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überdrehter / rutschender Innenski

Verfasst: 25.06.2014 21:51
von Tysk
Hallo,
und zwar geht es um die Skistellung beim carven.

Mir ist aufgefallen, dass meine Ski in der Kurve nicht wirklich parallel sind.
Der Abstand der beiden Skispitzen ist deutlich größer wie der Abstand meiner Skienden.
Je höher der Aufkantwinkel und je kleiner der Radius der Kurve desto extremer ist es.

Und zwar glaube ich, dass ich mein Innenski in der Kurve immer "überdrehe" und das ich nicht sauber auf dem Innenskie carve, sondern der Innenskie leicht rutscht.
Während der Aussenski eigentlich sauber carvt.

Einschränken tut mich das beim Skifahren eigentlich nicht, trotzdem würde ich gern auch mit dem Innenski sauber carven.

Kann mir wer Tipps geben wie ich diesen "Fehler" beheben kann? b.z.w. woran könnte es liegen das ich den Innenskie überdrehe?

Ich hab mal ne Skizze im Anhang, hoffe man versteht was ich meine.

Re: überdrehter / rutschender Innenski

Verfasst: 26.06.2014 12:35
von M.H.
Aus einem anderen Thread ( viewtopic.php?p=133992#p133992 )
NeusserGletscher hat geschrieben:Mal unabhängig von in dieser Frage oft angeführten Dogmen und nationalen Lehrplänen: Wenn Du beim Skifahren nur einen Ski belastest dann hat das oft eine Fehlstellung (V-Stellung) der Ski zur Folge. Die Frage ist, was bei Dir die einseitige Belastung bedingt: die Position über den Ski, die Schwungeinleitung, die Technik, fehlendes Vertrauen in den Innenski oder führst Du einfach das Innenbein ohne Anspannung der Muskeln mit?

Wie fährst Du denn abseits der Pisten? Da ist ja eher 50:50 angesagt, sonst läuft Dir leicht ein Ski weg.

Was stört Dich daran, wenn Du 100:0 carvst?
Damit der Ski nach innen drehen kann müsste eine sehr gering Gewichtsbelastung drauf sein?
Ist der Innenski belastet?

Bist du dir sicher, dass der Innenski nach innen weglauft und nicht der Außenski nach außen?
Beides mündet im V.

Re: überdrehter / rutschender Innenski

Verfasst: 26.06.2014 14:15
von Tysk
Hey danke für die Antwort.

Vom Gefühl her würde ich sagen das mein Außenski nicht nach außen "wegläuft" und das Problem am Innenski liegt.

Die Belastung der Ski liegt geschätzt bei 80% Außenskie und 20% Innenski.

Hier mal ein kleines Video.
Ich hab das Gefühl es liegt an der Schwungeinleitung.
Wärend mein Außenski erst richtig anfängt "in die Kurve zu fahren" zeigt der Innenskie schon in richtung Fallinie und drüber hinaus.


Besondern bei der Linkskurve sieht man es im Video.


Re: überdrehter / rutschender Innenski

Verfasst: 26.06.2014 15:08
von Martina
Soweit ich es vom Video her (das übrigens für diesen Fall sehr gut und aufschlussreich ist) kippst du zu früh zu weit nach innen. Der Körperschwerpunkt ist früh in der Kurve weit innen. Daraus folgt dass in dem Moment der Innenski deutlich stärker belastet ist(sichtbar z.B. in Sekunde 4). In deinem Fall ist der KSP so weit innen und der Innenski so weit vorne, dass zudem "Drehdruck" auf die Ferse kommt und der Innenski tatsächlich überdreht (sichtbar z.B. in Sekunde 5). Dadurch - und weil du den KSP im Verlauf der Kurve eher wieder aus dem Zentrum rausnimmst und den Aussenski vorschiebst, kommt wieder mehr Druck auf den Aussenski. Der fängt somit an zu carven (sichtbar z.B. in Sekunde 6).

Das heisst, anfangs Kurve carvt allenfalls der Innenski. Ab etwa mitte Kurve fängt der Aussenski an zu carven. Das ist vermutlich das, was du fühlst. Das Weglaufen des Aussenskis passiert bei dir vorher.
Du korrigierst das Weglaufen ganz gut, in dem du die "Aussenski überholt den Innenski"- Bewegung machst. Dadurch kommt Druck auf den Aussenski - das ist wohl die Druckverteilung, die du als 80/20 wahrnimmst.
Um die V-Stellung und das Überdrehen des Innenskis im ersten Kurventeil zu verhindern, musst du mit dem Körperschwerpunkt wohl einen Hauch später und etwas weniger weit bzw. etwas langsamer in die Kurve hineinkippen.

