Endlose Bootfitting Odysee mit Schauminnenschuhen - Lessons
Verfasst: 10.03.2015 00:06
Meine Skischuh-Odysse:
Vorletztes Jahr (2013) hab ich meine alten Skischuhe die komplett durch waren mit neuen Salomon Skischuhen ersetzt, die ich in einem Fachgeschäft gekauft habe. Leider waren die zu breit und schwammig, was sich erst nach 2 Tagen auf den Skis so richtig gemerkbar gemacht hat, nachdem der Innenschuh etwas nachgegeben hat. Ich bin da auch nur Mietski gefahren, weil ich meine eigenen nicht verkratzen wollte (teilweise kamen noch etwas die Steine durch den Schnee). Als ich dann meine eigenen Atomic FIS Slalomski an den Füssen hatte mit 87°/0.5° Schliff, musste ich die Schnallen richtig zuknallen. Ich hatte immer superkalte Füsse. Im Ski-Fachgeschäft wurde mir dann zu einer Skischuhheizung geraten. 300 Franken später und ein paar weiteren Ski-Tagen habe ich auf der Talfahrt auf dem Sessellift in der Lenzerheide (Talabfahrt war wegen zuwenig Schnee gesperrt) plötzlich ein furchtbares Brennen in den Zehen und der Fussohle gespührt trotz geöffneten Schnallen. Danach hatte ich 2 Monate lang kein Gefühl mehr im Fussballen und in den Zehen. War nicht lustig. An Skifahren war nicht zu denken.
Als meine Füsse wieder halbwegs okay waren bin ich zu nem Bootfitter welcher mir die Atomic Redster WC 170 Skischuhe mit geschäumten Worldcup Innenschuh empfahl. Hatte er natürlich nicht an Lager und musste alles zuerst bestellen.
Er war nicht unbedingt fachlich schlecht, aber definitiv FAUL, gleichgültig und nur immer auf Geld aus. Um die benötigten 3mm Lifter zu montieren und vorne und hinten abzufräsen wollte er z.B. 100 Franken extra, dabei MUSS man die Skischuhe abfräsen, da das Profil vorne und hinten nicht dem ISO Standard entspricht.
Aber der grösste Fehler war, dass er mich nicht zuerst OHNE Innenschuh in die Schale steigen liess. Sonst hätte man schnell feststellen können, dass ich beim Kahnbein und Mittelfussgelenk an der 95mm breiten Schale angestanden bin. Da wäre auch absolut klar gewesen, dass man die Schale nachbearbeiten musste (Fräsen, mit Wärme ausbeulen). Als Kunde werde ich in Zukunft IMMER darauf bestehen, auch wenn es mühsam ist den Innenschuh rauszunehmen und dann mit nacktem Fuss in die Schale zu steigen. Gute Bootfitter haben auch Einlagen die den Boden vom Innenschuh und die Einlegesohle simulieren. Das ist natürlich wichtig
Auf jeden Fall hat er zuerst die custom Einlegesohle gemacht mit Trittschaum, 3D Scanner, Fräsen, etc. Das war beim ersten von ca 5 Besuchen. Beim zweiten Besuch hatte er den Atomic Skischuh schon komplett vorbereitet zum Schäumen. Durch die ganzen Schläuche und die Zehenbox vorne war das schon vor dem Schäumen sehr beengt und leicht schmerzhaft, aber der Bootfitter meinte das wäre normal und ich werde den komfortabelsten Schuh haben mit super Skikontrolle.
Das Schäumen war wie man überall hört unangenehm aber nicht extrem schmerzhaft. Wird halt warm und gibt nen ziemlichen Druck. Der Bootfitter hat mich dann entlassen und meinte die ersten sechs Mal könnte es ziemlich schmerzhaft sein bis der Schaum etwas weicher wird. Davon war davor nie die Rede.
Und tatsächlich hatte ich die übelsten Schmerzen beim Skifahren. Ich dachte da echt öfter mal mit dem Skifahren aufzuhören. Aber da hatte ich schon über 2000 Franken für Skischuhe, Skischuhheizung, Innensohlen und Schäumung ausgegeben. Irgendwie hat mich das schon ziemlich gewurmt und ich dachte die sechs schmerzhaften Tage wären auch mal vorbei.
