Fahrbericht ELAN RACE SL

beate
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Beitrag von beate » 16.02.2008 19:04

@Sebastian,
soweit ich mich erinner gibts hierzu schon Antworten im Forum aber um dir die Suche zu ersparen :wink: 88° (meines Wissens nach)

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carlgustav_1
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Beitrag von carlgustav_1 » 16.02.2008 22:59

beate hat geschrieben:@Sebastian,
soweit ich mich erinner gibts hierzu schon Antworten im Forum aber um dir die Suche zu ersparen :wink: 88° (meines Wissens nach)
si senora!

und mit 88 grad von vorne bis hinten fährt sich der ski auch ganz wunderbar. lass ihn dir nicht bei einem stümperservice versauen!!

guter preis , stebbit - habe selbst 300 gezahlt. für 210 ein absolutes schnäppchen - hochseriöser ski zum sparpreis - - glückwunsch, viel spass damit!!

grüße,
martin
krypton rulez!

MichiSi
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Re:

Beitrag von MichiSi » 30.03.2009 22:11

Da ich ja schon das Forum mit Fragen zu Kratzern im Belag "belästigt" habe (danke an dieser Stelle noch einmal für die Hilfe und den Rat :) ), dachte ich, dass ich euch eigentlich auch einen kleinen Erfahrungsbericht schulde.

Getestet wurde der Ski während des leider nur einwöchigen Urlaubes - als Student fehlt's ja leider noch am Geld für mehr, noch dazu, wenn man noch so weit von den "seriösen Bergen" ;) weg wohnt - in Wagrain im Pongau, also in der Salzburger Sportwelt. Mit dabei waren meine Freundin, die einen eher klassischen Skistil fährt, insgesamt aber etwas besser, vor allem mutiger, als ich, sowie ein gemeinsamer Kommilitone mit seiner Freundin, beide Anfänger mit 4 Tagen Skierfahrung, er wollte zuerst Snowboard fahren.
Letzteren beiden zuliebe begann der erste Skitag denn auch am Übungslift in Kleinarl. Dass die Kanten ab Werk bzw. ab Händler so scharf waren, dass man sich schon beim Angucken kleine Schnitte zuziehen konnte, hatte ich ja schon zuhause beim Einpacken festgestellt, trotzdem war ich ein bisschen überrascht, wie sauber sie sogar bei sehr niedrigem Tempo auf dem Übungshang im Zusammenspiel mit meinen nicht eben überragenden Fähigkeiten auf der Kante liefen. So leicht ist mir das vorher noch nie gefallen.
Trotzdem ließen sie sich dort auch gutmütig driften und pflügen, wirkten dabei aber zumindest am Übungshang mit flotterem Spaziergängertempo ein wenig gelangweilt auf mich.
Die ruhige Kante bewährte sich auch auf der anschließenden blauen Abfahrt, bei etwas mehr Tempo, allerdings immer noch langsam, waren die Drifts auch belebter. Seitlich abrutschen kann man mit dem Ski übrigens auch ganz famos, wie ich beim Vorführen feststellte, nach der ersten Verklemmung wurde die Technik aber beim Opfer meiner Demokünste auch nicht mehr gebraucht. ;)
Was die Ski nun leider überhaupt nicht leiden können, ist langes Warten: Unser Snowboarder war sich nach dem ersten Hangabschnittchen nicht sicher, ob er mit dem richtigen Bein vorne stünde und so begann ein lustiges Snowboardbindungsverstellen nach jedem Sturz ... etwa eine dreiviertel Stunde später hatten wir uns die Piste weitesgehend herunter gestanden (die am Lift 23 in Kleinarl). Der Schnee war übrigens ziemlich traumhaft für die ersten Gehversuche auf neuem Material: Noch glatt und griffig, allerdings auch nicht eisig und zu hart. Dazu musste man nach anderen Pistenbenutzern ziemlich angestrengt suchen, es war alles leer, die wenigen Leute, die unterwegs waren, fuhren allesamt gut und kontrolliert (was nun natürlich nicht unbedingt langsam heißt).
In der Mittagspause der beiden anderen nach den nächsten Abfahrt konnten meine Freundin und ich dann mal etwas mehr auf den Zahn des neuen Krames fühlen (sie hatte sich einen Völkl Racetiger GS der Vorsaison (rot-schwarz) gegönnt, war also auch wild auf ausprobieren ;) ):
Auch bei höherem Tempo blieben die Ski - ich bin natürlich wieder bei meinem SL ;) - gutmütig, beherrschbar und absolut ruhig. Auf der Kante sowieso ein Traum überraschten sie mich damit, dass auch Schussabschnitte mit etwas Konzentration recht angenehm liefen ohne zu viel Anhängen und fremde Spuren verfolgen. Träumen darf man dabei natürlich nicht, aber ich hatte im Gegensatz zum (weißen) Salomon Aero, den ich im vorherigen Jahr, ebenfalls in 1,60, geliehen hatte, nur sehr wenig Probleme, die sich allesamt schon früh und einfach abfangen ließen.
Richtig lange Schwünge gehen bei dem Ski Natur- bzw. Radiusbedingt natürlich nur gedriftet, allerdings erstaunte mich hier auch wieder die Ruhe, mit der der Ski auch Technikfehlerchen, die bei mir leider ziemlich an der Tagesordnung sind, wegsteckte. Das selbe Bild bot sich auch bei gedrifteten, kurzen Schwüngen, von Kurzschwüngen im forenüblichen Sinn will ich hier bei meiner derzeitigen Technik nicht sprechen.
Bei diesen wie erwähnt sehr guten Pistenbedingungen gab der Ski mir eine Sicherheit, die ich vorher bei anderen Ski nicht erlebt hatte, auch wenn ich mich auf den älteren, grauen Fischercarvern, die wir in der Schule hatten und auf denen ich das Skifahren lernte, nie wirklich unsicher gefühlt habe. Die schlugen aber ohnehin eher in die Allround- bzw. Allmountainkerbe und waren vom Charakter daher nicht wirklich vergleichbar.
Gegen Liftschluss wurde der Schnee dann unten im Tal nach einem ganzen Tag Sonnenschein natürlich ziemlich matschig, hier verlangte der Ski dann doch nach mehr Konzentration und Kraft, mit einer engeren Skiführung ließ er sich aber, wie auch schon einmal von einem anderen an anderer Stelle in Bezug auf Slalomcarver empfohlen, ganz gut beruhigen. So richtig die idealen Bedingungen für den Ski sind das aber mit meinem Fähigkeiten nicht.

