Tempokontrolle beim Carven?

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speedcarver
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Tempokontrolle beim Carven?

Beitrag von speedcarver » 01.01.2011 18:12

Hallo
Beim Kurzschwung gibt es die "Tempokontrolle" um ungefähr die gleiche Geschwindigkeit zu halten.
Bin heute Übungen alleine für mich gefahren, habe dabei aber die Kurven immer auf der Kante genommen.
Da die Piste sehr hart war bis eisig wurde ich natürlich immer schneller.
Meine Frage ist jetzt, ob es beim carven eine generelle Tempokontrolle gibt wie beim Kurzschwung, wo man ja bei jedem Schwung abbremsen kann. Oder ist beim Carven gar keine Tempokontrolle vorgesehen?

Ich hoffe ihr könnt mich aufklären.

Gruß Andreas
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skiingman
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Re: Tempokontrolle beim Carven?

Beitrag von skiingman » 01.01.2011 18:25

Servus Andreas,

Du kannst Dein Tempo beim Carven dadurch kontrollieren, dass Du Deine Kurven fertig fährst, d.h. immer wieder leicht zum Hang hoch. Wenn Du Dein Schwungbild anschaust, erkennst Du eine solche Fahrweise an einer bauchigen Form vor dem Umkanten. Damit erreicht man in einer perfekten Welt bei allen Schungformen mehr Kontrolle (also nicht nur beim carven), auch dein KS sollte durch Fertigfahren kontrolliert werden und nicht durch ein höheren Rutschanteil.

Beste Grüße
Markus

speedcarver
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Re: Tempokontrolle beim Carven?

Beitrag von speedcarver » 23.01.2011 20:28

Hallo
Hatte heute mal die möglichkeit meine Kurven fertig zu fahren. Habe dazu die ganze Pistenbreite gebraucht. Die Tempokontrolle war da, habe also anscheinend alles richtig gemacht.

ABER,
damit ich genügend Platz habe um die "Tempokontrolle durchzuführen" muss die Piste praktisch leer sein und auf einer leeren Piste, die komplett einsehbar ist, fahr ich ohne Tempokontrolle. Also führt für mich kein Weg am "driften" vorbei um mein Tempo beim carven zu kontrollieren.

Ist meine Ansicht korrekt oder liege ich total daneben?

Gruß Andreas
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Re: Tempokontrolle beim Carven?

Beitrag von LincolnLoop » 23.01.2011 20:50

Du könntest auch stärker aufkanten, insbesondere vor der Falllinie. Dann musst Du nicht so weit "quer" fahren, um das Tempo zu kontrollieren!
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extremecarver
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Re: Tempokontrolle beim Carven?

Beitrag von extremecarver » 23.01.2011 23:34

Mit einem Slalomski gehts eigentlich auf jeder Piste, wenns jetzt nicht übermäßig voll ist (so wie einzige Talabfahrt um 16:00). Mit einem echten GS wirds schon schwieriger auf steilen Pisten.

Prinzipiell zum Geschwindigkeit kontrollieren:
Cross-Under baut Geschwindigkeit ab, Cross-Over beschleunigt mehr und braucht mehr Zeit zum Kantenwechseln - ergo nochmal schneller.
Mit Cross-Under und starkem Hüftknick fahren, und richtig schnell die Kante wechseln. Das hat kaum ein Freizeitcarver gut drauf. Als am Semmering Slalomweltcup war, hab ich zwei Läuferinnen gesehen die mit ihrem Trainer versucht haben möglichst schnell umzukanten und die Radien extra kurz zu fahren. Ich hab dann Versucht die Spuren nachzucarven, und bin auf 12 Turns gekommen, wo die beiden 14 gefahren sind, obwohl ich schon so schnell wie möglich umgekantet hab - ich hab einfach bei jedem Umkanten gut 30-40cm längere Schwebephase gehabt und dazu halt 165cm vs deren 155cm Ski. Normalerweise würde bei derselben ausgenutzten Breite max 7-8mal auf dem Stück umkanten - auch ganz einfach deshalb weil es richtig viel Kraft kostet.

Viel Schaufeldruck ist tendenziell auch bei gleicher Linie etwas langsamer wie Fersendruck. Aber der Unterschied ist sehr gering. Am größten ist der Unterschied Cross-Over vs Cross-Under, und bei Cross-Under möglichst dynamische Entlastung, bzw bei Cross-Over wenig Hub und langgezogene Druckphase, vs kurze späte Druckphase.

Klar ist, der Tempounterschied den man durch obige Techniken bei gegebenem Platz erreichen kann nicht riesig, aber ich schätze mal 40-50% Speedreduktion erreicht man locker wenn man es will vs recht entspanntes Carven. Ohne zusätzlichen Kraftaufwand jedoch deutlich weniger. Kurve Radien und schnellstes umkanten kosten einfach sehr viel Kraft.