Der Witz an der Sache ist, dass die custom Innensohle zu lang und zu breit war und mir daher vorne der Rand in die Zehen gedrückt hat. Auch auf beiden Seite drückte mir der zu breite Rand ins Fussgewölbe und auf den Aussenrist. Das hätte man leicht herausgefunden, wenn man die Originaleinlagesohle mal unter die Custom Einlegesohle gelegt hätte!
Zusätzlich kamen die Schmerzen von der zu schmalen Schale die mir aufs Kahnbein und das Mittelfussgelenk gedrückt hat. Harter Schnee und Schläge waren echt unglaublich schmerzhaft.
Nachdem ich etwas Druck aufgesetzt habe durfte ich nochmals zum Bootfitter um die Schale und die Einlagesohle nachbearbeiten zu lassen. Da sah man ziemlich schön wie aufgestülpt die Ränder der Einlegesohle waren. Das hat also (einige) meiner Schmerzen verursacht.
Um rauszubekommen wo genau der Schuh drückt hat er mit einem Hämmerchen auf die Schale geklopft (meine Füsse waren in den Schuhen drin). Es war UNMÖGLICH genau zu sagen wo genau die Punkte waren, weil die Schale eh schon gedrückt hat und die Schläge auf die ganze Schale und den Innenschuh übertragen wurden und nicht nur lokal spürbar waren. Ich habe immer nach dem Skifahren mit nem Filzstift die schmerzhaften Stellen eingezeichnet und abfotografiert. Mit den Fotos kamen wir der Sache etwas näher. Leider hat er die ersten zwei Mal zuwenig oder an den falschen Stellen gefräst und gedrückt. Erst beim letzten Besuch wurde es wirklich besser. Echt mühsam jedes Mal ca 2-3 Stunden (mit Autofahrt) zu verlieren ohne Fortschritt.
Zum Ende hin hatte ich dann nur noch Schmerzen beim Übergang vom oberen Ende des geschäumten Bereichs zum Schaft welcher nicht geschäumt wird (weisser Teil oben vom Innenschuh). Da hatte es eine Ausbuchtung am oberen Ende das mir genau auf die Sehne beim Fussgelenk drückt.
Der Bootfitter wollte oder konnte nichts mehr machen, also ging ich zu einem anderen Bootfitter und der war super interessiert mir zu helfen. Wir haben einiges getestet und die schmerzhaften Stellen analysiert. Er hat dann mit einer Aceton-Spritze diese Ausbuchtung vollgespritzt und den Bereich mit einer Klemme über Nacht zusammengeklemmt. Das hat tatsächlich sehr viel gebracht, aber leider war es nicht perfekt. Der Schaum war einfach zu hart und kompakt an der Stelle.
Der zweite Bootfitter tat das umsonst, obwohl ich die Skischuhe nicht dort gekauft habe. Toller Service. Ich hab dann aus schlechtem Gewissen noch eine neue Skihose gekauft.
Im Feb 2015 hatte ich die Möglichkeit günstig ein paar Atomic Redster WC170 Skischuhe zu kaufen. Da diese Memoryfit / Livefit haben (12 Minuten Schale aufwärmen und dann soll sich die an den Druckpunkten weiten), wollte ich mit dem neuen Bootfitter nochmal einen Versuch unternehmen um zu einem perfekten Skischuh zu kommen, da ich echt die Nase voll hatte von den üblen Fussproblemen.
Wir haben also mit Trittschaum und 3D Scanner wieder neue Einlegesohlen gemacht und der zweite Bootfitter meinte das mit dem Aufheizen bringe nicht so viel bei der WC170 Schale. Er würde das nur einfach ausfräsen und an den Problemstellen punktuell aufheizen und zusätzlich mit drücken anpassen. Das hat er dann auch gemacht. Die schmerzhaften Punkte haben wir gefunden indem die Schale offen war und ich mit dem Finger im Schuh drin die schmerzhaften Stellen angezeigt hatte. Dadurch konnte der Bootfitter besser die Stellen besser einzeichnen. Dann hat er die Innenschuhe rausgenommen und wir haben die Stellen nochmal überprüft indem ich die Innenschuhe angezogen habe und wir die Punkte auf den Innenschuhen auch nochmal angezeichnet haben. Dann hat er die Punkte mit Lippenstift vom Innenschuh auf die Schale übertragen.
