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Renntechnik bei SL
Verfasst: 14.03.2011 01:20
von NeusserGletscher
Hallo,
wenn ich mir die derzeitigen SL-Abfahrten im Worldcup anschaue, dann habe ich oft den Eindruck, daß die Athleten nur von einer Kante zur nächsten springen. Die Schwungeinleitung wird mit mit einer Hochbewegung des Oberkörpers begleitet, die Ski haben praktisch bis zum Queren der Fallinie keinen Schneekontakt. Erst danach wird voll aufgekantet und der Schwung um das Tor herumgefahren.
Wird im SL wirklich so gefahren oder hat mich die Zeitlupe getäuscht?
Gruß
Peter
Re: Renntechnik bei SL
Verfasst: 14.03.2011 08:12
von circler
ich weiß ja nicht wenn du in der Zeitlupe gesehen hast, aber eine Hochbewegung kann ich nurnoch bei der einen Croatin entdecken, mit entsprechenen folgen wie Zeitverlust und Unruhe.
Die anderen springen zwar quasi auch von Kante zu Kante, aber diesen Sprung erledigt der Ski für sie. Durch die Position der Fahrers übern Ski und der Tailierung der Ski werden die beim schlagartig beenden des Schwungs stark entlastet, wenn gewollt bekommt man auch ein bisschen Luft. Durch diese Entlastung kann der Kantenwechsel blitz schnell erfolgen.
Re: Renntechnik bei SL
Verfasst: 14.03.2011 21:27
von NeusserGletscher
Also wenn ich mir Irene Curoni auf MyTube (== mein Recorder

) anschaue, dann erkenne ich eine deutliche "Hoch"-entlastung, die Oberschenkel und der Oberkörper schnellen zu Beginn des neuen Schwungs deutlich in Richtung neues Kurvenzentrum, die Ski fliegen über die Piste werden erst nach dem Queren der Fallinie aggressiv, d.h., sofort mit vollem Kantwinkel, aufgekantet.
Wer so tief hinten hängt die die Skirennläufer muß wohl auch beim Schwungansatz alles nach vorne werfen, da er sonst sofort in Rückage geraten würde.
Re: Renntechnik bei SL
Verfasst: 15.03.2011 11:16
von majami
Also richtiges Abspringen wird meines Wissens im SL nicht geübt, extra deutliche Bewegungen schon. Manchmal stecken wir Kurse im ganz flachen Gelände (etwa so wie das an den Zauberteppichen nur länger). Dann gibt es einen kleinen Anlauf und wenn du durch kommen möchtest, dann musst du aktiv fahren wie der Teufel. Wenn du es gut machst bist du trotz kurven manchmal schneller als einer der geradeaus fährt. Funktioniert, aber wirklich nur bei ganz geringem Gefälle. Das Springen ensteht dank der Skispannung und einem höheren Tempo. Dadurch dass die Kanten nur kurz benutzt werden, graben sie sich auch nur kurz in den Schnee (Tempoverlust) und der Rebound schnickt einen nach der Kurve fast raus. Manchmal ist aber auch das wiederum zu viel und man macht eine bessere Zeit mit einer weniger aggressiven Fahrt mit permanentem Schneekontakt und dafür nur gering dosiertem Kanteneinsatz.. Vor allem im Frühling wenn der Schnee weich und die Strecke ausgefahren ist.