Mission Tourenski-Einstieg für Flachland-Tiroler

Alles rund ums Tourengehen, Freeriden und Sicherheit abseits der Pisten. Siehe auch Bericht Freeriding - Sicherheit abseits der Pisten
Ausrüstungsfragen siehe z.B. Forum SICHERHEITS-Ausrüstung
flyingscot
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Mission Tourenski-Einstieg für Flachland-Tiroler

Beitrag von flyingscot » 15.11.2011 11:30

Hallo!

Ich habe mich gerade hier angemeldet, da ich mich aktuell sehr mit dem Thema Tourenski-Fahren beschäftige. Die Idee mit Tourenskifahren anzufangen, habe ich schon seit Jahren. Es gibt nur ein Problem: Ich fahre bisher kein Abfahrtski und ich wohne im "Flachland" (Göttingen). Allerdings kann ich ganz brauchbar Snowboard fahren inkl. schwarzer, alpiner Pisten (Alp Huez, Les 2 Alpes) und Tiefschnee. Auf der anderen Seite fahre ich seit einigen Jahren klassischen Langlauf im Harz.

Meine Mission habe ich gerade so geplant:

- Nach dem Wintereinbruch im Harz will ich erstmal Abfahrtski leihen und auf den Pisten dort üben. Das hab ich beim Snowboarden auch so gemacht und nach wenigen Tagen kam ich jede Piste runter. Ich hoffe das klappt bei den Ski auch so schnell.
- Wenn mir das immer noch gefällt, will ich mich für einen Anfängerkurs Tourenski z.B. vom DAV anmelden.
- Bis dahin weiter Ski fahren üben und eine Tourenausrüstung zulegen.
- Diese erstmal für reine Trainingszwecke im Harz nutzen.
- Tourenski-Anfängerkurs machen

Da ich ziemlich technikaffin bin, habe ich natürlich schon viel zur Ausrüstung gegoogelt und mein aktueller Stand wäre ein K2 WayBack + Dynafit Radical ST+leichtem 4-Schnaller (Abfahrtsorientiert, leicht Richtung Freeride).

Und nun bitte redet mir meine Mission wieder aus, ist doch völlig sinnfrei als Flachländer eine sündhaft teurer alpine Tourenausrüstung zuzulegen :wink:.Mal ohne Ernst: Ist die Mission machbar bzw. sinnvoll? Weitere Tipps, Ratschläge, Kommentare?

Gruß, Immo!

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Re: Mission Tourenski-Einstieg für Flachland-Tiroler

Beitrag von TOM_NRW » 15.11.2011 11:45

Hi,

grundsätzlich wird Dir niemand sagen könne, wie schnell Du passable Skifahren lernst. Meiner Meinung nach, solltest Du Dich jedoch auf einen längeren Prozess einstellen als beim Lernen mit dem Snowboard.

Was Touren angeht, solltest Du ganz genau mit dem Veranstalter abstimmen, wie das Niveau der anderen Teilnehmer angeht. Diese werde schnell sehr genervt sein, wenn Du bei der Abfahrt sehr oft abfliegst. Ich würde mir als Anfänger in einer Sportart nicht zutrauen, direkt ins Gelände zu gehen. Wie gut es funktioniert hängt stark von Deiner Technik und Deinen Erfahrungen ab. Unterschiedliche Schneebedingungen haben schon langjährige Skifahrer an den Rand der Verzweiflung gebracht. Aber welchen Einfluss das hat, muss ich Dir als Boarder eigentlich nicht sagen. Eines ist gewiss, mit dem Board tut man sich im Gelände aufgrund des besseren Auftriebs oft sehr viel leichter.

Bin mal gespannt, was Dir andere User raten. Ich bin skeptisch was Deine Mission angeht.

