Mythos oder Konkurrenzlos

racecarver
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Re: Mythos oder Konkurrenzlos

Beitrag von racecarver » 01.06.2012 22:16

Ich weiss nicht ob ich all die Berichte hier richtig verstehe aber nach meiner Interpretation und was ich schon alles gehört und gesehen habe sind so Nischenski (will hier explizit nicht Swing nennen) nicht für alle Bereiche gefertigt/geeignet. Jetzt mal ganz brutal und nur von den Fahreigenschaften her betrachtet müsste man meiner Meinung nach diesen Ski mit einem Ski eines Grosshersteller wo um wenig zu sagen 2-3 Klassen tiefer als die ursprüngliche Racecarver anzugliedern ist, also etwa einem mittelklass Pisten- oder Allmountainski. Das heisst auch nochmals einen Preisunterschied von etwa 200 Euro. Somit reden wir nicht von einen gesammnten Unterschied von 200 Euro gegenüber den Handelsüblichen Racecarver sonder 400 Euro gegenüber der Klasse Ski die es eigentlich betreffen würde. Ich weiss, es tönt brutal aber bei al diesen Nischenski, die man sogar bereit ist x Tausend zu zahlen erlaubt man viel mehr Abweichungen oder sonstige schlechte Eigenschaften als bei einem üblichen Handelsski. Ich wage mal zu behaupten, dass viel Leute gar nicht so eine Klasse von üblichen Handelsski fahren würde wie man eigentlich fahren müsste um auf den Niveau mit den Nischenski zu kommen und zu vergleichen.

Ich möchte hier aber auch ganz speziell betonen, dass ich nichts gegen solche Nischenskimodelle habe und alle sehr bewundere die in so einem Geschäft überleben können, denn auch bei den Nischenskis herrscht eine grosse Konkurenz. Weil diese Hersteller aber viel kleiner sind und viele Kunden kennen können die viel mehr auf einzelne Fahrer eingehen und diese intensiver betreuen. Es gibt ja so Hersteller die nur 1000 Ski bauen und dann ist es ja nicht schwierig jeden Kunden pesönlich zu kennen und zu betreuen. Ich meine gerade hier ist die Stärker solcher kleine Anbieter und finde es toll, dass diese so einen Angebot von Testen und Beraten anbieten aber ich möchte hier schon nochmals sagen, dass man diese Ski nicht immer mit den Stangenski vergleichen soll. Man sollte einfach Spass haben am Skifahren und das drumherum und alles andere sein lassen...

poldidrache
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Re: Mythos oder Konkurrenzlos

Beitrag von poldidrache » 02.06.2012 00:19

racecarver hat geschrieben:Ich weiss nicht ob ich all die Berichte hier richtig verstehe aber nach meiner Interpretation und was ich schon alles gehört und gesehen habe sind so Nischenski (will hier explizit nicht Swing nennen) nicht für alle Bereiche gefertigt/geeignet. Jetzt mal ganz brutal und nur von den Fahreigenschaften her betrachtet müsste man meiner Meinung nach diesen Ski mit einem Ski eines Grosshersteller wo um wenig zu sagen 2-3 Klassen tiefer als die ursprüngliche Racecarver anzugliedern ist, also etwa einem mittelklass Pisten- oder Allmountainski. Das heisst auch nochmals einen Preisunterschied von etwa 200 Euro. Somit reden wir nicht von einen gesammnten Unterschied von 200 Euro gegenüber den Handelsüblichen Racecarver sonder 400 Euro gegenüber der Klasse Ski die es eigentlich betreffen würde. Ich weiss, es tönt brutal aber bei al diesen Nischenski, die man sogar bereit ist x Tausend zu zahlen erlaubt man viel mehr Abweichungen oder sonstige schlechte Eigenschaften als bei einem üblichen Handelsski. Ich wage mal zu behaupten, dass viel Leute gar nicht so eine Klasse von üblichen Handelsski fahren würde wie man eigentlich fahren müsste um auf den Niveau mit den Nischenski zu kommen und zu vergleichen.
...
der swing spielt meiner meinung nach ganz klar in der "premium" liga und sollte nicht, wie andere "nischen"-ski, mit einem "fortgeschrittenen"-latte verglichen werden. gleiches gilt für einen rtc.

