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85° - Nach 2 Stunden Schliff weg??
Verfasst: 30.12.2006 21:13
von extremecarver
Hi, hab mir meinen Ski heute mal auf 85° seitlich geschliffen könnten auch 84° sein da ich ohne Winkel geschliffen hab sondern mit verstellbaren Drecksdings (hab nur 87 und 88er Winkel), da ich ja dachte dass am Hirschenkogel das blanke Eis vorherscht. Leider Danebengegriffen, da sie die ganze Piste so lange gefräst haben bis das Eis zerstört war. Naja die Piste am Hirschenkogel war mir bald viel zu weich und zu voll und so bin ich weiter zum Stuhleck gefahren (mit Zwischenstopp bei den Gruber/Schmoll Liften). Dort waren recht schöne harte (nicht Rennläufer würden wohl purstes Eis vermerken - aber in Rennkursen hatte ich schon ärgeres) Verhältnisse, jedoch schon nach 2 Stunden hörte die Kante auf kompromisslos zu greifen so dass ich wie der Rest heruntereierte weil ich keine Vertrauen mehr zur Kante hatte. Ein par ganz kleine Steine hat die Kante zwar abbekommen, aber das hätte sie nicht so zurichten sollen.
Ist das normal dass eine Kante auf 85° so schnell dahin geht? In der Haltbarkeit merke ich zwischen 87 und 88 kaum Unterschied aber einen Skitag hats noch immer gehalten.
Verfasst: 31.12.2006 04:14
von Jinn
*lol*
Sorry, wenn ich's nur noch humorvoll nehmen kann.
Vielleicht ein Tipp gefällig? Probier mal 82°. Das schöne an deine "Rennschliff" ist nämlich: Zurück geht nur noch über einen neuen Belagsschliff

(... oder neuen Skiern)
Übrigens: (hat auch Uwe schon mal so geschrieben) Stell Dir mal ganz global und mit weitem Horizont vor wieviel sich so ein °-Fuzelei in der Relation zum Aufkantwinkel+Unebenheiten+Hanglage+Schneebeschaffenheit+Körperwinkel etc.pp. auswirkt

Verfasst: 31.12.2006 16:02
von extremecarver
Also wenn du gesehen hättest wie glatt es am Hirschenkogel war beim Rennen, dann würdest du nicht mehr lachen. Ich hab halt nicht gewusst dass genug Schnee liegt um das ganze durchzufräsen.
Am Stuhleck war am Nachmittag auch ein drittel der Piste blau aus Eisplatten, da ist man über so einen Schliff auch sehr zufrieden.
Wenn du der einzige, oder einer von 2-3 Leuten bist der auf der Piste noch carved, dann weist du dass es die richtige Entscheidung war. So ging es mir schön häufig. Kante hält eh ewig solange man sie nie im bösen Skishop abgibt, und falls doch dan mal ich die Kante halt außen an und sag ich will 100€ wenn die Farbe ab ist oder bestehe drauf meinen Ski nicht mit irgendeinem Servicemann allein zu lassen.
Das was mich so verwundert hat war halt dass die Kante nach 2 Stunden auf Eisplatten nicht mehr voll greifen wollte (es lag nicht an der Technik oder Kraft, denn ausgepowert war ich auch schon als die Kante noch hielt). Naja, das nächste mal wird halt wieder Belagsseitig 0° abgehängt, das bringt noch immer am meisten.
Verfasst: 31.12.2006 16:46
von Jinn
Also irgendwie glaube ich, angesichts dessen, was Du schreibst, dass Du das mit dem Kantenschliff und der Folge von einem zu spitzen Winkel nicht ganz verstanden hast?
Davon abgesehen aber ist es eine logische Folgerung: Je spitzer ein Kantenwinkel, um so empfindlicher wird die Kante gegenüber hartem (eisigen) Untergrund. Die Voraussetzung für entsprechende Grataufwerfungen und Kantenanfälligkeiten ist damit mehr gegeben.
Die Spielerei 89/88", also in 1-Schrittgraden herumzufeilen ist, auf der Grundlage vom Verständnis für die durch unterschiedlichste Pistenverhältnisse, Aufkantwinkel, Unebenheiten, etc. etc., aber insbesondere auch (wurde schon häufig hier diskutiert) dadurch, dass nicht einmal eine excellent eingestellte Maschine bei einem (relativ) labilen Ski auf die Länge von >150 einen durchgehend gleichbleibenden x° Winkel schleifen kann ...
eben eine rein theoretische, nicht sehr praxisnahe Spielerei.
Eins noch, das Du offenbar nicht realisiert hast: Schleifst Du deine Kante so radikal runter ... dann gibt es nur noch durch kräftigen Materialabhub seitens des Belages ein zurück, sprich: Die Lebensdauer deiner Skier ist damit deutlich verkürzt. (Und das bei einem Ski, den Du "keinem Servicemann alleine überläßt).