Gruß Thomas

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Uwe
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Re: Mission Tourenski-Einstieg für Flachland-Tiroler

Beitrag von Uwe » 15.11.2011 11:57

Naja, machbar ist sowas, die Frage ist nur, wie lange du dazu brauchst ;-)
Als Boarder und Langläufer kann es sein, dass du recht schnell Skifahren lernst ... zumindest auf der Piste. Nur abseits ist es nochmals deutlich schwerer.
Ich würde mich erstmal aufs Pisten-Skifahren konzentrieren, und dabei mal direkt neben der Piste fahren; da merkst du dann recht schnell, dass dies ein großer Unterschied ist.
Aber als Fernziel kannst du es sicherlich im Auge behalten.
Uwe

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Re: Mission Tourenski-Einstieg für Flachland-Tiroler

Beitrag von skifossil » 15.11.2011 13:27

Da kann ich mir die Bemerkung nicht verkneifen ... im Harz kannst du die Pisten auch mit Langlaufski runter fahren. :D

... und nun konstruktiv: Erst Ski leihen und ein bisschen üben und dann mal zum DAV ist ein guter Plan.

... und irgendwann später wieder über den Kauf von Material nachdenken ... denn wenn du Freeriden willst und abfahrtsorientiert bist, ist die Dynafit nicht unbedingt die erste Wahl ... dann benötigst du auch keine Dynafit-kompatiblen Schuhe etc.

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Re: Mission Tourenski-Einstieg für Flachland-Tiroler

Beitrag von gernstl2 » 15.11.2011 15:04

Wenn du ein brauchbarer Snowboarder bist warum willst du unbedingt auf Tourenski umsteigen?
Leg dir doch ein Splitboard zu! Außer der Abfahrt mit dem Board ist eh alles identisch mit den Tourenski.

Und wenn du Skianfänger bist und über kein Bewegungstalet wie ein junger Gott verfügst dann schätze ich wirst du Jahre brauchen bist du im Gelände mal deinen Freude haben wirst, vor allem bei sich ändernden Schneeverhältnissen und deinen Möglichkeiten zu üben.
Neues Material wie der Wayback mit Rocker sind natürlich schon sehr hilfreich, aber ich denke Snowboarder haben es im Gelände generell leichter hinsichtlich der benötigten Abfahrtstechnik, alleine schon durch den wesentlich größeren Auftrieb des Boards wie Tom geschrieben hat.

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Re: Mission Tourenski-Einstieg für Flachland-Tiroler

Beitrag von flyingscot » 15.11.2011 15:46

Schonmal vielen Dank für die vielen Kommentare und Tipps!

Warum kein Splitboard ist eine sehr gute Frage! Ich hatte mir das früher schon mal flüchtig angeschaut, aber der Umbau von Auffahrts- zum Abfahrtsmodus schien mir ziemlich umständlich.

Auch lerne ich gerne mal was neues kennen. Das Pistenfahren ist zwar ganz lustig, aber richtig Laune hat mir immer das Befahren nicht preparierter Pisten gemacht. Im Harz sind die Pisten ja ziemlich anspruchslos, da fahre ich immer quer durch den Wald, das ist spannender... daher lag für mich die Idee vom Skitouren fahren recht nahe. Vor allem die Kombination mit dem sportlichem Aufstieg finde ich so genial.

Aber ihr habt sicher recht, ich werde mich erstmal mit dem reinen Pisten-Skifahren beschäftigen. Wie talentiert ich dafür bin, werde ich dann ja recht schnell merken. Wenn ich mich als Bewegungslegasteniker entpuppe, rückt das Ziel halt in weite Ferne.

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Re: Mission Tourenski-Einstieg für Flachland-Tiroler

Beitrag von gernstl2 » 15.11.2011 15:58

aber der Umbau von Auffahrts- zum Abfahrtsmodus schien mir ziemlich umständlich
Das mag durchaus sein, deswegen gehen wahrscheinlich nicht gerade wenig Snowboarder mit Schneeschuhen den Berg rauf (und vielleicht auch wegen der Fahreigenschaften), das Board am Rucksack, oben wird dann gewechselt.
Allergrößter Vorteil: Sparst dir an Haufen Öre!

