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Re: Fahren auf Pisten mit unterschiedlichen Beschaffenheiten

Verfasst: 12.01.2009 21:08
von LincolnLoop
Für das Arbeiten an Dingen, die mit (ich bleibe jetzt mal bei dem Wort) Körperspannung zu tun haben, noch ein paar Einwürfe.

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Martina hat geschrieben:Dies bewusst zu steuern ("jetzt spanne ich den linken vorderen Oberschenkelmuskel und die schräge Bauchmuskulatur an" oder so) halte ich nicht für realistisch.
Das sowieso nicht. Meine Erfahrung ist, dass Fahrer (gerade im Fortgeschrittenen-/"Könner"bereich) oft "richtige" Bewegungen machen - jedoch nicht "richtig" aufeinander abgestimmt. Dies liegt imo auch oft an zu starker Konzentration auf Details (wie z.B. Deine angesprochenen Oberschenkel). Da kann dann eine bestimmte Aktion (Kinn nach oben, "arrogante" Körperhaltung) auflockernd wirken - eben weil sie ganzheitlich einwirkt. Witzigerweise fahren viele Leute besser Ski, wenn sie dabei lächeln - irgendwie muss Skifahren doch ganzheitsgefühlsgesteuert sein... :wink:

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Innenansicht vs. Außenansicht
Ich habe diese Saison mal in einer Fortbildung mit "Ausdrucksfahren" experimentiert: Jemand sollte bspw. an ein bestimmtes Wort (Welle, cool, Stein etc.) denken, und in dem Sinn fahren, den das Wort verkörpert. Ein anderer sollte dann bspw. seine Meinung dazu abgeben, welches Wort seiner Meinung nach zur Fahrt passen würde. Das lag anfangs noch deutlich auseinander, war dann aber beim 3. oder 4. Versuch schon relativ nah beinander. Wenn man ein gewisses Bewegungsbild über den Gesamtausdruck - und damit größtenteils intuitiv - steuern kann, so ist das für mich erfolgversprechender als die Anspannung bestimmter Muskelgruppen.

Re: Fahren auf Pisten mit unterschiedlichen Beschaffenheiten

Verfasst: 12.01.2009 21:14
von urs
Martina hat geschrieben:Hat jemand Erfahrungen mit Methoden, die helfen, sinnvolle Körperspannung aufzubauen? Um ehrlich zu sein, betrachte ich "mangelnde Körperspannung" nicht grade als das grosse Problem, das viele Skifahrer haben. Vielleicht habe ich aber einfach zu wenig Erfahrung damit.
eine gute aber leider auch langwierige methode kann yoga sein. ich selber kenne das problem von zuwenig körperspannung im rumpfbereich, so dass es mich gerne nach vorne "klappte". ihr betont beide die dynamische komponente, das spiel mit den kräften. was mache ich aber, wenn die zeit zum antizipieren praktisch fehlt, z.b. wenn sich die schneeverhältnisse im tiefschnee ändern oder die sicht fehlt? muss ich da nicht eine art "bereitschaft" erstellen? oder umgekehrt: wie schnell ist mensch in der lage, rein über das körpergefühl zu reagieren?

gruss urs

Re: Fahren auf Pisten mit unterschiedlichen Beschaffenheiten

Verfasst: 12.01.2009 21:38
von Lincoln
urs hat geschrieben: eine gute aber leider auch langwierige methode kann yoga sein.
gruss urs
Muß da mal mit meiner Freundin drüber reden. Sie ist Dipl. Yogalehrerin und beginnt jetzt nach 15 Jahren Abstinenz wieder Skifahren. Und sie macht in kurzer Zeit unglaubliche Fortschritte.

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Re: Fahren auf Pisten mit unterschiedlichen Beschaffenheiten

Verfasst: 12.01.2009 22:16
von carlgustav_1
Lincoln hat geschrieben:Muß da mal mit meiner Freundin drüber reden. Sie ist Dipl. Yogalehrerin
:D herzl glückwunsch!

ähnliches hatten wir schonmal, siehe
viewtopic.php?f=52&t=6810&p=48520&hilit=yoga#p48520

namaste!

martin

Re: Fahren auf Pisten mit unterschiedlichen Beschaffenheiten

Verfasst: 13.01.2009 01:47
von nicola
carlgustav_1 hat geschrieben:e/phpBB/viewtopic.php?f=52&t=6810&p=48520&hilit=yoga#p48520[/url]

namaste!
namaste oder na servus kaiser :D und wenn ich jetzt mal ganz ehrlich bin - der ganze pilates, yoga sermon hat zu wenig oder gar unreflektiert massiv am schnee nur zur erheblichen mammunikationsdltazyklischbedingten amorphapodisiaschiennbelasungsproblemen geführt...