Verfasst: 31.12.2006 16:51
von extremecarver
Naja beim Winkel verkleinern geht kaum Material verloren. Andersrum schauts bös aus. Ich werd mich halt in kleinen Schritten wieder hocharbeiten auf meine 87 Grad.
Und eine Maschine schleift viel ungenauer als ein Handschliff. Außer vielleicht die Papiertiger die vielleicht 1-2mal insgesamt verkauft werden. Kein Shop kauft sich eine superteure Wintersteiger Rennskimaschine mit sequentiellen Gradänderungen, und die anderen Maschinen sind halt auf möglichst schnell viele Skier schleifen ausgelegt.
Ob der Winkel durchgehend ist, ist nicht wichtig. Solange keine Macken drin sind. Ist eh o.k. wenn unter Schaufel und Tail weniger Abhang.
Verfasst: 31.12.2006 17:06
von Jinn
Und eine Maschine schleift viel ungenauer als ein Handschliff.
Du weißt aber Sachen! *g*
Stimmt aber defintiv sachlich nicht. Es sei denn, was wohl hoffentlich die Ausnahme ist, es handelt sich um eine nicht gewartete, heruntergekommen und veraltete Schleifmaschine, die in allen Lagern zuviel Spiel hat. Ansonsten wirst Du nicht annähernd mit deinem Handschliff an den einer Maschine herankommen.
Aber egal: Der Glaube hat sogar schon mittels Kantenwinkel und Finishrezept wahre Skiweltmeister auferstehen lassen.

