Skifahren im SULZ

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
zzz
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Re: Skifahren im SULZ

Beitrag von zzz » 03.04.2018 20:55

ingo#31 hat geschrieben:
03.04.2018 19:16
zzz hat geschrieben:
03.04.2018 16:09
Die meiste "Sulzerfahrung" habe ich mit 17-18 m Sport- oder Racecarvern. Mit dem Fire Arrow 74 fährt sich der Buckelsulz deutlich leichter. Der hat aber auch deutlich weniger Radius als die "großen" Carver...
Es an dem Radius festzumachen, ob Sulztauglich oder nicht, ist meiner Meinung nach falsch. Entscheidender ist der Gesamt-Flex des Skis. Wenn der Ski einen brutal harten Flex hat, selbst bei vergleichsweise breiter Skimitte, geht er trotzdem scheisse durch Sulz.

Auf 300 HM 6 Schwünge.......... dafür könnte man Ski nehmen mit >30m Radius :lol:
Mit dem Radius meinte ich auch nicht die Sulzfähigkeit zu beschreiben. Ein kleiner Radius bleibt allerdings quasi von allein langsam, weil die Fallinie auch ohne Drift schneller verlassen wird, als mit einem größeren Radius. Ein langsam gefahrener Radius spart etwas Kraft :-)

Und BITTE keine 300 HM, sondern ~150-300 absolute Meter. Das dürften bei 25-40% Gefälle vielleicht plusminus 30-100 HM auf einer roten Piste sein :-) Und die gefahrenen Radien sind auch nicht die optimalen 14 m, sondern schon etwas mehr, weil ich nachmittags naturgemäß nicht so brutal aufkanten kann. Insgesamt ist das Ergebnis mit dem Fire Arrow im zerfahrenen Sulz komfortabler.

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Re: Skifahren im SULZ

Beitrag von zzz » 03.04.2018 21:07

elypsis hat geschrieben:
03.04.2018 17:13

Vor allem kommt man mit dem tradionellen Kurzschwung nicht weit. Das Fahren auf der Kante mit beherztem Aufkanten und konstantem Schaufeldruck ist angesagt. Zudem muss man sehr vorausschauend und nicht zu langsam fahren. Ohne einen gewissen Speed verliert der Ski seinen Auftrieb. Weiterhin sollte man in der Falllinie bleiben und keine zu kleinen Turns wählen. Wenn es steiler ist, baut man zur Geschwindigkeitskontrolle im Zenit eines jeder Turns eine kleines Steuer- oder Bremsmoment ein. Das wiederum muss mit Gefühl und Augenmaß gesetzt werden, ansonsten sticht man den Schwung ab und bleibt hängen. Wer so fährt, fährt kaum kräftezehrender als auf normalem Terrain auch! Üben kann bzw. sollte man das zunächst in flacheren Passagen.

Aber Achtung: es besteht Suchtgefahr und Mund zu, es könnte spritzen! :D
Klingt gut, es hapert aber nur an einer Kleinigkeit. Ab einer bestimmten Geschwindigkeit braucht man eine bestimmte Kraft für einen Vollstopp. Und diese Kraft fehlt mir am späten Nachmittag. Ich fahre NIE schneller, als den Speed, aus dem ich "sofort" anhalten kann (kürzest möglicher Bremsweg), und was Du beschreibst klingt schneller als meine Anhaltekraft dann noch ist :-)

Mit dem Kurzschwung kommt man natürlich nicht weit - und DAS ist GENAU der Sinn der Sache :-) Man will SICHER herunterkommen... Trotz Kraftnachlassens...

(die kleinen Wortspiele seien mir bitte nachgesehen)

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Re: Skifahren im SULZ

Beitrag von elypsis » 03.04.2018 23:04

zzz hat geschrieben:
03.04.2018 21:07
Klingt gut, es hapert aber nur an einer Kleinigkeit. Ab einer bestimmten Geschwindigkeit braucht man eine bestimmte Kraft für einen Vollstopp. Und diese Kraft fehlt mir am späten Nachmittag. Ich fahre NIE schneller, als den Speed, aus dem ich "sofort" anhalten kann (kürzest möglicher Bremsweg), und was Du beschreibst klingt schneller als meine Anhaltekraft dann noch ist :-)

