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Nassfeld/Hermagor

Verfasst: 13.02.2007 10:11
von Krumel
Hallo liebe Gemeinde,
da ich jetzt doch erstmals Richtung Kärnten buchen werde, ist Nassfeld/Hermagor so ein wenig in unsere Aufmerksamkeit gerückt.
Wer war denn schon da? Gibt es Erfahrungen aus dieser Saison?
Unterkunftempfehlungen/Abraten?

Die Schneelage scheint ja den Berichten nach dort aktuell recht gut zu sein (zumindestens für diesen Winter).
Grüße&Danke,
Phil

Nassfeld

Verfasst: 14.02.2007 12:33
von lukasgruber
Generell sehr empfehlenswert.
Mit Sicherheit eines der schneesichersten Skigebiete Kärntens.
Die aktuelle Schneelage ist auch sehr gut.
Über Unterkünfte kann ich dir keine Auskunft geben.

Gruß Lukas

Verfasst: 15.02.2007 10:40
von Krumel
Danke, dass bestärkt schon mal meine Motivation.
Wir haben mittlerweile eh schon gebucht, zwei Übernachtungen vom 5&6.3.07.
Werden es uns mal gemütlich anschauen, gerade die aktuelle Schneelage ist schon extremst verlockend.

Verfasst: 19.02.2007 20:34
von HamburgDino
Hallo,

nachdem wir gerade eine Woche das Vergnügen hatte (11.-18.02.2007) in Nassfeld zu fahren, kann ich das Skigebiet nur wärmstens empfehlen.

Für die diesjährigen an sich schwierigen Winterverhältnisse waren die Pisten erstaunlich gut hergestellt. Einziges Manko war die Tatsache, das es ab Mittags reichlich Muggels gab. Die Pistenbully fahren einemal in der Nacht und das wars dann auch, leider.

Unsere Unterkunft hatten wir im benachbarten Jenig, bei Familie Brunhilde und Peter Sagmeister. Eine schöne Ferienwohnung für vier Personen mit Brötchenservice und allem was gebraucht wird.

Durch den Flug via Hamburg-Klagenfurt war die Anreise auch bestens, würde ich jederzeit wieder so machen.

Viel Spaß

Gruß aus Hamburg

HamburgDino

Verfasst: 04.03.2007 12:09
von LionK
Ich bin gerade zurück aus Nassfeld. Morgens waren die Pisten richtig gut(griffig und hard), leider wurde es mittags schlechter(es sei denn man steht auf Buckel). Besonders das letzte Stück Talabfahrt, wo der Schnee dünn, matschig und weich wird und schon Teilweise Steine auftauchen. Aber alles in allem war es ganz gut, es gibt auch so gut wie keine wartezeiten am Lift, nur Mittags in den Hütten kommt es vor das man anstehen muss.

Verfasst: 04.03.2007 14:25
von Krumel
Yeah.
*freu*
Das Auto ist gepackt, morgen ums 6 gehts los*freu*freu*FREU*!
Danke für die Infos.

Erfahrungsbericht

Verfasst: 08.03.2007 17:20
von Krumel
Sodala, mittlerweile ist mein Erfahrungsbericht entstanden.
Foto's folgen evtl noch.

Allgemeines:
Wir waren von Montag (5.3.07) bis Mitwoch in Nassfeld. Gewohnt haben wir in Jening, gefahren sind wir mit Ausnahme von Mitwoch nur in Nassfeld.

Anfahrt:
Wir sind von München aus über Kufstein, St. Johann in Tirol, Mittersil, die Felbertauernstraße und Lienz in das Gailtal gereist. Die Route ist, solange man keine außergewöhnliche Abneigung gegen Passstraßen hat, gut fahrbar, ab München kann mit ca. 3,5h gerechnet werden. Da mittlerweile wieder bis Kufstein Süd Autobahn gefahren werden darf, sind auch keine Vignetten zu kaufen, nur die Maut für den Felbertauerntunnel beträgt für PKW 10€.
Kleiner Tipp am Rande: In Osttirol ist, warum auch immer, Benzin im Vergleich zu Restösterreich meist ein bisschen billiger. (7 Cent/l weniger, bei uns 0,94€/l).

Unterkunft:
Wir haben in der Frühstückspension "Haus Enzianbrenner" bei der Familie Pfaffenberger gewohnt. Dieses Haus befindet sich in Jening, einem Nachbarort von Tröpolach, dem Ort an dem die Gondelbahn "Millenium Express" startet. Das Haus selber liegt ca. 500m außerhalb von Jening an der Bundesstraße Richtung Hermagor.
Es ist eine kleine Frühstückspension mit Einzel und Doppelzimmern (geschätzte 10 Zimmer maximal). Für 27,50€ + Ortstaxe pro Kopf kriegt man Übernachtung im Doppelzimmer mit Balkon und ein sehr reichhaltig Frühstück (Müsli, O-Saft, Ei, verschiedene -gute- Wurst, gute Semmeln, Melone/obst, usw.)
Die Zimmer sind normalgroß, nur das Bad war aufgrund der ungünstigen Postionierung des Klos für mich mit meinen 2m etwas eng, aber okay.
Die gesamte Pension war sehr sauber, es existiert ein eigener Skistall mit Heizung.
Das Ehepaar Pfaffenberger (und Hofhund Benni ;) ) kümmert sich sehr freundlich um einen. Die Buchung ist übrigens problemlos per Email möglich.
Empfehlenswert.
Von der Pension aus verkehrt der Skibus fünf Mal hin bzw. abend fünf mal zurück vom Millenium Express in Tröpolach. Im Ort findet sich außerdem eine Postbushaltestelle, ein Bahnhaltepunkt für die Gailtalbahn befindet sich zwischen Jening und Rattenberg.