Recht viel machen auch überscharfe Kanten aus. Nicht nur in objektiver Geschwindigkeit (vielleicht 1-2% langsamer vs Kante die nur ausreichend scharf ist) sondern auch subjektiv weil man mehr Kontrolle hat.

Man kann auch noch mit dem Gesäß beim carven im Schnee absitzen, oder mit dem Stock (geht gut mit Slalomschutz) ordentlich in den Schnee schleifen, das bringt die Geschwindigkeit auch nochmal runter, geht aber nur auf wirklich steilen Pisten bzw bei hoher Geschwindigkeit... Ist aber eigentlich erst mit GS Ski wirklich effektiv, weil man mit Slalomski eine zu kurze Mittelschwungphase hat (außer auf Pisten mit 45° wo man gute 10m Strecke ablegen kann).

(Ein 12m Slalomski kann man gut mit 5-6m Radius carven wenn die Steilheit ausreicht um so hohe Kantwinkel zu fahren, Anfänger brauchen viel mehr Platz zum carven, wie Personen die wissen wie sie mit dem Radius spielen können.)
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Re: Tempokontrolle beim Carven?

Beitrag von extremecarver » 23.01.2011 23:51

Und langsam carven zu lernen ist deutlich leichter bzw geht schneller wie zu lernen möglichst schnell zu carven (bzw anders ausgedrückt möglichst stark zu beschleunigen oder den Kompromiss aus gerader vs runder Linie zu finden). Als Rennläufer muss man Cross-Under wie Cross-Over (oder inzwischen mehrheitlich Cross-Through, was aber jetzt zu kompliziert ist) beherschen. Ist man zu spät dran bei einem Tor, rettet man sich mit Cross-Under. Will man Speed aufbauen zieht man die Druckphase beim Cross-Over möglichst bis zum umkanten durch, um so richtig aus der Kurve rauszubeschleunigen, ohne dabei viel Richtung zu machen (sprich möglichst nahe an den Konstruktionsradius des Skis ranzukommen). Das erlenen zweiterens, ist deutlich schwieriger....
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Re: Tempokontrolle beim Carven?

Beitrag von speedcarver » 29.01.2011 20:57

Hallo
Kann mir bitte jemand erklären was extremecarver mit seinen Cross-Under, Cross-Over und Cross-Through meint?
Seine Beiträge scheinen hier sehr hilfreich zu sein, aber ohne das Wissen über seine Fachbegriffe sind sie es leider nicht für mich.

Um eure weiteren Ratschläge anzuwenden, muss ich erst einmal wieder auf eine etwas steilere Piste kommen, bei der nicht das Gelände die Tempokontrolle übernimmt.

Gruß Andreas
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Re: Tempokontrolle beim Carven?

Beitrag von ulli1 » 30.01.2011 10:06

speedcarver hat geschrieben: .....Seine Beiträge scheinen hier sehr hilfreich zu sein,.....
Das möcht ich mal bezweifeln :wink: , sie sorgen aber auf jeden Fall für Erheiterung :D :D

....aber ohne das Wissen über seine Fachbegriffe sind sie es leider nicht für mich.
damit stehst du nicht alleine da, aber ohne Diese ist Felix leider nicht in der Lage sich für Andere verständlich auszudrücken. :o
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Re: Tempokontrolle beim Carven?

Beitrag von Wünne » 30.01.2011 12:54

extremecarver hat geschrieben:Und langsam carven zu lernen ist deutlich leichter bzw geht schneller wie zu lernen möglichst schnell zu carven (bzw anders ausgedrückt möglichst stark zu beschleunigen oder den Kompromiss aus gerader vs runder Linie zu finden). Als Rennläufer muss man Cross-Under wie Cross-Over (oder inzwischen mehrheitlich Cross-Through, was aber jetzt zu kompliziert ist) beherschen. Ist man zu spät dran bei einem Tor, rettet man sich mit Cross-Under. Will man Speed aufbauen zieht man die Druckphase beim Cross-Over möglichst bis zum umkanten durch, um so richtig aus der Kurve rauszubeschleunigen, ohne dabei viel Richtung zu machen (sprich möglichst nahe an den Konstruktionsradius des Skis ranzukommen). Das erlenen zweiterens, ist deutlich schwieriger....
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Re: Tempokontrolle beim Carven?

Beitrag von extremecarver » 30.01.2011 19:44

Cross-Under, cross-through, cross-over sind hinreichend hier im Forum bzw in Lehrplänen erklärt. Hoch bzw Tiefentlastung ist meines erachtens einfach eine veraltete und beim carven nicht zweckmäßige Erklärungsform.

Ich sehe nicht ein, warum man Sachen dreimal so lange erklären sollte. Wenn man beim carven ohne den Carvingschwung abzubrechen bzw den Berg raufzufahren Geschwindigkeit kontrollieren möchte, dann müssen diese Begriffe einfach Essentials sein.
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