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Wiedereinsteiger - leicht verwirrt
Verfasst: 03.02.2006 10:57
von Boka_Rest
Nach 20 Jahren habe ich mich wieder auf die Skier gestellt, indem ich 3x3 Std. Privatunterricht (Mittelgebirge) genommen habe. Im Grunde kam sehr schnell wieder Freude auf. Da ich bald eine Woche nach Tirol fahren werde, wollte ich mir diese Vorbereitung gönnen.
Nun meine Fragen:
ich habe jetzt gelernt, die Bögen durch Ent- u. Belastung und durch Neigen des Oberkörpers hangabwärts zu fahren. Wie gesagt, das klappt und es wurden auch schnell Parallelschwünge (naja, oder so etwas ähnliches

) daraus. Mein Skilehrer meinte nun, dass ich mir erst einmal weiteren Unterricht im Urlaub sparen könne, sondern einfach mal fahren soll und Gefühl entwickeln soll.
Nun lese ich hier aber öfter, dass mit Carving-Skiern ganz anders gefahren wird.
Was könnt ihr mir raten?
Verfasst: 03.02.2006 11:42
von beate
die Bögen durch Ent- u. Belastung und durch Neigen des Oberkörpers hangabwärts zu fahren
Das löst immer ein spontanes Sodbrennen bei mir aus!
@boka rest
Wenn es funktioniert, dann fahr so weiter! Fährst du nach Österreich, hast du die Möglichkeit diese Methode weiter zu perfektionieren

.
In der Schweiz wird nach einer anderen Methode unterrichtet. da du aber schon über das völlige Anfängerstadium hinaus bist, spielt dies keine Rolle, da immer auf der vorhandenen Technik aufgebaut wird. (Wahrscheinlich wärst du nur überrascht, wie wenig Bewegung man tatsächlich zum Ski fahren benötigt)
In der Regel kann man sich auf die Beurteilung eines kompetenten Skilehres verlassen und erst einmal Fahrpraxis sammeln. Merkst du, dass du nicht an einem bestimmten Punkt allein nicht weiter kommst oder möchtest dich weiter verbessern, kannst du ja jederzeit privat Unterricht oder einen Kurs buchen
Viel Spaß noch!
Beate
Verfasst: 03.02.2006 11:44
von Spyder
Guck mal in den Thread "Netter Film zum Thema Carven"
viewtopic.php?t=6337&start=0&postdays=0 ... highlight=
dort hat decay einen schönen Film entdeckt.
Verfasst: 03.02.2006 11:49
von beate
@peter,
der Film ist nett aber nichts für einen Anfänger, der gerade den Pflugbogen mit hangabwärtsgeneigten Oberkörper fahren kann und evtl schon zwischen den Bögen paralell fährt.
Soweit ich den Film in Erinnerung habe, gehts da ausschließlich ums carven bzw verstärktes kippen/knicken um größe Aufkantwinkel zu erzielen. Gerade die einbeinigen Übungen lösen eher Entsetzen als Freude in diesem Stadium aus
Beate
Verfasst: 03.02.2006 13:25
von Martina
Es ist tatsächlich meistens so, wenn die Grundlagen mal gelernt sind, kommt eine intensive Übungsphase. Das heisst fahren, fahren, fahren.
Wenn du dich einigermassen sicher fühlst und es Spass macht, dann geniess einfach den Urlaub und fahre wie und was du magst.
Höchstwahrscheinlich wirst du eine allenfalls vorhandene, überflüssige Talwärtsneigung oder gar -verdrehung von selber aufgeben bzw. dir keine Gedanken darüber machen und es wird sich von selber "bequem" einstellen und dann ist gut.
Auch übermässiges Gewichtverlagern ist mit den neuen Ski überflüssig. Aber vermutlich wird sich das auch von selbst ergeben.
Und "völlig anders" fährt man mit Carvingski auch nicht.
Grob gesagt kann man einfach einige komplizierte Bewegungen weglassen, was die meisten instinktiv tun, wenn sie eine Weile fahren.
Beispiel:
Letztes Jahr hat ein Freund von mir, der nur einmal kurz und dann Jahre nicht mehr Ski gefahren ist, eine Stunde bei einem österreichischen Lehrer genommen.
Er hat mir dann auf der Piste gezeigt, was er gelernt hat: in der Schrägfahrt Oberkörper extrem talwärts drehen, Kurve mit extremer Hochbewegung auslösen, in der Kurve stark nach aussen lehnen (äh - tatsächlich auch beim Parallelschwung...).
Ich habe dann gefragt: Und, fährst du so? Er: nein, deswegen will ich ja wissen, ob das nötig ist. Ich: Siehst du sonst jemanden, der so fährt? Er: Nein. Ich: also, dann ist es auch nicht nötig.
Nichtsdestotrotz hat der Skilehrer ihm Vertrauen und Sicherheit vermittelt -ich finde, das ist allemal auch viel wert. Und "richtig" (also funktionell, bequem, kraftsparend, ergonomisch) ist er dann von selber gefahren.
