Rennbindung - schwächere Feder möglich?

Alles zum Thema Bindungen, Z-Wert, Platten, Stopper, etc.
Siehe auch Z-Wert Tabelle
Weingeist
Beiträge: 19
Registriert: 28.12.2008 19:56
Vorname: ***

Rennbindung - schwächere Feder möglich?

Beitrag von Weingeist » 02.01.2020 18:18

Hallo Leute,

Kann man in den Rennbindungen offiziell/innofiziell (sicher) schwächere Federn einbauen?
Es geht um Salomon X20 Lab+

Eventuell ist ja die Mechanik/Feder gleich lang wie bei X12/X16 oder es gibt offiziell schwächere bei gleicher Baulänge?
Mein Z-Wert am Hauptski (~1.90er GS Latten) liegt irgendwo bei 9.5, da ist Minimum von 12 bei der X20 LAB+ doch zu viel.

Wer etwas mehr Hintergrund möchte weil er mich für bescheuert hält ;) :
- Als Freak/Spielkind würde mich die Grad-Einstellung einfach mal reizen zum rumspielen, bringts nix, schadets nix
- Als mitunter (sehr) Schnellfahrer interessiert mich die evtl. nochmals bessere Stabilität, Laufruhe, Direktheit (Vollmetall gibt weniger nach)
--> X12 Upgrade war gegenüber einer "normalen" hochwertigen Bindung ein heftiger Unterschied, in jeder Hinsicht. Tipp eines Fachhändlers vor ca. 8-10 Jahren, weil ich immer wieder mal Probleme mit Fehlauslösungen auf ruppiger Piste und hohem Speed hatte. Seither nicht mehr trotz gleicher Messswerte bzw. jetzt tieferen. Auch das sonstige Fahrverhalten war viel besser, insbesondere bei viel Speed, mittlerweile habe ich sie an allen Ski's.
- Mehr Metall = stabiler = langlebiger und gast nicht aus (Weichmacher)
- Mehr Gewicht bringt nochmals etwas mehr Speed und tieferer Schwerpunkt :D (nicht ganz ernst gemeint)

Wenn die Rückmeldung/Direktheit gegenüber x12 also nochmals nen Tick zunimmt, ist es sicher cool. Wenn der Spielt-/Testtrieb etwas befriedigt wird auch. Wenn sie so nach ~4-6 Jahren ohne schlechtes Gewissens an einen neuen Ski kann und nicht ausleiert, ist es sogar gut für hinten rechts.

Grüsse und Danke

Benutzeravatar
extremecarver
Beiträge: 3541
Registriert: 12.01.2005 15:10
Vorname: Felix
Ski: Raxski Snowrider Powderequipment Swoard Wildschnee
Ski-Level: 999
Skitage pro Saison: 30
Wohnort: Wien
Kontaktdaten:

Re: Rennbindung - schwächere Feder möglich?

Beitrag von extremecarver » 02.01.2020 23:14

Hol dir die X18 - die geht bei 10Z los - und ist ansonsten baugleich. Bzw kannst du evtl ja die Feder der X18 einbauen??

X18 und aufwärts ist bis auf Feder immer baugleich - gilt eh für alle Hersteller. Bei Tyrolia gibts bei X16 oft auch die Rennversion (baugleich 18/20) - allerdings hat die 16er schon die Feder der 18er - und ist einfach auf der Skala gekürzt. Daher 8-16 bzw 8-18

Aber ja - bei 18er gibts Marken mit 8-18 und andere mit 10-18 Einstellbereich.

