Kinderski bei Übergewicht

Spezifisches rund um Kinderski und Skiurlaub mit Kindern.
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lastone
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Kinderski bei Übergewicht

Beitrag von lastone » 18.10.2015 12:12

Liebe Forum Mitglieder !

Mein Sohn ist 1,60 cm gross und wiegt 62 kg, und wird jetzt 11 jahre.
Wir fahren leidenschaftlich ski, das heisst er fährt auch gerne, meistens eher gemütlich, keine rennambitionen-
ca. 20-30 Skitage pro jahr. ich schätze das fahrkönnen als durchschnittlich.
jetzt bin ich mir aber aufgrund seines gewichts nicht sicher, ob der jetzt fällige neue ski ein jugendksi oder ein
erwachsenenski sein soll, zw. welche type zb. allroundcaver ?

was sagt ihr dazu ?

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gebi1
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Re: Kinderski bei Übergewicht

Beitrag von gebi1 » 19.10.2015 10:05

Würde dein Sohn ein Ski aus dem Racebereich benötigen hätte ich einen Jugendski empfohlen. Da dies nicht der Fall ist, würde ich richtung Allround gehen oder noch besser nen Twin Tip wählen. Da gibt es Modelle die - gerade für Jugendliche - ein unglaublich breites Spektrum abdecken (inkl. coolness Faktor). 160 cm und 62 kg sind die Masse eines jungen Erwachsenen. Vor allem das Gewicht bringt einen Kinderski an die Grenze. Darum würde ich mich bei den Erwachsenenski umschauen. Der Ski soll aber einen weichen Flex haben und nicht zu torsionssteif sein.

Z.B. der hier: https://www.sport-bittl.com/de/voelkl-k ... 43550.html der Kink hat fulminante Pisteneigenschaften. Lässt sich toll carven. Hat Biss auf hartem Untergrund und ist immer spielerisch einfach zu fahren - auch bei miesen Pistenverhältnissen. Auch den einen oder anderen Ausflug neben die Piste macht er mit. 155 cm passen Die 16,5 m Radius machen den Ski vielfälltig. Durch den moderaten Flex lässt sich der Radius - bei entsprechender Fahrweise, sprich Druck auf die Schaufel - verkürzen. Das macht den Kink auch bei kurzen Schwüngen agil. Parkski zeichnen sich oft auch durch gute Drifteigenschaften aus.

Wenn's eher klassisch sein soll: https://www.sport-bittl.com/de/k2-amp-7 ... 61554.html Die Variante ohne Titanal und mit composit Kern (den AMP 76 gabs auch als sportlichere Ti Variante). Ein unkomplizierter Ski der alles mitmacht. Bei hohem Tempo und Eis aber an seine Grenzen kommt. Wer's eher gemütlich mag und viel driftet ist damit aber gut bedient. 156 cm passen.

Dies sind natürlich nur zwei Beispiele aus einer Fülle von Möglichkeiten.

Gruss
Martin

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Uwe
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Re: Kinderski bei Übergewicht

Beitrag von Uwe » 19.10.2015 10:33

Wenn Erwachsenenski, dann Damenski.
Herrenski sind zu hart.
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Zwigges
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Re: Kinderski bei Übergewicht

Beitrag von Zwigges » 19.10.2015 11:13

...das sollte man dem Sohnemann aber nicht sagen - da es Damenski sind.

Meiner (wird in Küzre 10) würde die "Dinger" ums verrecken nicht anziehen.

Allerdings sind Damenki (insbesondere was Bindungsposition) angeht, auch häufig auf die weibliche Physionomie abgestellt - das sollte man vielleicht auch bedenken. ich würde aus dem Bauch raus mal den Progressor 700 in 155 ins Spiel.

Gruß
Zwigges

latemar
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Re: Kinderski bei Übergewicht

Beitrag von latemar » 19.10.2015 11:18

Wenn er lieber mit Piste und Schnee spielt oder auch einmal in den Funpark geht, dann Ski wie den Atomic Panic. Der macht fast alles mit. Und sollte auch nicht zu hart sein.