Die nächsten Tage gab es immer mehr Neuschnee, sodass die guten Stücke auch in der Richtung ein wenig getestet werden konnten. Bei leichter Neuschneeauflage auf planierter Piste ergibt sich, nicht weiter überraschend, kein großer Unterschied zu oben, auch in den nachmittaglichen leichten Wellen gibt der Ski eine gute Figur ab, wobei man hier aufpassen muss, dass man nach kurzen Kontakt- oder Druckverlusten auf die Kante nicht zu sehr seitlich über selbige wegrutscht. In dem Fall beginnt der Ski leicht zu rattern, ist aber sogar für mich leicht wieder auf eine saubere Linie zu bringen.
Bei noch mehr Neuschnee (etwa 30 cm würde ich vermuten, nachgemessen habe ich aber nicht) auf dann teilweise nur noch vom Vortag (-abend, vermute ich) wird das ganze dann etwas schwerfälliger, was auch nicht so richtig überraschend ist. Genauso wenig überraschend ist, dass es bei mehr Tempo wieder spritziger ist, allerdings muss dann für mich die Sicht stimmen und die Piste nicht zu steil und leer sein (auf steilerem als blauen oder flacheren roten Abschnitten traue ich mich das dann nicht mehr so richtig, da habe ich sonst Angst vor Kontrollverlust). Nachmittags, wenn es härter und buckeliger wurde, wurde ich dann wieder einmal angenehm überrascht, da auch bei meinem wirklich sehr bescheidenen Buckelfahrkenntnissen bei einer halbwegs vernünftigen Linie der Ski das ganze gut mitmacht. Ich vermute mal, dass das daran liegt, dass er für einen Slalomski doch relativ weich ist und dementsprechend auch auf unebenem Untergrund mit mir oben drauf ganz gut Kontakt halten kann (zu meiner Person: Bohnenstange mit knapp 60 kg auf 1,80 Meter und ein bisschen :D ).
Auf eisigen und sehr harten Pisten hatte ich, ähnlich wie Martin, leichtere Probleme, was aber durch die zu dem Zeitpunkt schon stärker abgenutzten Kante verstärkt worden sein wird. Nachdem dann auch bei mir einer der 15-Euro Kantenschleifer ins Haus stand (sollte Elan vielleicht jedem Paar SL beilegen ;) ), ging es dann aber wieder besser, auch wenn ich natürlich nicht an die mörderische Schärfe zum Auslieferungszeitpunkt heran kam.
Empfindlich reagiert der Ski übrigens auf klebrigen Schnee, da saugt er sich gerne fest und will immer leicht umgekantet werden, damit man auf flachen Ziehwegen nicht (gefühlt?) stehen bleibt und auf zu wenig Wachs:
In Zauchensee gibt es einen nicht ausgekoppelten Zweiersessel mit einem schwarzen Gummiband als Einstiegshilfe (das müsste der 3er-Sessel sein), über das einmal beim Einsteigen meine Ski leider noch einige Meter rutschten, weil ich nicht erwartete, dass der Sessel wirklich so schnell kam.
Nach der ersten Kurve auf der Kante danach hätte ich dann fast einen Purzelbaum geschlagen, weil nach dem Abkanten eine so starke Bremswirkung einsetzte. Nach einmal Wachsen unten in Zauchensee war das Problem dann nach zwei ziemlich frustrierenden Abfahrten allerdings wieder gelöst.

