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Verfasst: 31.03.2006 20:06
von Hosky
Meiner Meinung nach könnte man das Tempo gut auch kontrollieren, indem man die Kurven extremer ausfährt. Die Ski wären dann Ende der Kurven viel mehr quer zum Hang und würden fast wieder bergauf steuern.
Dies finde ich in sehr steilen Gelände sehr schön, aber auch schwierig, weil es zu einem starken "Spickeffekt" führt -> die Ski übersteuern leicht und dann fällt man hinten raus. Es geht nur, wenn man wirklich zentral über dem Ski steht. Sonst verliert man leicht das Gleichtgewicht (das ist dann der Effekt, den man im Weltcupslalom manchmal sieht, wenn es die Jungs so über die Skienden haut).
Würde manso fahren, wäre "übermässiges" (also rhythmusstörendes) Aufkanten überflüssig. Ich behaupte aber auch nicht, dass ich das eifach so kann!
:zs: , das wäre eine Alternative wo's weniger Aufkanten braucht. Finde ich lustig, dass Du diesen "Spickeffekt" (habe das Wort noch nie gehört) beschreibst. Den habe ich kennengelernt, als ich 96 meinen ersten "kurzen" Carver gekauft habe.

Allerdings heisst weiteres Ausfahren dann oft auch längerer Rhythmus, und dann kann man wieder die Diskussion über Kurzschwung oder nicht Kurzschwung führen :D - ein Merkmal des KS, nämlich der taloffene OK, geht dann nämlich meist verloren, wenn man nicht unglaublich beweglich ist. Aber gebe Dir recht, sieht klasse aus.

Tom scheint was die Beweglichkeit angeht eine Art Ausnahmetalent zu sein, er bekommt das tatsächlich hin, das ist klasse gefahren! Der Schnee sieht auf seinem Video aber sehr stumpf aus. Ich behaupte mal, das wäre bei den Bedingungen, die ich hatte, auch nur mit deutlich stärkerem Aufkanten fahrbar, ansonsten würde sich seine Rücklage negativ auswirken. Obwohl - das muss nicht zwangsläufig sein - siehe Bode :D

Grüsse,
Hosky

Verfasst: 31.03.2006 21:32
von Martina
Ich kenne doch einige, die Kurzschwingen genauso fahren können. Ganz so die Ausnahme ist es wohl nicht, obwohl dieses Niveau schon sehr hoch ist.

In der CH (Skilehrerverband) gibt es auch die Ansicht, dass KS durchaus auch mit ganz leichtem Mitdrehen gefahren werden kann (oder gar soll) solange das Gleichgewicht gewahrt bleibt. Warum auch nicht? Das Problem ist einfach, dass die meisten Leute dann "hinter die Bewegung" geraten.
Für meinen Geschmack lieber leicht mitdrehen als die Kurven nicht ausfahren.

Verfasst: 01.04.2006 00:10
von vs-anton
Hallo Hosky,
mir gefällt Dein Kurzschwung sehr gut. Ich finde auch, dass die Schwünge in Anbetracht der Geländeneigung ganz gut ausgefahren sind. Das Video verfälscht auch etwas die tatsächliche Steilheit (auf dem Video wirkt es flacher als es tatsächlich ist, ähnlich wie bei Deinem Video in der Schindlerrinne).
Auch wenn Deine Arme hier schon mehrfach "zerkaut" worden sind, habe ich noch einen kleinen Tip dazu. Mir fällt auf (bzw. glaube ich zu erkennen), dass die linke Hand nach dem Stockeinsatz etwas tiefer "runterfällt" als die rechte. Die linke Hand fällt manchmal bis auf Kniehöhe, die rechte nur knapp unter Hüfthöhe. Genau das passiert mir nämlich auch, ich habe es auch erst letzten Winter auf einem Video von mir entdeckt (witzigerweise auch ein Arlbergvideo).
Als Folge kann es passieren, dass die linke Schulter auch etwas "absackt" oder eindreht (weiss nicht wie ich es besser beschreiben soll). Dies kann zu einer leichten Asymmetrie bei der Belastung der Ski im Vergleich zwischen Rechts- und Linksschwung führen.