Wenn mehr Pistenski, dann einen Allmountain Lady Carver, der ein vernünftiges Design hat. Darfst Du Deinen Sohn natürlich nicht als Lady Carver verkaufen. https://www.sport-bittl.com/de/k2-potio ... 43157.html

Bei so vielen Skitagen sollte Dein Sohn aber recht schnell fortschritte machen und bald flüssig carven. Das sollte man berücksichtigen.


Gruß!
der Joe
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23/24 1T.Carezza, 10T.rund um die Sella

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Re: Kinderski bei Übergewicht

Beitrag von Martina » 19.10.2015 11:59

Auch wenn das Gewicht einem leichten Erwachsenen entsprechen kann, die Muskeln sind die eines 11jährigen Kindes!
Wenn ein Kind "eher gemütlich" unterwegs ist (was die TE hier ja sogar angibt - viele Eltern bezeichnen ihre knapp parallel fahrenden Kinder als "sehr gute, sportliche Fahrer"), dann ist ein Erwachsenenski mit "Biss" auf der Piste absolut die falsche Empfehlung!

Auch werden hier für Kinder/Jugendliche in letzter Zeit fast ausschliesslich Twintip Skis empfohlen, unter Berufung darauf, dass das "cool" sei.
Nun, nicht jedes Kind will "cool" sein und nicht in allen "Szenen" wirken Twintipfahrer, die im Park nichts können (und vielleicht auch gar nichts können wollen) cool. Einen supercoolen Twintipski zu haben und damit gemütlich auf der Piste herumzufahren kann nämlich sehr peinlich sein. Noch peinlicher ist es, mit "coolen" Ski in Rücklage über Schanzen zu fallen und sich nicht mal damit befasst zu haben, wie man sich im Park verhält (sieht man nicht selten, oft sogar noch von den Eltern angefeuert).
Viele Twintipski haben mittlerweile erträgliche Pisteneigenschaften, aber letztlich sind sie dafür gemacht, gradaus zu fahren und bei der Landung nicht kaputt zu gehen.

Man sollte fragen: Interessiert diese Szene den Jugendlichen? Und fährt er tatsächlich in den Park rein? Oder ist es eben eher der gemütliche oder ambitionierte Pistenfahrer? Die Auskünfte der TE scheinen eher darauf hinzudeuten.

Wenn ihr tatsächlich 20-30 Tage Ski fahrt, dann würde ich mir die Zeit nehmen und ihn einige Paar Ski ausprobieren lassen. Er wird dir schon sagen, ob ihr im Allround-Jugendbereich (wo es durchaus ordentliche Ski gibt) noch etwas für ihn findet.

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gebi1
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Re: Kinderski bei Übergewicht

Beitrag von gebi1 » 19.10.2015 15:08

@Martina:

1. Mit deiner Einschätzung von Twin Tip Ski liegst du aus meiner Sicht falsch. Lassen wir mal alle Modelle für's Backcountry weg, handelte es sich dabei durchwegs um Modelle die gut auf der Piste funktionieren. Ob der Twin Tip (oder Freestyleski) park oder allroundlastiger, ob er am liebsten Rails und Boxen mag, auf Kickern oder in der Halfpipe gut funktioniert. Auf Pisten kommen in der Regel auch durchschnittliche Fahrer gut damit zurecht. Klar wähle ich mir für den reinen Pistenbetrieb kein Modell mit symmetrischem Flex und Cut. Aber auch solche Ski - wie z.B. der Line Afterbang http://lineskis.com/skis/afterbang - lassen sich auch für durchschnittlich begabte Skifahrer/innen bestens carven.
Entscheidend ob ein Kind oder Jugendlicher einen solchen Ski fährt ist sicher nicht der "Cool-Faktor" sondern die Vielseitigkeit die solche Ski bieten. Kinder interessieren sich nicht (oder selten) für's Carven und die perfekte Technik. Wenn doch, fahren sie Rennen und sind mit entsprechendem Material ausgerüstet. Kinder und Jugendliche wollen am Berg spielen, ausprobieren, experimentieren. Der Berg wird zum Spielplatz. Mein liebstes als Kind waren Waldwege, Sprünge, Buckel. Wir haben schon vor 40 Jahren "Freeski" betrieben ohne zu wissen was das sein könnte. Mein technisches Rüstzeug hab ich mir auf diese Weise angeeignet. Dafür braucht es keinen Park sondern nur Lust und Laune und vor allem Eltern die ihre Kinder fahren und spielen lassen. Was gibt es schlimmeres als den ganzen Tag doof hinter Papa her zu fahren und sich ständig erklären zu lassen wie Skifahren "wirklich" geht.
Twin Tips sind dafür einfach die Antwort der Skiindustrie auf einen natürlichen Spieltrieb und die Abkehr vom sich in irgendwelche Formen und Vorschriften pressen lassen (so ist richtig und so ist falsch). Nebst der Tatsache das uns findige Marketingleute nun erklären wollen was Freiheit bedeutet, sind Freestyleski einfach toll zu fahren. Dies gilt im übrigen uneingeschränkt auch für Erwachsene. Ich habe noch nie verstanden warum ich mich in irgend eine Norm pressen lassen soll nur weil jemand sagt was nun gerade richtig ist.