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Re: Mission Tourenski-Einstieg für Flachland-Tiroler

Beitrag von Skiameise » 08.10.2012 21:02

Hi,

Tipp 1) Leiste Dir relativ frühzeit mal ein paar Lektionen mit einem guten Privatlehrer. Das kann Dich sehr schnell einen großen Schritt weiter bringen.

Tipp 2) Probier es ruhig! Versuche die Anforderungen der Tour auf Dein können abzustimmen. Touren gehen ist NICHT freeriden. Ich habe einige Gruppentouren gemacht, insbesondere auch mit dem DAV Summit Club - und dort haben sich auch sehr schlechte skifahrer wohl gefühlt, die zwar einen Stemmbogen, aber bestimmt keinen ordentlichen Parallelschwung beherrscht haben. Eine Tour kann durchaus so aussehen, dass Du 4 Stunden hoch gehst, dann einen Tiefschneehang mit ungefähr 10-20 Schwüngen runterfährst und er der Rest nichts mehr mit Freeriden sondern eher mit nachhause-schieben bis laufen-lassen zu tun hat. Ja, dann ist es wichtig, dass Du oben noch genug Puste hast, um das runter zu bewerkstelligen. Und ja, viele Freerider hier würden sowas nicht machen. Es gibt aber genug Leute, die auch daran Spaß haben und für die nicht das hochgehen sondern die 10-20 Schwünge das notwendige Übel sind. Du solltest nur sicherstellen, dass Du auf der richtigen Tour und in der richtigen Gruppe landest.

Gruß,
Skiameise

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Re: Mission Tourenski-Einstieg für Flachland-Tiroler

Beitrag von flyingscot » 09.10.2012 10:07

Hi Skiameise!

Meine Mission ist jetzt ja schon fast ein Jahr alt, aber es ist immer noch aktuell! Zeit für eine Zwischebilanz: Im letzten Winter sind bei mir leider nur 4 Tage auf Abfahrtsski zusammengekommen. 2 Tage im Harz, 2 Tage in den Alpen (+ einige Snowboardtage).

Der Einstieg ins Skifahren gestaltete sich wie vermutet recht einfach, ich habe mir einfach Ski ausgeliehen und los gings... Stemmschwung klappte sehr schnell, auch zum Parallelschwung war nicht weit. Wohlgemerkt alles erstmal auf einfachen, flachen Pisten (Wurmberg im Harz).

In den Alpen, ein paar Monate später war der Anfang weniger leicht, auf den "Deppenhügeln" (=grün) war es morgens immer schön eisig, auf den blauen Pisten war viel los, sehr sulzig und sie wurden schnell zur Buckelpiste ( in Alpe'd Huez). Den letzten Skitag war ich in Les Deux Alpes und das hat mir richtig was gebracht! Die Pisten dort waren schneetechnisch wesentlich besser präpariert (Nordhang, höher). Im wesentlichen auf den blauen Pisten unterwegs, habe ich mich wunderbar ans carven rantasten können, bis gefühlt keine Drift mehr auftrat. Toller Tag!

Zurück zu meiner Mission:

Realistisch betrachtet werde ich sicher noch ein paar Jahre (=10-15 Skitage) brauchen, bis ich nach meinem persönlichen Anspruch ausreichend technisch versiert bin, um echte Skitouren machen zu können.

Da ich aber sehr gerne dort schon mal reinschnuppern will, habe ich für den Dezember folgendes gebucht: Erst ein Schnupperwochenende Splitboard-Touren. Dort sehe ich abfahrtstechnisch keine Schwierigkeiten. Direkt danach habe ich ein Einsteiger-Tiefschneekurs Ski beim DAV gebucht, die fahrtechnischen Voraussetzungen dürfte ich gerade so erfüllen (nach meiner Selbsteinschätzung). Dort werden u.A. Varianten und auch kleine Touren gemacht.

Dann werde ich sehen, ob mir das Tourengehen überhaupt zusagt und ob ich vielleicht doch auf die Splitboard-Schiene gehe.

Gruß, Immo!

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