(ich brauche am GS trotz meiner 67kg 11-12Z, hab ich unter 12Z bekomme ich bei ordentlichen Schlägen mental so Angst dass ich das fahren vergessen kann. Mit 11Z hab ich vielleicht nur 1 Fehlauslösung pro Jahr, aber dass ist eine zuviel - und letzte Saison hatte ich zweimal beinahe Stürze weils mir die Bindung mit 11Z öffnete - bei 80-90km/h kein Spaß da einbeinig den Sturz zu vermeiden oder noch blöder wie bei mir einer Gruppe ausweichen. Und vor zwei Jahren hatte ich wegen aufgehender Bindung eine luxierte Schulter - da hatte ich weil erst 10 Monate vorher neues VKB nur 9 oder 10Z drauf weil ich Angst um mein VKB hatte, und dann auf Piste mit ~5cm Neuschnee der Ski einfach steckenblieb, und dann keine Chance mit Neuschnee einbeinig Sturz zu verhindern.)
schnell, riskant, vielseitig bergab
http://openMTBmap.org & www.VeloMap.org

Weingeist
Beiträge: 19
Registriert: 28.12.2008 19:56
Vorname: ***

Re: Rennbindung - schwächere Feder möglich?

Beitrag von Weingeist » 04.01.2020 22:38

Gibt glaub nur noch X19 LAB (11-19) ohne die Winkelverstellung oder eben die X20 (12-20) LAB+ mit der Winkelverstellung. Die X20 mit Winkelverstellung sieht vom Käfig her jedenfalls ganz anders aus als die X19. X12 und X16 ist ja bis auf die Feder baugleich.

Und wenn schon rumbasteln mit der Feder, dann gleich die X20. Dann kann ich noch am Winkel spielen. Wenn das niemand weiss ob die Länge über alle Modelle normiert sind, frage ich mal beim Hersteller nach.


Zuviel ist halt richtig Scheisse wen man langsam auf die Schnautze fällt. Habe mein Lehrgeld diesbezüglich teuer bezahlt. Daher bevorzuge ich den tieferen Z-Wert für den "Alltag". Man wird auch etwas älter - in meinem Fall sogar leicht vernünftiger, auch wenn das wohl nicht alle so sehen. ;)

Für die paar Abfahrten wos mich wirklich in den Füssen juckt, keinerlei Leute auf der Piste sind, drehe ich einfach drei Stufen hoch und nachher wieder runter. Ist ja kein Akt. Bei nem Sturz ist dann eh alles weg. :roll:
Aber die Bedingungen die das ermöglichen sind eh sehr sehr selten geworden, meistens irgendwo kurz vor Bahn-Schluss ganz oben oder völlig Off-Season. Heute fahren ja alle frühmorgens schon. Früher - als es im Winter auch im Flachland noch schneite - nur die Freaks, da konnte man noch ne halbe Stunde bis Stunde richtig Gas geben ohne jemanden zu gefährden.

Benutzeravatar
peda
Beiträge: 918
Registriert: 08.11.2009 21:21
Vorname: Peter
Ski: Salomon X-Race 170, Atomic ST12 RD, Blizzard SL RD
Skitage pro Saison: 35
Wohnort: Westösterreich ;-)

Re: Rennbindung - schwächere Feder möglich?

Beitrag von peda » 02.01.2021 02:36

extremecarver hat geschrieben:
02.01.2020 23:14
(ich brauche am GS trotz meiner 67kg 11-12Z, hab ich unter 12Z bekomme ich bei ordentlichen Schlägen mental so Angst dass ich das fahren vergessen kann. Mit 11Z hab ich vielleicht nur 1 Fehlauslösung pro Jahr, aber dass ist eine zuviel - und letzte Saison hatte ich zweimal beinahe Stürze weils mir die Bindung mit 11Z öffnete
Kann ich so unterschreiben, ich habe auch einen Fahrstil der, insbesondere am vorderen Bindungsbacken, stärkere Kräfte einbringt - wenn ich vom Z-Wert nicht mindestens 3-4 Werte über den Wert lt. Tabelle gehe, dann kommt es regelmäßig zu Fehlauslösungen.

