Belastung der Fußsohle

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
Kex
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Belastung der Fußsohle

Beitrag von Kex » 31.12.2019 16:44

Hallo erstmal

Ich lese nun schon 1-2 Jahre hör mit und möchte jetzt mal einen Thread starten

Also ich war die letzten Tage ein paar mal kurz und gemütlich Allein Skifahren
Dabei ist mir wie vorher auch schon nur etwas Differenzierter aufgefallen wie mir der Ski wegdriftet mitten im Schwung wenn ich den Druck wirklich nur über den Ballen drauf bringe

Nach Lehrmeinung soll man ja sowieso auf dem ganzen Fuß stehen schon klar
Aber ich frage mich halt grade mal ob man jetzt die Bindung einfach weiter hinten montieren könnte und dann eben über den Ballen fahren oder ob vielleicht der einzelne „druckpunkt“ am Ballen sozusagen zu kurz ist ?

Ich hoffe mal ihr versteht meine Ausführungen so halbwegs geht mir halt grade nur so durch den Kopf
Würde mich wirklich interessieren sich wenn jemand noch seinen Senf dazu geben möchte

Grüße und an guten Rutsch

Ben

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Re: Belastung der Fußsohle

Beitrag von BBR-Andy » 31.12.2019 17:25

Hmm,

wenn der Ski wegdriftet,
ist er entweder zu wenig aufgekantet,
oder die Kanten stumpf.
Über die Ballen läßt sich sicher viel
weniger Druck nach vorn übertragen,
als über das Schienbein.
Die Flexhärte such ich mir als Hobbyfahrer
so aus, dass ich nicht über den Schuhrand oben
drücken muß,
sondern gleichmäßig über das Schienbein verteilt.
Wenn der Schuh viel Vorlage hat,
muß man weiter in die Knie,
um überhaupt noch Druck nach
vorn ausüben zu können.
Ist anstrengender.

Da muß wohl jeder seine
Einstellung suchen und finden.

Lieber Gruß
BBR Andy

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Re: Belastung der Fußsohle

Beitrag von Uwe » 01.01.2020 12:45

Wir reden vom Außenski, richtig?
Kex hat geschrieben:
31.12.2019 16:44
oder ob vielleicht der einzelne „druckpunkt“ am Ballen sozusagen zu kurz ist ?
Der Druck verteilt sich eh über die Schuhsohle gleichmäßig auf den Ski und vom Ski gleichmäßig auf den Schnee, egal ob du nur über den Ballen oder die ganze Fußsohle drückst.
Dass der Außenski wegdriftet (bzw. Duck verliert) hängt wahrscheinlich eher damit zusammen, dass du dich ZU weit nach innen lehnst, wodurch der Innenski MEHR und der Außenski WENIGER Belastet wird = Druckverlust außen.
Uwe

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Re: Belastung der Fußsohle

Beitrag von Kex » 01.01.2020 18:39

Hi

Schönen Dank für die Antworten erstmal !
Aber ich glaube ihr habt mich etwas missverstanden was den Thread anging ich wollte eigentlich keinen Technik Unterricht
Ich denk ich weiß schon ganz gut wie ich fahren muss um zu fahren wie ich will oder auch Prüfungsfahrten zu absolvieren
Sonder mehr eine allgemeine Diskussion

Aber vielleicht kommt der beobachtete Effekt ja tatsächlich von falscher Technik ich werd’s nochmal ausprobieren und auch mit dem Innenspiegel obwohl es da wohl relativ schwer zu erkennen sein wird

Aber lasst mich mal anders formulieren denkt ihr wenn die Bindung extrem weit vorne oder hinten montiert wäre könnte es nicht (unter realistischen Bedingungen) schwierig bis unmöglich werden ordentlich zu fahren/Carven

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Re: Belastung der Fußsohle

Beitrag von elypsis » 02.01.2020 00:57

Kex hat geschrieben:
31.12.2019 16:44
Dabei ist mir wie vorher auch schon nur etwas Differenzierter aufgefallen wie mir der Ski wegdriftet mitten im Schwung wenn ich den Druck wirklich nur über den Ballen drauf bringe
Schau mal hier:
https://www.youtube.com/watch?v=L_Xp7zVHnP0
Vielleicht helfen ein paar bewegte Bilder zu diesem Thema mehr als umständliche Formulierungen!
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Re: Belastung der Fußsohle

Beitrag von Uwe » 02.01.2020 10:40

Kex hat geschrieben:
01.01.2020 18:39
Aber lasst mich mal anders formulieren denkt ihr wenn die Bindung extrem weit vorne oder hinten montiert wäre könnte es nicht (unter realistischen Bedingungen) schwierig bis unmöglich werden ordentlich zu fahren/Carven
Die Ski carven am besten, wenn die Kanten gleichmäßig greifen/belastet sind ... sind Heck oder Schaufel unbelastet, verlieren sie Halt und können ausbrechen.
Die gleichmäßigste Belastung erreicht man, wenn der Ski im mittleren/dicksten Bereich belastet wird, und so den Druck gleichmäßig auf Heck und Schaufel übertragen kann.