Re: Fahren auf Pisten mit unterschiedlichen Beschaffenheiten

Verfasst: 13.01.2009 07:09
von urs
hallo nicola

wieso so gereizt? yoga macht nicht per se einen besseren skifahrer aus mir, schärft aber die körperwahrnehmung und trägt selbst bei mir "gstabi" zu einer besseren beweglichkeit bei.

ich bin auch nicht fan vom hipe a la power-yoga, nike yoga-schühchen usf. und mehr per zufall über eine bekannte, die das seit 20 jahren seriös betreibt, darauf gestossen. auf meine erleuchtung muss ich dennoch mindestens die nächsten 50 jahre warten ;-).

gruss urs

Re: Fahren auf Pisten mit unterschiedlichen Beschaffenheiten

Verfasst: 13.01.2009 08:52
von Martina
LincolnLoop hat geschrieben: Meine Erfahrung ist, dass Fahrer (gerade im Fortgeschrittenen-/"Könner"bereich) oft "richtige" Bewegungen machen - jedoch nicht "richtig" aufeinander abgestimmt. Dies liegt imo auch oft an zu starker Konzentration auf Details (wie z.B. Deine angesprochenen Oberschenkel). Da kann dann eine bestimmte Aktion (Kinn nach oben, "arrogante" Körperhaltung) auflockernd wirken - eben weil sie ganzheitlich einwirkt.
Das kenne ich auch- und zwar aus allen Bereichen, oft gerade auch bei den "leicht fortgeschrittenen". Passend dazu finde ich, dass bei Videos oft nach "Bereichskorrekturen", wie z.B. "mir gefällt meine Armhaltung nicht" gefragt wird.
Der Ansatz, auf die gesamte Körperspannung einzuwirken, in dem man z.B. versucht, ein Gefühl auszudrücken, scheint mir sinnvoller, als das pauschale "mehr Körperspannung".
Im Schweizer Skischulwesen war eine Weile lang das "Farbenfahren" sehr beliebt: "rot" fahren (aggressiv?), "blau fahren" (cruisen?) etc. Das scheint mir in diese Richtung zu gehen.
Solche Ansätze helfen auf jeden Fall, den Fokus mal von einzelnen Körperteilen oder Schwungphasen wegzunehmen, grad bei Leuten, die sehr darauf eingeschossen sind.

Re: Fahren auf Pisten mit unterschiedlichen Beschaffenheiten

Verfasst: 13.01.2009 08:57
von Herbert Züst
Beim Skifahren (wie auch beim Gehen) wirken in kürzesten Zeitintervallen unglaublich viele kleinere und grössere Kräfte und Impulse auf den Skifahrer ein. Diese Kräfte müssen nun auch in kürzester Zeit analysiert und die entsprechenden richtigen Spannungsmuster der Muskulatur bereitgestellt werden. Unter Spannungsmuster verstehe ich, dass je nach Wahrnehmung der Sinne, die richtigen Muskeln gespannt und die richtigen Muskeln entspannt werden. Nach meiner Meinung macht es keinen Sinn den ganzen Körper vorzuspannen weil ich ja auch entsprechende Muskeln entspannen muss. Da ich von Haus aus ein fauler Kerl bin, bevorzuge ich daher die bequemere Metode des total entspannt auf dem Ski zu stehen und spanne die entsprechenden Muskeln nur bei Bedarf. Bei schwierigen Verhältnissen, oder auch bei Anfängern,welche die entsprechenden Spannungskombinationen nicht reflexartig bereitstellen können, macht es aber Sinn die Gelenke etwas vorzubeugen und die Muskeln etwas vorzuspannen, damit unerwartete Kräfte auf die elastischen Muskeln und nicht direkt auf die starren Knochen geleitet werden. Beim Erlernen der genannten Muskelspannungskombinationen (es sind Tausende) kann natürlich jede andere Sportart oder auch geistige Vorbereitung wie Yoga etc.nützlich sein. Das Aneignen und perfektionieren von reflexartig ausgeführten Muskelspannunge und Entspannungen kann aber nur durch Erfahren, das heisst üben auf Skiern erlernt werden.
Gruss Herbert

Re: Fahren auf Pisten mit unterschiedlichen Beschaffenheiten

Verfasst: 13.01.2009 09:49
von NeusserGletscher
Hallo,

mein SL hat mir zum Thema Körperspannung einen schöne Übung gezeigt.

Man stellt sich beim Schwung vor, daß man (für Aussenskibelastung) mit dem Aussenarm einen Nagel in den Boden treibt. Dabei bewegt man die Hand mit der zum Boden weisenden Handfläche im Schwungverlauf in Richtung Schnee.

Es funktioniert 8)

Gruß

Peter

Re: Fahren auf Pisten mit unterschiedlichen Beschaffenheiten

Verfasst: 13.01.2009 10:35
von carlgustav_1
nicola hat geschrieben:
carlgustav_1 hat geschrieben:e/phpBB/viewtopic.php?f=52&t=6810&p=48520&hilit=yoga#p48520[/url]

namaste!
namaste oder na servus kaiser :D und wenn ich jetzt mal ganz ehrlich bin - der ganze pilates, yoga sermon hat zu wenig oder gar unreflektiert massiv am schnee nur zur erheblichen mammunikationsdltazyklischbedingten amorphapodisiaschiennbelasungsproblemen geführt...
also nicola, in letzter zeit neigst du zunehmend zu heftig verklausulierten postings!!! :wink:

wie kommts?

back to topic: das verlinkte, ältere posting zum thema "yoga statt skigymnastik" war lediglich eine schilderung eigener erfahrung, dh. mir hats was gebracht. ob es als ratschlag für andere taugt, muss jeder am besten selbst ausprobieren...

cheers, martin