Verfasst: 31.12.2006 17:42
von extremecarver
edititert:
NUR die Trim NC übertrifft Handschliff von der Genauigkeit, betrifft Rautiefe. Zumindest steht dies bei keiner anderen Maschine. Und diese Maschine aus dem Rennservice ist nicht grad weit verbreitet. Wenn du mir aber in in Ostösterreich sagen kannst wo sie steht werde ich es gerne mal ausprobieren wie der Schliff ist.
Aber eine normale Maschine die nicht aus dem Rennservice kommt wird nie wieder meine Ski oder Snowboard vergewaltigen. Sorry, warum gebe ich sonst meine Ski beim Snowrider 1mal jährlich ab damit er sie im Sommer in die Steiermark karrt um die Kante und Belag von einem Profi wieder in Schuss zu bringen. Wenn hier eine Trim NC steht dann lass ich die Maschine den nächsten Kantenservice machen.
Verfasst: 31.12.2006 18:34
von Jinn
Sorry, ich möchte das jetzt nicht allzu sehr vertiefen, weil mir dabei viel zu viel Halbwahrheiten, Unwissen, subjektive Meinungen usw. durch den Raum schwirren.
Die wenigstens SkifahrerInnen haben genügend Kenntnisse und Fähigkeiten, geschweige denn das richtige Werkzeug, um auch nur annähernd an die "normalerweise" (meinetwegen Österreich, Steiermark und andere offenbar völlig anders gehändelte Regionen der Welt ausgeschlossen) vorhandene Qualität eines fachlich versierten Services heranzukommen.
Alles andere einfach so, aus subjektiven Empfinden und begrenztem Halbwissen über Maschinenkunde etc. zu behaupten ist ... naja.
Guckst Du
Wintersteiger Discovery SS
Stahlkanten-Tuningmaschine DTS-U von Reichmann
Knoll Feinmechanik GmbH
Fill Maschinen
und viele, viele andere mehr.
PS.: Alleine um ein einigermaßen Riefenfreies Feinfinisch von Hand hinzubekommen, das auch nur annähernd der Gleichmäßigkeit eines Maschinenfinsihes "ähnelt" benötigst Du Stunden an Handschliff. Obs dann wirklich "genau" und "gleichmäßig" auf die Länge deiner Ski ist, sei mal dahingestellt.
Verfasst: 31.12.2006 19:05
von extremecarver
Das Problem ist ja nicht das Service an sich. Aber das jedes mal jemand anders an deinen Brettern werkelt.
Wenn du weißt, dass es immer dieselbe Person ist, und er die Maschineneinstellungen im PC speichert, oder deine Wünsche 1 zu 1 umsetzt, ja dann hast du recht. Leider ist es halt nicht so.
Beispiel: Ich beim Abgabeschalter: "Ich will einen kompletten Planschliff des Belages und der Kante sowie ein Aufschmelzen und eine V-Struktur. Ist das möglich?" "Aber sicher, wird eh immer so gemacht." Nachfrage - "Ihr schleift alle Ski Belagsmäßig auf 0°?" "Davon hab ich leider keine Ahnung". Ich geh mit Ski rein zum Servicemann. Er sagt mir ja sicher kein Problem. Nachfrage auf welcher Maschine er es denn machen will. (alles topmoderne Wintersteiger). Er zeigt auf eine. Ich - die kann aber nur 1° abhängen und nicht darunter. Habt ihr kein altes Schleifpapierband mehr??? - Nein! O.k. Danke und auf Wiederschaun. - So was ähnliches ist mir schon zig mal passiert. Ist echt ein Wunder wenn der Servicemann mehr als eine 1 Wochen Schulung hinter sich hat. Aber dafür machen die Maschinen ja heit alles automatisch. Nur halt jedes mal anders.
Und da ich meinen Ski mindestens alle 3-4 Tage nachschleife und täglich poliere möchte ich ganz genau wissen was los ist. Außerdem bevorzuge ich es die Diamantfeile für die Seitenkante einzuspannen (geht auch per hand, ich spann aber lieber ein), und da muss ich halt den Winkel wissen und will nicht erst mit einem Marker die Kante anmalen um herauszufinden welcher Winkel es jetzt wirklich war.
Und überleg bitte wann man denn einen neuen Belagschliff braucht!!! Sicherlich nicht wenn man vorhat die Belagskante stärker abzuhängen. Ich bevorzug aber eigentlich immer gleich ein aufschmelzen, härten und dann Belagsschliff, was hier in NÖ für Skier noch leicht findbar ist, für Snowboardservice aber schon fast unmöglich.
Verfasst: 03.01.2007 13:44
von KOSTI
ot
Jinn hat geschrieben:
Sorry, wenn ich's nur noch humorvoll nehmen kann.
Vielleicht ein Tipp gefällig? Probier mal 82°. Das schöne an deine "Rennschliff" ist nämlich: Zurück geht nur noch über einen neuen Belagsschliff

(... oder neuen Skiern)
Frohes Neues Jinn, du bist mal wieder im falschen Film, er hat die Seitenkante hinterschliffen (und nichts von Abhängen der Belagseite geschrieben), da muss man dann auch nix vom Belag wegnehmen um „zurück zu kommem“ -> soviel zu Halbwissen.
/ot