ein allmountain der großen herstellers findest du auch im oberen preis-segment, wie z.b. den head magnum oder titan. ein rtc wird sicherlich einen normalen rc4 mehr als gleichwertig sein.

um den von dir oft zitierten rc4 noch einmal aufzugreifen, es gibt vom rc4 auch mehrere ausführungen. von der einfachen cab-bauweise bis zum worldcup-fis-racer. letztere ist aber auch ein nischen-produkt und kann nur bei perfektem untergrund seine stärken ausspielen . in der von dir genannten 400€-klasse findest du i.d.r. weniger ski in der sandwich-bauweise, sondern eher die oft im preiswerteren anzutreffende cab-bauweise. erstere finde ich persönlich dynamischer & harmonischer. diese bauweise findest du oft in der höher-preisigen ski-region.

um ein wenig zu polarisieren, du kannst den swing vielleicht mit einem "iphone" vergleichen, es kann nicht alles, andere hardware ist vielleicht besser, aber das, was es soll, kann es in der summe nach meinung vieler sehr gut.

so verhält es sich mit den swing, viele allmountain machen im vergleich zum swing, vielen zu wenig spass und sind eher zu unsportlich. viele racer sind zu hart, um eine woche lang den ganzen tag gas zu geben, insbesondere bei schlechten bedingungen. ein racer wird bei sulz, neuschnee(-verwehungen) und im gelände sehr unkonfortabel. das ist die stärke des swing, du kannst gas geben, und auch bei o.g. bedingungen spass haben, ohne die trägheit vieler allmountains´s.

obwohl ich den swing toll finde, fahre ich, wenn ich einen ski brauche, den ich bei langsamer geschwindigkeit schnell aufkanten kann, den isupershape. der isupershape geht wie beschrieben nicht so gut im gelände und im sulz, aber mir ist die obige eigenschaft wichtiger. also fahre ich den shape an solchen tagen:-)

auch ein strolz (ski-schuh) ist sicherlich ein nischenprodukt, aber wer einmal einen hatte, wird ihn nicht missen wollen.

abschließend sei gesagt, d. die anzahl derer, die einen ski fahren (premium/top-class aus d. verleih), welchen sie aufgrund ihrer technik nicht beherschen, weitaus größer ist, als jene, die einen weitaus anspruchsvolleren ski fahren könnten:-)

liebe grüße

poldi

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Re: Mythos oder Konkurrenzlos

Beitrag von racecarver » 02.06.2012 22:57

poldidrache hat geschrieben: ein allmountain der großen herstellers findest du auch im oberen preis-segment, wie z.b. den head magnum oder titan. ein rtc wird sicherlich einen normalen rc4 mehr als gleichwertig sein.
Ein Nischenski ist vielleicht in gewissen Bereichen sogar besser aber nicht so universel einsetzbar wie ein Race Carver. Ich rede speziell nicht von RC4 und auch nicht von einem speziellen Nischenski. Ich meine dies einfach mal im allgemeinen.

poldidrache hat geschrieben:
abschließend sei gesagt, d. die anzahl derer, die einen ski fahren (premium/top-class aus d. verleih), welchen sie aufgrund ihrer technik nicht beherschen, weitaus größer ist, als jene, die einen weitaus anspruchsvolleren ski fahren könnten:-)
Genau das meine ich und deshalb sind die Nischenski auch bei vielen sehr Erfolgreich weil diese Ski etwas weniger anspruchsvoll sind (um nicht ein paar Klassen tiefer zu sagen). So ist dies auch verständlich, dass ein/e nicht so guter Fahrer/in auch viel Spass beim fahren hat. Zudem wird bei den vielen Skitest immer gesagt wie gut das man fährt und wenn ein Profi das sagt muss ja was dran sein. Somit hat jeder schnell das Gefühl ein paar Klassen besser zu fahren. Die ist ja super und soll nicht gegen das anbieten solcher Test sein. Die grossen Hersteller könnten ja auch versuchen viel persönlichere Test anzubieten als die Massentest anfangs der Saison auf den verschiedenen Gletschern. Sogar gute Fahrer gefallen solche Nischenskis, nur werden solche Ski mit der Zeit langweilig wenn man nicht noch etwas anderes nebenbei hat z.B. für Harte oder weiche Pisten je nachdem welchen Nischenski man fährt.
Nochmals Nischenski sind ganz in Ordnung und es braucht anscheinend auch solche Ski. Nur soll man dies nicht immer mit alles vergleichen wollen. Skifahren muss Spass machen, egal mit welchen Ski und auf welche Art.

