Seite 1 von 2
Fahrtechnik und Kantengriff
Verfasst: 30.12.2003 13:38
von urs
hallo allerseits
der skiurlaub ist leider schon wieder vorbei. schön wars, auch wenn der grosse schnee etwas an uns vorbeigezogen ist, für 10cm hats knapp gereicht. dies führte dazu, dass die untere piste eine harte kunstschneedecke hatte. meine kanten hatte ich regelmässig mit einem aluoxyd-stein nachgezogen, sie waren aber sicherlich nicht die schärfsten. ich fand trotz skibo-edge keinen halt auf der piste.
wenn ich aber den kids des lokalen skiclubs zuschaute, beschlich mich das dumpfe gefühl, dass meine "eislauf"-technik nicht optimal ist

.
daher die fragen: wie weit lassen sich mittelscharfe kanten mit guter technik kompensieren? und gibt es ein paar wesentliche punkte, die man sowohl beim carven als auch beim klassischen kurzschwung beachten kann?
gruss
urs
Fahrtechnik/Kantengriff
Verfasst: 30.12.2003 15:47
von Steff
Servus Urs
Habe auch noch Probleme bei glasiger Piste und mache deshalb einen Skikurs ab 14.1.!!!!!!
Zu den Kanten:
Ich präpariere meine Kanten folgendermassen.
Früher:Scharfmachen und im Schaufelbereich und Skiende Kante brechen, um ohne zu haken, einen Schwung rutschen zu können.
Heute:Kante von vorne bis hinten scharf machen.Ich halte beide Belagseiten zusammen und mache mit wasserfesten Stift Markierung auf die Skioberseite wo sich die Kanten am anfang und Ende noch berühren.
(max. Lauflänge der Kanten)
Mir erleichtert eine scharfe Schaufel(mind. ab Markierung) die Schwungeinleitung erheblich.
Hab mich auch mal gespielt mit superscharfen Kanten(Diamantfeile) halten aber die Schärfe je nach Schnee nicht lange.
Bei Ganztagsfahrten haben ich einen kleinen Kantenschleifer mit Oxidstein in der Tasche zum Grat oder Verhärtungen entfernen.
Nach einem ganzen Tag auf Kunstschnee oder"Eis" schleif ich die Kanten abends mit Kantenfeile 1x durch.
Ansonsten mache ich persönlich kein großes Aufhebens mit Winkel spielen und Kante polieren....., denn der nächste Stein oder Waldabfahrt kommt bestimmt
Gruss
Stephan
Verfasst: 30.12.2003 20:34
von Martina
Konkreten Tipp kann ich dir nicht wirklich geben, aber erzählen, wie meine Erfahrung mit dem Thema ist:
Man gewöhnt sich daran!
In den Wintern "ohne Schnee", die wir im Engadin durchaus hatten und somit auf (zwar hervorragend präparierten) Kunstschneepisten verbrachten, rutschte ich am Anfang auch immer recht mühsam herum. Gegen Frühling war es aber völlig normal - wobei ich nicht ganz sicher weiss, ob es daran lag, dass ich mich daran gewöhnt hatte, nicht ganz sauber zu fahren oder ob es wirklich viel besser ging.
Nach dem letzten Winter in Canada mit mehrheitlichen schön weichem Schnee und viel Pulver kam ich mir - zurück auf eisigem Kunstschnee - ziemlich seitrutschermässig vor...
Also, ich würde sagen, nicht gross aufregen und entweder immer auf dem harten Zeug fahren oder sonst die Ausrede "Ich fahre eben gewöhnlich nur Pulver" benutzen
Als kleiner Tipp vielleicht: nichts mit "würgen", Kraft und drücken probieren, sondern eher die Kanten fein setzen und mit gutem Gleichgewicht fahren.
(Oder zu uns fahren - bis ins Oberengadin hat der Schnee nämlich gereicht: St.Moritz ca. 40cm Neuschnee, Celerina ca.30cm... Ich habe gerade zwei Tage nur im Pulver verbracht, fein und leicht wie in Canada - gegen "Heimweh"!)
Verfasst: 30.12.2003 23:41
von urs
Steff hat geschrieben:Kante von vorne bis hinten scharf machen.
muss mich wohl auch etwas mehr um meine kanten kümmern. bin diesbezüglich ein fauler hund

