LVS-Gerät aktuell?

LVS-Geräte, Lawinenrucksäcke und sonstige Sicherheitsausrüstung
Oliver

LVS-Gerät aktuell?

Beitrag von Oliver » 05.12.2003 11:49

Hallo,

ich besitze immoment das LVS-Gerät Pieps 457 von Stubai.
Meine Frage ist jetzt, ob dieses Gerät für Skitouren bzw. diesen winter zwei Heliskitage ausreicht? Oder sollte ich mir ein aktuelleres zulegen? Wenn ja welches?


P.s ich fahre wirklich viel außerhalb gesicherten Pisten.


MfG


Oliver

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Benna
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Beitrag von Benna » 05.12.2003 17:01

Also ich kenne dein Gerät nicht. Die Frequenz, auf der die Dinger senden ist standardisiert, d.h. gefunden werden kannst du (im Prinzip) mit jedem Gerät. In der Frage des selber Suchens sind die neuen mehr digitalen LVS meiner Meinung nach überlegen. Wenn du nur nach Ton suchst, muss deine Suchtechnik besser sein, du musst dich unter Streß an Feldlinienverläufe und solches Zeug erinnern. Ein Bergführer in der Schweiz hat mir erzählt, dass er mit so einem rein akustischen Gerät schneller sucht als ohne, aber er meinte das liegt daran, dass er ein "Gefühl" dafür entwickelt hat, wie die Signale zu deuten sind. Ich befürchte dieses Gefühl kann man als normaler Skifahrer, der wenn er fleißig ist, vielleicht 1-2 mal im Winter einen verbuddelten Rucksack sucht, nur schwer entwickeln.

Bei den neuen Geräten ist die Erstsuche immer noch am besten akustisch zu bewältigen, aber im Nahbereich, läuft man z.B. bei einem Ortovox m2 echt direkt auf der Feldlinie entlang, auch ist bei Mehrfachverschüttungen die Abschirmung der anderen Signale besser. Durch geometrisch geschickt angeordnete Antennen im Gerät wird die Gefahr verringert, dass die beiden Geräte (Verschütteter - Retter) physikalisch so ungünstig zu einander liegen, dass man kein Signal erhält (Antennen sind Dipole und strahlen in Richtung der Antennenachse keine Wellen ab).

So ein Experte bin ich nun auch nicht, würde aber sagen, dass jemand mit Übung mit einem rein analogen Gerät nicht unbedingt schlechter sucht, als mit einem digitalen, aber das ganze für den Laien mit den digitalen LVS sicher einfacher ist.

Davon hängt auch ab, ob du deins weiterbenutzt oder nicht, wenn du viel mit deinem Gerät übst, kannst du damit bestimmt gut zurechtkommen.

Bernhard
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Beitrag von Bernhard » 05.12.2003 23:30

sehe das aehnlich wie Benna, wenn du das Suchen mit analogem Geraet nicht regelmaessig uebst, bist du mit einem digitalen Geraet mit Richtungsanzeige i.d.R. schneller, da gibt's auch einige Untersuchungen (nicht nur der Hersteller), die das bestaetigen!

Gefunden wirst du dadurch selbst natuerlich nicht schneller ;)
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Re: LVS-Gerät aktuell?

Beitrag von rore » 27.01.2004 20:51

Oliver hat geschrieben: ich besitze immoment das LVS-Gerät Pieps 457 von Stubai.
Meine Frage ist jetzt, ob dieses Gerät für Skitouren bzw. diesen winter zwei Heliskitage ausreicht? Oder sollte ich mir ein aktuelleres zulegen? Wenn ja welches?
Ob analog oder digital, neu oder alt ist im Prinzip egal - hauptsache du kannst mit dem gerät umgehen. Wichtig ist allerdings, die empfohlenen Überprüfungen einzuhalten - bei vielen Geräten ist das wie ein "Pickerl" irgendwo im oder auf dem Batteriefach angebracht wann das Gerät überprüft werden sollte - man schickts einfach an die Herstellerfirma und es wird durchgecheckt (Kosten sind auch nicht allzuhoch)

