Sodala, mittlerweile ist mein Erfahrungsbericht entstanden.
Foto's folgen evtl noch.
Allgemeines:
Wir waren von Montag (5.3.07) bis Mitwoch in Nassfeld. Gewohnt haben wir in Jening, gefahren sind wir mit Ausnahme von Mitwoch nur in Nassfeld.
Anfahrt:
Wir sind von München aus über Kufstein, St. Johann in Tirol, Mittersil, die Felbertauernstraße und Lienz in das Gailtal gereist. Die Route ist, solange man keine außergewöhnliche Abneigung gegen Passstraßen hat, gut fahrbar, ab München kann mit ca. 3,5h gerechnet werden. Da mittlerweile wieder bis Kufstein Süd Autobahn gefahren werden darf, sind auch keine Vignetten zu kaufen, nur die Maut für den Felbertauerntunnel beträgt für PKW 10€.
Kleiner Tipp am Rande: In Osttirol ist, warum auch immer, Benzin im Vergleich zu Restösterreich meist ein bisschen billiger. (7 Cent/l weniger, bei uns 0,94€/l).
Unterkunft:
Wir haben in der Frühstückspension "Haus Enzianbrenner" bei der Familie Pfaffenberger gewohnt. Dieses Haus befindet sich in Jening, einem Nachbarort von Tröpolach, dem Ort an dem die Gondelbahn "Millenium Express" startet. Das Haus selber liegt ca. 500m außerhalb von Jening an der Bundesstraße Richtung Hermagor.
Es ist eine kleine Frühstückspension mit Einzel und Doppelzimmern (geschätzte 10 Zimmer maximal). Für 27,50€ + Ortstaxe pro Kopf kriegt man Übernachtung im Doppelzimmer mit Balkon und ein sehr reichhaltig Frühstück (Müsli, O-Saft, Ei, verschiedene -gute- Wurst, gute Semmeln, Melone/obst, usw.)
Die Zimmer sind normalgroß, nur das Bad war aufgrund der ungünstigen Postionierung des Klos für mich mit meinen 2m etwas eng, aber okay.
Die gesamte Pension war sehr sauber, es existiert ein eigener Skistall mit Heizung.
Das Ehepaar Pfaffenberger (und Hofhund Benni
) kümmert sich sehr freundlich um einen. Die Buchung ist übrigens problemlos per Email möglich.
Empfehlenswert.
Von der Pension aus verkehrt der Skibus fünf Mal hin bzw. abend fünf mal zurück vom Millenium Express in Tröpolach. Im Ort findet sich außerdem eine Postbushaltestelle, ein Bahnhaltepunkt für die Gailtalbahn befindet sich zwischen Jening und Rattenberg.
Supermärkte, usw. gibt es allerdings nur in Hermagor, in Tröpolach existiert nur ein Tante Emma Laden.
Skigebiet:
Das Skigebiet wird im wesentlichen über den Millenium Express erschlossen, eine sehr lange Gondelbahn, die von Tröpolach aus das Skigebiet Richtung Hauptgipfel in zwei Hälften teilt. Daher steigen in Tröpolach die meisten Gäste ein.
Zusätzlich kann man natürlich auch von Nassfeld/Sonnenleitn, zwei reine Hotelorte, die direkt im Skigebiet liegen losfahren.
Wir sind, einerseits weil wir den Zeitvorteil und den Maßenandrang scheuten, andererseits aus Treffpunktgründen, immer vom Skiplatz Tröglalm gestartet, der direkt an der Passtraße liegt.
Der Skipass kostet 36€ pro Nase, zusätzlich 5€ für die KeyCard als Pfand.
Die Keycards sind ein leichtes Ärgerniss gewesen, ein Teil war bereits sehr abgenutzt und funktionierte nicht, daher mussten wir diese zwei Mal austauschen lassen.
Das Skigebiet ist zu einem Teil beschneit, von 100% Beschneiung, wie sie beworben wird, war allerdings kaum etwas zu spüren, die Kanonen standen nur an einzelnen Ecken der Piste.
Das Gebiet besteht fast durchgängig aus großzügig dimensionieren Sesselliften (ohne Bubbles) sowie recht vielen Gondelbahnen, Schlepper gibt es nur wenige.
Allerdings waren die Parkplätze die wir gesehen und benutzt haben alle miteinenander in einem erbärmlichen Zustand. Der Begriff "Schlammschlacht" trifft es am besten.
Die Pisten waren eher mittelmäßig präpariert, wir hatten den Eindruck, dass die meisten Pisten nur alle zwei Tage wirklich präpariert werden.
Die Schneelage war soweit befriedigend, man merkt, dass hier mal recht viel Unterlage da war. Die beworbenen 130cm sind aber definitiv falsch und waren von uns im gesamten Gebiet nicht zu finden.
Tiefschneefahren war nur vereinzelt möglich.
