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Hallo zusammen,

letzte Woche wollte ich meinen neuen Ski (Fischer Watea) eine ausgiebige Wachsgrundlage gönnen.

Gestern habe ich dann festgestellt, dass auf dem Belag dunkle, fast schwarze Schlieren bzw. Streifen sind. Die Streifen sind nur im Gegenlicht erkennbar.
Eine Veränderung der Struktur kann ich nicht feststellen. Kann es sein dass der Belag dort verbrannt ist? Ich habe das Wachs aufgetropft und mit einem normalen Bügeleisen auf Stufe 1 gearbeitet.
Es scheint als sein dort die Kante des Bügeleisens abgezeichnet...
Sollte der Belag verbrannt sein, ist das problematisch? Es ist kein Verschmelzen sichtbar und auch keine Blasenbildung oder Aufwölbung.

Vielen Dank

Mit freundlichen Grüßen

Andi

Hi Andi,

pappan hat geschrieben: Gestern habe ich dann festgestellt, dass auf dem Belag dunkle, fast schwarze Schlieren bzw. Streifen sind. Die Streifen sind nur im Gegenlicht erkennbar.
Eine Veränderung der Struktur kann ich nicht feststellen.

Ist an der Stelle der Schlieren die Struktur genauso zu erkennen bzw. ausgeprägt wie neben den Schlieren?
Könnte mir vorstellen, dass das Wachs ungleichmäßig eingezogen bzw. abgezogen wurde und du an diesen Stellen im Gegenlicht glänzende Schlieren erkennst?!
Geh nochmal mit der scharfern (!) Plexiklinge drüber, spürst du hier im Gegensatz zum Rest des Skis deutlich mehr Widerstand oder kommt eventuell sogar Belagsmaterial mit runter?
Versuche mit einer Kupferbürste nochmal sauber auszubürsten.

Falls das alles nichts hilft und du im Belag wirklich die Struktur des Bügeleisens erkennst, dann ist das kein so gutes Zeichen. Vorstellen kann ich mir jedoch nicht, wie die Struktur des Bügeleisens im Belag abgebildet sein soll aber gleichzeitig keine Blasenbildung, Verschmelzung etc. vorhanden sein soll?!

Kann ich mir aber bei Stufe 1 auch nicht vorstellen, dass ein normales Bügeleisen 145° heiß wird. Hat das Wachs während dem Wachsen geraucht oder bist du mit dem Bügeleisen zu lange auf einer Stelle geblieben?

Entweder du lädst hier ein Foto hoch anhand dem man das besser beurteilen kann oder du gehst ins Fachgeschäft und lässt dort deinen Ski mal begutachten. Sollte der Belag verbrannt sein hilft eh nur noch ein Grundschliff!

Wenn du in Zukunft Anspruch an ein besseres Ergebnis beim Wachsen stellst, dann führt der Weg um ein vernüftiges Wachsbügeleisen nicht vorbei. Beim normalen Bügeleisen ist die Temperaturschwankung viel zu groß. Stellst du dein Bügeleisen auf die kleinste Stufe, reicht die Temperatur nicht aus um das Wachs tief genug in den Belag zu arbeiten, deshalb auch die Vermutung des Ungleichmäßigen Wachsauftrags wie oben geschrieben. Stellst du das Bügeleisen zu hoch ein wird eventuell diese Temperatur erreicht (optimal ist so zwischen 120°-130°, je nach Wachs) durch die Temperaturschwankung des herkömmlichen Bügeleisens wird aber auch schnell die 145° Grad überschritten ab der der Belag und der Aufbau des Skis Schaden nimmt.

Wichtig ist auch eine scharfe Plexiklinge um den Ski sauber abzuziehen. Während dem Abziehen bitte immer kurz wieder sauber machen, sonst drückst du das Wachs das du vorne am Ski abgezogen hast und sich an der Klinge fest setzt, hinten wieder in den Belag rein!
Nach dem Ausbürsten mit Kupfer- und Nylonbürste sollte der ganze Belag im Gegenlicht glänzen, ist aufjedenfall bei mir so...

Viele Grüße
Nico

Vielen Dank für die schnelle Antwort.

Ein Wachsbügeleisen muss auf jeden Fall her.
Es hat während des Aufheizens kurz geraucht, beim einbügeln selbst nicht. Habe das Eisen eigentlich ständig bewegt um eben ein Verbrennen zu vermeiden.
Was ich mir auch vorstellen könnte ist, dass beim Einbügeln nach dem Auftropfen sich das Eisen verkanntet hat und so die Striche entstanden sind... Oder ich habe auch festgestellt, dass ich während des Bügelns eine "Wachswelle" vor der Kante gebildet hat, und somit beim Richtungswechsel sich mehr Wachs an einer Stelle war...

Es sind noch mehrere solcher Stellen wie auf den Bildern über den Belag verteilt...

An der Struktur kann man keinen Unterschied feststellen. Ich werde sie am nächsten Wochenende mal fahren und schauen ob sich was ändert.

Sollte es wirklich verbrannt sein, merkt man dabei einen starken Unterschied beim Fahren?
Und würde sich ein Abschleifen gleich lohnen oder erst abwarten bis man eh ein paar Kratzer im Belag hat und erst dann Schleifen lassen?

MfG

Andi

Hi Andi,

solche Stellen kenne ich, das sind meiner Meinung nach keine Verbrennungen. Wenn man beim Skifahren über stumpfe Steine (oder auch hartgefrorene Eisklumpen, im Gelände Wurzel, Äste etc.) fährt dann bekommt der Belag leichte "Striemen" also keine Kratzer im herkömmlichen Sinne sondern eher leichte Stauchungen. Die erscheinen dann vom umgebenen Belag etwas satter und dunkler.

Von der Perfomance her, wirst du keinen Unterschied feststellen. Ich gebe meine Ski immer einmal vor Anfang der Saison zum Belag schleifen, diese oberflächlichen Schönheitfehler sind dann wieder weg. Während der Saison muss ich dann mit Leben, ist aber nicht wirklich schlimm.

Bin noch nie mit verbranntem Belag gefahren, denke aber nicht dass sich so minimale Stellen bei einem nicht Weltcupfahrer spürbar auswirken. Aber wie gesagt, denke nicht dass das verbrannte Stellen sind.

Suche in der Forumssuche mal nach der "Wachsfließmethode", damit kannst du Wachs schonender und gleichmäßiger Auftragen ohne eine Wachswelle vor dem Bügeleisen her zu schieben.

Zum Thema rauchen: Wachs das raucht, kann evtl. seinen chemischen Aufbau verlieren auch wenn es nur beim Auftropfen raucht. Hatte aber auch schon Wachs welches ich zu 100% mit der richtigen Temperatur aufgetropft habe mit einem digitalen Wachsbügeleisen und das trotzdem geraucht hat. Lag dann wohl an irgendwelchen Zusatzstoffen im Wachs.

Viele Grüße
Nico

super, danke für die Infos.

Hatte schon die Befürchtung mir die neuen Ski ruiniert zu haben...

Gruß