Als ich die Schuhe abgeholt habe waren die wirklich super nachbearbeitet. BEIM ERSTEN VERSUCH!
Leider hatten die Originalinnenschuhe hinten bei der Ferse etwas Luft und gaben mir nicht den Halt den ich mir von den geschäumten Schuhen gewohnt bin. Ausserdem habe ich beim rechten Schuh beim grossen Zeh auf der Seite Druckschmerzen wenn ich auf die Kante gehe. Ich hab jetzt rausgefunden, dass das an dieser Naht und dem überlappenden Material bei der Ecke liegt.
Wir werden also nochmal einen Innenschuh schäumen, aber diesmal einen Bootdoc mit weicherem Schaum. Bin gespannt wie die Odysee weitergeht
Gelernt:
- Bei harten, engen Rennschalen muss meistens nachgearbeitet werden. Dies ist meistens Fräsen oder aufwärmen und danach rausdrücken. Wichtig ist die richtigen Stellen zu finden. Mit Filzstift einzeichnen und Fotos nach dem Skifahren sowie Lippenstift um die Stellen vom Innenschuh auf die Schale zu übertragen.
- Mit nacktem Fuss in die Schale ohne Innenschuh steigen. Dabei kann man zwei Dinge feststellen (richtige Schuhgrösse und Druckstellen). Wenn man mit den Zehen ganz nach vorne geht, dann sollte es hinten bei der Ferse noch ca 1-2 cm Platz haben. Mehr und weniger (Innenschuh frisst ca 1 cm) ist nicht gut, weil man entweder schwimmt oder ansteht. Um Druckstellen zu identifizieren muss man eine Innensohle plus ca 5 mm dicke Sohle in den Schuh legen (simuliert die Innenschuhsohle).
- Druckstellen spürt man meistens nach dem Skifahren am besten. Dann kann man die auch gut einzeichnen
- Druckstellen kann man am besten auf den Innenschuh anzeichnen wenn er nicht in der Schale ist
- Mit Lippenstift kann man hervorragend Druckstellen vom Innenschuh auf die Schale übertragen.
- Der Atomic Worldcup Schaum von 2013/2014 war SEHR hart. Der 2014/2015 soll angeblich weicher sein.
- Beim Atomic WC Schauminnenschuh ist bei den Schlauchlöchern Schaum ausgelaufen. Der ist sehr rauh (beinahe wie Schmirgelpapier) und das Einsteigen in den Skischuh wird dadurch noch schwerer. Ich würde in Zukunft immer um die Löcher bei den Schläuchen dieses neuartige Plastik-Malerklebeband auskleben, damit der ausgelaufene Schaum leicht entfernt werden kann. Das normale weisse Klebeband würde wohl auch leichte Kleberspuren zurücklassen.
- Es ist echt nicht ganz einfach in eine kalte 170er Rennschale einzusteigen. Die Skischuhe in einem beheizbaren Skisack (240v/12v) mitzunehmen macht vor allem am Anfang einen RIESIGEN Unterschied.
- Boothorn_com vertreibt für knall 10 Dollar einen Plastikschuhlöffel. Der reduziert die Reibung hinten und erlaubt einfacheres einsteigen in den Skischuh.
