Kurzschwung oder Carving ... sonst nichts?

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
KOSTI
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Unwort: Steuerqualität

Beitrag von KOSTI » 05.12.2007 18:31

Servus beinand!
LincolnLoop hat geschrieben:- Ein gerutschter Schwung beinhaltet während der Steuerphase keine Steuerqualität, d.h. der Ski fährt noch vorne und rutscht seitlich weg, die Spitzen zeigen aber immer in dieselbe Richtung. Typisches Beispiel ist ein Schwung mit gerutschter Querfahrt oder bspw. der Schwung mit dem typischen "Scheibenwischer"spurbild.
:lol:
aha, die Spitzen schauen immer in dieselbe Richtung, das ist Schuss... ;-)
Bei allen anderen Schwüngen -die man Schwung nennen darf- zeigen die Spitzen schon mal in die eine und mal in die andere Richtung, oder?

Steuerqualität ist doch eine Erfindung um auf fadenscheinige Weise "gut" von "schlecht" unterscheiden zu können.

Zurück zum Driften und Rutschen:
Vom Prinzip gibt es doch zwei kombinierbare Arten von Driften bzw. Rutschen, einmal das Driften/Rutschen parallel zur Skiausrichtung und einmal das Driften/Rutschen um die Hochachse. Driften und Rutschen an sich zu unterscheiden macht aus meiner Sicht keinen Sinn, denn keines der beiden ist vom Wortsinn der einen od. anderen Drift/Rutschvariante eindeutig zuzuordnen.
Martinas Aussage muss man natürlich auch noch berücksichtigen, das Hochachsenrutschen kann verschiedene Ursachen haben Hier ging’s dann darum wie das Rutschen verursacht wird (z.B. Eigensteuerung Ski, Stock reinknallen, Äußere Kräfte der vorherigen Kurve…).


Noch was zum grübeln:
Ein schön gemütlich dahin gerutschter Kurzschwung z.B. besteht aus einem anfänglichen Hochachsenrutschen (auch Drehen genannt) und nach überwinden der Falllinie aus einem Parallelverdriften. Ich finde so ein Schwung hat 100% Steuerqualität weil man damit sehr unaufwändig und entspannt genau dorthin steuern kann wohin man will.
Aber: Eine auf der letzten Rille gecarvte Kurve hat kaum mehr Steuerqualität, weil einen die ziemlich genau dorthin führt wohin die Kante Zeigt.

Bussi und schönen Abend
Konstantin
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und den hier http://www.freeride.eu/img/review/large/1005.jpg

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Beitrag von Herbert Züst » 05.12.2007 18:59

Eine auf der letzten Rille gecarvte Kurve hat kaum mehr Steuerqualität, weil einen die ziemlich genau dorthin führt wohin die Kante Zeigt.
:zs:
Und das bei einem Radius von 20m bei voll bevölkerter Piste, und einem Fahrer der die 20 m Radius mit der entsprechenden Geschwindigkeit nicht beherrsch !!! mir schaudert.
Solche Typen hat es immer mehr auf den Pisten.

Gruss Herbert

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Re: Unwort: Steuerqualität

Beitrag von LincolnLoop » 05.12.2007 22:06

Hi Kosti,
KOSTI hat geschrieben:
LincolnLoop hat geschrieben:[...] während der Steuerphase [...]
aha, die Spitzen schauen immer in dieselbe Richtung, das ist Schuss... ;-)
Bei allen anderen Schwüngen -die man Schwung nennen darf- zeigen die Spitzen schon mal in die eine und mal in die andere Richtung, oder?
*grübel**amKopfkratz*
Wo war der Widerspruch?
KOSTI hat geschrieben:Steuerqualität ist doch eine Erfindung um auf fadenscheinige Weise "gut" von "schlecht" unterscheiden zu können.

Nein! (Womit wir wieder beim Thema "Definition" sind...) Beate glaubt mir das ja auch nicht, aber das Wort "Qualität" hat nichts, aber auch gar nichts mit "gut" oder "schlecht" zu tun. Das kommt rein auf die selbstauferlegten Kriterien an...Da darf ich Dich mal kurz (aus dem Zusammenhang) zitieren:
KOSTI hat geschrieben:Ich finde so ein Schwung hat 100% Steuerqualität weil man damit sehr unaufwändig und entspannt genau dorthin steuern kann wohin man will.


Gruß,
Chris
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Re: Unwort: Steuerqualität

Beitrag von KOSTI » 11.12.2007 19:06

LincolnLoop hat geschrieben:
KOSTI hat geschrieben:Steuerqualität ist doch eine Erfindung um auf fadenscheinige Weise "gut" von "schlecht" unterscheiden zu können.

Nein! (Womit wir wieder beim Thema "Definition" sind...) Beate glaubt mir das ja auch nicht, aber das Wort "Qualität" hat nichts, aber auch gar nichts mit "gut" oder "schlecht" zu tun.
... da wirst du wohl Recht haben, Beate und jeder andere wird dir das auch glauben.
Nur ob das Wort von der Definition her etwas Bestimmtes bedeutet, hat nichts damit zu tun wie es im Sinne von „Steuerqualität“ verwendet wird.

Beispiel Skilehrerausbildung:
Der Schüler wird wegen zu wenig Steuerqualität kritisiert. Daraus kann er schließen, dass die Fahrt nicht wirklich gut war -> wertend (und er weiß nicht mal ob er mehr carven od. mehr rutschen sollte) -> missverständlich
In derselben Situation könnte man auch sagen: der Drift/Rutschanteil war gemäß der Aufgabenstellung zu groß/klein -> nicht wertend und nicht missverständlich

Ich sehe das so, auch wenn das Wort „Qualität“ im eigentlichen Sinne nichts über „Gut“ od. „Schlecht“ aussagen soll, das Wort „Steuerqualität“ soll das -auf missverständliche und nicht objektiv messbare bzw. nachprüfbare Weise- ganz sicher tun.

Tschausen
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und den hier http://www.freeride.eu/img/review/large/1005.jpg

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Beitrag von LincolnLoop » 11.12.2007 19:41

KOSTI hat geschrieben:In derselben Situation könnte man auch sagen: der Drift/Rutschanteil war gemäß der Aufgabenstellung zu groß/klein -> nicht wertend und nicht missverständlich
So würde ich es ausdrücken - bzw. zur "Begriffsfestigung" in Verbindung mit Steuerqualität. Wobei ich nicht ausschließen will, dass das Wort "missbraucht" wird... :wink:
Ich für meinen Teil gebrauche halt das Wort "Steuerqualität" ganz gern, weil es eine Aussage über die Eigensteuerung des Ski gibt (auf deutsch: nutzt derjenige sein Material (teilweise) aus, oder nicht!). Das Wort "Steuerqualität" sagt ja (selbst im Zusammenhang mit hoch oder gering) noch nicht zwingend etwas über den Driftanteil aus.
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