Grip auf Eis

Alles zur Skitechnik. Siehe auch Berichte Carving- und Ski-Lehrplan, sowie Besser Skifahren für Fortgeschrittene
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TEE
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Re: Grip auf Eis

Beitrag von TEE » 22.01.2009 10:24

Herbert Züst hat geschrieben:Als ich mich in Oberstdorf bei Nicola beschwerte, dass mein Swing auf Eis einfach keinen Grip habe, bemerkte sie, dass ich zu schmal fahre. Ich habe lange über das nachgedacht und auch einige praktische Versuch gefahren, gebracht hat es nichts. Nun suche ich immer noch nach einer plausiblen, physikalisch logischen Antwort, auf die Frage, was der Grip mit der Breite der Skiführung zu tun haben soll?

Gruss Herbert
...also ich kenne die nicola relativ lange und bin sehr oft mit ihr beim skifahren, aber ich habe noch nie gehört, dass nicola jemals etwas von wegen "breite/schmale skiführung" gesagt hätte. eine breite bzw. breitere skiführung hat den vorteil, dass dein becken leichter "frei" wird (höchstwahrscheinlich hat sie das gemeint - siehe körperschwerpunkt!).
ein sehr torsionssteifer ski wird immer mehr grip auf eis haben wie ein feiner weicher ski. aber das bringt halt auch einige nachteile über den ganzen skitag mit sich. ich persönlich bin der meinung, dass auch der edelwiser genügend grip entwickelt, wenn du ihn sauber über die schaufel fährst und nicht nur auf die bindung drückst und die fersen schiebst. ein koch fängt ja auch nicht in der mitte des messers zum schneiden an, sondern zieht es sauber durch...

(übrigens war die sicht schlecht, aber kein eis :wink: auf der piste)
liebe grüße
thomas

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Herbert Züst
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Re: Grip auf Eis

Beitrag von Herbert Züst » 22.01.2009 11:12

(übrigens war die sicht schlecht, aber kein eis auf der piste)
Ich habe nicht behauptet das es Eis auf der Piste hatte, sondern Nicola auf ein generelles Problem des Swing (welches anscheinend auch andere Forumsteilnehmer haben),angesprochen. Sie hat mir wörtlich geantwortet : du bist zu schmal Nach Oberstdorf (da ich dort wirklich keine Lust hatte) habe ich einige Versuche gemach und gemerkt, dass die Breite der Skiführung überhaupt nicht's bringt. Nun frage ich mich ob sie meinte, dass ich zu enge Kurven gefahren bin, denn dies würde irgendwie einleuchten und wäre auch physikalisch erklärbar.

Gruss Herbert

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Hosky
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Re: Grip auf Eis

Beitrag von Hosky » 22.01.2009 11:35

Hallo Herbert,

den Swing kenne ich ja nicht so gut, eher den Speed - aber Dein grundsätzliches Problem kann ich nachvollziehen. Ist übrigens beim Head Supershape im Vergleich zB zu einem gelben Racetiger genau das Gleiche. Letztlich bieten diese Ski mit ausgewogenen Flexeigenschaften nach meiner Erfahrung nicht den gleichen maximalen Grip im Drift wie zB ein härterer Racecarver, dafür eben ganz andere Qualitäten.

Trotzdem reicht der Grip allemal aus, um auch bei eisigen Verhältnissen eine passable Figur abzugeben - vieles ist eben auch eine Frage der angepassten Technik. Etwas breitere Skistellung für höheren Aufkantwinkel, ausgewogenes Verhältnis zwischen Aussen- und Innenbeinbelastung (nein, nicht schon wieder ein Innenski-thread, mit ausgewogen meine ich über den Kurvenverlauf richtig angepasst) und vor allem ausreichend Schaufeldruck sind Technikmerkmale, die helfen, mit solchen Ski guten Grip im Drift bei harten Verhältnissen zu bekommen. Fersendrücken unbedingt vermeiden, das mag das breite Skiende nicht. Uwe hat das Problem des "Ratterns", welches bei solchen Skiern tendenziell stärker ausgeprägt ist ja schon beschrieben. Mehr Schaufeldruck, und das Rattern ist weg und der Ski hält. Ist zwar jetzt keine physikalische Erklärung, aber meine Erfahrung :wink:

Grüße,
Hosky

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Herbert Züst
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Re: Grip auf Eis

Beitrag von Herbert Züst » 22.01.2009 11:49

Trotzdem reicht der Grip allemal aus, um auch bei eisigen Verhältnissen eine passable Figur abzugeben
Ist sicher so, und ich kann das auch. Aber es ist anstrengend und macht einfach keinen Spass einen ganzen Tag so zu fahren. Mich interessiert hier mehr die theoretische Erklärung. Das Problem hat sich für mich ,mit dem Kauf eines Volant White Gold gelöst. Nun habe ich den Volant für die meist harten Winterpisten und den Swing für den Frühjahrs Schnee und das Gelände.