Mit dem Kurzschwung kommt man natürlich nicht weit - und DAS ist GENAU der Sinn der Sache :-) Man will SICHER herunterkommen... Trotz Kraftnachlassens...
Du hast mich aus einem anderen Thread zitiert, aber sei 's drum ... Letztlich ging es jedoch nicht um dich und dein fahrerisches Können im Sulz. Da du dich aber angesprochen fühlst, solltest du vor allem "sehr vorausschauend" und "Geschwindigkeitskontrolle" nicht überlesen. Zudem sprach ich "vom Üben in flachen Passagen" und davon, dass man so auch im Sulz "kaum kräftezehrender fahren kann als auf normalem Terrain". Vielleicht versuchst du dich bei nächster Gelegenheit einfach einmal daran und schaust, was du davon für dich peu á peu umsetzen kannst. :wink:

Skifahren ist die Kombination unterschiedlicher Bewegungsabläufe, Körperbeherrschung und Intuition. Vieles davon kann man sich antrainieren, aber eben nicht alles.
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Re: Skifahren im SULZ

Beitrag von goodie_1401 » 03.04.2018 23:13

elypsis hat geschrieben: Das Fahren auf der Kante mit beherztem Aufkanten und konstantem Schaufeldruck ist angesagt. Zudem muss man sehr vorausschauend und nicht zu langsam fahren. Ohne einen gewissen Speed verliert der Ski seinen Auftrieb. Weiterhin sollte man in der Falllinie bleiben und keine zu kleinen Turns wählen. Wenn es steiler ist, baut man zur Geschwindigkeitskontrolle im Zenit eines jeder Turns eine kleines Steuer- oder Bremsmoment ein. Das wiederum muss mit Gefühl und Augenmaß gesetzt werden, ansonsten sticht man den Schwung ab und bleibt hängen. Wer so fährt, fährt kaum kräftezehrender als auf normalem Terrain auch! Üben kann bzw. sollte man das zunächst in flacheren Passagen.

Aber Achtung: es besteht Suchtgefahr und Mund zu, es könnte spritzen! :D
Perfekt beschrieben. Was auch noch hilft ist singen um rhythmisch zu bleiben. :D

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Re: Skifahren im SULZ

Beitrag von zzz » 04.04.2018 00:05

elypsis hat geschrieben:
03.04.2018 23:04
zzz hat geschrieben:
03.04.2018 21:07
Klingt gut, es hapert aber nur an einer Kleinigkeit. Ab einer bestimmten Geschwindigkeit braucht man eine bestimmte Kraft für einen Vollstopp. Und diese Kraft fehlt mir am späten Nachmittag. Ich fahre NIE schneller, als den Speed, aus dem ich "sofort" anhalten kann (kürzest möglicher Bremsweg), und was Du beschreibst klingt schneller als meine Anhaltekraft dann noch ist :-)

Mit dem Kurzschwung kommt man natürlich nicht weit - und DAS ist GENAU der Sinn der Sache :-) Man will SICHER herunterkommen... Trotz Kraftnachlassens...
Du hast mich aus einem anderen Thread zitiert, aber sei 's drum ... Letztlich ging es jedoch nicht um dich und dein fahrerisches Können im Sulz. Da du dich aber angesprochen fühlst, solltest du vor allem "sehr vorausschauend" und "Geschwindigkeitskontrolle" nicht überlesen. Zudem sprach ich "vom Üben in flachen Passagen" und davon, dass man so auch im Sulz "kaum kräftezehrender fahren kann als auf normalem Terrain". Vielleicht versuchst du dich bei nächster Gelegenheit einfach einmal daran und schaust, was du davon für dich peu á peu umsetzen kannst. :wink:
Deswegen habe ich das Thema hierhin verschoben. Der andere Thread soll ja nicht mir dienen, aber dieser Thread ist - soweit ich das interpretiere - "Allgemeingut".

An meinem nächsten Skitag (wahrscheinlich nicht mehr diese Saison, aber wer weiß) mit Sulz werde ich versuchen, Deine Tipps zu beherzigen. ALLERDINGS ist das Kräftesparen nicht das Hauptproblem, weswegen ich befürchte, dass das nicht klappen könnte, sondern die Gesamtkraft, die ich noch habe. Selbst wenn ich Kräftesparend fahren würde, wenn ich ab einer Geschwindigkeit den Eindruck hätte, dass ich eine Notbremsung nicht bestehen könnte, würde ich abbrechen.