Supermärkte, usw. gibt es allerdings nur in Hermagor, in Tröpolach existiert nur ein Tante Emma Laden.

Skigebiet:
Das Skigebiet wird im wesentlichen über den Millenium Express erschlossen, eine sehr lange Gondelbahn, die von Tröpolach aus das Skigebiet Richtung Hauptgipfel in zwei Hälften teilt. Daher steigen in Tröpolach die meisten Gäste ein.
Zusätzlich kann man natürlich auch von Nassfeld/Sonnenleitn, zwei reine Hotelorte, die direkt im Skigebiet liegen losfahren.
Wir sind, einerseits weil wir den Zeitvorteil und den Maßenandrang scheuten, andererseits aus Treffpunktgründen, immer vom Skiplatz Tröglalm gestartet, der direkt an der Passtraße liegt.
Der Skipass kostet 36€ pro Nase, zusätzlich 5€ für die KeyCard als Pfand.
Die Keycards sind ein leichtes Ärgerniss gewesen, ein Teil war bereits sehr abgenutzt und funktionierte nicht, daher mussten wir diese zwei Mal austauschen lassen.
Das Skigebiet ist zu einem Teil beschneit, von 100% Beschneiung, wie sie beworben wird, war allerdings kaum etwas zu spüren, die Kanonen standen nur an einzelnen Ecken der Piste.
Das Gebiet besteht fast durchgängig aus großzügig dimensionieren Sesselliften (ohne Bubbles) sowie recht vielen Gondelbahnen, Schlepper gibt es nur wenige.
Allerdings waren die Parkplätze die wir gesehen und benutzt haben alle miteinenander in einem erbärmlichen Zustand. Der Begriff "Schlammschlacht" trifft es am besten.
Die Pisten waren eher mittelmäßig präpariert, wir hatten den Eindruck, dass die meisten Pisten nur alle zwei Tage wirklich präpariert werden.
Die Schneelage war soweit befriedigend, man merkt, dass hier mal recht viel Unterlage da war. Die beworbenen 130cm sind aber definitiv falsch und waren von uns im gesamten Gebiet nicht zu finden.
Tiefschneefahren war nur vereinzelt möglich.
Das gesamte Gebiet war durchgängig recht voll, vor allem der Hauptgipfel mit seinen Lifte verdient das prädikat "überlaufen".

Tag 1 (Montag)
Wir sind direkt am Skiplatz Tröglalm eingestiegen und sind der Massenwanderung Richtung Garnitzenalm gefolgt. Hier fanden wir recht sulzigen, aber sonst ausreichend guten Schnee vor, es war akzeptabel voll. Insbesondere die beiden Abfahrten von "Garlitzen 2/ La Perla" (Pontebana & Kronen Abfahrt) und die östliche Abfahrt vom FIS Sessellift (Felsenköpflabfahrt) waren empfehlenswert.
Es war zwischenzeitlich sehr warm, daher sulzte es immer weiter auf, blieb aber aufgrund der gefrorenen Unterlage gut fahrbar.
Mittag gemacht haben wir auf der Garnitzenalm. Die Preise hier waren gebietsnormal (8€ für das Gröschtl), jedoch waren die Portionen sehr klein und geschmacksmäßig eher mau. Die wirklich grenzdebile & sehr laute akkustische Umweltverschmutzung die sich wohl als Hüttenmusik verstand, gab uns zusammen mit den zwar modernen, aber sehr ungeputzten Toiletten den Rest.

Empfehlenswert ist: Da die meisten Leute zeitig den Rückweg antreten müssen, um rechtzeitig die Talabfahrt zu erreichen, ist ab ca. 14:00 ein fast ungestörtes Skifahren im Garnitzengebiet möglich. Zusätzlich mit der Mittagsflaute ab ca. 12:00 sehr empfehlenswert, daher nach Möglichkeit etwas früher mahlzeit machen.