Was die "Methode" nicht rechtfertigen soll.
Verfasst: 03.02.2006 13:44
von Spyder
@Beate
Ich maße mir nicht an Ratschläge zu erteilen, mein Beitrag war lediglich auf die Feststellung bezogen
Nun lese ich hier aber öfter, dass mit Carving-Skiern ganz anders gefahren wird.
Aber recht hast du bei den einbeinigen Übungen (auf dem Innenski!), die sind allerdings auch nicht typisch für's Carven
Danke ...
Verfasst: 03.02.2006 15:14
von Boka_Rest
euch allen für die Antworten.
Der kleine Film ist wirklich gut anzusehn.
@Martina: danke für deine Ausführungen, die mir Mut machen. Mein Skilehrer hat sich ja ähnlich geäussert. Alles weitere würde schon von selbst kommen, wenn ich fahre, fahre, fahre und immer mehr Sicherheit bekomme.
Frage mich nur, warum man erst nach einer Methode anfängt, um dann doch "umzusteigen".
Naja, auf flachem Gelände habe ich ab und zu -ganz eigenmächtig- getestet, was die Skie machen, wenn man aufkantet .....
1. ein gutes gefühl
2. ich wurde doch recht schnell
Wie dosiere ich das Tempo v.a. im steileren Gelände - so, wie ich es nach alter Methodik gelernt habe, oder wie?
Re: Danke ...
Verfasst: 03.02.2006 15:35
von Martina
Boka_Rest hat geschrieben:
Frage mich nur, warum man erst nach einer Methode anfängt, um dann doch "umzusteigen".
Das ist genau der Grund, warum Carven nicht eine "Randerscheinung" des heutigen Skifahrens ist. Die Carvingski haben das ganze Lernen erleichtert. Es ist deshalb eigentlich eine Frechheit, wenn eine Skischule behauptet, man müsse zuerst mal "klassisch" skifahren lernen, bevor man mit "carven" anfängt.
Es ist normal, dass man dabei erst mal das Gefühl hat: oje, ist das schnell! Du wirst aber bald merken, dass es nicht unkontrolliert ist, wenn du auf der Kante fährst!
Um das Tempo zu dosieren, fahre die Kurve va. mehr "fertig" d.h. fahr so lange um die Kurve bis die Ski praktisch wieder bergauf fahren - und fang erst dann wieder die nächste Kurve an.
Ich würde in deinem Fall wirklich selber fahren und wenn du magst, ein bisschen herumprobieren. Es lohnt sich eher, nächsten Winter wieder mal ein- zwei Stunden zu nehmen.
Sehr interessant!
Verfasst: 03.02.2006 23:38
von Mixery
Martina hat geschrieben:Die Carvingski haben das ganze Lernen erleichtert. Es ist deshalb eigentlich eine Frechheit, wenn eine Skischule behauptet, man müsse zuerst mal "klassisch" skifahren lernen, bevor man mit "carven" anfängt.
Hi,
habe eure Diskussion mit großem Interesse verfolgt. Ich bin kein reiner Anfänger mehr. Habe mehr Schwierigkeiten einen gewissen Angstpunkt in steileren Bereichen zu überwinden, da ich mir hier extrem schwer tue, in diese "Pflugbogen-Fall-Linie" mit Körperhaltung ins Tal zu kommen. Auch neige ich in diesen Situationen zur Rücklage.
Allerdings hat man mir bei den Privatstunden, die ich im letzten Ski-Urlaub genommen hatte, genau diese Technik permanent "eingetrichtert".
Was ist nun richtig?
Gehe in 14 Tagen wieder einige Tage Ski fahren (Obertauern) und wollte mir nochmals 2 - 3 Stunden nehmen. Wie erkennt man die Schischulen, die nach "neuer Technik" unterrichten?
Danke und Grüße
Mixery
Verfasst: 04.02.2006 09:15
von beate
ES GIBT KEINE NEUE UND ALTE TECHNIK BEIM PFLUG!!!
Es gibt nur verschiedene Arten beim Anfänger das Kurvenfahren zu schulen!
Nochmals: An
ALLEN österreichischen Skischulen wird nach dem aktuell geltendem österreichischen Lehrplan unterrichtet und der sieht vor, den Pflugbogen (= ich glaube bei ihnene heißt es "carven aus der Winkelstellung") mit Belastungswechsel und Oberkörper ins Tal lehnen unterrichtet.
Wenn ihr dass nicht mögt, könnt, verzweifelt seid oder was auch immer, gibts mehrere Möglichkeiten:
a) Ihr fahrt ohne Skilehrer, wenn ihr in AU Urlaub macht
b) Ihr fahrt mit Skilehrer und lernts irgendwann
c) Ihr fahrt in die Schweiz in den Skiurlaub
d) Ihr bleibt zu Hause und erlernt eine andere Sportart
Beate