Das kleine Bremsmoment habe ich auf zerfahrenem Sulz bisher nicht "eingeflochten" - diese "Kombination" fahre ich nur auf normal-harten, schwarzen Pisten mit dem RC4. Unter zerfahrenen Sulzverhältnissen fahre ich bislang entweder ganz Drift (anstrengend), oder ganz gecarvt (mit Druck auf der Schaufel - aber zu schnell)... Mal sehen. Ich will es auch nicht auf die Ski schieben, aber das "größere" Problem habe ich mit dem RC4. Mit dem Fire Arrow geht's souveräner. Auch da möchte ich nicht von großem Spaß "reden" - aber auch nicht vom Problem. Es ist eher ein "hinter sich bringen ohne weiteren Gedanken darüber".

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Re: Skifahren im SULZ

Beitrag von elypsis » 04.04.2018 13:09

zzz hat geschrieben:
04.04.2018 00:05
ALLERDINGS ist das Kräftesparen nicht das Hauptproblem, weswegen ich befürchte, dass das nicht klappen könnte, sondern die Gesamtkraft, die ich noch habe. Selbst wenn ich Kräftesparend fahren würde, wenn ich ab einer Geschwindigkeit den Eindruck hätte, dass ich eine Notbremsung nicht bestehen könnte, würde ich abbrechen.
Deine Gesamtkraft, wie du es nennst, die du in einen Skiurlaub mitnimmst, ist endlich. Zudem ist eine echte Regeneration von Tag zu Tag nur sehr begrenzt möglich. Das solltest du zunächst als gesetzt akzeptieren, denn daraus ergeben sich für dich zwei Möglichkeiten. Die einfachste Variante ist, du teilst dir deine Kräfte ein und fährst nicht jeden Tag komplett durch, da du ja auch noch an den kommenden Tagen fahren möchtest. Die Alternative dazu wäre, sich mit seiner Skitechnik auseinander zu setzen, heißt, du lernst kräftesparender zu fahren. Dadurch erhöhst du zwar nicht deine Gesamtkraft, kannst aber an jedem Skitag etwas länger fahren.

Wie das im Einzelnen geht, ist zunächst erst einmal sekundär. In diesem Zusammenhang vergleiche ich gerne das Carven mit dem Topspin im Tennis. Viele geben vor, diese Schlagtechnik zu beherrschen, was aber, wie beim Skifahren, eher auf wenige zutrifft. Warum dieser Vergleich? Ganz einfach, Carven und Topspin ermöglichen in beiden Sportarten sehr effizient mit seinen Kräften hauszuhalten.

Worauf ich hinaus will, ist, dass du dich und deine technischen Fähigkeiten viel kritischer als bisher hinterfragst und dabei vielleicht (hoffentlich) zu dem Schluss kommst, dass du den einen oder anderen Bewegungsablauf nicht wirklich beherrschst bzw. verinnerlicht hast. Ohne das wirst du aber kein sicherer und vorausschauender Fahrer werden und zwangsläufig ab und an auch ängstlich auf dem Ski stehen – Stichwort Notbremsung.

Neben der reinen Technik verlangt gutes Skifahren aber auch Rhythmus und Flow. Die einzelnen Schwünge werden situativ ruhig und beherzt, aber nie hektisch überrissen oder gar unkontrolliert aneinander gereiht. Du fährst deinen taillierten Ski konsequent auf der Kante, gecarvt oder gedriftet, und spielst dabei mit dem Terrain und nicht umgekehrt, wobei die Pistenbeschaffenheit nur noch eine untergeordnete Rolle einnimmt.

Mir ist klar, dass das jetzt nicht das ist, was du hören bzw. lesen möchtest, aber vielleicht reicht es zu einem neuen Denkanstoß für die nächste Saison!