2. Klar gibt es viele gute Ski für Kinder und Jugendliche. Aber 62 Kg sind schon ne ganze Menge. Die meisten Allroundkindermodelle sind einfach zu weich für dieses Gewicht und werden meist nur bis 150 cm produziert. Zudem ist meist eine Kinderbindung verbaut die in diesem Fall nicht zu gebrauchen ist. Hochwertige Jugendski finden sich vor allem bei den rennsportlichen Modellen (oder halt eben bei den Freestyleski und den breiten Kinderfreerideski). Die kommen aber nicht in Frage, weil sie gemütliches Skifahren nicht zulassen sondern - wie ihre grossen Vorbilder - nur und ausschliesslich funktionieren wenn sie konsequent auf der Kante gefahren werden. Gedriftet und gerutscht sind sie nur für technisch sehr gute Kids erträglich. Als langjähriger Trainer einer Jugendgruppe weiss ich wovon ich spreche.
Beim Sohn des TE handelt es sich offenbar um einen routinierten Skifahrer. 20-30 Skitage sind ordentlich. Ohne viele Fakten zu kennen, können wir davon ausgehen, dass eine gewisse Sicherheit und ein gewisses Können vorhanden ist. Auch scheint der TE die technischen Möglichkeiten seines Sohnes realistisch einzuschätzen.

3. Hast du mit dem Ausprobieren völlig recht.

Hier mal ne (unvollständige) Liste in Frage kommender Jugendmodelle wo man abklären müsste ob 62 Kg nicht schon zu schwer sind:
http://shop.head.com/de/supershape-lr-5.html?___SID=U
http://shop.head.com/de/the-jr-caddy-4.html?___SID=U
http://www.fischersports.com/de/Alpine/ ... 74-Stunner
http://www.rossignol.com/DE/CH/sprayer- ... -skis.html
http://www.nordica.com/schweiz/produkte ... egory=3654 Da reicht schon die Bindung nicht mehr!
http://lineskis.com/skis/future-spin-shorty
http://lineskis.com/skis/sick-day-shorty
http://www.voelkl.com/de/skis/piste-all ... ellow.html Auch hier reicht die verbaute Markerbindung nicht!
http://www.voelkl.com/de/skis/piste-all ... ellow.html Wird als Freerideski verkauft, ist er aber nicht. Vollholzkern, hochwerti, relativ teuer. Der Fullrocker - also keine Vorspannung mehr unter der Bindung - ist etwas gewöhnungsbedürftig, erleichtert aber die Schwungeinleitung extrem. Ich fahre das Erwachsenenmodell als Pisten- und Alltagsski und bin begeistert.

@Uwe: der von mir vorgeschlagene Kink von Völkl ist sicher nicht zu hart. Bei Völkl enden die Jugendmodelle im Freestylebereich bei 148 cm. Das ist in diesem Fall sicher zu kurz und der Ski viel zu weich. Den K2 AMP 76 habe ich vorgeschlagen weil er einer dieser superweichen composit Ski ist. Müsste man halt mal testen ob's passt. Damenski kommen halt vom Design her kaum in's Rennen. Also ich würde das meinem Sohn nicht antun.

