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Re: garhammer technik

Verfasst: 04.02.2009 16:01
von Th3oran
Ehrlich gesagt sieht mir des Meisters Stockhaltung auf der Bilderserie doch noch natürlicher aus, als das was in den Videos präsentiert wird oder täuscht mich da mein Auge?

Re: garhammer technik

Verfasst: 04.02.2009 18:35
von Schneefrau
Th3oran hat geschrieben:Ehrlich gesagt sieht mir des Meisters Stockhaltung auf der Bilderserie doch noch natürlicher aus, als das was in den Videos präsentiert wird oder täuscht mich da mein Auge?
:zs:
...nicht nur die armhaltung sieht beim meister anders aus, als im video ...
für mich schaut es so aus, wie:
- meister kann "auch richtig" skifahren, und setzt die garhammer technik "nur obenauf".
- im video versuchen es einige der darsteller nur oder fast nur mit den beschriebenen bewegungsabläufen der garhammer technik zu fahren ...

(falls irgendwie verständlich ist was ich meine :-? )

dennoch ist mir notwendigkeit, den stock nach vorn zu strecken, völlig unklar - mit allen damit verbundenen (überflüssigen) bewegungen: vom dazu erforderlichen abknicken des handgelenkes, auswirkungen auf armhaltung bis z.T. schulter oder sogar oberkörper ???

kann die erforderliche dynamik (herbert :zs: ) nicht auch ohne dieses "mit dem stock zielen" herbeigeführt werden?

aber: laut gästebuch der garhammers sind die probanten aber begeistert ....

Re: garhammer technik

Verfasst: 05.02.2009 07:31
von Herbert Züst
Das Stockzielen ist eigentlich nicht notwendig, das "um den Stock herumfahren" ist eine uralte Lerntechnick (siehe mein Avater) aus meiner Kindheit und diente dazu die Rotationsbewegung nach dem Hochentlasten einzuleiten. In normal fahrbarem Powder ist dies heute nicht mehr notwendig. Sollten die Verhältnisse schwieriger werden (steil, verfahren, Harsch) ist aber Hochentlastung mit weit vorne eingesetztem Stock auch heute noch sinnvoll und manchmal sogar die einzige Möglichkeit überhaupt noch einen Schwung hinzukriegen.

Gruss Herbert

Re: garhammer technik

Verfasst: 05.02.2009 08:28
von Martina
Schneefrau hat geschrieben: - meister kann "auch richtig" skifahren, und setzt die garhammer technik "nur obenauf".
- im video versuchen es einige der darsteller nur oder fast nur mit den beschriebenen bewegungsabläufen der garhammer technik zu fahren ...


Auf mich wirkt es ähnlich...
So, wie die Technik angepriesen wird, sollte es möglich sein, dass jedermann "nur damit" fahren kann. Eine Technik, die einem guten Fahrer noch "oben drauf" gesetzt wird -was hätte die für einen Sinn? Der kann ja schon fahren...

Was ich schon mehrfach beobachtet habe:

Wenn ein "Skiguru" weitergibt, wie er fährt, so hat das für "Otto Normalskifahrer" oft nur beschränkten Wert. Es kann inspirierend sein! Aber für jemanden, der nur ein paar Tage oder Wochen pro Winter Ski fährt sind m.E. weniger elegante technische Möglichkeiten oft hilfreicher.
Bei den "weniger eleganten" Möglichkeiten finde ich es wichtig, solche zu wählen, die nicht in eine Sackgasse führen (z.B. nur bei langsamen Tempi funktionieren), sondern Potential zur Entwicklung bieten.

Der Unterricht ist dann natürlich weniger spektakulär, es rauscht kein Guru in beeindruckender Manier voraus und die Teilnehmer versuchen mit glänzenden Augen, ihn zu imitieren. Es geht eher pragmatisch zu...