- Benna:
Dein Text klingt so als wäre das m2 ein digitales Gerät - das ist allerdings nicht richtig. m1 und m2 von ortovox sind analoge Geräte mit digitaler Anzeige - sie besitzen nur eine Antenne und es wird normalerweise ein tangentiales Suchsystem angewendet.
Im Gegensatz dazu sind digitale Geräte mit mehreren Antennen ausgestattet (z.b. X1, Tracker, Barryvox - 2 Antennen, Pieps Dsp - 3 Antennen) und es wird mittels Feldlinienverfahren gesucht.

Den anderen Aussagen kann ich nur zustimmen - ein digitales (mehrantennengerät) ist deutlich leichter zu bedienen.

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Benna
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Beitrag von Benna » 27.01.2004 21:35

Also bei dem m2 läuft man quasi einem Pfeil in der Anzeige hinterher. Was meinst du genau mit tangentialem Suchsystem. Wenn man sich die Spur im Schnee ansieht, die man bei der Suche läuft, läuft man meiner Beobachtung nach ziemlich genau dem Verlauf der Feldlinien des Senders nach (bei einem Dipol sieht dieses so aus:

[ externes Bild ]

Ich würde bei kurzer Überlegung eher sagen, dass man von einer Gradientensuche sprechen könnte, da die Kraftlinien des elektrischen Feldes mathematisch gesprochen die Gradienten der Potentialflächen sind. Wahrscheinlich meinen wir das gleiche, das Gerät zeigt im Prinzip die Richtung der größten Änderung des Feldes an (bzw. der kleinsten, je nachdem wie man es betrachtet, aber die genaue Physik ist hier ja auch wurscht). :lol:

rore
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Beitrag von rore » 28.01.2004 18:17

Benna hat geschrieben: Was meinst du genau mit tangentialem Suchsystem. Wenn man sich die Spur im Schnee ansieht, die man bei der Suche läuft, läuft man meiner Beobachtung nach ziemlich genau dem Verlauf der Feldlinien des Senders nach
Mag sein dass die es da auch wieder mal mehrere Bezeichnungen fürs gleiche gibt.
Tangentiales Suchsystem:
Man folgt dem lautesten Signal (bei m2 - Pfeil voll) einige Meter in einer geraden Linie (also einer Tagente auf dem Verlauf). Dann bleibt man kurz stehen schwenkt das Gerät um die neue Richtung mit dem lautesten Signal zu finden. umso näher man kommt umso kürzer wird die Strecke zwischen neuem schwenken.

Feldlinienverfahren
Man folgt nur der Richtungsanzeige des Gerätes - stehenbleiben und schwenken ist nicht notwendig. man sollte umso langsamer gehen, umso näher man kommt. Ich glaub hier ist der Hauptunterschied zu oben, dass ich wirklich immer einen leichten Bogen gehe aufgrund der laufenden Richtungsanzeige....

Damit eine Richtungsanzeige möglich ist, muss das VS mind. 2 Antennen besitzen. Als das m1 auf den Markt kam sprach man dabei von einem digitalem VS.
Jetzt wo das X1 mit 2 Antennen da ist - nennt man das m1/m2 analoges Geräte mit digitaler Anzeige und das X1 (wie auch die VS andere Hersteller mit mehreren Antennen) ein digitales Gerät.
Doch etwas verwirrend ......

