(Riesenslalom)Renntechnik: Hoch-Tief?

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
gerho10
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(Riesenslalom)Renntechnik: Hoch-Tief?

Beitrag von gerho10 » 15.01.2015 17:25

Hallo Zusammen,
ich hab letztens ein paar Nachwuchsläufer beim Stangentraining gesehen. Mir ist aufgefallen, dass alle mit einer aktiven Hoch-Tiefbewegung gefahren sind. Jetzt wird aber doch beim Carving eigentlich keine Hochtief-Bewegung angestrebt. Unterscheidet sich da die rennspezifische Technik zur Carving-Technik?
wenn ja, hat wer infos/links zum verständnis?
Lg, Gerho

PS. wenn es hier snowboardende Schifahrer (oder umgekehrt :-)) gibt, fangt vielleicht jemand mit dem Begriff "Push-Pull" was an? und könnte das, das Pendant zur Hoch/Tiefbewegung im Schilauf sein?

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bergsee
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Re: (Riesenslalom)Renntechnik: Hoch-Tief?

Beitrag von bergsee » 15.01.2015 19:02

gerho10 hat geschrieben:Jetzt wird aber doch beim Carving eigentlich keine Hochtief-Bewegung angestrebt. Unterscheidet sich da die rennspezifische Technik zur Carving-Technik?
Nein – es geht nicht um „rennspezifisch“ sondern stets um Ökonomie der Bewegungsabläufe.
Grund für die meist unbemerkte Hochbewegung ist die motorische Schwierigkeit, unter andauernder Be-lastung umzukanten (Folge der Hochbewegung ist eine Ent-Lastung, auch der Muskulatur – natürlich auch die Vergrößerung des Windprofils).
Diese Hochbewegung (des Schwerpunkts) ist physikalisch ARBEIT – aber nach oben will man ja gar nicht! In den technischen Disziplinen hat die Hochbewegung (rel. Streckung der Beingelenke) eine überaus unerwünschte Verzögerung des neuen Kantengriffs zur Folge.
Das Verbleiben in der starken Beugung von Sprung- und Kniegelenk erhöht i.o.S. daher die Effizienz, bedarf aber einer gut trainierten, „haltenden“, OS-Muskulatur.
hjo
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Re: (Riesenslalom)Renntechnik: Hoch-Tief?

Beitrag von Martina » 15.01.2015 19:13

beugen-strecken ist nicht gleich hoch-tief

Keine Hochbewegung beim Carving ist mir zu absolut. Das Strecken beinhaltet (manchmal) einen Anteil Hochbewegung. Stichworte crossover, crossunder, crossthrough.

Im Riesenslalom wird absolut nicht nur gecarvt.

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Re: (Riesenslalom)Renntechnik: Hoch-Tief?

Beitrag von gerho10 » 16.01.2015 08:26

right, die streckbewegung beim carven hat natürlich auch einen "hoch"anteil. der unterschied ist aber aus meiner sicht der zeitpunkt: beim carving strecke ich IN der Kurve (gestreckt=belastet) und ich meinte eine streck (oder hochbewegeung) NACH der Kurve (gestreckt = entlastet) gesehen zu haben, was ja der grundlegende unterschied zwischen hoch und tiefentlastung ist.

hat wer einen link, wo der rennschwung in den einzelnen phasen dargestellt ist?

lg, gerho

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Re: (Riesenslalom)Renntechnik: Hoch-Tief?

Beitrag von Uwe » 16.01.2015 08:50

Unter www.ronlemaster.com findest du viele Schwünge als Reihenbilder.
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Re: (Riesenslalom)Renntechnik: Hoch-Tief?

Beitrag von moni.ski » 16.01.2015 18:41

http://www.skibezirk2.com/Downloads/Tra ... t_STSV.pdf

Schau dir mal weiter unten das technikleitbild vom Riesentorlauf an. Ist vielleicht von den Laien etwas lateinisch, aber es steht eindeutig eine leichte Vertikalbewegung zum durchpendeln der Beine drinnen.

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Re: (Riesenslalom)Renntechnik: Hoch-Tief?

Beitrag von Peppis66 » 16.01.2015 19:01

Wie schon von vielen geschrieben, ist das Beschleunigen am Schwungende durch "nach vorne schieben" der Unterschenkel und freigeben der Ski mit dem folgenden Umkanten unter Beibehaltung des vollen Drucks ein rein theoretischer Vorgang zu dem unser Körper in der Praxis nicht dauerhaft in der Lage ist :wink:
Die Auflösung dieses Drucks vollzieht man am schnellsten und effektivsten mit einer Vertikalbewegung. Damit gibt man zusätzlich auch dem gesamten System einen guten Impuls für die Einleitung des neuen Bewegungs/Kurvenablaufs.
Je besser man technisch geschult und körperlich trainiert ist, umso weniger ausgeprägt findet das statt/kann das stattfinden (natürlich auch immer im engen Zusammenhang mit den anderen Gegebenheiten wie Hangneigung, Kurvenwinkel, ...)

Btw. bei Torabständen von durchschnittlich so um die 26m (hab die genauen Spez gerade nicht im Kopf) und 35m Radius geht ohne (an)driften logischerweise nichts mehr. Ich fands vorher schöner anzuschauen.
Gruß
Harald

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Re: (Riesenslalom)Renntechnik: Hoch-Tief?

Beitrag von Matje » 16.01.2015 19:13

Peppis66 hat geschrieben:Btw. bei Torabständen von durchschnittlich so um die 26m (hab die genauen Spez gerade nicht im Kopf) und 35m Radius geht ohne (an)driften logischerweise nichts mehr. Ich fands vorher schöner anzuschauen
:zs:
Matje

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Re: (Riesenslalom)Renntechnik: Hoch-Tief?

Beitrag von gerho10 » 19.01.2015 08:27

hallo an alle,
danke für die inputs, sehr interessant!
könnte mir bitte noch wer erläutern, was der - mehrmals verwendete und rot gedruckt - begriff "vorfahren" im link von moni.ski bedeutet?

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moni.ski
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Re: (Riesenslalom)Renntechnik: Hoch-Tief?

Beitrag von moni.ski » 19.01.2015 15:26

nicht direkt aufs tor drauf fahren sondern ausholen, sprich rund fahren....eines der schwierigsten Sachen daher stehts jetzt überall drinnen.

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