Bindungseinstellung fuer Rennen (Volksabfahrt)

Alles zum Thema Bindungen, Z-Wert, Platten, Stopper, etc.
Siehe auch Z-Wert Tabelle
mz
Beiträge: 65
Registriert: 07.06.2001 02:00
Wohnort: Zuerich

Beitrag von mz » 03.01.2002 17:53

Hi all,

Wenn wir schon nahe dem Thema "Renneinstellung von Bindungen" sind...

Letzten Fruehling hatte ich Gelegenheit, die Mittelallalin Volksabfahrt
in Saas Fee mit einem Abfahrtsski (aelteres Modell, noch 228 cm lang) zu
fahren. Den hab ich von ein paar Leuten ausgeliehen bekommen, die ich
dort kennen gelernt habe.

Fuer die Einstellung der Bindung wurde folgende Technik angewandt:

Ziemlich stark einstellen, Handgelenk mal Pi. Dann meinten sie: Ich
soll dann auf der Piste einfach ausprobieren, ob ich sie vorne ausloesen
kann, indem ich sie aus dem Stand schraeg in den Schnee schlage und
ob ich sie hinten ausloesen kann, indem ich den Ski aus dem Stand nach
hinten schlage. Wenn's noch knapp geht, ist's gut.

Es ging knapp. Ich hatte dann auch keine Probleme (ausser, dass der
Ski fuer Tiefschnee ungeeignet ist :wink: ). Einen Sturz hatte ich allerdings
auch nie.

Ich moechte diese Technik natuerlich um Himmels Willen nicht weiterempfehlen!

Was meint Ihr dazu?

Gruss, Markus

KOSTI
Beiträge: 1802
Registriert: 08.06.2001 02:00
Wohnort: München

Beitrag von KOSTI » 04.01.2002 10:31

eine ähnliche technik der einstellung wird von rossignol (bzw. look) für extrem sportliche fahrer und rennläufer empfohlen.

man schlägt den ski hierbei nicht in den schnee sondern muss versuchen den schuh bei aufgekantetem ski aus der bindung herauszudrehen.

beim hinterbacken zieht man nur einen ski an und versucht ohne schwung so weit nach vorne zu belasten bis die bindung auf geht.

diese methode hat den vorteil, dass die bindung auch bei langsamer zunahme der kräft funktioniert. man sollte aber aufpassen, dass man sich nicht beim testen schon ein band reißt.

ich stell meine bindung vorne immer nach dieser methode ein und bring den hinterbacken dann auf den gleichen skalenwert.

resultat:
rossi/look z8 (hat nie fehlauslösungen und geht immer im richtigen moment auf)
marker z8 bis 9 je nach wetter (fehlauslösungen gerade bei torsionsbelastung -> durch die schrägen im vorderbacken)
tyrolia z11 (man verliert den ski beim fahren aber trotzdem)
fritschi z9 bis 11 je nach wetter (löst immer etwas zäh und trotzdem viel zu oft aus)

mein tibiakopf ist knappe 90mm breit was glaub ich z7 entspricht



<font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: KOSTI am 2002-01-04 14:01 ]</font>

Tom
Beiträge: 553
Registriert: 16.10.2001 02:00
Wohnort: Bayern

Beitrag von Tom » 04.01.2002 16:28

KOSTI schrieb am 2002-01-04 10:31 :
eine ähnliche technik der einstellung wird von rossignol (bzw. look) für extrem sportliche fahrer und rennläufer empfohlen.

-> also für ottonormalcarver ungeeignet (ich seh schon alle an den Pisten ihre Ski schlagen und ungeübte, kalte bänder dehnen ...au weh!)


diese methode hat den vorteil, dass die bindung auch bei langsamer zunahme der kräft funktioniert.

-> ??? das sollte eigentlich imme funktionieren, egal wie heftig der Impuls auftritt

ich stell meine bindung vorne immer nach dieser methode ein und bring den hinterbacken dann auf den gleichen skalenwert.