Zum Verhalten in richtigen Buckeln und tieferem Schnee als dem oben beschriebenen kann ich nicht wirklich etwas qualifiziertes sagen, dafür reicht mein Können dann nicht aus. Ich fahre zwar immer mal wieder in Buckel oder den tieferen Schnee direkt neben der Piste bzw. auf kurzen Skirouten, die ich vorher ganz überblicken und als für mich schaffbar einsortieren kann, aber da liegen die Schwierigkeiten einfach zu sehr bei mir als beim Ski, obwohl ich trotzdem viel Spaß dabei habe. Auch, wenn man vermutlich einfach pauschal sagen kann, dass das sowieso nicht so das angestammte Terrain eines Slalomcarvers ist.

Insgesamt bin ich von den Ski, wie man hoffentlich gemerkt hat, sehr begeistert, besonders von der Laufruhe in Verbindung damit, dass der Ski recht fehlerverzeihend ist. Hin und wieder ist mir ein Ski mal verkantet, ließ sich aber, wenn auch einmal nur mit einem ordentlichen Adrenalinschub, wieder anfangen. Abgeworfen wurde ich am Ende der Woche nur einmal, typischerweise bei einem zu lockeren und gedankenlosen Bremsschwung beim Anhalten, den der Innenski als extrem kurz gedrückten Carvingschwung interpretierte und noch weiter unter mir beschleunigte, als mein Hintern schon längst auf der Piste gelandet war. Die Aktion endete glücklicherweise nur mit Gelächter, war mir aber eine Warnung, dass man um die Gegend anzuschauen auf diesen Skiern bei meinem Können doch lieber anhalten sollte.
Der Race SL ist in meinen Augen ein Ski, der fortgeschrittene Skifahrer wie mich nicht überfordert und ich gehe davon aus, dass auch Leute, die etwas schlechter fahren als ich, mit ihm gut zurecht kommen würden, solange sie ihn aufmerksam fahren. Trotzdem habe ich gemerkt, dass der Ski zu jedem Zeitpunkt der Woche noch weit von seiner Grenze entfernt war, egal ob es um höhere Geschwindigkeit oder noch engeren Kurvenradius geht. Da ist noch soviel Luft nach oben, dass ich fast sicher bin, dass ich ihn noch einige Jahre glücklich fahren werden kann und ihn vermutlich auch am Ende seiner Lebensdauer nie ganz ausgereizt werden habe.