2. Tag (Dienstag):
Wir stiegen wieder über den Skiplatz Tröglalm auf, dieses Mal wollten wir jedoch vor dem Massenandrang das Hauptgebiet erkunden. Wir durchquerten das gesamte Gebiet bis zum Start der Talabfahrt Carnia (die uns von oben gesehen übrigens unfahrbar erschien, nur das am Rande) und kehrten danach wieder Richtung Garnitzen zurück. Die Abfahrten im Hauptgebiet waren besser präpariert als die Garnitzenseite, jedoch "abgefahrener" und stellenweise bereits morgens recht steinig.
Es sind alles schöne breite Carvinghänge, die einen akzetablen roten Schwierigkeitsgrad bieten.
Da es bereits während unserer "Expedition" wieder recht voll im Hauptgebiet wurde, kehrten wir eiligst wieder Richtung Garnitzen zurück. Die Abfahrten vom Hauptgebiet Richtung Tröglalm erschienen sehr abgefahren und trotz der frühen Uhrzeit (10 Uhr) schon sehr abgefahren und "zu buckeln gefahren".
Am Garnitzen sah die Situation dieses Mal besser aus, da es nicht so warm wurde. Vor allem die hervorragend präparierten Steilhänge der Pontebana und der Felsköpflabfahrt haben es uns angetan gehabt, hier verbrachten wir fast den gesamten Tag.
Mittag machten wir auf der "Watschingeralm". Die Preise waren ähnlich denen auf der Garnitzenalm, allerdings war hier Ambiente (inkl. Hintergrundmusik;) ), Portionsgröße und Geschmack wesentlich besser.
Die Abfahrten auf der östlichen Seite (sprich Richtung Skiplatz Tröglalm) waren uns aber zu abgefahren und matschig, darum verzogen wir uns schnell wieder Richtung Garnitzen 2.

Tag 3 (Mittwoch)
Am Mittwoch offenbarte der Blick aus dem Fenster schauriges. Strömender Regen machten unsere Pläne zu nichte. Wir entschieden uns nach Rücksprache mit dem Wirtsehepaar, dass mittels "stiller Post" erfahren hatte, dass es auch "oben" regnete dazu, die Zelte am Nassfeld abzubrechen und statt dessen lieber Richtung Heimat skifahren zu gehen.
Daher brachen wir zeitig auf und gingen stattdessen am Pass Thurn (meinen heimatskigebiet) skifahren, was sich als kluge vorgehensweise herausstellte. Statt strömenden Regen sonnenschein bzw. leicht bewölkt. Zugegebnermaßen weniger Schnee, aber dafür auch recht ruhig.

Fazit:
Es war schön, wir hatten unseren Spass. Den Werbeversprechungen ist hier noch weniger zu glauben (siehe Alpen-Panorma TV unterschrift "leichter schneefall" wenn es parallel in strömen regnet), aber trotz allem ein gut ausgebautes und dieses Jahr vom Schnee außergewöhnlich gut bedachtes Gebiet. Wir würden, wenn es die Schneelage erfordert durchaus wieder hinfahren, allerdings gefielen uns andere Gebiete auch schon besser.

Grüße,
Philipp

Verfasst: 08.03.2007 20:13
von extremecarver
Nassfeld hat 100% Beschneiung - dies bedeutet dass 100% der Pisten ans Wassernetz angeschlossen sind. Ausserdem sind um diese Jahreszeit allein schon wegen Gesetzen nur mehr punktuelle Beschneiung möglich - AFAIK - das ist von Bundesland zu Bundesland verschieden. Schneekanonen, die deutlich Leistungsfähiger sind als Lanzen werden nach der Beschneiung auch wieder abgebaut damit niemand gegenfliegt. Dass Nassfeld hat sicherlich eine der best ausgebauten Beschneiungsanlagen in Österreich und kann normalerweise innerhalb von 5 Tagen unter Null alle Pisten aufsperren ohne Naturschnee - etwas das allein schon wegen Wassermangel nur ganz wenige Gebiete können. Schladming braucht trotz Werbung von 2 Tagen sind genug und größter Anlage weltweit, mindestens doppelt so lange.

Schneehöhe wird schon passen - 130cm entsprechen halt nicht mehr als 40-50cm komprimiert auf der Piste - und Schnee wird halt nicht dort gemessen wo die Pistenwalze drüber gefahren ist. Die meisten Skigebiete meinen auch mit 100cm bei Kunstschnee - halt 100cm entsprechend so als wäre er nicht gewalzt sondern nur vom Eigengewicht/Sonne komprimiert.

Verfasst: 08.03.2007 22:32
von Krumel
Es wird aber mit 140cm im Gelände geworben.;)
Das Problem der abgebauten Anlagen stimmt schon so, auch war zu beobachten, dass man abseits wohl beschneit hat und dann "umgeschichtet" hat. Trotzdem war (gerade weil es eben stellenweise absolut "grün" im Gelände war klar festzustellen, dass hier weder beschneit wurde, noch die entsprechende Infrastruktur oder evtl. "Geländenarben" durch die Standplätze der Kanonen sichtbar waren.

Verfasst: 08.03.2007 22:45
von extremecarver
Was, es wurde abseits der Pisten beschneit????
Das kann ich mir bei den hohen Kosten eigentlich nur versehentlich wegen starkem Wind vorstellen.