höhere Fersenposition durch Bindung?

Alles zum Thema Bindungen, Z-Wert, Platten, Stopper, etc.
Siehe auch Z-Wert Tabelle
Laengling69
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höhere Fersenposition durch Bindung?

Beitrag von Laengling69 » 13.01.2004 16:01

Hallo Carving-Freunde,
Ich habe Probleme mit der Position auf dem Ski (über der Bindung). Auf Grund meiner langjährigen Sportaktivitäten (Fußball, praktisch ohne Dehnung vor und nach dem Training) und die daraus resultierenden verkürzten Wadenmuskeln sind die Beine immer viel zu wenig gebeugt (dafür ist oft der Oberkörper zu weit gebeugt). Beim normalen Fahren auf sogenannten Autobahnen geht das noch bestens, sogar carven funktioniert. Aber wehe, die piste wird schlechter, oder das Gelände steiler, dann funktioniert z.B. "Kurzschwingen" oder Ausgleichen von Unebenheiten (Schneewälle) überhaupt nicht mehr.
Nun meine Frage: Gibt es Bindungen, bei denen die Ferse automatisch noch höher liegt als bei normalen Bindungen oder ist das auf Grund des größeren Winkels zwischen Fußsohle und Ski unsinnig oder sogar gefährlich hinsichtlich des Handlings.
Hoffentlich habe ich mich einigermaßen verständlich ausgedrückt.
Viele Grüße von der Ostsee
Dietrich

beate
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Beitrag von beate » 14.01.2004 18:35

Ich halte es für wenig sinnvoll, ein Positionsproblem,welches keine gravierenden körperlichen Ursachen hat,mit "getuntem" Material lösen zu wollen.Unebenheiten bzw das steiler werden des Geländes kannst du nur über die Positionsanpassung über dem Ski richtig "erfahren" .
Eine echte Wadenmuskulaturverkürzung hat immer gravierende Ursachen z.B. Lähmungen,Spastiken,Rekonvaleszens nach langer Ruhigstellung (Gips,Fixateur,Orthese...) z.B. nach Knie OP`s etc der entsprechenden Extremität.Diese Verkürzung macht dann größte Schwierigkeiten und kann bei untherapierbaren (durch KG)Fällen bis zu einer OP mit entsprechender Verlängerung der Sehnenansätze (Achilles und Patellasehne) führen. Als Sportler wirst du so ein Problem sicher nicht haben auch wenn du nicht regelmäßig dehnst.Die Übungen zum Wadenmuskulatur dehnen sind dir sicher bekannt.
Versuch doch evtl erst einmal mit einem Skilehrer dein Problem zu analysieren,welches m.E. wie schon erwähnt sicher nicht daher kommt,dass du die Knie zu wenig beugst.Bei der Positionsfindung auf dem Ski spielen nicht nur die Knie,sondern auch die Beugung der Sprunggelenke eine nicht unwesentliche Rolle. Durch entsprechende Übungen ist es sicher möglich, die Annäherung an eine zentrale Position zu erreichen
Liebe Grüße
Beate

Laengling69
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Beitrag von Laengling69 » 15.01.2004 12:52

hallo beate,
danke für die antwort.
Die Dehnübungen sind mir natürlich bekannt, war all die Jahre nur zu bequem. :oops: Muß es jetzt wohl ernsthafter betreiben.
Was die Skilehrer betrifft - habe wohl die falschen erwischt. Wenn man nur zu hören bekommt: Knie beugen! Oberkörper gerade! das aber auf Grund des Sprunggelenks nicht so richtig funktioniert, versucht man es bald nur noch allein.
Werde es in diesem Jahr vielleicht mal mit ein paar stunden Privatunterricht versuchen.
Gruß
Dietrich

KOSTI
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Beitrag von KOSTI » 15.01.2004 13:22

sollte es wirklich so sein, dass sich dein sprunggelenk nicht weit genug beugen lässt und sich das auch nicht ändern lässt, müsstes du deinen fuß wirklich steiler auf dem ski fixieren.

das geht entweder durch eine steilere bindung, eine steilere plattet (circle cp1 lässt sich z.b. verstellen) od. durch einen keil im skischuh.

wenn du über bindung od. platte arbeitest wäre es sinnvoll den schaft des skischuhs möglichst aufrecht/senkrecht zu stellen, damit die geometrie über dem ski wieder passt, der unterschenkel sollte also wieder im gleichen winkel stehen.

btw. ich hab eine marker testbindung zu verkaufen und bei der liegt die ferse ca. 1cm höher als der ballen
circle | head rs | k2 seth pistol 179
und den hier http://www.freeride.eu/img/review/large/1005.jpg

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Miche
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Beitrag von Miche » 15.01.2004 15:05

Hoi Dietrich

Kann es nicht sein, dass dies ganz einfach an deiner Technik liegt? Ich kann mir nicht vorstellen, dass du durch eine NATUERLICHE Verkürzung der Wadenmuskulatur nicht in der Lage bist, Ski zu fahren. Der Bewegungsumfang des Sprungelenkes ist beim Skifahren verhältnissmässig gering. Ich kann beispielsweise ohne Keil auch nicht tiefe Kniebeugen machen, aber fürs Skifahren reicht es noch, find ich... :-)

Aehnlich verhält es sich beispielsweise beim Duathlon oder Triathlon: Viele der Athleten fahren extrem Spitzfuss (im Gegensatz zu den meisten Rennradfahrern) und schieben dies auf Verkürzungen. Ich bin aber überzeugt, dass dies mit falscher Technik (bzw. Uebernahme der Lauftechnik in den Radsport) einhergeht, und abtrainiert werden könnte.