.
Martina hat geschrieben:Man gewöhnt sich daran!
aber lieben tu ich's gar nicht

.
Martina hat geschrieben:... rutschte ich am Anfang auch immer recht mühsam herum.
wenns selbst dir so geht, ist es wenigstens tröstlich.
Martina hat geschrieben:Als kleiner Tipp vielleicht: nichts mit "würgen", Kraft und drücken probieren, sondern eher die Kanten fein setzen und mit gutem Gleichgewicht fahren.
das ist sicher ein guter ansatz. ich habe oft die tendenz, wenn die kanten nicht mehr halten, den druck zu stark und zu schnell zu erhöhen.
Martina hat geschrieben:Oder zu uns fahren - bis ins Oberengadin hat der Schnee nämlich gereicht: St.Moritz ca. 40cm Neuschnee, Celerina ca.30cm... Ich habe gerade zwei Tage nur im Pulver verbracht, fein und leicht wie in Canada - gegen "Heimweh"!
NEID 
. auf montag (unserem abreisetag) gabs netterweise doch nochmal 20cm. nach dem packen und putzen mussten wir deshalb unbedingt noch auf die piste und wenigstens zwei tiefschneeabfahrten machen. hat selbst bei schlechter sicht und schwerem schnee spass gemacht

.
auf jeden fall besten dank für die tipps und wenn sich die gelegenheit bietet, nehm ich die einladung ins oberengadin gerne an

.
gruss urs
Rumrutschen auf dem Eis
Verfasst: 03.02.2004 09:50
von Gast
Hallo Martina,
Deine Äusserung ist wohl ein Witz "Man gewöhnt sich daran! ". Ich habe mich schon bei anderen Postings geäussert und möchte mich nur kurz wiederholen: Auch auf Eis kantig/griffig zu fahren, macht eben den guten Skifahrer aus. Schau mal einem wirklich guten Fahrer zu, wie er/sie auf leicht eisigem, hartem Kunstschnee fährt! Da merkst Du den Unterschied. In diesem Sinne, sollte man sich nicht daran gewöhnen, sondern schön üben ...
Grüssli
Polo
Re: Rumrutschen auf dem Eis
Verfasst: 03.02.2004 10:28
von urs
hulk007 hat geschrieben:Auch auf Eis kantig/griffig zu fahren, macht eben den guten Skifahrer aus. Schau mal einem wirklich guten Fahrer zu, wie er/sie auf leicht eisigem, hartem Kunstschnee fährt!
salü polo
um martina brauchst du dir auf harter piste keine sorgen zu machen

.
bei mir war ja wie gesagt das problem, dass ich mich zu wenig um die kanten gekümmert hatte. und mit runden kanten nützt dir die beste technik auch nicht allzu viel. langsam aber stetig entwickle ich mich nun zum materialfetischisten

.
am sonntag war ich seit langem wieder mal mit frisch geschliffenen kanten unterwegs. die talabfahrt war relativ eng und teilweise eisig. bei den ersten schwüngen hab ich gemerkt, dass ich die skier reflexartig flacher stellte. als dann ein anderer fahrer mit sauberen kurzschwüngen an mir vorbeizog, packte mich der ehrgeiz und ich drückte die knie stärker gegen innen. tatsächlich, die kanten griffen, auch wenn es mich mal überdreht hatte, und ich hatte bei starkem seitlichem druck zum ersten mal auch das gefühl, dass die skibo-edge einen zusätzlichen halt boten.
gruss urs
Re: Rumrutschen auf dem Eis
Verfasst: 03.02.2004 11:14
von Uwe
Hallo Polo,
hulk007 hat geschrieben: ... Schau mal einem wirklich guten Fahrer zu, wie er/sie auf leicht eisigem, hartem Kunstschnee fährt! ...
... ich weiß, Du kennst Martina nicht ... und sie untertreibt auch immer maßlos ... aber sie gehört zu denen, denen "wir" zuschauem müssen

Verfasst: 03.02.2004 12:08
von WolliHood
Hallo Polo,
'sich daran gewöhnen' und ' viel üben' haben doch etwas wichtiges gemeinsam:
Man ist viel auf Skiern unterwegs.
Gruss, WolliHood
Runden Kanten
Verfasst: 09.02.2004 09:39
von Gast
Hallo Urs,
und mit runden kanten nützt dir die beste technik auch nicht allzu viel. langsam aber stetig entwickle ich mich nun zum materialfetischisten
Ein guter Skifahrer fährt schon gar nicht mit "runden" Kanten Ski
Grüssli
Polo
Re: Runden Kanten
Verfasst: 09.02.2004 10:24
von urs
hulk007 hat geschrieben:Ein guter Skifahrer fährt schon gar nicht mit "runden" Kanten Ski

shit, jetzt hab ich mich entgültig als pflugfahrer und kurvenrutscher geoutet

.
lg urs