CARVING-SKI.de

Danke, mir ist schon klar, dass ich hier eine relativ unpopuläre und wenig verbreitete Meinung vertrete. Aber ich nehme mir dann auch trotzdem gerne die Freiheit heraus, auf mangelnde Logik in den Äußerungen derjenigen hinzuweisen, die mir hier so gerne und energisch widersprechen.

Gruß,
Sascha

(Der natürlich auch allen Helmträgern immer unfallfreie Fahrt wünscht.)

Lieber Sascha, ich persönlich finde es müssig über das Helm tragen zu diskutieren. Ist mir auch egal, was Andere machen, Jedem das Seine.
Aber wenn Du Anderen unlogisches Diskutieren vorwirfst, bin ich sicher nicht der Einzige, dem aufgefallen ist, dass Deine Beispiele aus anderen Lebensbereichen nicht nur unlogisch sind, sondern statistisch einfach falsch und aus dem Zusammenhang gerissen.
Dass Du dann Deine Aussagen mit einem Artikel aus 2009, noch dazu mit äußerst Fragwürdigen "Fakten" eines Welt-Artikels (im politischen Zusammenhang mit Althaus) zu untermauern versuchst und daraus Weisheiten zitierst, ist hingegen reine Polemik. Wir haben aktuell das Jahr
2014, in AT fahren >90% MIT Helm. Die Unfallzahlen bzw. Verletzungszahlen sind seit Jahren rückläufig (hat sicherlich viele Ursachen). Diese Statistiken wurden übrigens statistisch korrekt (Anzahl Skifahrer/AnzahlUnfälle) ermittelt. Wobei besonders auffällig ist, dass die Anzahl schwerer lebensbedrohlicher Kopfverletzungen stark rückläufig ist.
Auch von meiner Seite viel Spaß beim Skifahren und vor allem ohne Verletzungen/Unfälle.

Hallo Willi,

hast Du denn verlinkbare Quellen für diese von Dir genannten Statistiken? Wäre Dir sehr dankbar, habe jetzt aus aktuellem Anlass nur kurz gesucht und nichts so richtig detailliertes gefunden.

Und Du hast vollkommen Recht, meine Beispiele sind teilweise aus dem Zusammenhang gerissen und möglicherweise (!) ist das generelle Unfallrisiko beim Skifahren doch nochmal eine andere Größenordnung als beim Treppensteigen oder Fensterputzen - da kann ich nur schätzen. Wenn Du da konkrete Analysen bezüglich Expositionsdauer hast, ich wäre sehr dankbar!

Wieso jetzt allerdings 5 Jahre alte Zahlen schon wieder überholt sein sollen, ist mir nicht so richtig klar - so viel hat sich in dieser Zeit m.E. nicht verändert. Und Polemik sehe ich in meinen Aussagen eher nicht (im Gegensatz zu bspw. Aussagen der Art "Jeder schützt eben das, was er für schützenswert hält ").

Gruß,
Sascha

Hallo,
ist ja ne ganz amüsante Diskussion hier.
Zur Helmdebatte: Musste gerade an folgenden Artikel denken, den hier im Forum jemand verlinkt hatte:
http://www.heise.de/foto/meldung/GoPro- ... 30957.html
Da geht es zwar um Helmkameras und Schumacher, aber das Thema Risikobereitschaft kam da auch drin vor. Wie groß der Sicherheitsgewinn durch den Helm nun ist, ist sicher keine einfache Frage. Umfassende Untersuchungen dazu sind mir beim Skifahren nicht bekannt. Ich warne jedoch (immer) davor, einzelne Faktoren über Gebühr zu gewichten, nur weil sie die eigene Argumentation stützen.
Davon abgesehen habe ich seit ich einen Helm trage zwei Mal einen Liftbügel (schmerzhaft) gegen den Kopf bekommen, was mir vorher nie passiert ist. Trotzdem bin ich sehr froh, dass ich einen Helm auf hatte, sonst wäre es, da bin ich mir recht sicher, noch schmerzhafter geworden.

Zu Toms "Regeln": Es überrascht mich, dass der Erste-Hilfe-Kurs nicht bereits vorgeschrieben ist. Den braucht man doch für fast alle Tätigkeiten als Jugendbetreuer oder Trainer (im Sport). Auch Lehrer müssen glaube ich regelmäßig einen solchen Kurs besuchen.

Eine Statistik aus der Schweiz:

http://de.statista.com/statistik/daten/ ... t-schweiz/

Die Zahlen decken sich mit den eigenen Einschätzungen aus Besuchen in diversen Skigebieten in Österreich und zuletzt in Italien. 9 von 10 Wintersportler sind mittlerweile mit Helm unterwegs.

LG Thomas

TOM_NRW hat geschrieben:Die Zahlen decken sich mit den eigenen Einschätzungen aus Besuchen in diversen Skigebieten in Österreich und zuletzt in Italien. 9 von 10 Wintersportler sind mittlerweile mit Helm unterwegs.

