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Nano-Polymerwachs
Verfasst: 10.10.2003 21:45
von Martin_76
Hallo Zusammen,
seit letztem Jahr gibt es eine echte Alternative zum Heiswax.
Das Zauberwort heisst "Nano-polymerwachs". Die Firma Cerax hat unter dem Titel "Nanowachs" ein Polymerwachs mit Nanotechnologie entwickelt. Cerax wird übrigens durch Holmenkol vermarktet (das ist mit Sicherheit ein Zeichen für Seriosität).
Ich habe das Wachs letzten Winter selber genutzt. Die Ski sind in max 5 Minuten 1a gewachst und laufen besser als mit jedem Heiswachs. Das Wachs hält zwischen 2 und 5 Tagen. Ich habe etwa alle 3 Tage nachgewachst.
Mehr Infos unter
www.nanowax.com
Grüsse,
Martin
Verfasst: 12.10.2003 14:06
von Martina
Ich habe (ich glaube, vorletzten Winter wars) mal eine Testserie von diesem Wachs bekommen und war nicht begeistert davon.
Für mich war das Cerax Nanowax wie jeder flüssige Wachs: es sind Lösungsmittel drin. Also war der Ski am Anfang schön schnell, dann aber bald wieder stark ausgetrocknet.
Ich habe es seither ein- zweimal bei Rennen gebraucht, weil ich nicht mit mehreren Paar Ski an den Start gehen wollte. Da wars praktisch.
Das Stichwort "Nanowax" war für mich nicht viel mehr als ein Marketinggag, wobei ich der Firma nicht vorwerfen will, dass sie sich nicht wirklich was überlegt hätten dabei.
Ich weiss aber nun nicht, ob das Produkt, das jetzt auf dem Markt ist, genau das gleiche ist, wie das, welches ich getestet habe. Ausserdem bin ich, wie auch schon erwähnt, kein Materialfreak. Der Ski muss gepflegt sein und laufen und dafür gibts bei mir alle paar Tage eine Schicht Unsiversal-Heisswachs.
Verfasst: 13.10.2003 09:45
von Bodo
Hi Martina,
wie ist das eigentlich mit dem Austrocknen zu verstehen. Ist das Lösungsmittel schuld oder einfach nur die schnelle Wachsabnutzung. Ich wachse im Urlaub meine und die Skier meiner Frau jeden Morgen mit Flüssigwachs. Bei zwei paar Skiern läuft das technologisch ganz günstig mit dem Wachsen, Ablüften und Korken. Ich hab auch immer das Gefühl, ganz "flüssig" unterwegs zu sein (läßt sich ja auf seichten Strecken relativ objektiv beurteilen).
Gruß Bodo
Verfasst: 13.10.2003 12:29
von Martina
Ich bin leider nicht Chemikerin, nicht Physikerin und auch nicht in der Materialentwicklung tätig. Drum kann ich dir nur beschreiben, wie ich es erlebe:
Wenn ich irgend etwas Lösungsmittelähnliches (z.B. Univeralverdünner etc.) an die Haut kriege, so verdunstet das sehr schnell. Die Haut ist nachher sehr trocken und irgendwie transparent-weiss (bestimmt sehr gesund, aber das ist ja nicht das Thema...).
Beim Ski meine ich einen ähnlichen Effekt zu beobachten:
Skiwachs ist bei normaler Raumtemperatur ja fest. Damit er flüssig sein kann, muss er mit irgend einem Lösungsmittel versetzt werden.
Trage ich einen Flüssigwachs auf meine Ski auf, so gleiten die zwar erst mal gut, sind aber nach kürzester Zeit sehr trocken und der Belag grossflächig "weiss". Ich stelle mir vor, dass dieser Effekt so ähnlich ist wie mit den Lösungsmitteln auf der Haut. Ich glaube, das auch schon verschiedentlich so gehört zu haben, nur kann ich nicht mehr belegen, wo.
Mit dem wachsen will ich den Belag ja in erster Linie pflegen, damit er langfristig gut funktioniert (gleitet).
Wachse ich ihn heiss, so kann der flüssige Wachs in die Poren des Belags fliessen, die durch die Wärme anscheinend auch noch etwas geöffnet werden. Das ist wohl das nachhaltigste Wachsen.
Wachse ich ihn kalt mit festem Wachs, so kann ich den Wachs nur auf den Belag "aufrubbeln". Das ist vom Effekt her recht gut, hält aber nicht so lang.
Wachse ich mit Flüssigwachs, so kann dieser theoretisch in die Poren fliessen, verbleibt aber wohl doch eher an der Oberfläche. Das Lösungsmittel verdunstet schnell, was bleibt, ist der Wachs (so ist es wohl gedacht). Allerdings habe ich das Gefühl, da verdunstet noch allerlei mit, so trocken wie der Belag kurz danach wieder ist...
Vielleicht weiss aber jemand präziser Bescheid, was da chemisch-physikalisch abläuft.
Für mich ist die Beobachtung einfach: Flüssigwachs = Ski extrem schnell wieder trocken
Korken tue ich meine Ski nie. Dass das etwas bringt, könnte ich mir höchstens beim kalten auftragen von festem Wachs vorstellen, da man mit dem Kork diesen vielleicht gleichmässig verteilen kann. Aber wie gesagt, ich beschäftige mich nicht so intensiv mit der Wachserei.