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Ich habe mal in einem Thread hier gelesen, dass in Zermatt Skitest gemacht wurden mit verschiedenen Seitenkanten Winkel und auch Belagwinkel. Da wurde gesagt, dass bei den Seitenkanten unterschiede im Winkel gemerkt wurden aber Belagseitig praktisch gar nicht. Dies würde die Aussage hier widerlegen.

racecarver hat geschrieben:Ich habe mal in einem Thread hier gelesen...

Wenn du den TEST hier gemeint hast, ist die Aussage von Peter bestätigt.....und deine auch...irgendwie

Gruß Nils

Genau dies habe ich gemeint.
Ich bin der Meinung und habe auch die Erfahrung gemacht, dass zu viel über Kantenwinkel geredet wird respektive zu gross gewichtet wird. Ich hatte mal die Ski von einem Hobby Rennfahrer geschliffen und dieser wollte immer beim SL einen 87° Winkel und beim GS nur 88°. Mit der Zeit habe ich angefangen alle seine Ski mit 88° zu schleifen und dieser hat 2 Jahre Lang gesagt, dass ich die Besten Kantenpräparation in der ganzen Region mache. Nach 2 Jahren habe ich diesen mal fürs Training die Skier mit 87° geschliffen und diesem gesagt, dass ich erst gerade gemerkt habe, dass seine Ski wegen einer falschen Maschineneinstellung mit 86° geschliffen seien. Am Abend kam er zurück und sagte, dass er mit diesem Kantenwinkel nicht mehr fahren könne und dass ich wieder auf 87° wechseln solle.... Auf seiner empfehlung kamen noch viele anderen Fahrer und verlangten 87°. Alle waren immer voll begeistert obwohl ich die ganze Zeit 88° geschliffen habe. Z.T. habe ich sogar mit den Leuten den Kantenwinkel gemessen oder sie den Winkel messen lassen. Soweit ich mich erinnern kann war es vielleicht einmal einer der fast gemerkt hat, dass der Kantenwinkel ein bisschen knapp war. Nach meiner Aussagen, dass die Abweichung von der Maschineneinstellung +/- 0.5° sein könne war auch dieser überzeugt einen 87° Winkel zu haben obwohl dieser ja schon recht hatte.
Also jetzt kann jeder denken oder schreiben was er will. Ich habe früher meine Erfahrungen gemacht und ich habe immer wieder die Möglichkeit in einer Skiwerkstatt vorbeizuschauen. Wenn ich jetzt diese neuen Super Schleifautomaten anschaue kann ich nur den Kopf schütteln wenn über 0.5° Kantenwinkel geredet/geschrieben wird.
Und jetzt noch zum selber schleifen. Ich bin überzeugt, dass es Leute gibt die perfekt schleifen können. Das Problem ist aber vorne bei der Schaufel also dort wo der Ski beissen muss und der Winkel die grösste Bedeutung fürs Ansteuern der Kurve zukommt. Gerade dort entstehen beim handschliff alle mögliche Kantenwinkel wenn man nicht aufpasst. Der Rest der Kante kann dann sicher einwandfrei geschliffen werden aber der ist nicht so wichtig ob 1° mehr oder weniger.
Dies nur so mal als mein Erfahrungsbericht betreffend Kantenschleiffen und dessen wahrnehmung auf der Piste

Spannender Bericht!

Ich bin inzwischen auch eher davon überzeugt, dass der Unterschied von 1 bis 2 ° bei der Seitenkannte kaum mehr wahrgenommen wird.

Ob jedoch die Kante an der Schaufel und am Heck gebrochen wurde, merkt selbst ein Gelegenheitsfahrer.

Grüsse
Peter

racecarver hat geschrieben:Gerade dort entstehen beim handschliff alle mögliche Kantenwinkel wenn man nicht aufpasst.

Hängst Du die belagseitige Kante eigentlich bis zum Belag ab oder lässt Du etwas Kante bis zum Belag stehen?

Hintergund ist folgender: Wenn Du belagseitig die Kante auf der vollen Breite schleifst, dann hast Du beim Nachschärften bis zum nächsten Vollservice nur noch zwei Möglichkeiten. Entweder schleifst Du alleine die Seitenkante (die sich dann stärker abnutzt als die belagseitige Kante) oder Du schleifst belagseitig mit einem größeren Winkel (was dann den Griff nachteilig beeinflusst). Alternativ kannst Du noch mit dem selben Winkel in den Belag weiter schleifen, was meist nicht geht, da sich die Feile schnell zusetzt.

Hier ist der Sachverhalt bildlich gut dargestellt.

Meine Idee ist nun, belagseitig die Kante beim ersten Schliff nach dem Planschleifen und dem Strukturschliff auf der Maschine nur zu 2/3 zu schleifen, um die nötige Reserve für die nachfolgenden Serviceschleifgänge bis zum nächsten Vollservice zu erhalten.

Gruss

Peter

STOOS hat geschrieben:Ob jedoch die Kante an der Schaufel und am Heck gebrochen wurde, merkt selbst ein Gelegenheitsfahrer Fahrer.

Ein Gelegenheitsfahrer kann einen Ski gar nicht fahren ohne vorne und hinten die kanten ein bisschen zu runden.
Bei einem Rennfarer ist es eminent wichtig, dass der Ski vorne und hinten ganz scharf ist und da ist das problem vom handschliff, vor allem vorne. Wenn man nicht geübt ist macht man mehr kaputt als was ein lieb ist. Je nach Schneesituation wird dies erst vor Ort angepasst, wenn überhaupt. Beim Gelegenheitsfahrer kommt ein nicht so fachmänisches Schleifen vorne aber gerade gerade gelegen und deshalb meinen manche Leute sie schleifen besser von Hand als mit einer Maschine.
Könnte jetzt noch Seitenlang über solche Sachen schreiben, denn es gäbe noch so viel was man schreiben könnte

Ob du bei der Seitenkante einen Grad mehr oder weniger hast wirst du weniger merken als wenn die Kante belagseitig einmal 1 Grad und einmal 0,5 abgeschliffen ist....da merkt man eher Unterschiede...

NeusserGletscher hat geschrieben:Hängst Du die belagseitige Kante eigentlich bis zum Belag ab oder lässt Du etwas Kante bis zum Belag stehen?

Ich lasse meine Ski immer maschinell schleifen. Belagseitig wird die Kante bei meinem SL nie hängend geschliffen und beim Pro Rider sowieso nicht.

Wie bekommst Du dann auf der Kante die Struktur vom Belagschliff weg?

Hallo an alle Kanntenprofis,
Ich komme mal wieder zum Ursprung des Threats zurück und füge den

Nordica Dobermann Pro sowie EDT zur Liste. Beide einheitlich:
Belagsseitig 0,9-1 Grad abgehangen, Seitenkannte Mit 88 Grad.

Viel Spass,
Jens