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Re: Mythos oder Konkurrenzlos

Beitrag von NeusserGletscher » 03.06.2012 15:42

Sind Racecarver oder Slamolmcarver nicht genau so Nischenski, weil sie nur eine kleine Zielgruppe ansprechen? Und ist ein Racecarver für weichen Schnee oder Sulzbuckel ebenso gut geeignet wie ein weicherer Ski?
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Re: Mythos oder Konkurrenzlos

Beitrag von plateaucarver » 03.06.2012 16:01

racecarver hat geschrieben:Ein Nischenski ist vielleicht in gewissen Bereichen sogar besser aber nicht so universell einsetzbar wie ein Race Carver.
Hmmm ... wenn man die normale "Definition" eines Racecarvers nimmt, also einen auf hohe Geschwindigkeiten und Kurvenkräfte ausgelegten Ski ausschließlich für harte Piste und mit mindestens 17 (Herren) oder 16 (Damen) Meter Radius und schmaler Taille (unter 70mm), dann behaupte ich mal, dass viele "Nischenski", z.B auch der Edelwiser Swing (oder jeder andere nicht brettharte Ski mit Kurzschwungradius und breiter Mitte wie der Snowrider Classic), für deutlich mehr Fahr- und Schneesituationen einsetzbar sind.

racecarver hat geschrieben:Genau das meine ich und deshalb sind die Nischenski auch bei vielen sehr Erfolgreich weil diese Ski etwas weniger anspruchsvoll sind (um nicht ein paar Klassen tiefer zu sagen). So ist dies auch verständlich, dass ein/e nicht so guter Fahrer/in auch viel Spass beim fahren hat.
Hier sollte man zwei Dinge auseinanderhalten:
- anspruchsvolle bzw. hochklassige Ski im Sinne von hochwertiger Bauweise und langer Haltbarkeit
- das erforderliche Fahrkönnen für einen bestimmten Ski (das was du vermutlich mit "Klasse" meinst)

Es gibt viele Hersteller, große und kleine, die hochwertige und langlebige Ski bauen, die sich nicht nur an (Möchtegern-) Rennfahrer richten - und die kann man eben nicht für 400 Euro UVP incl. Bindung produzieren, sondern erst ab ca. 600 aufwärts. Ob solch ein Ski (Sandwich-Holzkern, Titanalbegurtung, Seitenwangen usw.) jetzt vom Flex etwas weicher abgestimmt ist und damit mehr Fehler verzeiht bzw. auch ohne permanente Höchstkonzentration gefahren werden kann, aber dafür nicht renntauglich ist (oder nur für Touristenrennen) oder ob es eine brettharte, für weiche Piste untaugliche Rennmaschine ist - beide Ski sind vom Aufbau im Prinzip gleich und vom Material ebenfalls.
racecarver hat geschrieben:Ich rede speziell nicht von RC4 und auch nicht von einem speziellen Nischenski. Ich meine dies einfach mal im allgemeinen.
Das kann man mMn eben nicht verallgemeinern, denn man kann unter "Nischenski" einen Modelltyp verstehen, der vor allem von Kleinherstellern gebaut wird (Edelwiser Swing bzw. Snowrider Classic - Slalomradius mit 80mm Mittelbreite und weichem Flex) oder generell einen Ski von einem Kleinhersteller - das kann aber auch ein reinrassiger Topsportler sein wie die Snowrider Race-Modelle. Die Ski mit FIS-Maßen (2011) gibt es von nahezu jedem Großhersteller auch, sind also wirklich keine "Nischenski".