Bei Frauenski wird die Bindung manchmal innerhalb dieses mittleren Bereichs etwas weiter nach vorne versetzt. Damit bekommt die Schaufel etwas mehr Druck, wodurch der Ski etwas besser dreht.

Wenn man nun die Bindung "extrem weit" vorne/hinten (außerhalb dieses mittleren Bereichs) montiert, wird der Ski/ die Kanten NICHT mehr gleichmäßig belastet ... dann folgt ... siehe oben "sind Heck oder Schaufel unbelastet, verlieren sie Halt und können ausbrechen."

Die Antwort auf deine Frage lautet also: Ja.
Uwe

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Re: Belastung der Fußsohle

Beitrag von Kex » 03.01.2020 15:23

So gestern kam es mir tatsächlich so vor als wäre das beobachtete nur aus einem Fahrfehler raus entstanden
Wie gesagt werd ich beim nächsten ganzen Tag auf Skiern mal genauer schauen und verschiedene Sachen ausprobieren

Anyway was ich gerade interessanter finde ist wie stellt man den optimal Montagepunkt für die Bindung fest ?
Ich darüber habe ich noch fast nichts gelesen
Wovon würdet ihr die Position abhängig machen ?
Es hängt ja sicher vom Fahrstil ab
Aber was genau bewirkt die Anpassung in welche Richtung bei welcher Fahrweise ?

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Re: Belastung der Fußsohle

Beitrag von latemar » 03.01.2020 18:32

Der ist doch auf dem Ski angegeben und sollte bei Pistenski auch eingehalten werden.
Rumspielen kann man immer, aber in 99,5% aller Fälle ist das wenig sinnvoll.


Gruß!
der Joe
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23/24 1T.Carezza, 10T.rund um die Sella

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Re: Belastung der Fußsohle

Beitrag von Kex » 03.01.2020 20:10

Hi Joe

Klar ist der angegeben aber mich interessiert grade etwas der Effekt welche Verschiebung nach vorne oder hinten was bewirkt

Ich hab ja kein Problem mit meiner bindungs Position muss ich ja auch nicht haben um mehr darüber zu lernen oder ?

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Re: Belastung der Fußsohle

Beitrag von Surpries » 06.01.2020 15:16

Meine Erfahrungen:

1. Der Montagepunkt ist im Wesentlichen vorgegeben, wobei die Fussspitze ca. auf die Schuhmitte zu liegen kommt. Wenn du kein Profi bist (und damit meine ich wirklich Profi, nicht einen guten Skifahrer mit Level 100), dann solltest du daran gar nichts rumschrauben sondern an deiner Technik arbeiten.

2. Auch wenn deine Technik gut ist, kannst du sie immer noch verbessern. Das kann jeder, der in diesem Forum registriert ist (ich selbst eingeschlossen).

3. Für optimalen Druck sollte das Gewicht zumindest anfangs der Kurve eben nicht gleichmässig auf der Sohle verteilt sein sondern auf den Fussballen lasten (auf der Seite des grossen Zehs des Aussenskis). Das zwingt dich nämlich auch, deinen Körperschwerpunkt noch weiter nach vorne zu bringen, was dir erlaubt, stärker die Knie und Schienbeine vorzudrücken. So bringst du deutlich mehr Druck auf die Kante. (Du kannst das gerne auch ohne Ski oder Skischuhe testen. Stell dich einfach mal ganz normal gerade hin. Dann stellst du dich auf die Zehen. Du wirst automatisch mit deinem Körper weiter nach vorne kommen müssen, um nicht nach hinten wegzukippen.)

4. Die Füsse sind der wahrscheinlich am meisten unterschätzte Körperteil beim Skifahren. Alles, was du bei den Füssen änderst, wirkt sich direkt auf die Skier aus. Dabei geht es aber um Details, die nur für weit fortgeschrittene Fahrer relevant sind und deshalb im "normalen" Unterricht kaum gelehrt werden. Ein paar Privatstunden bei einem richtig guten Lehrer können da Wunder wirken - auch bei Könnern mit Level 100.

5. Wenn dir der Ski nicht hält, kann das an deinem Ski liegen, am Kantenschliff oder an deiner Technik. Je härter der Schnee ist, desto besser müssen Kanten und Technik sein. Und wenn du das Gefühl kriegst, unter diesen Bedingungen sei es einfach nicht mehr möglich, ohne wegzudriften zu carven, dann sei versichert: Shiffrin würde es hinkriegen. Mit deinen Skiern und deiner Bindung. Darum: Technik allez!

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