Nichts gegen Gurus, es ist wichtig und toll, sich inspieren zu lassen von jemandem, der grandios fährt! Muss ich auch immer wieder haben!
Aber man sollte sich bewusst sein, dass es keinen Zaubertrick gibt, mit dem man innert kurzer Zeit auch so fahren kann. Obwohl Kurse gern in dieser Art angepriesen werden...

Schneefrau hat geschrieben:aber: laut gästebuch der garhammers sind die probanten aber begeistert ....
Das sind Probanden immer, wenn ihnen mehrere Tage ständig erklärt wird, dass der Kurs, den sie grad besuchen, das Nonplusultra sei und dass alle anderen mühsam in den Tiefen der Methodik herumstochern - durchaus nicht nur beim Skifahren. Mit dem richtigen Marketing kann man einfach alles verkaufen.

Um nicht missverstanden zu werden: Ich weiss nicht genau, wie gut oder schlecht die Garhammer-Technik ist, ich kenne sie nicht aus erster Hand. Meine Erklärungen oben sind nicht direkt auf diese darauf gemünzt, sondern allgemeiner Natur.

Re: garhammer technik

Verfasst: 05.02.2009 08:53
von HoTTrod
Hi
:zs: to all
es sieht furchtbar aus :o
anstrengend auch...
unruhig und überflüssige Bewegungen :roll:
einzig gut: es gibt eine Rhytmus, und das finde ich wichtig im tieferen Schnee.

Gruß Jens

Re: garhammer technik

Verfasst: 05.02.2009 10:40
von Laengling69
OT:
Nichts gegen Gurus, es ist wichtig und toll, sich inspieren zu lassen von jemandem, der grandios fährt! Muss ich auch immer wieder haben!
Aber man sollte sich bewusst sein, dass es keinen Zaubertrick gibt, mit dem man innert kurzer Zeit auch so fahren kann. Obwohl Kurse gern in dieser Art angepriesen werden...
Genau. Hatte im Januar gleich drei (naja, keine Gurus - eher hervorragende Skifahrer). Werde wieder ein ganzes Jahr davon zehren... :-D

Grüße von der Ostsee

Dietrich

Re: garhammer technik

Verfasst: 05.02.2009 18:19
von Benna
Das Guru-Prinzip funktioniert auch in anderen Sportarten (ist ja klar). Ein Bekannter hat mir erzählt, dass aus seinem Tennisverein jahrelang Leute in irgendwelche Tenniscamps in Osteuropa gepilgert waren, wo überlegenes Tenniswissen mit Sätzen wie "Musst du bei Rückhand Schläger ziehen wie Schwert aus Scheide!" usw. für einen steten Geldfluß wohlsituierter Deutscher in "strukturschwache" Gebiete gesorgt hat. Warum auch nicht... :-D

Re: garhammer technik

Verfasst: 05.02.2009 21:22
von Yeti
Hier der "Versuch" einer persönlichen, "neutralen" Antwort...
Herbert Züst hat geschrieben:... Das Stockzielen ist eigentlich nicht notwendig, das "um den Stock herumfahren"
ist eine uralte Lerntechnick (siehe mein Avater)...
Es gibt gar keinen Stockeinsatz. Das ganze ist mehr eine diagonale Armbewegung.
Kurveninnere Hand wird von hinten oben nach dem Andrehen und Beugen in die neue Kurve nach
vorne unten geführt ... :o
Schneefrau hat geschrieben:dennoch ist mir notwendigkeit, den stock nach vorn zu strecken, völlig unklar - mit allen damit verbundenen (überflüssigen) bewegungen: vom dazu erforderlichen abknicken des handgelenkes, auswirkungen auf armhaltung bis z.T. schulter oder sogar oberkörper ???
kann die erforderliche dynamik (herbert :zs: ) nicht auch ohne dieses "mit dem stock zielen" herbeigeführt werden?
Neben der Schwungeinleitung, ist ein wichtiger Teilaspekt der Garhammerschen (Arm-)Technik die Steuerung
der Querachse (?) des Körpers beim Skifahren. Das soll heissen, dass der nach vorne gestreckte Arm am Ende der Kurve nach oben
geführt wird und somit eine Skibewegung der Skispitzen nach vorne oben und aus dem Tiefschnee bewirkt...
Andererseits zeigt der Stock z.B. beim Buckeln nach vorne unten ins Buckeltal, damit beim Überfahren
des Buckels keine Rücklage entsteht...
...aber: laut gästebuch der garhammers sind die probanten aber begeistert ...
Den "Guru-Aspekt" sowie das Marketing hatten wir ja schon. Was aber bestimmt zu der
Begeisterung führt, sind noch mindestens drei Punkte:

1. "Bewegtes, tänzerisches" Skifahren ist auf einmal "erlaubt" und explizit gewollt...
2. Gerade bei "Anfängern" stellen sich schnell Erfolge, gerade auch beim Tiefschneefahren,
ein, wegen der extremen Dynamik und den grossen "Hebeln" durch die ausladenden Stöcke...
3. Professionelle Kurs-/Reisegestaltung und entsprechende Rahmenbedingungen, Hotel, Video, Events, etc.
Martina hat geschrieben:... Wenn ein "Skiguru" weitergibt, wie er fährt, so hat das für "Otto Normalskifahrer" oft nur beschränkten Wert. Es kann inspirierend sein! Aber für jemanden, der nur ein paar Tage oder Wochen pro Winter Ski fährt sind m.E. weniger elegante technische Möglichkeiten oft hilfreicher.
Bei den "weniger eleganten" Möglichkeiten finde ich es wichtig, solche zu wählen, die nicht in eine Sackgasse führen (z.B. nur bei langsamen Tempi funktionieren), sondern Potential zur Entwicklung bieten.
Und genau hier ist IMO der Hund vergraben. Gerade Anfänger haben zwar schnell Erfolge beim
Kurvenfahren durch das extreme, dynamische Stock-/Hebelfahren, die eigentliche Beintechnik
und das Ausnützen der Skieigenschaften bleiben aber auf der Strecke. Um von dieser
Scheibenwischertechnik, wie z.B. im ersten Video, zu der demonstrierten Technik von Garhammer
in der Bilderserie zu kommen, ist es dann ein weiter Weg, geschweige dem "nachträglichen"
Erlernen von den eher standardisierten Skiverband Lehrmethoden (.at, .ch, .de, ...).
Gute Skifahrer hingegen, die das "normale" Skifahren erlernt haben, können dann als "Technikerweiterung"
sich den "Garhammer Stil" aneignen, allerdings ist das fast wie ein RESET und eine komplette
"Neuprogrammierung" - entweder man liebt es, oder man hasst es - ;-) ...

Gruss,
Yeti

Re: garhammer technik

Verfasst: 05.02.2009 22:26
von Schneefrau
Yeti hat geschrieben:Hier der "Versuch" einer persönlichen, "neutralen" Antwort...
danke für den "versuch". aufschlussreich.

Re: garhammer technik

Verfasst: 06.02.2009 09:42
von Martina
Yeti hat geschrieben: Gerade Anfänger haben zwar schnell Erfolge beim
Kurvenfahren durch das extreme, dynamische Stock-/Hebelfahren, die eigentliche Beintechnik
und das Ausnützen der Skieigenschaften bleiben aber auf der Strecke. Um von dieser
Scheibenwischertechnik, wie z.B. im ersten Video, zu der demonstrierten Technik von Garhammer
in der Bilderserie zu kommen, ist es dann ein weiter Weg, geschweige dem "nachträglichen"
Erlernen von den eher standardisierten Skiverband Lehrmethoden (.at, .ch, .de, ...).
Gute Skifahrer hingegen, die das "normale" Skifahren erlernt haben, können dann als "Technikerweiterung"
sich den "Garhammer Stil" aneignen, allerdings ist das fast wie ein RESET und eine komplette
"Neuprogrammierung" - entweder man liebt es, oder man hasst es - ;-) ...
Da steckt wohl viel Wahrheit drin!
Danke für deine Einschätzung!