Gespannt bin ich auf das Pieps DSP das mit 3 Antennen normalerweise auch für Tiefenverschüttungen eine normale Punktortung möglich machen sollte...... hat das schon jemand probiert?

rore
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Beitrag von rore » 28.01.2004 19:35

Benna hat geschrieben: Was meinst du genau mit tangentialem Suchsystem. Wenn man sich die Spur im Schnee ansieht, die man bei der Suche läuft, läuft man meiner Beobachtung nach ziemlich genau dem Verlauf der Feldlinien des Senders nach
Mag sein dass die es da auch wieder mal mehrere Bezeichnungen fürs gleiche gibt.
Tangentiales Suchsystem:
Man folgt dem lautesten Signal (bei m2 - Pfeil voll) einige Meter in einer geraden Linie (also einer Tagente auf dem Verlauf). Dann bleibt man kurz stehen schwenkt das Gerät um die neue Richtung mit dem lautesten Signal zu finden. umso näher man kommt umso kürzer wird die Strecke zwischen neuem schwenken.

Feldlinienverfahren
Man folgt nur der Richtungsanzeige des Gerätes - stehenbleiben und schwenken ist nicht notwendig. man sollte umso langsamer gehen, umso näher man kommt. Ich glaub hier ist der Hauptunterschied zu oben, dass ich wirklich immer einen leichten Bogen gehe aufgrund der laufenden Richtungsanzeige....

Damit eine Richtungsanzeige möglich ist, muss das VS mind. 2 Antennen besitzen. Als das m1 auf den Markt kam sprach man dabei von einem digitalem VS.
Jetzt wo das X1 mit 2 Antennen da ist - nennt man das m1/m2 analoges Geräte mit digitaler Anzeige und das X1 (wie auch die VS andere Hersteller mit mehreren Antennen) ein digitales Gerät.
Doch etwas verwirrend ......

Gespannt bin ich auf das Pieps DSP das mit 3 Antennen normalerweise auch für Tiefenverschüttungen eine normale Punktortung möglich machen sollte...... hat das schon jemand probiert?

KOSTI
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Beitrag von KOSTI » 03.03.2004 14:10

hi vs-experten, ich werd mir auch so ein gerät zulegen.
ich werde auf jeden fall ein zwei/drei-antenniges nehmen
was ist zu empfehlen?
x1: kommt in den tests die ich gesehen hab richtig schlecht weg 225€
pieps dsp: recht klein und drei antennen, billiger look, test hab ich noch keinen gesehen, bissi teuer vielleicht 350 - 425€ (je nach ausstattung)
barryvox 3000: schneidet in allen tests super ab und ist am kleinsten, wirkt auf mich wie aus einem guss 290€
tracker dts: hässlich :wink: in tests auch sehr gut 300€

vielleicht weiß auch noch jemand wo man das barryvox (od. ein anderes gutes) besonders günstig bekommt, evtl. im doppelpack und/od. im set mit schaufeln und sonden
circle | head rs | k2 seth pistol 179
und den hier http://www.freeride.eu/img/review/large/1005.jpg

rore
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Beitrag von rore » 03.03.2004 19:14

stimmt, die Meinungen zum X1 sind nicht allzugut. Hatte es bei einem Kurs vor kurzem kurz zum Probieren, bin aber an einer mehrfachverschüttung ziemlich schlecht dran gewesen. (aber wie gesagt, war nur ein kurzer Test)

das Mammut Barryvox benutz ich bereits den ganzen Winter und ich kam von Anfang an sehr gut zurecht damit. Vor allem gut ist das geringe Gewicht und die kleine Größe. Auch die Bedienung ist hier total einfach und auch mit handschuhen gut.

Das Pieps DSP hatte ich heuer zweimal in der Hand zum Testen und ich denke das wird nächsten Winter ins Haus kommen. Warum erst nächstes Jahr? Für mich eine ungeschriebene Regel ein VS- Gerät sollte zumindest ein Jahr auf dem Markt sein (Kinderkrankheiten etc...)
Bei mehrfachverschüttung und bei Punktortungen war ich nach wenigen versuchen schneller wie mit meinem gewohnten Mammut......

Tracker hab ich nie Probiert

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Beitrag von KOSTI » 03.03.2004 21:49

thx rore :)

jetzt hab ich die wahl... und die qual... barry od. high end
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