Richtig springen lernen :)

Alles rund ums Tourengehen, Freeriden und Sicherheit abseits der Pisten. Siehe auch Bericht Freeriding - Sicherheit abseits der Pisten
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extremecarver
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Re: Richtig springen lernen :)

Beitrag von extremecarver » 12.12.2013 09:35

Also als ich noch in der Schule war, sind fast alle in der Skischulwoche zum kicker springen gegangen, und da waren auch welche dabei die kaum skifahren.

Zum lernen am besten sind Wasserskisprungschanzen. Vorwärtssalto ist im prinzip der leichteste Sprung, da man ihn leicht öffnen/schließen kann und super die Rotationsgeschwindigkeit bestimmen kan. Rückwärtssalto ist auch nicht schwer, da man die Landung sehr früh sieht - wobei die Rotation zu bestimmen halt etwas schwieriger ist.
180/360 brauchen weniger Überwindung, sind aber technisch im Prinzip schwerer.

Ich würde es wie früher machen. Bau dir nach dem skifahren irgendwo deinen eigenen Kicker auf einer Wiese. Da hast du dann für 20-30 Sprünge mindestens eine weiche Landung...

Helm, Rückenprotektor ja auf jeden Fall. Crashpants anfangs nicht unbedingt nötig - so viel helfen die ehrlicherweise eh nicht - wobei ich nie ohne fahre... Was man noch machen könnte wenn man es evtl eh schon hat, wäre Bissschutz - wobei das bei größeren Jumps viel wichtiger ist (aber jeder sollte wissen, wer mit verbissenen Zähnen stürzt, verdoppelt quasi seine Gefahr auf Verletzungen. Beist man auf Gummi entgehst man Körperversteifungen).
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Re: Richtig springen lernen :)

Beitrag von Justus » 12.12.2013 20:28

Ich hatte das mit dem Vorwärtssalto noch nicht in Erwägung gezogen, weil es eine komplette kontra Bewegung ist. Ich stelle es mir viel schwerer vor auf einer flachen Schanze mich plötzlich abzudrücken und mit dem Rücken und einer, meiner Meinung nach dafür nötigen hohen Geschwindigkeit, zu springen, als wie beim Rückwerts Salto sich einfach von der Schanze unterstützen zu lassen, man wird ja schon durch die Schanze angedreht. Also das musst Du mir noch mal erklären, ich verstehe es noch nicht ganz wie ich mit den Ski hoch genug springen kann um einen Vorwärtssalto zu schaffen.

Viele Grüße Justus

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Re: Richtig springen lernen :)

Beitrag von Martina » 12.12.2013 20:51

Du siehst das völlig richtig.
Ich habe Freunde, die den Vorwärtssalto auf einer flachen oder gar leicht abfallenden Schanze (meist Cliff) springen. Wesentlich ist dabei, dass man genügend Airtime hat. Ist der Sprung genug hoch, dann braucht man keine hohe Anfahrtsgeschwindigkeit. Was man auf jeden Fall braucht, ist eine ideale, also steile, Landefläche!
Würde ich natürlich auch nicht "einfach so" probieren.

Der grösste Unterschied vom Gefühl her für dich ist vermutlich, dass die Drehgeschwindigkeit völlig anders ist als du es vom Turnen her kennst. Du hast die schweren Ski und Skischuhe "aussen dran", das fühlt sich komplett anders an als barfuss.

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Re: Richtig springen lernen :)

Beitrag von extremecarver » 12.12.2013 21:17

Ich spring nicht so viel, aber ich hab einen Freund der schafft es mit Slalomski (halt weil kurz und leicht) über einen Buckel einen Vorwärtssalto zu springen. Zugegeben, er schafft auf Vorwärtssalto auf normalen Boden ohne Probleme - als ich das früher mal probiert hab bin ich immer erst rumgekommen wenn ich mit sehr angezogenen Beinen lande - aber auf Ski ist es wirklich nicht so schwer.
Und Vorwärtssalto geht auch problemlos bei steilem Absprung.

Man muss halt ordentlich Impuls nach vorne geben beim Absprung - aber hey - Danny Mac Askill kann mit BMX ohne Absprung einen Vorwärtssalto springen in der Ebene - da wird es mit Ski doch erst recht gehen :-)

Wenn mans mal kann, ist Vorwärtsalto ein super Sprung. So wie halt Inverted Sprünge - sehr sicher weil man die Landung perfekt timen kann und eine stabile Flugphase hat... Auf der großen Wassersprungschanze in Wien (die hatte 8m hohen Absprung, und man hatte gut 14-15m Luftstand überm Wasser und gut 25-30m Sprungweite - daher wars mir immer a bit too much, aber ich war auch nur 5-6 mal dort) war Vorwärtssalto für viele der einzige Sprung den sie sich getraut haben. Rückwärtssalto musste man quasi doppelt springen - weil man sonst zuviel Gefahrt hatte zu überdrehen, und für Straight war die Schanze einfach viel zu groß. Ich bin nie über die große Ramp, ganz einfach weil ich nicht unbedingt auf 14m Höhe eine Bauchlandung oder noch blöder Seitwärtslandung hinlegen wollte (grad seitwärts hat man mit Schwimmweste Null Schutz, da komprimierts einem schon aus 6-8m Höhe bei der kleinen Ramp ordentlich die Rippen).