Gruss Herbert

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LincolnLoop
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Re: Grip auf Eis

Beitrag von LincolnLoop » 22.01.2009 12:05

Herbert Züst hat geschrieben:Sie hat mir wörtlich geantwortet : du bist zu schmal
Also ich würde dagegen einfach mehr essen und mich weniger bewegen... :D
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Re: Grip auf Eis

Beitrag von extremecarver » 22.01.2009 12:19

Ich finde es ist mit breiterer Skifuehrung generell einfacher das Gewicht von einem auf den anderen Ski zu verteilen (damit meine ich nicht 50/50 - sondern eben bei jedem noch so kleinen Schlag, dies ebem mit dem anderen Ski auszugleichen). Evtl ist ja die Zeit wo nach einem Schlag beide Ski in der Luft sind, bzw wenn es nur den Ski mit der hoeheren Belastung abhebt, bei breiterer Beinstellung kuerzer. Und bei Eis muss man halt mit der Kante reinkommen, bei jedem mal rattern versetzt es einen ein paar cm. Solange man noch genug Kraft auf einen Ski bekommt, dass es einen nur leicht versetzt, ist es besser als wenn man schon 30-40cm nach außen versetzt ist. Dann wird die Kraft einfach zu hoch um es noch aufzufangen.

Generell finde ich gibt es bei Eis 2 Moeglichkeiten. Entweder ganz smooth fahren, oder in jeden Sprung mit viel Kraft hereinspringen. Je nach Bedingungen klappt mal das eine, mal das andere besser - im Rennlauf hat natuerlich hereinspringen nichts zu suchen - sonst setzt man evtl erst am Tor den Schwung an, und das naechste Tor fliegt auf der falschen Seite vorbei. Explosiv aber ohne hereinspringen fahren - wie auf griffigem Schnee, finde ich dagegen etwas unangenehm und rutsche meist weiter weg. Also lieber lange Druckphasen als kurze Druckphasen im Schwung auf Eis.

Ich finde aber das Kantengrip eher wenig von der Technik abhaengt (vielleicht gefuehlte 10-20%). Es gibt genug Skier (auch Slalom) die halten einfach (perfekter Schliff vorausgesetzt). Da kann man machen was man will und man kommt nicht ins rutschen auch wenn man durch das blanke Eis 15cm tiefer die Erde schimmern sieht. Wenn dagegen der Grip nicht ausreicht, dann hilft einem auch das konzentrieren auf das finden des Grips nicht viel. Spaetestens nach 1-2 Runs bin ich dann auf dem Weg zum Auto und Schleifequipment bzw Austauschen meines Skis/Boards wenn ich es nicht eh im Rucksack mithabe (das Schleifequipment :=) )
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Herbert Züst
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Re: Grip auf Eis

Beitrag von Herbert Züst » 22.01.2009 13:17

Also ich würde dagegen einfach mehr essen und mich weniger bewegen...
Das kann sie sicher nicht gemeint haben. 1.72 und 90kg. !!!!!

Gruss Herbert

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ursus2
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Re: Grip auf Eis

Beitrag von ursus2 » 22.01.2009 13:47

Hosky hat geschrieben:.... Uwe hat das Problem des "Ratterns", welches bei solchen Skiern tendenziell stärker ausgeprägt ist ja schon beschrieben. Mehr Schaufeldruck, und das Rattern ist weg und der Ski hält.
Ich habe das Problem mit dem Rattern bei meinem Snowrider/Edelwiser auch. Was bei mir hilft, ist Druck wegnehmen und das Rattern wird deutlich reduziert. Uebrigens komme ich bei wirklich eisigen Verhhältnissen mit dem Snowrider/Edelwiser auch mehr schlecht als recht runter, aber mit einem SL-Carver die selbe Piste bei gleichen Verhältnissen ohne Probleme. Ich denke die Skitechnik ist noch zu wenig variabel und es liegt nicht unbedingt am Material.

Gruss
ursus
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Seth Vicious 130/98/118 - Länge 189

Lincoln

Re: Grip auf Eis

Beitrag von Lincoln » 02.02.2009 08:57

Ich stell meine Frage jetzt einfach mal hier rein.

Wie groß sind bei eisigen und harten Verhältnissen die Unterschiede im Kantengrip zwischen Swing, Speed und Firnis??

.
Lincoln

Wolfi28

Re: Grip auf Eis

Beitrag von Wolfi28 » 02.02.2009 09:39

Lincoln hat geschrieben:Ich stell meine Frage jetzt einfach mal hier rein.

Wie groß sind bei eisigen und harten Verhältnissen die Unterschiede im Kantengrip zwischen Swing, Speed und Firnis??

.
Lincoln
Zu diesen Modellen genau kann ich keine Aussage machen. Weiter oben wurde aber die Geometrie des Swing für den fehlenden Grip auf Eis als Hauptursache genannt.
Da muss ich widersprechen. Ich fahre Swing (162 cm) und Snowrider (182 cm, R 15 m), gleiche Geometrie, beide Titanal, Ober- und Untergurt, Kantentuning und Winkel identisch (mach ich selbst). Unterschiede sind natürlich die Länge und die Schaufel des Snowrider ist flacher und etwas härter. Beide haben aber eine Mittelbreite von 80 mm.
Der Snowrider list einer der besten Pistenski die ich je gefahren bin, vor allem bei harten eisigen Verhältnissen, durchaus vergleichbar mit RCs von Fischer in den Längen 170-180, die ich auch schon oft gefahren bin.
Also der fehlende Grip des Swing kann nach meiner Meinung nicht an der Geometrie liegen, die Performance des snowriders mit der gleichen Geometrie legt allerdings nahe, das die Länge der Skis eine große Rolle spielt. Oder anders gefragt, funktionioeren diese Art von Ski bei sehr harten Verhältnissen nur ab einer bestimmten Länge (Natürlich relativ zum Fahrer, ich 185 cm / 86 Kg)?
Insofern würde mich auch interessieren wie der eisgrip des edelwisers Speed (172 mm) und des 182er (noch kein offitzielles Modell) ist.

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