LincolnLoop hat geschrieben:Von Schuldzuweisungen im Nachhinein würde ich jetzt hier nicht unbedingt sprechen
kein mensch hat von schuldzuweisungen im nachhinein gesprochen. ich meinte nur, dass es fatal ist, dass nur auf unfälle reagiert werden kann und präventive schritte nicht möglich sind oder einfach fehlen.
Und man kann der FIS ja in dem Sinn keinen riesigen Vorwurf machen: es ist einfach sehr schwierig zu sagen, woran das liegt
man könnte aber durch entsprechende computersimulationen mögliche zusammenhänge _vor_ einführung neuer reglemente etwas näher betrachten. das wurde nicht gemacht! wenn man die zusammenhänge mit anderen ski-parametern aber nicht beachtet, würde ich empfehlen nicht irgendwelche details zu reglementieren.
Dass es zwingend an breiteren Ski liegt, glaube ich nicht.
es kann nicht nur an der breite liegen, sondern eben an der gesamten abstimmung. wir fahren skis mit mittelbreiten um 80mm ohne die genannten probleme bereits seit rund 15 jahren. (das argument mit kraft müsste hier noch viel mehr gewicht haben, da niemand von uns die kondition von top athlethen hat.) am anfang dieser entwicklung wurde konsequent für diese breite gedacht, das vieles was vorher regel war verwerfen musste. im laufe der ganzen zeit hat man aber immer wieder verfeinerungen gemacht, in rennwerkstätten muss das konzept und die verfeinerung oft vom FIS kongress im frühling bis zum ersten sommertraining erfolgen.
Es ist zwar meiner Erfahrung nach wirklich so, dass je breiter der Ski desto: "Wenn er auf der Kante sitzt, dann sitzt er..."
. von welchen breiten skis sprichst du? was aber sicher der fall ist - mit einem breiteren ski, kann man einen grösseren aufkantwinkel erzielen als mit einem schmäleren ski. d.h. man kann damit auch auf sehr harten pisten kleinere radien fahren.
Evtl. alles, was in Richtung "Katapultstürze" geht, wie z.B. gestern im GS bei dem einen Franzosen. Diese Art von Stürzen schaut aber zwar spektakulär aus, wirklich viele Verletzungen hab ich dabei aber noch nicht gesehen.
diese sogenannten highsider hat es mit taillierten skis immer schon gegeben, nicht erst seit es breitere masse gibt. eine zeitlang sind im slalom viele läufer auf diese art "abgeflogen".
- Die Flexweichheit der Ski (bei gleichzeitiger Torsionssteifigkeit) ist sicher ein Problem (inwieweit dieses Zusammenspiel von der Skibreite abhängt, kann ich jetzt nicht sagen).
zwischen flexhärte und torsionssteifigkeit besteht eine relativ grosse korrelation (70-80%) und wie ich früher schon sagte hat die skibreite signifikante auswirkungen auf die torsionssteifigkeit. ich wiederhole - mit einem breiteren ski ist es eher möglich einen flex-weichen, aber trotzdem torsionssteifen ski zu bauen. wird der ski aufgekantet, dann stellt sich aber ein gegenteiliger effekt ein. durch die breite wird auch der hebelarm vergrößert, da der abstand von skimitte zum kantenauflagepunkt steigt. so muss der ski in summe auch ein größeres torsionsmoment ertragen können.
Ein weicher Ski ist viel aggressiver im Kurveneinzug, was gerade bei Verschneidern oder unkontrollierten Stürzen gefährlich ist.
ich nehme an du sprichst vom weicheren flex? und damit wären wir ja genau wieder beim problem das ich vermute...
Ich vermute aber, dass man diese Uhr nicht mehr zurückgedreht bekommt, da hier die Zusammensetzung des entstehenden Parameters im Skibau wohl nicht kontrollierbar ist.
hier ist schon viel aus dem ruder gelaufen...
Eine Lösung könnte vielleicht sein, lange Bindungsplatten, wie sie derzeit Atomic benützt, die den Ski auf jeden Fall versteifen, vorzuschreiben.
da bemüht man sich den vorgeschriebenen KR mit weichem flex auszutricksen und dann schreibt man versteifende platten vor, das wirds imho nicht spielen...
- Was eine einfache und sicher sinnvolle Umsetzung ist, ist die Kritik von Toni Giger, jegliche Sprünge ins Flache und Mittelsteile abzuschaffen.
sowas ist im rgelement verankert, wenn die piste aber über nacht unerwartet schnell wird, müssten die sprünge vorab entschärft werden und nicht erst wenn es ein paar im training zerrissen hat...