Gruss
Martin

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Re: Kinderski bei Übergewicht

Beitrag von beate » 19.10.2015 19:42

Martina hat geschrieben:Auch wenn das Gewicht einem leichten Erwachsenen entsprechen kann, die Muskeln sind die eines 11jährigen Kindes!
Wenn ein Kind "eher gemütlich" unterwegs ist (was die TE hier ja sogar angibt - viele Eltern bezeichnen ihre knapp parallel fahrenden Kinder als "sehr gute, sportliche Fahrer"), dann ist ein Erwachsenenski mit "Biss" auf der Piste absolut die falsche Empfehlung!
:zs: 100%!!!
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Re: Kinderski bei Übergewicht

Beitrag von Martina » 19.10.2015 20:55

gebi1 hat geschrieben: Nebst der Tatsache das uns findige Marketingleute nun erklären wollen was Freiheit bedeutet, sind Freestyleski einfach toll zu fahren. Dies gilt im übrigen uneingeschränkt auch für Erwachsene. Ich habe noch nie verstanden warum ich mich in irgend eine Norm pressen lassen soll nur weil jemand sagt was nun gerade richtig ist.
Erklärst jetzt nicht grad du einen langen Beitrag lang, dass das Kind eigentlich ein Twintip Ski "braucht", während ich dafür plädiere, das Kind zu fragen bzw. ausprobieren zu lassen?
Wer von uns 'macht' jetzt hier eine Norm?

Wie du ja eigentlich auch schreibst, man braucht für das "alles ausprobieren" wirklcih keinen Twintip Ski.

Ob die Ski toll zu fahren sind, kannst du nicht für andere entscheiden, sondern nur für dich.

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Re: Kinderski bei Übergewicht

Beitrag von gebi1 » 19.10.2015 21:39

@Martina: Ach je! Das ist typisch für dieses Forum. Etwas überspitzt formuliert, alles was hier über Progressor 800 ausgeht ist des Teufels.

Mir ging es um deine Aussage, das Twintips eigentlich zum Geradeausfahren und Landen gemacht sind. Wer sowas sagt ist entweder nie einen gefahren oder erzählt einfach mal was in's Blaue raus.

Ich sage nicht ein Kind braucht nen Twintip. Sondern ich sage Twintips sind für viele Kinder die bessere Wahl als die lieblos gemachten Plastikkinderski mit dem Dekor der WC Ski. Und wenn ich dann jeweils die als Skilehrer getarnten Kinderhüterinnen sehe, die selber kaum auf den Skier stehen können und den 25 anvertrauten Kids etwas beibringen sollen, sage ich: lasst die Kinder doch einfach fahren, da und so wie sie wollen. Der Rest kommt von alleine. Die Ambitionierten holen sich sowieso das was sie brauchen und die anderen sollen einfach Spass haben. Freeski bedeutet für mich das Skifahren aus seinem erstarten Mief herauszuholen. Weg von den Toren, Zeitmessung, dem korrekten Schwung, wo der kleine Finger noch irgenwohin zeigen muss damits stimmt. Wenn's bei uns schneit, dann bauen die Skaterkids sich hinter dem Haus nen Kicker, funktionieren den Spielplatz und das Treppengeländer zum Park um. Das was sie da lernen - ohne doofe Erwachsene - lernen sie in 10 Jahren Skischule nicht. Und ja, Twintips sind ein Teil dieser Freiheit.

Was du da über Kindermuskeln schreibst ist - na wie soll ich sagen - arrogant? Käse? Mist? Falsch? Einfach dahergeredet? Ich weiss es nicht. Aber ich weiss als jemand der nun schon seit langen Jahren im Kinderfussball und früher im Kinderskirennsport als Trainer tätig ist/war, dass jedes Kind andere (muskuläre) Voraussetzungen mitbringt. DIE Muskeln eines 11 jährigen Kindes gibt es nicht. Jede/r ist anders. Ferndiagnose nicht möglich. Punkt!

Jetzt bin ich abgeschweift. Und ich weiss jetzt schon, dass ein ja aber kommt. Das nehm ich dann einfach so zur kenntnis, denn von meiner Seite her ist zu diesem Thema alles gesagt. Und dem TE noch nicht geholfen.

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