Enttäuschende Erfahrungen mit Skikursen für Anfänger

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
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NeusserGletscher
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Re: Enttäuschende Erfahrungen mit Skikursen für Anfänger

Beitrag von NeusserGletscher » 10.01.2015 15:18

skifossil hat geschrieben:Der erwachsenen Skischüler akzeptiert nicht, dass ihn ein paar trockenen Balanceübungen schneller und effizienter zum Ziel führen würden
Es ist auch der fortschreitenden Demenz unserer Gesellschaft zuzuschreiben, dass die Bereitschaft schwindet, sich erst einmal Grundlagen zu erarbeiten bevor man sich an höhere Aufgaben wagt. Die grassierende Dummheit sorgt auch dafür, dass höhere Aufgaben nicht einmal mehr als solche wahrgenommen werden. Als Couch-Potato direkt auf Ski funktioniert nun mal nicht, auch wenns gerade hip ist.
TOM_NRW hat geschrieben:Welche Balanceübungen sollte man machen?
Rolschuhfahren, Schlittschuhlaufen, auf einem Balancekreisel oder über Baumstämme / Balken balancieren, auf einem Bein hüpfen, mit geschlossenen Augen auf einem Bein rasieren, beim Ampelstop mit dem Fahrrad die Füße auf den Pedalen lassen oder auch Slackline. Viele Dinge stehen einfach so in einer Stadt oder im Wald herum oder ergeben sich aus der Situation. Man muss sie nur nutzen.
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Mathi
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Re: Enttäuschende Erfahrungen mit Skikursen für Anfänger

Beitrag von Mathi » 10.01.2015 15:22

:oops: lieber Tom_NRW! Du solltest Dich mal über moderne Trainingsmethoden informieren, bevor Du mal wieder einfach losschreibst. Da gibt es nur z.B. auch Kinetisches und Life Kinetisches Training. Sehr gut für Skilaufen!

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Re: Enttäuschende Erfahrungen mit Skikursen für Anfänger

Beitrag von Martina » 10.01.2015 15:43

Dann dürften deiner/ eurer Meinung nach ängstliche oder verkrampfte Menschen das Skifahren nicht ausprobieren?
Nur wer vorab ein spezifisiches Training durchführt, darf skifahren?

Ich bin nicht gegen Vorbereitung - mich würde aber hier interessieren, wo ihr die Grenze zieht. Und was ihr denkt, dass dies mit "Pflug lernen" zu tun hat.

Vor ein paar Jahren gab es mal einen Thread zum Thema Skischuhe für Frauen, die sonst immer hochhackige Schuhe tragen. Diese hätten eine "abfallende" Innensohle eingearbeitet haben. Als ich etwas im Sinne von 'die sollten vielleicht erst mal wieder normal gehen lernen, bevor sie skifahren wollen' geschrieben habe, habe ich arg auf's Dach gekriegt...

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Re: Enttäuschende Erfahrungen mit Skikursen für Anfänger

Beitrag von NeusserGletscher » 10.01.2015 16:00

Dann hätte ich selbst nie mit Skifahren anfangen dürfen :lol:

Ne, die Frage ist halt, was ist förderlicher? Ein sportlicher Mensch tut sich halt leichter wenn er Skifahren lernen möchte. Bei mir wars halt so, daß ich irgendwann realisiert habe, daß ich da einiges nachholen muss. Gesagt hat mir das aber keiner.
Was man selbst erledigt können andere nicht verkehrt machen.

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Re: Enttäuschende Erfahrungen mit Skikursen für Anfänger

Beitrag von Mathi » 10.01.2015 16:05

Martina Du unterstellst hier Sachen aus dem Zusammenhang, die so keiner geschrieben hat :o ... Vielleicht fasst Du die Anregungen zu "vorbereitenden Trockenübungen" ja auch anders auf. Das war zumindest bei mir die Antwort auf Fragen zu Übungen ohne Schnee. Und der Oberbegriff dieses Threads beinhaltet explizit auch nicht das Wort Schneeflug - oder??? Aber wenn Dich und andere unsere Anregungen zur Vorbereitung ohne Schnee hier stören, regt doch an, dass ein neues Thema aufgemacht wird.

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Re: Enttäuschende Erfahrungen mit Skikursen für Anfänger

Beitrag von Martina » 10.01.2015 16:47

Mathi, ich habe das daraus geschlossen (nicht aus deinen Beiträgen):
skifossil hat geschrieben:
extremecarver hat geschrieben:Wenn mal die Ballance gut da ist, dann kann man den Pflug eh automatisch sehr schnell.
Schön, dass jemand die Kausalität verstanden hat.
skifossil hat geschrieben:Der erwachsenen Skischüler akzeptiert nicht, dass ihn ein paar trockenen Balanceübungen schneller und effizienter zum Ziel führen würden. Denn er ist ja im Skigebiet und möchte Skifahren. Dann doch lieber gleich auf die Ski und unter Anleitung tagelang rumwürgen. Und die Skilehrer, die es eigentlich besser wissen müssten, kommunizieren das nicht. (...)
skifossil hat geschrieben:Slacklinen ist eine selektive Vorbereitung. Wer runter fällt bekommt keine Ski. :D

Allerdings kann man dann keine ängstliche und verkrampfte Anfänger melken. :D
Ich habe das so verstanden, dass laut Extremcarver und Skifossil ein Erwachsener, der Skifahren lernen möchte, erst "Trockenübungen" machen muss und bestimmte Dinge können muss, bevor er mit Skfahren anfängt. Wer ängstlich oder verkrampft ist oder nicht über eine Slackline gehen kann, darf gar nicht erst anfangen.