- Es ist teilweise auch richtig schmerzhaft aus einer kalten Rennschale (mit geschäumtem Innenschuh) auszusteigen. Letztens war den ganzen Tag Minus 14 Grad. Ich kam zuerst überhaupt nicht aus dem Schuh raus. Ich ging dann nochmal für ca 20 Minuten in ein Skigeschäft und hatte die Skischuhe an. Danach ging es mit ziemlichen Schmerzen doch noch. Wäre echt toll wenn es eine portable, handliche Aufspannvorrichtung gäbe
Ich hoffe der Beitrag bringt irgendjemandem was. Mir hätte er wohl viel Zeit, Geld und Schmerzen eingespart
Vorletztes Jahr (2013) hab ich meine alten Skischuhe die komplett durch waren mit neuen Salomon Skischuhen ersetzt, die ich in einem Fachgeschäft gekauft habe. Leider waren die zu breit und schwammig, was sich erst nach 2 Tagen auf den Skis so richtig gemerkbar gemacht hat, nachdem der Innenschuh etwas nachgegeben hat. Ich bin da auch nur Mietski gefahren, weil ich meine eigenen nicht verkratzen wollte (teilweise kamen noch etwas die Steine durch den Schnee). Als ich dann meine eigenen Atomic FIS Slalomski an den Füssen hatte mit 87°/0.5° Schliff, musste ich die Schnallen richtig zuknallen. Ich hatte immer superkalte Füsse. Im Ski-Fachgeschäft wurde mir dann zu einer Skischuhheizung geraten. 300 Franken später und ein paar weiteren Ski-Tagen habe ich auf der Talfahrt auf dem Sessellift in der Lenzerheide (Talabfahrt war wegen zuwenig Schnee gesperrt) plötzlich ein furchtbares Brennen in den Zehen und der Fussohle gespührt trotz geöffneten Schnallen. Danach hatte ich 2 Monate lang kein Gefühl mehr im Fussballen und in den Zehen. War nicht lustig. An Skifahren war nicht zu denken.
Als meine Füsse wieder halbwegs okay waren bin ich zu nem Bootfitter welcher mir die Atomic Redster WC 170 Skischuhe mit geschäumten Worldcup Innenschuh empfahl. Hatte er natürlich nicht an Lager und musste alles zuerst bestellen.
Er war nicht unbedingt fachlich schlecht, aber definitiv FAUL, gleichgültig und nur immer auf Geld aus. Um die benötigten 3mm Lifter zu montieren und vorne und hinten abzufräsen wollte er z.B. 100 Franken extra, dabei MUSS man die Skischuhe abfräsen, da das Profil vorne und hinten nicht dem ISO Standard entspricht.
Aber der grösste Fehler war, dass er mich nicht zuerst OHNE Innenschuh in die Schale steigen liess. Sonst hätte man schnell feststellen können, dass ich beim Kahnbein und Mittelfussgelenk an der 95mm breiten Schale angestanden bin. Da wäre auch absolut klar gewesen, dass man die Schale nachbearbeiten musste (Fräsen, mit Wärme ausbeulen). Als Kunde werde ich in Zukunft IMMER darauf bestehen, auch wenn es mühsam ist den Innenschuh rauszunehmen und dann mit nacktem Fuss in die Schale zu steigen. Gute Bootfitter haben auch Einlagen die den Boden vom Innenschuh und die Einlegesohle simulieren. Das ist natürlich wichtig
Auf jeden Fall hat er zuerst die custom Einlegesohle gemacht mit Trittschaum, 3D Scanner, Fräsen, etc. Das war beim ersten von ca 5 Besuchen. Beim zweiten Besuch hatte er den Atomic Skischuh schon komplett vorbereitet zum Schäumen. Durch die ganzen Schläuche und die Zehenbox vorne war das schon vor dem Schäumen sehr beengt und leicht schmerzhaft, aber der Bootfitter meinte das wäre normal und ich werde den komfortabelsten Schuh haben mit super Skikontrolle.
Das Schäumen war wie man überall hört unangenehm aber nicht extrem schmerzhaft. Wird halt warm und gibt nen ziemlichen Druck. Der Bootfitter hat mich dann entlassen und meinte die ersten sechs Mal könnte es ziemlich schmerzhaft sein bis der Schaum etwas weicher wird. Davon war davor nie die Rede.
Und tatsächlich hatte ich die übelsten Schmerzen beim Skifahren. Ich dachte da echt öfter mal mit dem Skifahren aufzuhören. Aber da hatte ich schon über 2000 Franken für Skischuhe, Skischuhheizung, Innensohlen und Schäumung ausgegeben. Irgendwie hat mich das schon ziemlich gewurmt und ich dachte die sechs schmerzhaften Tage wären auch mal vorbei.
