Martina hat geschrieben:Achtung, die Diskussion geht hier nicht darum, ob "man" das, wenn man mag oder in speziellen Situationen, noch macht oder nicht, sondern ob es für jemanden eine Erleichterung sein könnte, der sich im Parallelschwung noch nicht recht um die Kurve traut (und deswegen ev. Rücklage hat). Hier ist meine Antwort klar: nein!
Richtig!
Wenn es brenzlig ist (vereiste Steilrinne, extreme Steilheit, sehr beengt Verhältnisse), wird jeder versierte Fahrer auch mal ein Umspringen machen, damit die Sicherheit und Tempokontrolle gewährleistet sind.
Meine Frage richtete sich darauf, die richtigen Tipps zu geben, wenn jemand halb verängstigt und mit Rücklage in der schwarzen Abfahrt klebt und das Ding halt irgendwie herunterbringen muss.
Hierzu habe ich nun gelernt, dass der durch Pflug eingeleitete Schwung (ob parallel beendet oder auch nicht) eine gute Alternative auch für die Erwachsenene bleibt. Wenn danach noch ein Anwendungsgebiet für das Umspringen bleiben sollte, dann könnte ich mir nur den buckeligen oder zerfahrenen Tiefschnee an einer Steilpiste vorstellen, falls der Pflug kräftemäßig nicht mehr durchsetzbar sein sollte.
Mich interessiert es eigentlich nur aus dem Aspekt, dass ich meinen parallel-Kurzschwung spontan (d.h. ohne Skischule) aus einer solchen Technik kommend entwickelt habe. Gleichzeitig beobachte ich, dass meine Frau Probleme in genau solchen Situationen hat, in denen ich zunächst das Umspringen praktiziert hatte. Meine Frau fährt einen "fast perfekten Skilehrer-Parallelschwung", wobei in meinem Blick allenfalls die Hochentlastung noch etwas akzentuierter sein könnte. In zerfahrenem Schnee hat sie allerdings massive Probleme, da alternative Bewegungsprogramme fehlen. Mittlerweile variiert sie in den Entlastungsarten schon etwas flexibler, wobei manchmal diese Variation dem Gelände angepasst, manchmal aber auch unangepasst ist. Irgendwie kommt es mir vor, als führe sie auf präparierter Piste den Parallelschwung einen Hauch schöner als ich, dafür ist sie bei schlechten Bedingungen rasch hilflos, wo ich noch locker meine Schwünge ziehe (oder hüpfe?).
andere Baustelle:
Noch extremer klaffen dann die Unterschiede im Tiefschnee: ich habe Spass und flechte meine Zöpflein, währen meine Frau die andersartige Bewegungsidee (weich verzögerten Rebound der gleichmäßig belasteten Ski abwarten und erst dann drehen) überhaupt nicht annehmen kann. Krampfhaft das Widerlager nur am Außenski oder durch sofortige Hochentlastung suchend bekommt sie die Ski nicht frei. Ergebnis: sie locht ein und fährt beim nächsten Mal noch langsamer und verschüchterter - und hat damit mit noch weniger Auftrieb. OK, das ist eine andere Baustelle, aber insgesamt verzweifle ich fast an ihrem so starr eingefahrenen Parallelschwung, der gut für die Piste und schlecht für alles andere ist. Auch ins Carven kommt sie mit ihrem strikt eingeübten Driftschwung überhaupt nicht. Zum Glück konnte sie sich zumindest einen respektablen Kurzschwung aneignen, so dass steile Pisten problemfrei sind und sie sogar Lust auf Buckel hat. I.a.W.: sie will sich diese neuen Aspekte gerne aneignen, wird aber durch die vorangegangene Ausbildung mehr blockiert als gefördert.