Eberh@rd hat geschrieben: ↑03.02.2022 19:51
Nun habe ich folgenden
Kommentar bei YouTube gelesen:
dmith smith hat geschrieben:Ich passe meine Stiefel immer selbst an, das mache ich schon seit Jahren. Ich ziehe einfach 2 oder so zusätzliche Sockenpaare zusammen mit dem Innenschuh an, bis die drückenden Stellen verdammt eng sind, dann gehe ich einfach mit der Heißluftpistole über die drückenden Stellen, und der zusätzliche Druck der Socken an den engen Stellen drückt diese dann heraus wie Butter. Man spürt richtig, wie es sich löst und die Enge verschwindet, wenn der Kunststoff die richtige Temperatur erreicht. Dann lasse ich die Stiefel an und laufe herum, bis sie völlig abgekühlt sind. Wenn du dann deine normalen Socken trägst, fühlt es sich jedes Mal 100% perfekt an. IMHO passt nichts besser zu Deinem Stiefel als Dein eigener Fuß. 10 Minuten pro Stiefel, Kosten $0
So also bin jetzt gerade dabei, nach dieser Methode vorzugehen.
Obwohl ich
carbonfaserverstärkte Skistiefel aus Grilamid habe, funktioniert es einwandfrei.
Einfach so viele Socken anziehen, wie gerade noch in den Stiefel passen, und dann den Stiefel in den fraglichen Bereichen vorsichtig von außen mit dem Heißluftgebläse erhitzen. Ich habe das Gebläse auf 500° eingestellt und verwende die Breitschlitzdüse.
Bei dem Grilamid, aber auch bei anderen Materialien, muss man natürlich aufpassen, dass man das Material nicht überhitzt. Das Grilamid scheint relativ schlagartig weich zu werden, im Vergleich zu dem, was man von üblichen Kunststoffen so kennt, die allmählich immer weicher werden.
Am besten eine zweite Person dazu nehmen, die mit einem Holzklötzchen o.ä. auf die erhitzten Stellen drückt. Je nachdem wie nachgiebig diese Stellen mit der Zeit werden, sieht man dann sehr gut, ob die Stellen schon warm genug sind.
[Edit: Die Holzstäbchen-Methode hinterlässt allerdings deutliche Dellen. Wem das optisch nicht gefällt, sollte lieber direkt mit nassen Fingern probieren, ob der Kunststoff schon weich genug ist. Oder sich über die Erweichungstemperatur schlau machen und ein berührungsloses Thermometer verwenden.]
Den einen Stiefel habe ich gerade um 4 mm breiter gemacht im Vorderfuß. Nach der Verformung den Stiefel geschlossen am Fuß belassen, mit kaltem Wasser von außen abkühlen und einige Zeit lang tragen, bis er ganz abgekühlt ist.
Es wurde im Skistiefel auch nicht zu heiß, allerdings nach einiger Zeit merkt man die Wärme schon. Durch die Wärme haben sich auch die thermoformbaren Innenschuhe in den fraglichen Bereichen angepasst. Deren Wandstärken sind dabei aber nicht komplett zusammengequetscht worden
Ich kann jetzt schon sagen, dass der Stiefel äußerst bequem geworden ist. Zusätzlich zu meinem Halux habe ich ziemlich breite Vorderfüße, so dass ich deutlich zu lange Skistiefel gekauft hätte, wenn ich diese nach der Breite bemessen hätte.