Re: überdrehter / rutschender Innenski

Verfasst: 26.06.2014 15:59
von elypsis
Auf dem kurzen Video sehe ich keine Carving-Schwünge. Vielmehr wird eher über die Kanten gedriftet, wobei phasenweise ein Ski beim Umschwingen - und nicht Umkanten - sogar keine Bodenhaftung hat. Außerdem scheint es so, als wäre die gefahrene Geschwindigkeit zu gering.

Grüezi us Davos

Re: überdrehter / rutschender Innenski

Verfasst: 26.06.2014 16:46
von Tysk
Danke für die Antworten.

Also sollte ich mal versuchen erst mit dem Außenski aufzukanten und dann mit dem Innenski und erste kurze Zeit später mit der Hüfte in die Kurve kippen.


@elypsis ich hatte das Video mit der Zeitlupenfunktion von Youtube verlangsamt.
Hier das original






Hier ist noch ein weiteres Video.
Würde mich über Kritik und Verbesserungsvorschläge freuen.

Re: überdrehter / rutschender Innenski

Verfasst: 26.06.2014 20:32
von Martina
Tysk hat geschrieben:Also sollte ich mal versuchen erst mit dem Außenski aufzukanten und dann mit dem Innenski und erste kurze Zeit später mit der Hüfte in die Kurve kippen.
Würde ich nicht machen. Ich würde anstreben, die Ski aufzukanten indem du in die Kurve kippst (ansonsten musst du Fussgelenk/Knie isoliert kippe, was ich grundsätzlich nicht empfehlenswert finde).

Kipp einfach ein bisschen später und ein bisschen weniger weit rein.

Sobald beide Ski entlang der Kante gleiten, kannst du immer noch weiter reinkippen, um eine grössere Schräglage zu erzielen (wenn der Rest zusammenpasst).

Re: überdrehter / rutschender Innenski

Verfasst: 26.06.2014 20:57
von Tysk
Martina hat geschrieben:
Kipp einfach ein bisschen später und ein bisschen weniger weit rein.

Sobald beide Ski entlang der Kante gleiten, kannst du immer noch weiter reinkippen, um eine grössere Schräglage zu erzielen (wenn der Rest zusammenpasst).
Ok danke

Werde nächsten Winter mal schauen ob ich es schaffe die Tipps umzusetzen.

Re: überdrehter / rutschender Innenski

Verfasst: 27.06.2014 09:36
von elypsis
Dein 2. Video ist aufschlussreicher, hierauf ist einiges zu sehen. Du hast zu wenig Vorlage, einen Carving-Schwung leitest du nicht nur durch Anwinkeln der Kanten ein, sondern auch durch Druck auf die Schaufeln, wobei die kurveninnere Schulter analog zum Innenski (deutlich) nach vorne zeigt. Von da an solltest du deinem Ski vertrauen und ihn ohne Nachdrücken die Kurve fahren lassen. Wenn du bis hier hin alles richtig gemacht hast, wird dein Ski um dem Kurvenscheitel herum zu beschleunigen beginnen, was dir vor dem Umkanten hilft, wieder ein neutralere Position einzunehmen, um anschließend den nächsten Schwung analog einzuleiten. In keiner Phase verlieren die Ski den Bodenkontakt, deine Körperbewegungen sind flüssig und finden einen gleichförmigen Rhythmus. Anfangs kannst du das typische Hoch-Tief mit in deine Schwünge einbauen. Wenn du sicherer und versierter wirst, wird sich das verlieren. Beginne ganz bewusst damit, große Bögen zu fahren. Hierbei hast du wesentlich mehr Zeit, dir die entsprechende Technik anzueignen und zu verinnerlichen. Wenn du das drauf hast, wirst du merken, dass Carven auch sehr kräfteschonendes Skifahren sein kann.

Grüezi us Davos

Re: überdrehter / rutschender Innenski

Verfasst: 02.07.2014 15:19
von M.H.
elypsis hat geschrieben:... Du hast zu wenig Vorlage, einen Carving-Schwung leitest du nicht nur durch Anwinkeln der Kanten ein, sondern auch durch Druck auf die Schaufeln, wobei die kurveninnere Schulter analog zum Innenski (deutlich) nach vorne zeigt. ...
Mir ist da jetzt nicht ganz klar was hier jetzt das Verhalten von Tysk beschreibt und was das "Soll-Verhalten" ist.

Gehört die vorgezogene Innenschulter zum "Soll".
Wie schaut dann die Hüfte (ist die parallel zur Schulterlinie) oder "eher quer" zum Ski? Parallel zur Schulter würde hier ja eine leichte Gegenrotation der Hüfte bedeuten (wenn die kurveninnere Schulter nach vorne geht). Das würde ich eher nicht als alleinig-seeligmachende Fahrweise sehen, auch wenn's ganz witzig ist manchmal so zu fahren (ich komme da mit dem Gewicht aber immer ziemlich schnell zu den Skienden).