Der Witz an der Sache ist, dass die custom Innensohle zu lang und zu breit war und mir daher vorne der Rand in die Zehen gedrückt hat. Auch auf beiden Seite drückte mir der zu breite Rand ins Fussgewölbe und auf den Aussenrist. Das hätte man leicht herausgefunden, wenn man die Originaleinlagesohle mal unter die Custom Einlegesohle gelegt hätte!
Zusätzlich kamen die Schmerzen von der zu schmalen Schale die mir aufs Kahnbein und das Mittelfussgelenk gedrückt hat. Harter Schnee und Schläge waren echt unglaublich schmerzhaft.
Nachdem ich etwas Druck aufgesetzt habe durfte ich nochmals zum Bootfitter um die Schale und die Einlagesohle nachbearbeiten zu lassen. Da sah man ziemlich schön wie aufgestülpt die Ränder der Einlegesohle waren. Das hat also (einige) meiner Schmerzen verursacht.
Um rauszubekommen wo genau der Schuh drückt hat er mit einem Hämmerchen auf die Schale geklopft (meine Füsse waren in den Schuhen drin). Es war UNMÖGLICH genau zu sagen wo genau die Punkte waren, weil die Schale eh schon gedrückt hat und die Schläge auf die ganze Schale und den Innenschuh übertragen wurden und nicht nur lokal spürbar waren. Ich habe immer nach dem Skifahren mit nem Filzstift die schmerzhaften Stellen eingezeichnet und abfotografiert. Mit den Fotos kamen wir der Sache etwas näher. Leider hat er die ersten zwei Mal zuwenig oder an den falschen Stellen gefräst und gedrückt. Erst beim letzten Besuch wurde es wirklich besser. Echt mühsam jedes Mal ca 2-3 Stunden (mit Autofahrt) zu verlieren ohne Fortschritt.
Zum Ende hin hatte ich dann nur noch Schmerzen beim Übergang vom oberen Ende des geschäumten Bereichs zum Schaft welcher nicht geschäumt wird (weisser Teil oben vom Innenschuh). Da hatte es eine Ausbuchtung am oberen Ende das mir genau auf die Sehne beim Fussgelenk drückt.
Der Bootfitter wollte oder konnte nichts mehr machen, also ging ich zu einem anderen Bootfitter und der war super interessiert mir zu helfen. Wir haben einiges getestet und die schmerzhaften Stellen analysiert. Er hat dann mit einer Aceton-Spritze diese Ausbuchtung vollgespritzt und den Bereich mit einer Klemme über Nacht zusammengeklemmt. Das hat tatsächlich sehr viel gebracht, aber leider war es nicht perfekt. Der Schaum war einfach zu hart und kompakt an der Stelle.
Der zweite Bootfitter tat das umsonst, obwohl ich die Skischuhe nicht dort gekauft habe. Toller Service. Ich hab dann aus schlechtem Gewissen noch eine neue Skihose gekauft.
Im Feb 2015 hatte ich die Möglichkeit günstig ein paar Atomic Redster WC170 Skischuhe zu kaufen. Da diese Memoryfit / Livefit haben (12 Minuten Schale aufwärmen und dann soll sich die an den Druckpunkten weiten), wollte ich mit dem neuen Bootfitter nochmal einen Versuch unternehmen um zu einem perfekten Skischuh zu kommen, da ich echt die Nase voll hatte von den üblen Fussproblemen.
Wir haben also mit Trittschaum und 3D Scanner wieder neue Einlegesohlen gemacht und der zweite Bootfitter meinte das mit dem Aufheizen bringe nicht so viel bei der WC170 Schale. Er würde das nur einfach ausfräsen und an den Problemstellen punktuell aufheizen und zusätzlich mit drücken anpassen. Das hat er dann auch gemacht. Die schmerzhaften Punkte haben wir gefunden indem die Schale offen war und ich mit dem Finger im Schuh drin die schmerzhaften Stellen angezeigt hatte. Dadurch konnte der Bootfitter besser die Stellen besser einzeichnen. Dann hat er die Innenschuhe rausgenommen und wir haben die Stellen nochmal überprüft indem ich die Innenschuhe angezogen habe und wir die Punkte auf den Innenschuhen auch nochmal angezeichnet haben. Dann hat er die Punkte mit Lippenstift vom Innenschuh auf die Schale übertragen.