Richtig, das wäre auch meine Schätzung gewesen. Um einigermaßen eine Aussage über die reale Wirksamkeit von Helmen (die ich übrigens ausdrücklich nicht bezweifle) treffen zu können, bräuchte man aber mindestens die Erfassung der Entwicklung der Tragequote (sagen wir über die letzten 10 oder 15 Jahre), der Gesamtzahl der Skifahrer, der Anzahl der Unfälle und der Verteilung der Verletzungen auf die einzelnen Körperregionen.

Die Tragequote allein hilft leider nur wenig, vor allem, weil sie derjenige Faktor ist, der für jedermann am offensichtlichsten sichtbar ist.

Gruß,
Sascha

zuUnkreativ hat geschrieben: Zu Toms "Regeln": Es überrascht mich, dass der Erste-Hilfe-Kurs nicht bereits vorgeschrieben ist. Den braucht man doch für fast alle Tätigkeiten als Jugendbetreuer oder Trainer (im Sport). Auch Lehrer müssen glaube ich regelmäßig einen solchen Kurs besuchen.

Hi,

es sind nicht meine Regeln, sondern Regel die damals bei der Ausbildung von Jugendreiseleitern für Skifreizeizeiten beim LSB NRW in einem Workshop entwickelt wurden. Es war zu diesem Zeitpunkt nicht üblich, so strikt an die Sache heranzugehen. Aufgeführt habe ich die Punkte um zu verdeutlichen, dass (und hier schließt sich der Kreis zum Ausgangspunkt der Diskussion) es eine sehr detaillierten Planung bedarf, wenn man als Lehrer mit seinen Schülern zum Skifahren geht.

Ich sehe sehr oft Schulgruppen, wo bei wärmeren Wetter Schüler ohne Handschuhe fahren, oder mit wehender offener Jacke, den Helm an den viel zu schweren Rucksack gebunden ... Ich habe z.B. in Flachawinkel auch eine belgische Schulgruppe gesehen, bei der 1 Lehrer mit ca. 35 Kids unterwegs war und das waren leicht fortgeschrittene Fahrer.

...

LG Thomas

saschad74 hat geschrieben:

TOM_NRW hat geschrieben:Die Zahlen decken sich mit den eigenen Einschätzungen aus Besuchen in diversen Skigebieten in Österreich und zuletzt in Italien. 9 von 10 Wintersportler sind mittlerweile mit Helm unterwegs.

Richtig, das wäre auch meine Schätzung gewesen. Um einigermaßen eine Aussage über die reale Wirksamkeit von Helmen (die ich übrigens ausdrücklich nicht bezweifle) treffen zu können, bräuchte man aber mindestens die Erfassung der Entwicklung der Tragequote (sagen wir über die letzten 10 oder 15 Jahre), der Gesamtzahl der Skifahrer, der Anzahl der Unfälle und der Verteilung der Verletzungen auf die einzelnen Körperregionen.

Die Tragequote allein hilft leider nur wenig, vor allem, weil sie derjenige Faktor ist, der für jedermann am offensichtlichsten sichtbar ist.

http://www.ski-online.de/files/dsv-akti ... 2-2013.pdf

Danke, das hilft ein wenig weiter. Der eindeutigste Hinweis auf die Wirksamkeit des Helms lässt sich hier nach meiner Interpretation aus der gesunkenen Quote derjenigen Verletzungen ableiten, die eine stationäre Behandlung erfordern. Dies wird allerdings auch im Text wieder zu Teilen relativiert, weil allgemein einfach der Trend zur ambulanten Behandlung geht. Wie groß da der Effekt also ist, lässt sich auch wieder nur erraten.

Ansonsten sehe ich dort eher wenig Hinweise auf eine starke Wirksamkeit des Skihelms. Der allgemeine Trend bei den Verletzungen hat sich in den Jahren von 80-95 ca. genausoweit reduziert wie in den Jahren danach bis heute (und ich denke, wir sind uns darin einig, dass die Reduktion vor 1995 eher wenig mit dem Faktor Helm zu tun hatte, einfach, weil kaum jemand Helm getragen hat zu der Zeit).

Auch die Quote der Kopfverletzungen pro 1000 Skifahrer war in der Saison 12/13 auf dem Stand von 93/94, da hätte ich eigentlich eine deutliche Reduktion erwartet. Schön wäre jetzt noch eine Unterteilung in den Schweregrad der Kopfverletzungen.

Mein Fazit: die Diskussion wird munter weitergehen. Und das ist ja auch was...

Gruß,
Sascha

PS: praktisch wäre natürlich auch noch eine Erfassung der Helmtragequote bei Opfern von Kopfverletzungen in Gegenüberstellung zur allgemeinen Helmtragequote.

Ich habe nur kurz quergelesen und mir ist eine Aussage im Hinterkopf geblieben. Das grösste Verletzungsrisiko ergibt sich beim Skifahren mittlerweile aus dem Zusammenprall mit einem anderen Skifahrer. Heisst für mich automatisch, ich habe immer weniger eigenen Einfluss darauf, dass ich mich nicht verletzte. Mein Fazit daraus, ich werde meine passive Sicherheit durch Anschaffung weiterer Sicherheitsausstattung wie z.B. einen Rückenprotektor erhöhen.

LG Thomas