Inzwischen springe ich aber nur noch mit Pow Landung - und das sehr selten. Hab nach meinen VKB Rissen da einfach das vertrauen verloren (bei einem großen Kicker am Ende des gut 20m langen Table im eisigen Flat unaufgewärmt gelandet, und einfach durchgeschlagen. Das ist mir allerdings am Board passiert)
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Re: Richtig springen lernen :)

Beitrag von Blue » 13.12.2013 00:19

Ich will nicht der Spaßverderber sein. Mir scheint aber, dass Fehlversuche bei derartigen Unternehmungen fatalste Folgen für die Gesundheit haben können. Jeder muss aber selbst wissen (zumindest ab einem gewissen Alter), welche Risiken er im Sport und auch sonst im Leben eingeht.

Auch wenn Du aufgrund deiner sportlichen Fähigkeiten das Risiko vielleicht besser als viele Andere beherrschen kannst, würde ich Dir dringend raten, zumindest eine Unfallversicherung mit einer hohen Grundsumme (mind. 200.000,- €) abzuschließen, um im Falle einer (Gott behüte) Vollinvalidität kein Sozialfall zu werden oder Deinen Eltern zur Last zu fallen. Ich schätze mal, dass Dich das ca. 250,00 € im Jahr kosten würde (so viel zahle ich jedenfalls). Wichtig wäre dabei, dass Du beim Abschluss dieser Versicherung gefährliche Hobbys möglichst eindeutig im Versicherungsantrag schriftlich fixierst (z.B. Skiakrobatik) und darauf achtest, dass kein dies betreffender Ausschluss in den Versicherungsbedingungen aufgeführt ist. Es ist besser von der Versicherung abgelehnt zu werden und es bei der nächsten zu versuchen, als unter Angabe unvollständiger Risiken aufgenommen zu werden, im Schadensfall aber wegen der Verletzung einer Aufklärungsobliegenheit leer auszugehen.

Dein Erwerbsleben hat noch gar nicht angefangen. Bei einem so jungen Menschen sind die finanziellen Folgen einer Erwerbsminderung oder gar Erwerbsunfähigkeit noch ungleich schlimmer, als bei jemanden, der kurz vor der Rente folgenschwer verunglückt. Schade ist es natürlich um Beide. Ein Versicherungsmakler (der ich nicht bin), kann Dich da noch sicher viel besser beraten.

Wer nach Tipps für das Erlernen eines Saltos fragt, möchte vermutlich nichts von Querschnittslähmung und ähnlichen schrecklichen Dingen hören. Deshalb habe ich auch kurz überlegt, ob ich so ein spaßbremsendes Thema überhaupt anschneiden soll. Weil ich aber ganz aktuell mitbekommen habe, welch schreckliche Folgen jugendlicher Übermut haben kann, wollte ich Dir zumindest die Sache mit der Versicherung nahe legen.

Ich wünsche Dir natürlich, dass die Versicherung sich an Dir dumm und dämlich verdient, weil Du sie lebenslang bis ins hohe Alter nicht in Anspruch nehmen musst.

Viel Spaß auf den Brettern (meinetwegen auch kopfüber drehend hoch in der Luft)!

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Re: Richtig springen lernen :)

Beitrag von extremecarver » 13.12.2013 00:38

sorry, aber bei Versicherungen brauchst normalerweise gar nichts extra inkludieren, außer du stehst auf Motorsport oder Luftsport.

Bei Breitensport (und ja dazu zählt auch mal ein 50m Cliff droppen, weils dafür keine extra Klauseln geben kann) ist eigentlich nie was exkludiert - außer Wettbewerbe (und hier meist auch nur wenn du mit einer Lizenz startest - und damit sind keine Vereinsmitgliedschaften gemeint) und jeglicher Profi/Berufssport.
Das erste was die Versicherungen streichen wenn sie Sport nicht wollen ist Fussball. Nirgendswo anders zahlens so viel drauf....

Um 100-150€ pro jahr bekommt man locker eine Unfallinvaliditätsversicherung mit 1Mio € ab 75% Invalidität und 5Mio bei 100% - solange man keine Auszahlung unter 75% will und keine Auszahlung im Todesfall und da ist nix exkludiert außer Luftfahrt/sport, Motorsport, Tauchen mit Sauerstoff und Profi/Berufssport und Motorradfahren. Noch billiger gehts wenn man sämtliche Verkehrsunfälle ausschließt - oder zumindest Unfälle als Insasse/Fahrer eines PKWs...