Am Ende noch ein paar Daten, um mich besser einordnen zu können - irgendwie habe ich nämlich das Gefühl, dass meine Fähigkeiten im oben beschriebenen zu positiv herüber kommen:
Gelernt habe ich Skifahren in der Schule, zuerst in der 8. Klasse mit 14 Jahren, dann in der 10. und 11. Klasse, einem schuleigenen Landheim in Alpennähe sei Dank. Das waren jeweils 10-11 Skitage. Danach kam dann noch einmal ein Tag in weinter, vor einem Jahr dann nach einer längeren Pause noch eine Woche Valmorel, und dieses Jahr noch einmal ein halber Tag Winterberg im orangenen Mob. Mittlerweile bin ich 21 Jahre alt.
Bei den Schulfahrten hatten wir vormittags jeweils Unterricht in Gruppen von etwa 6 Schülern bei Sport- und anderen skifahrenden und skifahrbegeisterten Lehrern und von denen ausgewählten Studenten (meist ehemalige Schüler der Schule, die Sport studierten), der insgesamt auf mich recht fundiert wirkte, auch wenn er sicher bei einigen der "Lehrkräfte" nicht mit Unterricht von Skilehrern mithalten kann, während andere dann aber auch schon professionellen Skiunterricht gegeben haben. Spaß hat es jedenfalls gemacht und jeder Schüler konnte nachher mit Spaß fast alle präparierten Pisten fahren (also nach den drei Klassenfahrten). Nachmittags gab es dann freies Fahren in Gruppen, die selber gebildet werden durften, einzige Voraussetzung war eine Mindestgröße von 3 Leuten.
Macht insgesamt also etwas 45 Skitage.
Ich bin insgesamt, was das Skifahren angeht, eher ein Angsthase, besonders nach Stürzen, die nicht nur in Gelächter, sondern auch in (bisher zum Glück ausschließlich) blauen Flecken enden. Das nahm gegen Ende der Valmorelfahrt allerdings schon ab, diesen Urlaub trat dieser übertriebene Respekt vor steileren Stücken dann gar nicht auf - was nicht heißt, dass ich mich jetzt todesmutig überall herunter stürzen würde. Das Verkrampfen vor steileren, eisigeren Stücken, von denen ich aber eigentlich genau weiß, dass ich sie sicher fahren kann, ist einfach ausgeblieben. In wie weit die Sicherheit jetzt wirklich den Skiern anzurechnen ist, weiß ich nicht genau, beigetragen haben sie aber in jedem Fall.
Mein Skilevel aus dem Skitest auf der Seite hier ist 58 - 62, ich hatte ihn zweimal ausgefüllt und bin dabei leicht voneinander abgewichen, wobei ich mir nicht sicher bin, was es jetzt genauer trifft. Da beides aber relativ eng zusammen liegt, reicht es aber vermutlich für einen groben Überblick.

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Re: Fahrbericht ELAN RACE SL

Beitrag von carlgustav_1 » 31.03.2009 11:49

hi, freut mich dass auch du mit dem ski zufrieden bist.

nachdem ich den ELAN SL jetzt schon die dritte saison fahre, entdecke ich ebenfalls immer noch potential, jetzt zb. durch neues bindungs/schuh-setup (dalbello krypton boot, bindung wg kürzerer sohle umgesetzt). erster tag im sauerland äusserst vielversprechend - - fuhr sich nochmal spritziger und besser zu flexen - - freue mich wie ein schnitzel auf ostern im wallis!!

weiter viel spass,
martin
krypton rulez!

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