernd anhält, weil unten alle umfallen, durch einen Betontunnel. Dazu wird die gesamte Halle bis ins letzte Klo durchgängig mit Ballermusik beschallt.
Da die Halle wohl sehr viel von Anfängern besucht wird, ist es total unverständlich, dass nur ein kleiner Teil ganz oben für sie zur Verfügung steht. Der Seillift ist total mies, es fehlen fast alle Haltegummis, da es keine vernünftige Einfahrt zum Lift gibt, hängen sich alle irgendwie und -wo an das Seil, was zur Folge hat, dass der Lift dauernd überlastet ist und anhält. Da kein Mensch dafür zuständig ist, muss man warten, bis einer von den Skilehrern zufällig vorbeikommt und das Ding wieder anstellt.
Da wir mit sehr vielen Schulkindern da waren, die fast alle Anfänger waren, war es dann oben kriminell voll (insgesamt war die Halle leer). Am Nachmittag musste man dann an dem dummen Förderband auch noch anstehen, da hatte ich dann endgültig die Schnauze voll (habe vielleicht insgesamt 6 Abfahrten an dem Tag gemacht).
Ach ja, auf der Piste findet man auch noch Eisplatten und Steinchen. Das einzig authentische, was ich gesehen habe war der Akia, der da rumstand und die Preise im Restaurant hatten auch Bergniveau.
Was gibt es noch: Zu den Klos muss man 2 Stockwerke hochlaufen, vorbei an Brandschutztüren, die von irgendwelchen ominösen Kanistern offengehalten werden, um dann auf ein stinkendes Bahnhofsklo zu gehen.
Einzig positiver Aspekt: Das ganze Personal war sehr freundlich, was echt eine Leistung ist, wenn man da arbeiten muss.
Ich war echt froh, als ich wieder draußen war und den Gummigestank der Förderbänder aus der Nase bekam. Wenn ich mir dann noch vorstelle, dass da am Samstag abend 500 besoffene Ruhrpottproleten rumgeistern, kräuseln sich mir die Fußnägel. Ich würde nicht für Geld da noch mal reingehen.
Für mich war das ganze noch mit insgesamt 7 Stunden Busfahrt mit 50 brüllenden Siebtklässlern verbunden (dafür kann Bottrop natürlich nix).
Fazit: Man merkt dem ganzen Schuppen an, dass nur das nötigste für die schnelle Mark gemacht wird (Giradelli läuft die ganze Zeit durch die Gegend, hab ihn sogar skifahren sehen.).
N I E W I E D E R!!!
dann will ich mal einen Bericht meines Bottrop-Erlebnisses vom Freitag geben.
Die Überschrift sagt es ja schon, ich war nicht gerade begeistert, um es mal höflich auszudrücken.
1. Ankunft
Der Blick gleitet über herrliche Industriebrache, rauchende Schornsteine, Gaskessel und mittendrin der Müllhügel mit dem Skihallengeschwür obendrauf. Vom freudlosen Parkplatz an der Schnellstraße erklimmt man erstmal so etwas wie ein provisorisches Baugerüst zum Eingang (ich dachte die Halle gibt es schon ein paar Jahre, aber nix ist so haltbar wie ein Provisorium).
Dann ist man in der ersten Betonvorhölle angekommen und fährt erstmal ca. 15 Minuten auf einem Förderband nach oben, das dauernd anhält. Hier fallen mir zum ersten Mal die schönen Wandbilder von den Dolomiten auf, im Prinzip der blanke Hohn, Bilder von einem der schönsten Gebiete in den Alpen an die Wand zu hängen, denn das macht einem die ganze Trostlosigkeit der Halle erst richtig bewußt.
Oben geht es dann durch eine Gummilappenschleuse, so wie in der Autowaschanlage. Dann riecht es endlich nach Zigarettenqualm und die Originalalpenrestauration kommt in den Blick.
2. Als Eintrittskarte bekommt man ein rosa Armbändchen, wie im All-Inclusive-Urlaub. Nächstes Highlight: Die Umkleidekabinen. Völlig überheizt, stinkig (vom benachbarten Skiservice), überall liegt Müll rum, teilweise auch Bauschutt, es ist dreckig und jeder 2. Schrank ist abrandaliert, so dass man sich einerseits auf das Publikum freut und andererseits sehr gerne seine Sachen in diesen Schränken läßt.
Im Skiverleih gibt es dann ein paar alte Gurken, die man nachher fast bergab schieben muss. Auf dem Weg zur Piste darf man sich dann noch ein paar Stöcke aus diversen Kisten zusammensuchen. So gut wie alle Stöcke sind unten abgebrochen und haben keine Teller (das könnte sogar Absicht sein, da sie dann besser in die Kisten passen) und alles sind krumm und schief.
3. "Skifahren"
Tja, Abfahrtszeit ca. 28 s, steiler als ich dachte (aber natürlich ein Witz) unten der schon in anderen Beiträgen erwähnte dämliche Gegenhang, dann 6 Minuten Fahrt auf dem Förderband, das ebenfalls dauernd anhält, weil unten alle umfallen, durch einen Betontunnel. Dazu wird die gesamte Halle bis ins letzte Klo durchgängig mit Ballermusik beschallt.
Da die Halle wohl sehr viel von Anfängern besucht wird, ist es total unverständlich, dass nur ein kleiner Teil ganz oben für sie zur Verfügung steht. Der Seillift ist total mies, es fehlen fast alle Haltegummis, da es keine vernünftige Einfahrt zum Lift gibt, hängen sich alle irgendwie und -wo an das Seil, was zur Folge hat, dass der Lift dauernd überlastet ist und anhält. Da kein Mensch dafür zuständig ist, muss man warten, bis einer von den Skilehrern zufällig vorbeikommt und das Ding wieder anstellt.
Da wir mit sehr vielen Schulkindern da waren, die fast alle Anfänger waren, war es dann oben kriminell voll (insgesamt war die Halle leer). Am Nachmittag musste man dann an dem dummen Förderband auch noch anstehen, da hatte ich dann endgültig die Schnauze voll (habe vielleicht insgesamt 6 Abfahrten an dem Tag gemacht).
Ach ja, auf der Piste findet man auch noch Eisplatten und Steinchen. Das einzig authentische, was ich gesehen habe war der Akia, der da rumstand und die Preise im Restaurant hatten auch Bergniveau.
Was gibt es noch: Zu den Klos muss man 2 Stockwerke hochlaufen, vorbei an Brandschutztüren, die von irgendwelchen ominösen Kanistern offengehalten werden, um dann auf ein stinkendes Bahnhofsklo zu gehen.
Einzig positiver Aspekt: Das ganze Personal war sehr freundlich, was echt eine Leistung ist, wenn man da arbeiten muss.
Ich war echt froh, als ich wieder draußen war und den Gummigestank der Förderbänder aus der Nase bekam. Wenn ich mir dann noch vorstelle, dass da am Samstag abend 500 besoffene Ruhrpottproleten rumgeistern, kräuseln sich mir die Fußnägel. Ich würde nicht für Geld da noch mal reingehen.
Für mich war das ganze noch mit insgesamt 7 Stunden Busfahrt mit 50 brüllenden Siebtklässlern verbunden (dafür kann Bottrop natürlich nix).
Fazit: Man merkt dem ganzen Schuppen an, dass nur das nötigste für die schnelle Mark gemacht wird (Giradelli läuft die ganze Zeit durch die Gegend, hab ihn sogar skifahren sehen.).
N I E W I E D E R!!!