Viele Grüsse

Verfasst: 01.04.2006 15:37
von Hosky
Mir fällt auf (bzw. glaube ich zu erkennen), dass die linke Hand nach dem Stockeinsatz etwas tiefer "runterfällt" als die rechte. Die linke Hand fällt manchmal bis auf Kniehöhe, die rechte nur knapp unter Hüfthöhe.
Interessant, dass Du das ansprichst. Der Arm "fällt" bei mir bei anspruchsvolleren Bedingungen normalerweise nicht runter, sondern (besonders in der Buckelpiste) ich "ziehe" ihn sogar ein wenig aktiv nach unten und zum Körper, warum weiss ich nicht wirklich, es gibt mir das Gefühl, den Oberkörper zusätzlich zu stabilisieren bzw die Hand wieder in die Ausgangsposition zu meinem Stockeinsatz zu bringen. Normalerweise ist das aber auf beiden Seiten gleich. Dass es hier auf der linken Seite stärker ausgeprägt ist als rechts, könnte evtl daran liegen, dass der Hang minimal (von oben gesehen) nach rechts hängt, der Linksschwung also der "längere" ist und mehr Stabilisierung erfordert. Werde aber mal darauf achten, ob diese Unsymmetrie auch sonst häufiger auftritt.
Grüsse,
Hosky

noch ein nicht so perfektes foto

Verfasst: 03.04.2006 13:33
von luilui
anbei noch ein foto, wenn man einen vlc player (gibs kostenlas im net,) hat (gibt sicherlich noch andere, spielt fast alles, mache ich jedenfalls so), kann mann schöne zeitlupen machen und auch schnappschüsse zur besseren analyse.

siehst ja sicherlich selbst die unkorrektheit

mfg torten

[img]vlcsnap-100354.png[/img]


weis nicht so hunderprozentig ob es mit dem einfügen des bildes geklappt hat?[/img]vlcsnap-100354-3.JPG[img][/img]

Re: noch ein nicht so perfektes foto

Verfasst: 03.04.2006 15:01
von Uwe
luilui hat geschrieben: [img]vlcsnap-100354.png[/img]


weis nicht so hunderprozentig ob es mit dem einfügen des bildes geklappt hat?
Nee, nicht ganz ... Du musst den kompletten Pfad zu Deiner Datei angeben. Z.B.

Code: Alles auswählen

http://www.homepage.de/verzeichnis/vlcsnap-100354.png

Verfasst: 04.04.2006 08:14
von Martina
Was mich noch interessieren würden:

Was halten diejenigen, die sehr begeistert sind von Hoskys Kurzschwingen, von Toms Video (auch am Anfang dieses Threads verlinkt)?

Verfasst: 04.04.2006 11:19
von fsigg
Martina hat geschrieben:
Was halten diejenigen, die sehr begeistert sind von Hoskys Kurzschwingen, von Toms Video (auch am Anfang dieses Threads verlinkt)?
Mir gefällt Toms Video sehr gut. Er lässt es rund laufen, hat pointierten Druck, bleibt zentral über dem Ski, obwohl er mit “seitlicher Rücklage“ spielt. Man achte mal darauf, welchen Hub die Beine in jedem Schwung machen! Alles wirkt unangestrengt und ziemlich lässig. Ich glaube da hat einer sein Fahrwerk im Griff.

Verfasst: 04.04.2006 11:26
von Herbert Züst
Ich denke über Tom's Bewegungstalent und seine Fahrkünste müssen wir hier nicht mehr gross diskutieren, er fährt eine Klasse für sich, aber auch einen ganz individuellen, selbst erarbeiteten Stil. Wenn man den Stil von Hosky mit dem von Tom vergleicht, sieht man sofort, dass Hosky eine Skilehrerausbildung genossen hat und durch diese auch geprägt wurde, was nicht immer positiv sein muss, da es auch hier wie überall eine Deformation professionell gibt. Ich bin der Meinung, dass wenn Tom ein, zwei Saisons das Kurzschwingen genau nach Lehrbuch schön langsam Anfängern vorfahren hätte müssen, auch er heute einen etwas weniger flüssigen, das heisst gebremsteren Fahrstil fahren würde, als wenn er diesen in seinen noch jungen Jahren jedes Wochenende nach seinem Gusto perfektionieren kann.

Grus Herbert

Verfasst: 04.04.2006 11:50
von Martina
Dem kann ich nicht zustimmen:
Dir "richtig guten" Ausbildner , die ich kenne, fahren KS viel eher so wie Tom als wie Hosky (das sind allerdings alles Schweizer)!

D.h. der Schwerpunkt liegt auf dem Ausnutzen des Skis, der Dynamik und der lateralen Streckung. Von wegen "gebremst" und "laufen lassen": Das schöne an seinem Stil (und an dem der erwähnten Ausbildnern etc.) ist ja eben, dass es zwar total flüssig, locker und dynamisch ist ,aber trotzdem immer sehr kontrolliert. Ich bin sicher, er kann das auch schön langsam vorfahren (habe es aber noch nicht gesehen).

Ich habe aber auch gehört, dass in anderen Verbänden ein anderer KS-Stil favorisiert werde.
Das ist einer der Gründe, warum ich nachfrage.