Als ich die Schuhe abgeholt habe waren die wirklich super nachbearbeitet. BEIM ERSTEN VERSUCH!
Leider hatten die Originalinnenschuhe hinten bei der Ferse etwas Luft und gaben mir nicht den Halt den ich mir von den geschäumten Schuhen gewohnt bin. Ausserdem habe ich beim rechten Schuh beim grossen Zeh auf der Seite Druckschmerzen wenn ich auf die Kante gehe. Ich hab jetzt rausgefunden, dass das an dieser Naht und dem überlappenden Material bei der Ecke liegt.
Wir werden also nochmal einen Innenschuh schäumen, aber diesmal einen Bootdoc mit weicherem Schaum. Bin gespannt wie die Odysee weitergeht
Gelernt:
- Bei harten, engen Rennschalen muss meistens nachgearbeitet werden. Dies ist meistens Fräsen oder aufwärmen und danach rausdrücken. Wichtig ist die richtigen Stellen zu finden. Mit Filzstift einzeichnen und Fotos nach dem Skifahren sowie Lippenstift um die Stellen vom Innenschuh auf die Schale zu übertragen.
- Mit nacktem Fuss in die Schale ohne Innenschuh steigen. Dabei kann man zwei Dinge feststellen (richtige Schuhgrösse und Druckstellen). Wenn man mit den Zehen ganz nach vorne geht, dann sollte es hinten bei der Ferse noch ca 1-2 cm Platz haben. Mehr und weniger (Innenschuh frisst ca 1 cm) ist nicht gut, weil man entweder schwimmt oder ansteht. Um Druckstellen zu identifizieren muss man eine Innensohle plus ca 5 mm dicke Sohle in den Schuh legen (simuliert die Innenschuhsohle).
- Druckstellen spürt man meistens nach dem Skifahren am besten. Dann kann man die auch gut einzeichnen
- Druckstellen kann man am besten auf den Innenschuh anzeichnen wenn er nicht in der Schale ist
- Mit Lippenstift kann man hervorragend Druckstellen vom Innenschuh auf die Schale übertragen.
- Der Atomic Worldcup Schaum von 2013/2014 war SEHR hart. Der 2014/2015 soll angeblich weicher sein.
- Beim Atomic WC Schauminnenschuh ist bei den Schlauchlöchern Schaum ausgelaufen. Der ist sehr rauh (beinahe wie Schmirgelpapier) und das Einsteigen in den Skischuh wird dadurch noch schwerer. Ich würde in Zukunft immer um die Löcher bei den Schläuchen dieses neuartige Plastik-Malerklebeband auskleben, damit der ausgelaufene Schaum leicht entfernt werden kann. Das normale weisse Klebeband würde wohl auch leichte Kleberspuren zurücklassen.
- Es ist echt nicht ganz einfach in eine kalte 170er Rennschale einzusteigen. Die Skischuhe in einem beheizbaren Skisack (240v/12v) mitzunehmen macht vor allem am Anfang einen RIESIGEN Unterschied.
- Boothorn_com vertreibt für knall 10 Dollar einen Plastikschuhlöffel. Der reduziert die Reibung hinten und erlaubt einfacheres einsteigen in den Skischuh.
- Es ist teilweise auch richtig schmerzhaft aus einer kalten Rennschale (mit geschäumtem Innenschuh) auszusteigen. Letztens war den ganzen Tag Minus 14 Grad. Ich kam zuerst überhaupt nicht aus dem Schuh raus. Ich ging dann nochmal für ca 20 Minuten in ein Skigeschäft und hatte die Skischuhe an. Danach ging es mit ziemlichen Schmerzen doch noch. Wäre echt toll wenn es eine portable, handliche Aufspannvorrichtung gäbe
Ich hoffe der Beitrag bringt irgendjemandem was. Mir hätte er wohl viel Zeit, Geld und Schmerzen eingespart