Geschwindigkeit im Flachen

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
Axometru
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Geschwindigkeit im Flachen

Beitrag von Axometru » 22.12.2018 12:18

Hallo
Habe eine Frage und zwar geht es darum wie man die Geschwindigkeit im Flachen erhöhen kann.
Angenommen wir fahren ein flaches Stück zB. eine Talabfahrt die oft diese flachen langezogenen Wege haben und wir fahren diese in Abfahrtshocke herrunter. Wie wird man schneller? Indem man das Schwergewicht nach vorne verlegt und Druck auf die Schaufel macht oder eher zentral über dem Ski steht, oder gar das Gewicht nach hinten verlegt um Druck von der Schaufel zu nehmen?
Ist es besser leicht auf die Kante zu steigen oder eher auf der ganzen Lauffläche der Skier zu stehen? Ich gehe von normalen carving Ski aus und nicht von DH Skier.


Axometru
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Re: Geschwindigkeit im Flachen

Beitrag von Axometru » 22.12.2018 14:24

Danke für die schnelle Antwort, aber der Link hilft nicht viel, zumal es da heißt: „Oberkörper ist deutlich vorgeneigt, so dass Sie Ihre Ellbogen auf die Oberschenkel ablegen können“ was so nicht stimmt. In einer richtigen Schusshocke sind die Ellbogen vor den Knien und nicht auf den Knien.
Mich interessiert es eher tiefgreifender, also ob Druck auf die Schaufel oder eher eine zentrale Position besser ist usw. Mehr in Richtung Profi.

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gebi1
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Re: Geschwindigkeit im Flachen

Beitrag von gebi1 » 22.12.2018 18:27

Nennt sich nicht Schusshocke (das ist was für Gaper) sondern Abfahrtshocke. Druck auf die Schaufel führt zu Tempoverlust, zudem beginnen die Pistenski mit ihren kurzen Radien dann sofort mit Kurvenfahren. Das Gewicht ist zentral über dem Ski, von da aus wird je nach Steilheit des Geländes der Druck auf die Schaufel erhöht, resp. verringert. Wichtig ist die feine Arbeit mit den Fussgelenken. Wie bereits gesagt, sind die Oberschenkel fast waagrecht, die angewinkelten Ellbogen vor dem Knie, so dass sie Arme ganz vom Oberkörper verdeckt sind. Ausgestellte Ellbogen machen langsam. Die Hände sind vor dem Gesicht, der Kopf darf nicht zu sehr in den Nacken gelegt werden, gerade so, dass man genügend sieht.

Extrem wichtig ist, dass die Ski flach auf dem Belag aufliegen, jedes leichte Kanten macht langsam. Ski mit kleinem Radius sind dann, wenn die Schaufel Völlig entlastet ist, unberechenbar zu fahren. Logisch, dass ein DH Ski mit 50 m Radius besser gleitet als ein 13 m Radius SL. Wer gerne schnell fährt, eine ausgereifte Technik besitzt und grosse Radien liebt, wählt am besten einen GS mit einem Radius zwischen 23 und 30 m (z.B. einen Masters oder Jugend GS, wer's kann, nimmt sogar einen RD GS)

Eine korrekte Abfahrtshocke ist äusserst anstrengend und muss trainiert werden. Profis finden ihre optimale Position im Windkanal. Die Gewichtsverteilung und die Arbeit mit den Fussgelenken kann mit Skischuhen gut auf einem Kippelbrett in der Stube trainiert werden. Wer genügend Balance und Kraft hat, kann auch mit den Skischuhen auf einem aufblasbaren Fitnessball trainieren.

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Re: Geschwindigkeit im Flachen

Beitrag von Axometru » 23.12.2018 08:03

Danke für die ausführliche Antwort. Die Diskussion war zwischen mir und einem Freund, der mich in Hockeposition, als mit dem Hintern fasst auf den Skienden sitzend auf einem flachen Teil überholt hat, wobei ich in Abfahrtshocke war, und er meinte er habe mich nur deswegen überholt weil er aerodynamischer war und zusätzlich die Schaufel entlastet hat. Ich habe versucht ihm zu erklären, dass er mich nur überholt hat weil ich nicht genug Geschwindigkeit ins Flache mittgenommen habe. Da er mir nicht glaubte wollte ich ihm noch eine Meinung zeigen.
Danke

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Re: Geschwindigkeit im Flachen

Beitrag von gebi1 » 23.12.2018 13:14

Wenn es gänzlich geradeaus geht, kann ein leichtes Entlasten der Schaufelspitze tatsächlich etwas schneller machen. Sieht man zum Teil im Slalom, wenn im weniger steilen Gelände und bei vielen offenen Toren nacheinander der Körperschwerpunkt etwas nach Hinten verlegt wird. Rücklage ist das aber nicht. Dass man mit der Wade gegen den Schuhrand drückt, kommt beim Skifahren nie vor. Das machen nur Anfänger, die Angst haben nach Vorne zu arbeiten.

Aerodynamisch sind die hier top https://www.youtube.com/watch?v=WUXzdQ4UkP0

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Re: Geschwindigkeit im Flachen

Beitrag von extremecarver » 24.12.2018 00:12

Unter 30-40km/h ist gut gewachst mindestens gleich entscheidend wie gute Hocke, gar nicht gewachst ähnlich wie gar keine Hocke. Erst bei mehr Speed ist die Aerodynamik dann viel entscheidender (wenn auch auf Ski/Board schwer im Vergleich zum Fahrrad - Windschatten fahren geht auch hier).

Aber mir ist dass viel zu blöd - die Kraft kann ich anders besser gebrauchen - daher Hocke nur wenn ich im Gegenzug viel schieben vermeiden kann. Und beim Lift Ein/Aussteigen kann man viel mehr Zeit sparen. Tranier lieber richtig schnell Ski ausklippen und hochzuheben.
schnell, riskant, vielseitig bergab
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Re: Geschwindigkeit im Flachen

Beitrag von BBR-Andy » 24.12.2018 14:12

Hallo Axel,

ich seh das wie Dein Freund.
Hinten auf dem Ski sitzend ist schneller
als die Hocke.
Aerodamisch günstiger :D
Immer gleiche Belagschnelligkeit vorausgesetzt.
In dieser Stellung kann man vorne gar
nicht belasten.

Lieber Gruß
BBR Andy
(Viel Erfahrung mit Ziehwegen)

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Re: Geschwindigkeit im Flachen

Beitrag von Axometru » 25.12.2018 11:22

Na toll, jetzt ist es 1:1 :)))
Bleibt nichts anderes übrig als wieder auf die Schier und ausprobieren.
:)))

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Re: Geschwindigkeit im Flachen

Beitrag von gebi1 » 25.12.2018 13:52

Was der Andy schreibt ist Unsinn. Er will lediglich das Gegenteil von mir behaupten. Andy ist hier öfters ziemlich quer in der Landschaft.

Wer sich hinten auf die Ski legt outet sich als Gaper. SolcheTypen haben einen Spalt zwischen Skibrille und Helm, fahren generell mit Rücklage, drängen sich am Lift vor, fahren Head oder Völkl Ski aus den 90ern und versuchen zu wedeln. Vergiss was der BBR Dingsbums schreibt.

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