LincolnLoop hat geschrieben:Bevor ich kommentiere, beantworte bitte einige Fragen:
Aber gerne, ich will ja, dass wir uns alle verstehen und von denselben Dingen sprechen (um dann vielleicht festzustellen, dass wir zwar *wirklich* andere Dinge meinen, aber wenigstens verstehen wir uns dann! ;) ):
- Wieso sollte das Fahren mit einem Kantmechanismus langsamer sein als mit einem anderen?
Das ist einfach: Weil du den gesamten Körper kippen mußt und, kurz gesagt, viel mehr Masse viel weiter bewegen mußt. Dein Oberkörper wiegt einiges, und du mußt ihn nach links, dann nach rechts, dann nach links, dann nach rechts, .... kippen, und die Massenträgheit bedingt, dass du dafür viel Kraft brauchst (da du jedes Mal neu beschleunigen mußt und Kraft ja bekanntlich Masse mal Beschleunigung ist!).
Bewegst du deinen OK nur wenig, brauchst du die Trägheit nicht bei jedem Schwung neu zu überwinden, was viel schneller geht. Das ist, hoffe ich, physikalisch völlig einleuchtend.
- Wieso sollte ein Fahren ohne Hüftknick nur bei griffigen Bedingungen funktioneren? (Ich sag's jetzt - auch wenn das nicht 100% richtig ist - mal ganz pauschal: Aufkantwinkel ist Aufkantwinkel...)
Das ist auch einfach beantwortet:
Bei gleicher Fliehkraft kannst du mit Hüftknick einen höheren Aufkantwinkel fahren (und damit sogar den Kurvenradius verengen und damit noch mehr Fliehkraft erzeugen, wodurch du noch ein Stück mehr aufkanten kannst, ...).
Das ist aus folgender Skizze ersichtlich:
[ externes Bild ]
Ich denke, auch das ist physikalisch und geometrisch jetzt einleuchtend.
- Wieso ist ein Hüftknick "effizient"?
Weil man eben den Oberkörper nicht (so weit) hin- und herneigen muß. Du mußt jedes mal Arbeit in das Neigen des OK stecken, bei jedem Schwung. Das kostet Zeit UND Energie!
(Hierzu eine praktische Übung: Stell Dich auf den Boden, einmal aufrecht und einmal so, dass Deine Hüfte seitlich gebeugt ist (und der Oberkörper in die Gegenrichtung ausgleicht). Dann lässt Du Dir von einer Person Deiner Wahl einen 50kg Sack auf die Schultern legen. Dann wird das Gewicht nacheinander in 5kg-Schritten erhöht (z.B. durch einen Ski incl. Bindung). Lass die Dir vertraute Person mitzählen und schau dann am Ende, mit welcher Haltung Du mehr geschafft hast. Das zum Thema "Effizienz"...)
Das ist kein sehr einleuchtendes Beispiel, denn es steigt ja keineswegs die Gewichtskraft (es sei denn, du ißt während du Ski fährst), sondern die Fliehkraft, dh. die Kraft, die zur Seite wirkt.
Deine praktische Übung ist also fürs Skifahren relativ irrelevant.
Martin