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beine breit

Verfasst: 25.11.2014 22:10
von N0-S1K
Aloha in die gemeinde,

ich fahre ja noch nicht so lange ski (4te saison jetzt), und beobachte
dass die ältere generation Fahrer die beine enger zusammen hält als die jüngere.
ich hab meine beine schulterbreit und fahre ziehmlich sicher, aber sobald ich
versuche meine beine so eng zusammenzustellen wie z.b. meine schwiegermutter
kann ich nicht fahren.
mir wurde auch in der skischule das "breitbeinige" fahren beigebracht.
ist es so das dass früher normal war, heute aber nicht mehr ?
welche vor bzw nachteile haben die techniken ?

Re: beine breit

Verfasst: 26.11.2014 07:45
von Zwigges
hallo,

die "ältere Generation" - also auch ich.... :evil: hat vermutlich vor 30 Jahren oder so noch auf ziemlich schmalen, dafür ziemlich langen (min. 15 cm über Körpergröße...) Skiern gelternt. Die Technik unterschied sich schon sehr vom heutigen carven. Wenn man aber seit Jahrzehten so fährt, kann man sich nur schwer umgewöhnen.

Mit den heutigen, stark taillierten Skiern kann man so eng "eigentlich" gar nicht mehr fahren - sie machen es trotzdem... :o

Gruß
Zwigges

Re: beine breit

Verfasst: 26.11.2014 08:57
von chatmonster
Dann gehöre ich wohl auch zu "älteren Generation" mit grad 33 :D :lol:
Ich habe auch noch richtig beine zusammengeschnürt gelernt und war sogar mal in der Versuchung, einen Monoski auszu probieren. Gab nur leider keine für Kinder...

Einen Vorteil hat man allerdings, wenn man das mal noch so gelernt hat (und Glücklicherweise im Teenageralter schon "das neue" gelernt hat): In der Buckelpiste bin ich denen überlegen, die nur auf Carvern Fahren gelernt haben :D

Re: beine breit

Verfasst: 26.11.2014 08:58
von drachir
Dass die ältere Generation mit engen Beinen fuhr halte ich für ein Gerücht (die hat es vielleicht versucht) :D :D :D
https://www.youtube.com/watch?v=Lc00Cvxj4xU

Re: beine breit

Verfasst: 26.11.2014 09:16
von Martina
Mit dem heutigen Material hat das "zusammengepresste" Fahren keine Vorteile. Es gibt Skifahrer, die finden es ästhetisch (ich persönlich finde, es sieht zimlich affektiert aus).

Vorteile des hüftbreiten Fahrens:
1. Etwas grössere Standfläche, also vom Gleichgewicht her einfacher zu handhaben (je grösser die Standfläche, desto stabiler, deswegen fahren Anfänger oft noch breiter. Das wird dann aber weniger agil, schwieriger zu manövrieren)
2. Entspricht unserem natürlichen Bewegungsablauf, man steht auf den Ski wie auf dem Boden, so wie man auch geht.
3. Es ermöglicht uns, jedes Bein unabhängig vom anderen zu bewegen. Das hat in erster Linie damit zu tun, dass man die Knie nicht zusammenpresst und erst in zweiter Linie mit dem Abstand zwischen den Ski. Beim heutigen Material sind ausgeprägtere Schräglagen leichter zu erreichen. Und sinnvollerweise werden die Beine oft unterschiedliche stark gebeugt und/oder nach vorne und hinten verschoben. Das geht nicht, wenn die Knie zusammengepresst werden. Aber es geht auch dann, wenn die Skiführung etwas schmaler ist. Daraus folgt:

Für den Anfänger ist eine (hüft-)breite Skiführung ideal. So hat man eine genügend grosse Standfläche, um das Ggw zu erhalten und es entspricht der gewohnten Position. Ein guter Skifahrer kann den Abstand zwischen den Ski den Gegebenheiten anpassen. Dh. im Kurschwung, im Tiefschnee, in den Buckeln kann eine deutlich engere Skiführung wesentlich sinnvoller sein als eine breitere. Knie zusammenpressen ist aber beim heutigen Materials in (fast) keinem Fall mehr sinnvoll.

Ich hoffe, das ist verständlich ausgedrückt.

Re: beine breit

Verfasst: 26.11.2014 09:23
von beate
Als Anfänger benötigt man eine breitere Skiführung für die Balance.
Je länger man fährt, desto sicherer man wird, desto enger wird normalerweise die Skiführung.
Gut bei Kindern zu beobachten, die erst über den Pflug (= extrem viel Standfläche = bessere Balance) ins parallele fahren übergehen. Der Pflug wird nach und nach schmaler, bis sie dann parallel fahren.
Zusammengequetschte Knie und aneinender schlagende Schuhe, kerzengerader Stand und gewischtes Fersenwedeln war in den 70/80igern das Skifahrideal. Man für zahnstocherschmale, untaillierte, überlange Ski, oft bis 20 cm über Körpergröße.
Mit den heutigen,breiteren, taillierteren Ski kannst du auch versuchen so zu fahren, wenn du es schön findest und wenn du es so magst.
Der Nachteil bei dieser Technik ist, daß du den Ski in keinster Weise für dich nutzt.
Die Taillierung hilft dir normalerweise beim drehen.
Du kannst deine Beine nicht unabhängig voneinander arbeiten lassen, wenn du mit gequetschten Knie fährst.
Drückst du den Ski nur mit den Fersen rum, machst du die meiste Arbeit, nicht der Ski.
Deine Kurven sind bei dieser Technik nicht rund, d.h. du bekommst die Ski kaum von der Falllinie weg = du hast wenig Geschwindigkeitskontrolle.
Beate

Re: beine breit

Verfasst: 26.11.2014 10:43
von N0-S1K
@beate
@Martina

danke für die ausführliche beschreibung.
ja es ist für mich einfacher die beine hüftbreit zu halten, so fahre ich ziehmlich sicher.
ich werde an meiner "breitbein technik" weiter arbeiten.
buckelpiste ist für mich noch keine option, dazu fehlt einfach die technik.
und der kurzschwung so schön der auch aussieht, ist nicht für mich.
Ich mag es eher in mittleren radien meine kurven zu ziehen.

MfG

Re: beine breit

Verfasst: 26.11.2014 10:50
von Udo-Aschaffenburg
Bisweilen galt es als schick, auch in der Luft stets die Knie maximal verklebt zu lassen. Die Folgen waren freilich mitunter unerquicklich:

https://www.youtube.com/watch?v=5L2Zdaq9PA0

Udo

P.S.: Der Schreiber dieser Zeilen plagt sich übrigens auch immer noch mit gelegentlich viel zu enger Skiführung herum. Schon in der 60ern eingebrannt in die Synapsen.

Re: beine breit

Verfasst: 26.11.2014 11:47
von drachir
Udo-Aschaffenburg hat geschrieben: P.S.: Der Schreiber dieser Zeilen plagt sich übrigens auch immer noch mit gelegentlich viel zu enger Skiführung herum. Schon in der 60ern eingebrannt in die Synapsen.
Jetzt hast du dich aber als Best Ager geoutet :-D

Re: beine breit

Verfasst: 26.11.2014 11:53
von Udo-Aschaffenburg
drachir hat geschrieben: Jetzt hast du dich aber als Best Ager geoutet :-D
Wobei hier die Betonung auf "best" liegt, oder? :D

Udo