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Re: Mythos oder Konkurrenzlos

Beitrag von poldidrache » 03.06.2012 21:09

plateaucarver hat geschrieben:
racecarver hat geschrieben:Die Ski mit FIS-Maßen (2011) gibt es von nahezu jedem Großhersteller auch, sind also wirklich keine "Nischenski".
bezog sich auf die im wordcup eingesetzten ski, welche sich deutlich von ihren eigenschaften von der normalen laden-version unterscheiden :-) gibt es ja gelegentlich im verleih oder guten skigeschäften:-)

ansonsten stimme ich meinen beiden vorschreibern zu.

ach ja, der slalom-carver wird ja oft als race-carver bezeichnet,...ist aber m.m.n. wesentlich breiter aufgestellt, als ein 17 m race-carver:-)

ich denke, für einen guten ski, muss man i.d.r 600 uvp € einkakulieren und dann ist der unterschied zum nieschen-ski auch nicht so gross. mit ski besserer qualität fährt man meisten besser, egal niesche oder stange:-)

ab (für mich),...in den sommerschlaf und viel spass :-)

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Re: Mythos oder Konkurrenzlos

Beitrag von plateaucarver » 04.06.2012 18:45

poldidrache hat geschrieben:ich denke, für einen guten ski, muss man i.d.r 600 uvp € einkakulieren und dann ist der unterschied zum nieschen-ski auch nicht so gross.
Beim Snowrider Classic oder Race sind es mit Tyrolia-Bindung dann noch genau 19 Euro "Exklusivitätszuschlag" ... ;-)

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Re: Mythos oder Konkurrenzlos

Beitrag von latemar » 14.06.2012 16:16

Als Fahrer eines Nischenski muss ich da auch noch meinen Senf dazugeben.

Tatsächlich sind Nischenski oft etwas einfacher zu fahren als preislich vergleichbare Industrieprodukte. Aber ist das nicht wünschenswert?
Nur weil er einfacher zu fahren ist heißt das doch nicht, dass er weniger Spaß macht.
Ganz im Gegenteil. So ein Ski macht eben den ganzen Tag Spaß, auch dann noch, wenn andere das jammern anfangen.

Ich habe bisher noch nie erlebt, dass jemand einen Nischenski als zu soft empfindet. Meist nur bei den ersten 1-2 abfahrten, aber dann kommt das Grinsen auf das Gesicht. Und es bleibt auch um 16.30 noch da, wenn man 8h den Ski wieder abschnallt.


Gruß!
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Re: Mythos oder Konkurrenzlos

Beitrag von NeusserGletscher » 14.06.2012 21:55

So pauschal kann man das leider nicht sagen. Spätestens, wenn Dir der einfach zu fahrende Ski auf hartem Schnee oder Eisplatten keinen Halt bietet oder auch noch ins Rattern kommt, wandelt sich das Grinsen im Gesicht in einen Ausdruck des Entsetzens.

Jeder gute Ski hat eben ein bevorzugtes Einsatzgebiet. Unter anderen Bedingungen glänzen dann andere gute Ski.
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Re: Mythos oder Konkurrenzlos

Beitrag von latemar » 15.06.2012 21:02

NeusserGletscher hat geschrieben:So pauschal kann man das leider nicht sagen. Spätestens, wenn Dir der einfach zu fahrende Ski auf hartem Schnee oder Eisplatten keinen Halt bietet oder auch noch ins Rattern kommt, wandelt sich das Grinsen im Gesicht in einen Ausdruck des Entsetzens.
Warum sollte ein einfacher zu fahrender Ski keinen Griff auf Eis bieten?
Morgens hart, dann firnig, dann eisig, dann sulzig, das ist ja genau das Gebiet eines solchen Skis.

NeusserGletscher hat geschrieben: Jeder gute Ski hat eben ein bevorzugtes Einsatzgebiet. Unter anderen Bedingungen glänzen dann andere gute Ski.
Das ist natürlich richtig.
Mein Ski hat wirklich schlechte Eigenschaften im Neuschnee.
Da ist ein Spezialist klar besser.


Joe
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