Oder was auch noch möglich wäre: Hast du einen Heckeinsteiger oder einen sehr harten Skischuh? Dann ist es möglich, dass du durch den Schuh nicht in der Lage bist, die Position vernünftig zu halten. Kostis Bindung drauf schrauben, find ich noch akzeptabel, aber allzu kompliziert mit Keilen rumbasteln würd ich im Fall nicht. Lieber mal den Schuh auswechseln...

Bez. Dehnen: Die Wadenmuskulatur besteht aus mehreren Muskeln, dehne sie auf verschiedene Arten, und nicht nur die typische "An-Die-Wand-Stemm-Uebung". Eine Uebung, die mir recht effektiv erscheint, und die nicht sehr viele machen ist die folgende: Stehe mit den Fussspitzen auf eine Treppe (oder Erhöhung) und drücke die Fussballen runter. Nun kommt der Unterschied zur klassischen Version dieser Uebung: Gehe dabei in die Hocke und halte dich, damit du nicht nach hinten umfällst, an irgendwas fest. Das dehnt bei mir vor allem in unteren Teil der Waden sehr gut.

Viel Spass.

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Beitrag von Laengling69 » 16.01.2004 10:52

Hallo nochmal,

@Kosti: Danke für das Angebot mit der Bindung, aber leider fehlt mir das Equipment und die Erfahrung, um an und mit Bindungen rumzubasteln. Aber vielleicht finde ich ja einen Skiverleih, der solch eine bindung hat und mich mal probieren läßt.

@miche: Ich kann skifahren. Da ich jedoch an meiner Technik arbeite und an diesem Punkt nicht weiterkomme, hab ich nach einem Hilfsmittel gesucht. Denn meine Tiefkniebeuge verdient diese Bezeichnung nicht (Winkel zwischen Unter- und Oberschenkel beträgt mehr als 100°, Fersen natürlich auf dem Boden).
Mein Schuh ist kein Heckeinsteiger und der Schaft behindert mich auch nicht.

Jedenfalls habt Ihr mein Problem verstanden. Werde wohl oder übel etwas ernsthafter an meiner Beweglichkeit arbeiten müssen.

Ansonsten kann ich nur sagen: Super Forum. Verbringe hier mehr Zeit als eigentlich gut ist.

Gruß

Dietrich

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Re: höhere Fersenposition durch Bindung?

Beitrag von Robbson » 21.02.2011 23:26

So, da will ich mal diesen 7 Jahre alten Thread ausbuddeln und neugierig fragen:
Dietrich, wie hast Du denn Dein Problem mit den verkürzten Wadenmuskeln nun gelöst? Durch ständige Dehnübungen? Mit einem Fersenkeil? Mit einer anderen Bindung?

Oder fährst Du gar nicht mehr Ski? :D

Grüße,
Robbson

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Re:

Beitrag von Mi67 » 21.02.2011 23:44

Laengling69 hat geschrieben:Jedenfalls habt Ihr mein Problem verstanden. Werde wohl oder übel etwas ernsthafter an meiner Beweglichkeit arbeiten müssen.
... wobei mich wundert, wie Du dann noch mit normalen Straßenschuhen - oder auch mit Fußballschuhen zurechtkommst! Die Färse ohne Schuhe noch auf den Boden gedrückt zu bekommen, sollte doch wohl kaum das Problem sein!?

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Re: Re:

Beitrag von ulli1 » 22.02.2011 09:56

Mi67 hat geschrieben: Die Färse ohne Schuhe noch auf den Boden gedrückt zu bekommen, sollte doch wohl kaum das Problem sein!?
...das glaub`ich aber doch :wink: :gdh:


oder meinst du diese :wink:

.... welchen Unterschied doch kleine Fehler bewirken können..... :D :D
Ulli

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Re: höhere Fersenposition durch Bindung?

Beitrag von Laengling69 » 22.02.2011 10:00

Hallo Robin,

Da das Problem mit den Waden nicht das einzige anatomische Problem war bzw. ist (habe das aber erst nach und nach mitbekommen), wurde es am Ende ein Keil im Skischuh. Ich brauchte sowieso angepaßte Schuhe (leider), da war der Keil nur noch ein sehr geringer Mehraufwand. Hat einiges gebracht. Für ein Tunen meiner Ski fehlten mir Erfahrung und Geschick (Obwohl Kostis Anmerkungen wirklich sehr interessant waren).

Parallel dazu habe ich mich auch immer intensiv mit meiner Fahrtechnik auseinandergesetzt. Meine Rücklage trat in erster Linie im Steilen und/oder beim Kurzschwung (in diesem Falle eher Wedeln :oops: ) auf. Habe inzwischen genug Übungen, um daran zu arbeiten. Beim Carven und auf normalen Pisten habe ich (lt. Aussage einer ganz besonderen Skilehrerin :-D ) eine gute (zentrale Position).

Inzwischen ist mir klar, dass in diesem komplexen Gesamtsystem (körperliche Voraussetzung, Material, geistige Umsetzung von Techniktipps) einzelne Stellschrauben unterstützend wirken (können), Sie aber nie ausreichend bzw. alles entscheidend sein können.

@Mi67
... wobei mich wundert, wie Du dann noch mit normalen Straßenschuhen - oder auch mit Fußballschuhen zurechtkommst! Die Färse ohne Schuhe noch auf den Boden gedrückt zu bekommen, sollte doch wohl kaum das Problem sein!?
Doch, es ist ein Problem. Ich komme zurecht, aber nicht gut. Das hat aber wieder was mit dem gesamten Bewegungsapparat zu tun. Und die Vertiefung würde hier sicher den Rahmen sprengen bzw. würde in Richtung medizinischer Betrachtung gehen.

Viele Grüße aus dem verschneiten Vorpommern

Dietrich

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