Aber klar, richtig durchlesen und vergleichen sollte man.

Und das leben ist anderswo sicherlich gefährlicher. Die meisten Verletzungen im Funpark sind Bänder oder Knochen. Da bist bedient aber nicht invalide... Mit sehr viel Pech Rückenverletzungen - das ist aber sehr unwahrscheinlich...


Bei mir haben sämtliche Versicherungen wegen Sport schon zig mal mehr gezahlt als meine Prämien. Eine hat mich gekickt nach der zweiten OP im 4stelligen Aufzahlbereich - aber der nächsten wars egal und hab ein ähnliches Paket wieder bekommen... Mit solchen Unfallversicherungen wird ein Mordsgeld gemacht vs den Prämien - vor allem auch weil die Leute sie oft nicht beanspruchen wenn sie es könnten (gilt für zusätzlcihen Krankenversicherungen im Unfallfall) bzw die Leute sowas halt generell abschließen. Da ist viel zu teuer für die Versicherungen viel auszuschließen (verunsichert gerade die die ungefährdet sind) oder viel zu kontrollieren.

Sprich solange man nicht als Skilehrer Unterrichtet (Beruf ist ja meist exkludiert), kosten die Versicherungen Peanuts.

Sprich bei mir hat keine Versicherung gemuckst, als ich eine teure Daumenoperation in Privatkrankenhaus hatte, weils mir den Daumen in einer Lawine etws lädiert hat, und ich richtig angegeben hab 200HM mit einer großen Lawine dich ich selber ausgelöst hab (hatte an 4er) surfen gegangen zu sein obwohl das vor Gericht sicher als grob fahrlässig dargestanden wäre (gibt keine Klausel die das ausschließt - nur Mutwilligkeit stand drinnen). Die Versicherung hat mir nicht mal gekündigt (obwohl jährliche Prämie 9.99€ vs Kosten 3000€ die die allgemeine KK nicht übernommen hat. gut war auch die erste Inanspruchnahme bei denen).
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Re: Richtig springen lernen :)

Beitrag von Badga » 13.12.2013 00:49

Hallo,

ich finde Unfallversicherungen zwar generell sinnvoll, aber in diesem Fall extra wegen den moderaten Park-Ambitionen extra eine abzuschließen vielleicht etwas übertrieben. Er will ja nicht direkt den Salto über riesige Kicker machen, sondern langsam anfangen. Und wenn man sich nicht meilenweit überschätzt, kommt es meist auch nur zu "glimpflichen" Verletzungen, von denen auch genug gemütliche Cruiser ein Liedchen singen können.

Wer sich wie versichert, muss jeder selber wissen, und finde deinen Hinweis auf jeden Fall richtig.

Ich hatte in seinem Alter ähnliche Ambitionen, kam zu der Zeit aber selten zum Ski fahren. Im Sauerland gibt es leider keine Luftkissen :roll: und obwohl ich auf dem Trampolin wohl auch noch einen passablen Salto hinbekomme, hab ich heute wohl einfach zu viel Schiss (Selbst vor dem Luftkissen :oops: ). Langsam vorarbeiten (und beim nächsten Urlaub nach Kuftkissen schauen), aber wenn du gar nicht anfängst, geht es dir vielleicht in 10 Jahren wie mir :wink:

MfG Oli

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Re: Richtig springen lernen :)

Beitrag von extremecarver » 13.12.2013 00:56

Nein nur deswegen nicht. Aber wenn man sehr viel Sport betreibt, dann lohnt es sich auf lange Sicht ziemlich sicher. Einfach weil man zwar insgesamt wohl das Gesundheitssystem nicht mehr kostet, aber sich halt bessere Ärzte usw bei Unfällen leisten kann. Daher halt auch irgendeine nehmen die viele Ausnahmen im Bereich Verkehr, Luftsport, Tauchen, Motorrad usw was man nicht macht hat. Weil dann kostet es nicht viel - aber als jemand der 2-5 Tage Sport pro Woche macht, zahlt es sich aus - erst recht wenn man halt auch gute Privatärzte und Physiotherapeuten samt den Vorteilen schätzt.... Und kostet viel weniger als eine echte Privatkrankenversicherung...
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Re: Richtig springen lernen :)

Beitrag von Badga » 13.12.2013 01:28

Wie gesagt, da hat wohl jeder sein eigenes Sicherheitsbedürfnis. Ich würde z.B. eine abschließen, sollte ich mal wieder aktiv aufs Rennrad steigen. Knochenbrüche hatte ich bisher nur durch Rennradstürze.

MfG Oli

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Re: Richtig springen lernen :)

Beitrag von Justus » 13.12.2013 15:12

Ich bin schon beim DAV und habe deshalb bei alle Bergsportarten, dass schließt auch Ski fahren mit ein, eine Unfallversicherung.

Viele Grüße Justus

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