Das gesamte Gebiet war durchgängig recht voll, vor allem der Hauptgipfel mit seinen Lifte verdient das prädikat "überlaufen".
Tag 1 (Montag)
Wir sind direkt am Skiplatz Tröglalm eingestiegen und sind der Massenwanderung Richtung Garnitzenalm gefolgt. Hier fanden wir recht sulzigen, aber sonst ausreichend guten Schnee vor, es war akzeptabel voll. Insbesondere die beiden Abfahrten von "Garlitzen 2/ La Perla" (Pontebana & Kronen Abfahrt) und die östliche Abfahrt vom FIS Sessellift (Felsenköpflabfahrt) waren empfehlenswert.
Es war zwischenzeitlich sehr warm, daher sulzte es immer weiter auf, blieb aber aufgrund der gefrorenen Unterlage gut fahrbar.
Mittag gemacht haben wir auf der Garnitzenalm. Die Preise hier waren gebietsnormal (8€ für das Gröschtl), jedoch waren die Portionen sehr klein und geschmacksmäßig eher mau. Die wirklich grenzdebile & sehr laute akkustische Umweltverschmutzung die sich wohl als Hüttenmusik verstand, gab uns zusammen mit den zwar modernen, aber sehr ungeputzten Toiletten den Rest.
Empfehlenswert ist: Da die meisten Leute zeitig den Rückweg antreten müssen, um rechtzeitig die Talabfahrt zu erreichen, ist ab ca. 14:00 ein fast ungestörtes Skifahren im Garnitzengebiet möglich. Zusätzlich mit der Mittagsflaute ab ca. 12:00 sehr empfehlenswert, daher nach Möglichkeit etwas früher mahlzeit machen.
2. Tag (Dienstag):
Wir stiegen wieder über den Skiplatz Tröglalm auf, dieses Mal wollten wir jedoch vor dem Massenandrang das Hauptgebiet erkunden. Wir durchquerten das gesamte Gebiet bis zum Start der Talabfahrt Carnia (die uns von oben gesehen übrigens unfahrbar erschien, nur das am Rande) und kehrten danach wieder Richtung Garnitzen zurück. Die Abfahrten im Hauptgebiet waren besser präpariert als die Garnitzenseite, jedoch "abgefahrener" und stellenweise bereits morgens recht steinig.
Es sind alles schöne breite Carvinghänge, die einen akzetablen roten Schwierigkeitsgrad bieten.
Da es bereits während unserer "Expedition" wieder recht voll im Hauptgebiet wurde, kehrten wir eiligst wieder Richtung Garnitzen zurück. Die Abfahrten vom Hauptgebiet Richtung Tröglalm erschienen sehr abgefahren und trotz der frühen Uhrzeit (10 Uhr) schon sehr abgefahren und "zu buckeln gefahren".
Am Garnitzen sah die Situation dieses Mal besser aus, da es nicht so warm wurde. Vor allem die hervorragend präparierten Steilhänge der Pontebana und der Felsköpflabfahrt haben es uns angetan gehabt, hier verbrachten wir fast den gesamten Tag.
Mittag machten wir auf der "Watschingeralm". Die Preise waren ähnlich denen auf der Garnitzenalm, allerdings war hier Ambiente (inkl. Hintergrundmusik;) ), Portionsgröße und Geschmack wesentlich besser.
Die Abfahrten auf der östlichen Seite (sprich Richtung Skiplatz Tröglalm) waren uns aber zu abgefahren und matschig, darum verzogen wir uns schnell wieder Richtung Garnitzen 2.
Tag 3 (Mittwoch)
Am Mittwoch offenbarte der Blick aus dem Fenster schauriges. Strömender Regen machten unsere Pläne zu nichte. Wir entschieden uns nach Rücksprache mit dem Wirtsehepaar, dass mittels "stiller Post" erfahren hatte, dass es auch "oben" regnete dazu, die Zelte am Nassfeld abzubrechen und statt dessen lieber Richtung Heimat skifahren zu gehen.
Daher brachen wir zeitig auf und gingen stattdessen am Pass Thurn (meinen heimatskigebiet) skifahren, was sich als kluge vorgehensweise herausstellte. Statt strömenden Regen sonnenschein bzw. leicht bewölkt. Zugegebnermaßen weniger Schnee, aber dafür auch recht ruhig.
Fazit:
Es war schön, wir hatten unseren Spass. Den Werbeversprechungen ist hier noch weniger zu glauben (siehe Alpen-Panorma TV unterschrift "leichter schneefall" wenn es parallel in strömen regnet), aber trotz allem ein gut ausgebautes und dieses Jahr vom Schnee außergewöhnlich gut bedachtes Gebiet. Wir würden, wenn es die Schneelage erfordert durchaus wieder hinfahren, allerdings gefielen uns andere Gebiete auch schon besser.
Grüße,
Philipp