Hallo,
ich geb jetzt auch kurz meinen Senf dazu:)
1. Wie bereits gesagt wurde braucht Skifahren zu lernen Jahre. Am besten im Alter von 3 beginnen, dann kann man es mit 20
. Gut - vielleicht etwas übertrieben und abhängig von vielen Faktoren, aber mit <50 Skitagen ist man erst am Beginn der Reise. Und Buckeln zu fahren gehört zu den Königsdiziplinen, das steht am Ende der Reise.
2. Piste mit Haufen (und dazwischen wahrscheinlich eine harte, wenig griffige Kunstschneedecke) sind scheiße zu fahren. Punkt. (ok meine persönliche Meinung). Warum? Man kann diese Piste ab einem gewissen Grad nicht mehr mit gezogenen Schwüngen fahren, weil erstens der Ski sich bei zu viel Kantendruck in den Haufen vergräbt, man den Kantendruck aber auf den wenig griffigen Hügeltälern benötigt. Dazu kommt dass es bei höherem Temp enorm schwierig bis unmöglich wird, den Bodenkontakt so gut zu erhalten, dass man wirklich steuern kann. Und irgendwann wird ein Haufen zur Sprungschanze mit Landung im Nirvana. Darum meine Meinung: Griffige Pisten carven oder kurzschwingen: lustig. Tiefschnee: lustig. Buckelpiste: Challenge, kann lustig sein, ist aber sicher anstrengend. Haufen auf der Piste: weder Fisch noch Fleisch. Ein Notwendiges Übel!
3. Das Materialsetup dass auf der griffigen Piste das Leben erleichtert, erschwert das Leben bei weichen Haufen. Damit meine ich: Harte Skischuhe, und torsionssteife Ski. Warum? Weil das dazu beiträgt dass sich der Ski in den Haufen eingräbt (siehe 2). Natürlich kann man sie damit fahren, aber es ist sicher nicht das zahmste Setup. Und Slalomski sind dabei sicherlich die unangenehmsten Zeitgenossen. Ob für Streety89 mit seinen überschaubaren Skitagen ein SL-Ski wirklich das Material der Wahl ist bezweifle ich. Aber das muss jeder für sich entscheiden. (Ich gehöre ja inzwischen auch zu der Sorte von Menschen, die mit einem RD-Schuh frei fahren. Ist vermutlich auch nicht unbedingt Lehrmeinung
)
4. Sollte man Buckelpisten (und insbesondere Wettkampfbuckel) nicht mit der Thematik von Haufen auf der Piste vermischen. Und Buckelpisten fahren zu lernen war ja nicht Teil der Fragestellung. Umgekehrt aber:
...
Come on. Die Piste will ich mal sehen, die am Nachmittag mehr Buckeln hat als eine Buckelpiste
5. Wende ich mich mal direkt an Streety: Du bist ambitioniert, du willst lernen, du willst weiter Kurse machen... Super. Wir können alle nicht beurteilen wie talentiert du bist. Aber wie schon gesagt: Es braucht Zeit. Überschätze dich nicht. Haufen auf der Piste mit Tempo wettzumachen wird wohl kaum funktionieren. Es wurde schon gesagt: Für alle Bedingungen gibt es angepasste Fahrweisen. Das schwierige beim Skifahren ist nun mal dass JEDER Schwung anders ist als alle anderen davor. Du hast bislang von blauen und roten Pisten geschrieben... Dein Weg wird dich zum Kurzschwung in schwarzen Pisten und zu schnellen, wirklich nur geschnittenen Schwüngen auf den roten führen. Dann vl angedriftete Carvingschwünge auf den schwarzen Pisten....
Jedenfalls wirst du auch dann merken dass es lustige und weniger lustige Schneebedingungen gibt, aber man hat (wie bereits erwähnt) ein Repertoire, dass immer funktioniert.
6. Nochmal zu den Haufen auf der Piste - es gibt mMn drei Optionen:
a) Umfahre die Haufen (machen viele). Vorteil:du musst dich nicht weiter um sie kümmern. Nachteil: dort sind die meisten Leute unterwegs und meist wird es sehr schnell sehr glatt.
b) Fahre über die Haufen. Das bedingt dass du in Knie und Hüfte locker bist, dabei lernst du was für den weiteren Weg. Vorteil: dort sind die wenigsten Leute, du hast immer Grip. Nachteil: anstrengender. (Meine Strategie wenn auf der letzten Abfahrt 1000 Leute unterwegs sind und die Piste scheiße ist
)
c) Fahre kurze bis mittlere Radien und nimm was kommt. Vorteil: die sportlichste und technisch versierteste Version. Nachteil: schwierig
So und eins noch:
7. Ich versteh das Verlangen nicht zu Stürzen nicht. (ist mir schon öfter hier im Forum aufgefallen: Ich fahre sicher, ich stürze fast nie). Ich freue mich immer wenn ich stürze, denn dann fahr ich am Limit und kann mich weiterentwickeln. Man sollte nur wissen wann man riskiert (leere Piste, Sturzraum, ....) und wann man bestimmt nicht fallen will. Ich sag öfter zu meinen Mitfahrern "glaubts mi zaum"... dann schau ich halt mal was passiert wenn ich noch mehr attackiere. Nur so kann man rausfinden wann die Fliehkraft doch zu groß wird...D
so sorry, langer Beitrag. ich halte mich zurück in Zukunft!