:wink:
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Re: Skifahren im SULZ

Beitrag von NeusserGletscher » 04.04.2018 15:27

zzz hat geschrieben:
03.04.2018 21:07
Und diese Kraft fehlt mir am späten Nachmittag.
Wenn beim Skifahren am Nachmittag die Kraft fehlt liegt es oft nicht an fehlender Ausdauer sondern einer zu kräftezehrenden Fahrweise. Gerade dann, wenn die Pisten schwieriger werden, trennt sich die Spreu vom Weizen. Der Trick besteht halt darin, die Schwünge nicht zu stark auszubremsen (kostet Kraft) sonder gleichmässig Schwung an Schwung zu reihen. Das dauert halt seine Zeit, bis man den Bogen raus hat.
Was man selbst erledigt können andere nicht verkehrt machen.

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Re: Skifahren im SULZ

Beitrag von Pancho.Ski » 04.04.2018 16:07

:zs:
...Volker & Peter.

Und es macht einfach Spaß an sich zu arbeiten. :-D

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Re: Skifahren im SULZ

Beitrag von goodie_1401 » 04.04.2018 17:16

btw. wer glaubt man kann nicht kräftesparend fahren, der hat es noch nicht durchgezogen.

Meine Knie zwingen mich, es deutlich ruhiger angehen zu lassen. Ich lass es nur noch wenn es mich juckt auf ausgewählten Pisten richtig krachen und fahren den Rest des Tages "altersangemessen" :D Würde ich den ersten Tag komplett Vollgas geben würden mich meine Knie am zweiten Tag in den Spa-Bereich zwingen.
Mit einer angepassten Fahrweise halte ich den ganzen Tag durch und habe definitiv noch Körner für die sulzige Talabfahrt. Alternativ fahre ich noch etwas länger oben und dann mit der Gondel ins Tal.

Tempo ca. 80 % von dem was gehen würde, immer hang- und Wetter angepasste Fahrweise, kürzere Abschnitte als früher und dadurch mehr Päuschen.

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Re: Skifahren im SULZ

Beitrag von zzz » 04.04.2018 18:28

An allem, was seit meinem letzten Post mich betrifft, ist etwas dran.

Und außer Unfreundlichkeiten gibt es nichts, was ich nicht lesen möchte. :-)

Trotzdem:
- mit dem Fire Arrow bin ich bei Weitem nicht so gequält am Sulznachmittag, wie mit dem RC4 GS Racecarver.
- trotz meines Alters, wenn man eher abbaut, "arbeite" ich an mir und an meiner Technik (lesen, Videos, Gefühl). Dies hat durchaus positive Folgen, z.B. war ich dieses Jahr besser beisammen, als letztes Jahr, obwohl ich deutlich weniger Ausdauer hatte (verletzungsbedingt).
- eigentlich sind Pausentage wirklich gut, in dem letzten zwei Jahren haben sie aber nicht geklappt. Eigentlich beginnen wir Pausentage immer noch ganz gewissenhaft, und sie enden dann doch auf der Skipiste (unterwegs, meine Begleitung: "Wollen wir nicht mal eben hier anhalten, und die Piste ausprobieren?" Ich: " Och nöö." Sie: "Nur ein bißchen?" Ich: "OK"...) . Was an Kraft übrig ist (also 100%) wird dann zu 90% rausgefeuert. Warum? Weil es Spaß macht. Ursache: fehlende Disziplin. Zweite Ursache: die Superskicard hat keine Option x-2 aus x Tagen.

Zudem: das Carven ist schnell. Wir fahren zwar möglichst zu allen Ferien versetzt, aber haben trotzdem reichlich Russen, Tschechen/Slovaken und in der zweiten Woche an deren Stelle Ungarn auf der Piste. Das geht also nicht so einfach. Und auch Carven kostet viel Kraft. Die Fliehkräfte sind nicht zu unterschätzen.

Trotz allem: mit besserer Technik ist selbst in meinem Alter (52) noch Luft nach oben. Also Luft nach oben ist ohne Ende, die Frage ist nur, wie hoch genau ich darin steigen kann. Ich glaube, da ist noch erhebliches Potential. Was hat bisher zu einigen Privatstunden gefehlt: unsere Unstetigkeit. Wir entscheiden oft erst abends, wohin wir am nächsten Tag wollen. Erklär das mal einem potentiellen Skilehrer.... Hier also auch: mehr Disziplin nötig :-)

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