-> Fragwürdig, da du selbst nur zu gut weißt, das skalenwerte nix anderes als grobe anhaltspunkte sind (auch front und hinterbacken der gleichen Firma unterscheiden sich da enorm)

resultat:
rossi/look z8 (hat nie fehlauslösungen und geht immer im richtigen moment auf)
marker z8 bis 9 je nach wetter (fehlauslösungen gerade bei torsionsbelastung -> durch die schrägen im vorderbacken)
tyrolia z11 (man verliert den ski beim fahren aber trotzdem)
fritschi z9 bis 11 je nach wetter (löst immer etwas zäh und trotzdem viel zu oft aus)

-> tyrolia und atomic bindungen verachte ich nur wegen der unsauberen Skiführung (Schuh wackelt mit zunehmendem alter). Fehlauslösungen hatte ich noch keine. auch nicht mit meiner Fritschi, aber ich fahre sicher nicht immer ganz so extrem wie du.

mein tibiakopf ist knappe 90mm breit was glaub ich z7 entspricht

-> so in etwa auch bei mir



<font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: KOSTI am 2002-01-04 14:01 ]</font>

mein Vorschlag hierzu: Sauber messen lassen (Fachgeschäft), maschinell einstellen lassen (nicht der Einstellzahl vertrauen), wenn Fehlauslösungen auftreten selbst den Vorderbacken härter stellen (LANGSAM UND WENIG !!!) - ggf. auch ein paar mal. das klappte bisher immer.

Grüße

Tom

KOSTI
Beiträge: 1802
Registriert: 08.06.2001 02:00
Wohnort: München

Beitrag von KOSTI » 04.01.2002 16:36

genau in der von tom beschriebenen reihenfolge empfehle ich den einstellvorgang auch.

selber härter stell aber nur wenn unbedingt erforderlich!

am besten jedes jahr überprüfen lassen, die bindungen halten den wert nicht 100% über die zeit...

THREE60
Beiträge: 154
Registriert: 14.10.2001 02:00
Wohnort: Aachen

Beitrag von THREE60 » 04.01.2002 21:16

>halten den wert nicht 100% über die zeit..

nicht nur nicht über die Zeit, sondern schon ab Werk daf der gemessene Z-Wert vom Wert auf der Skala um +/-1 abweichen.
Da kann es in Extremfällen schon mal kritich werden, wenn man den Ski nicht auf der Maschine einstellt lässt bzw. die Abweichung nicht kennt.



<font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: THREE60 am 2002-01-04 21:19 ]</font>

KOSTI
Beiträge: 1802
Registriert: 08.06.2001 02:00
Wohnort: München

Beitrag von KOSTI » 07.01.2002 14:19

Tom schrieb am 2002-01-04 16:28 :

diese methode hat den vorteil, dass die bindung auch bei langsamer zunahme der kräft funktioniert.

-> ??? das sollte eigentlich imme funktionieren, egal wie heftig der Impuls auftritt
beispiel: wenn die bindung auf 20 steht und ich den ski volle kanone mit der skispitze in harten schnee donnere, haut es die bindung schon allein wegen der massenträgheit des skischuhs und des unterschenkels auf, ohne mein knie zubelasten.

wenn ich jetzt aber mit diesem auf 20 zugeballerten ski ganz langsam durch schweren schnee fahre und einen langsamen drehsturz habe, wird der ski in der bindung bleiben und irgend welche bauteile meines körpers werden in die brüche gehen.

daher ist die methode mit dem langsam rausdrehen eher die methode welche der extrem sportliche skifahrer wählen kann um seinen alltagsski einzustellen.




so und jetzt noch mal das wichtigste:
jeder sollte seine bindung jährlich beim fachhändler nach der tibiakopfmethode einstellen lassen, dieser misst den eingstellten wert nach und korrigiert gegebenenfalls. daher können sollwert und skalenwert abweichen.


nur derjenige, für den das aufgrund seiner außergewöhnlichen fahrweise nicht reicht, kann gegebenenfalls die bindung etwas weiter zudrehen. natürlich auf eigene gefahr, das risiko steigt dadurch immens!!!!


die nächst risikoreichere methode ist es zu versuchen den schuh langsam aus der bindung zu drehen bzw. zu drücken. das ist natürlich wiederum auf eigene gefahr und man muss höllisch aufpassen, dass man sich nicht schon beim testen schwer verletzt!!!!


zum schluss gibt es noch die von markus (mz) beschriebene methode, welche nur dann zur auslösung führt wenn man wirklich mit hohem thempo abfliegt und die ski über harte schläge gelößt werden.

Mad-Max
Beiträge: 13
Registriert: 11.01.2002 01:00
Wohnort: Burscheid
Kontaktdaten:

Beitrag von Mad-Max » 11.01.2002 18:56

Die einzig richtige Methode eine Bindung einzustellen ist im Fachhandel mit der Maschine.
Tybia messen dann Fahrkönnen angeben und
dann wird von einem Machinenarm der Skischuh aus der Bindung gedrückt. Nur so kann man sichergehen das man sich nicht bei einem Sturz direkt die Gräten bricht.
Deine Bremsen am Auto stellst du ja auch nicht auf gut Glück ein oder ???

Antworten