Laut den beiden sollte der Skilehrer einem Erwachsenen im Skigebiet(den vorher trifft ja der Skilehrer den Erwachsenen ja nicht) darauf hinweisen, dass er ohne Vorbereitungn gar nicht anfangen soll. Wenn er das nicht tut, dann "melkt" er den Erwachsenen.

Hast du die obenstehenden Beiträge anders aufgefasst?

Meine Reaktion darauf ist: Vorbereitung ist empfehlenswert und kann (muss nicht!) das Lernen erleichtern - würde ich aber niemandem vorschreiben wollen. Und eben: Was wäre die Grenze? Welche Vorbereitung wird als genügend angesehen?

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Re: Enttäuschende Erfahrungen mit Skikursen für Anfänger

Beitrag von Mathi » 10.01.2015 17:48

Ja Martina, dass habe ich anders aufgefasst, offenbar sprechen wir nichtdie selbe Sprache :o . Auch in den von Dir recht zusammenhangslos ausgesuchten Zitaten zur Begründung Deiner provozierenden Frage ob nun ängstliche oder verkrampfte Menschen nicht skifahren dürfen ohne speziell trainiert zu haben steht da kein Wort - oder?? Über vorbereitende Übungen zum Skifahren vom Anfänger bis zum Könner würde ich schon gerne diskutieren und Erfahrungen austauschen. Aber so konstruiert führt ein solche Diskussion wohl nicht weit...

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Re: Enttäuschende Erfahrungen mit Skikursen für Anfänger

Beitrag von skifossil » 10.01.2015 17:51

beate hat geschrieben: Warum soll ich daheim auf einem Bein stehen, wenn ich keinen Schneepflug fahren kann?
Welche Methodik steht dahinter?
Schön, dass jetzt auch diese Fragen beantwortet wurden.

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Re: Enttäuschende Erfahrungen mit Skikursen für Anfänger

Beitrag von skifossil » 10.01.2015 18:00

Martina hat geschrieben: Und eben: Was wäre die Grenze? Welche Vorbereitung wird als genügend angesehen?
Und hier beginnt der Bereich, wo ein gut ausgebildeter und objektiver Skilehrer sinnvoll ist ... einer der sich auch traut zu sagen: "Geh erstmal zwei Tage Schneeschuhwandern, um deine körperlichen Voraussetzungen zu verbessern".

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Re: Enttäuschende Erfahrungen mit Skikursen für Anfänger

Beitrag von extremecarver » 10.01.2015 18:04

Vorbereitung ist immer gut - ich würde aber im Unterricht ein paar Sachen einbaun. Bei Snowboardkursen ist das in vielen Schulen Standard, bei Ski leider nicht...

Bei Snowboard ist das vor allem hinfallen, abrollen usw. Für Ski fange ich typisch an mit:
steileren Hang auf Skischuhen abfahren - da sieht man schon wer in ein paar Stunden halbwegs fahren kann und wer nicht... Ist mit die aussagekräftigste Vor Skifahrübung IMHO. Erschreckend dass hier selbst sehr viele Skifahrer die schon fahren können - eklatante Probleme haben...

Purzelbaum, seitlich abrollen, usw als Aufwärmübung. Viel sinnvoller als deppert Arme rum schwenken (nicht für Profis - aber für Beginner, weil da weiß eh keiner wie/warum die Übungen der Profis richtig ausgeführt werden).

Leute mit Angst am Arsch, etc Piste runterrutschen lassen - bevor sie dort auf Ski anfangen (ruhig etwas steiler wie dort wo man anfängt). So kann man gefahrlos die Angst ich flieg den Hang runter, wie soll ich je anhalten, etc wegebekommen...


Bei einem 5 Halbtage-Kurs - gerne 45min hierfür am ersten Tag, dann 10-20m vor jedem weiteren Tag. Für gute Leute denkt man sich schwierigere Sachen aus wie rückwärts mit Skischuhen runterrutschen, oder kreiselnd, einbeinig usw - das werden dann aber nur "Sportler" schaffen. Die haben normalerweise eh keine Angst also kann man die Übungen ganz anders aufbauen... Ich hab vor vielen Jahren mal eine Gruppe Lacrosse Leistungssportler unterrichtet (meine WG-Mitbewohnerin war in NM, und hat ein Skiwochenende organisiert - ich war da als Snowboardlehrer dabei, wir hatten noch einen Skilehrer - aber haben dann die Gruppen gemischt) - da konnten ALLE absoluten (ich glaub waren 4) Beginner am Tagesende rote Pisten sicher abfahren auf normallangen Ski, bzw die 3 Snowboarder konnten recht saubere Driftschwünge ... Aber klar - da war niemand ängstlich, alle hatten top Koordination etc... Da zeigt man als Lehrer eine Trockenübung vor - und gleich schafft es ein Schüler die besser auszuführen...


Martina - du gehts halt von einem anderen Standpunkt heran. Und ich bin sicher meine Methoden bzw Trokentraining bringen nix bei absoluten Bewegungslegasthenikern, oder körperlich Behinderten. Da hab ich NULL Erfahrung. Ich hab eher unter Freunden/Uni als Lehrer gearbeitet, primär Snowboard, und dazu nur Semesterferien bzw Unikurse. Da hat man andere Kunden. Da sind Kunden die nicht blind einbeinig stehen können selten...
schnell, riskant, vielseitig bergab
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