Bei Rennbindungen reicht das meistens auch. Ganz schlimm sind die "sportlichen" Bindungen diverser Hersteller die irgendwelche Features zur Auslöseerleichterung (Gleitelemente) haben - z.B. Gleitbelag (Tyrolia), Förderband (Head) - mit solchen Systemen hatte ich auch schon mit Z-Werten über 14 Fehlauslösungen. Speziell bei abrupten Richtungswechseln oder bei einem Schnellen Bremsmanöver geht da schnell mal die Bindung auf. Auch das Gefühl ist total komisch, wenn man im Schwung merkt, dass der Schuh vorne ein paar Millimeter rausrutscht und nur noch von den Federn gehalten wird.

Benutzeravatar
extremecarver
Beiträge: 3541
Registriert: 12.01.2005 15:10
Vorname: Felix
Ski: Raxski Snowrider Powderequipment Swoard Wildschnee
Ski-Level: 999
Skitage pro Saison: 30
Wohnort: Wien
Kontaktdaten:

Re: Rennbindung - schwächere Feder möglich?

Beitrag von extremecarver » 02.01.2021 07:06

Ich würde sagen dass hat eigentlich wenig mit Fahrstil zu tun. Sondern vor allem mit wieviel Muskeln man hat. Wenn man dann den Ski so fährt, dass man am Abend erschöpft ist - und halt immer auf Zug, dann ist man eben schnell bei hohen Z-Werten.

Sprich mit der Devise - ich will voll auf Zug fahren, und auf keinen Fall driften oder einfach faul großen Radius fahren, gibts da keinen Ausweg. Ist man unsportlich - reicht 1Z pro 10kg Körpergewicht. Ist man sehr sportlich landet man etwa bei 2Z pro 10kg Körpergewicht... Dass ist auch in beiden Fällen etwa das was man eben gerade noch so im Stand aufgedreht bekommt. Und ja ich fahre am Vorderbacken auch gerne 1-2Z mehr wie auf der Ferse.


Ich kann mich eigentlich auch nicht daran erinner, wann ich das letzte Mal gewollt hätte auf der Piste, dass die Bindung aufgeht. Ich fahre irgendwie zu vorsichtig seit meinen ganzen Verletzungen und je älter ich werde... Alle meine letzten Stürze waren weil genau eine Bindung fehlerhaft aufging. Ist ja der Unterschied zum Snowboard, dank 2 Kanten kann es einem auch einen Ski verreißen ohne Sturz. Am Snowboard stürzt man halt viel öfters (kann dafür beim Sturz aber meist die Kontrolle behalten).


Diesen Dezember war meine Kraft wegen Lockdowns, Sommer in Zypern statt Alpen, usw deutlich schlechter - da hab ich 2 Z tiefer drehen müssen, und 1/3 weniger Höhenmeter pro Tag (also etwa 14.000HM pro Tag statt 20.000). Sprich 8:00 bis 13:30 Uhr fahren statt 8:00 bis 16:00 Uhr. Weil einfach nur rumrutschen oder nicht auf Zug carven, macht mir keinen Spaß, zumindest nicht wenn ich alleine am fahren bin.

Es gibt keinen Grund eine Bindung niedriger zu fahren, wie als man per Muskelkraft aufbekommt im Stand. Und wenn man nur Piste fährt, ist halt eine Rennbindung eindeutig das beste.
schnell, riskant, vielseitig bergab
http://openMTBmap.org & www.VeloMap.org

Weingeist
Beiträge: 19
Registriert: 28.12.2008 19:56
Vorname: ***

Re: Rennbindung - schwächere Feder möglich?

Beitrag von Weingeist » 02.01.2021 14:07

Hatte übrigens letzten Winter mal noch Antwort vom Support bekommen. Die Federlänge ist identisch. Sprich das Innenleben ist bei den Rennbindungen vom Prinzip her immer gleich aufgebaut. Allerdings habe ich die Antwort so spät bekommen, dass ich den neuen Ski letzten Winter bereits gekauft hatte. Mein alter Ski ist ja zerbröselt, musste also schnell was neues her. Auf die Garantie hätte es keinen Einfluss wenn ein Fachbetrieb die Feder wechselt.

Hatte dann später noch Kontakt mit einem Skibauer der was zu verstehen scheint. Hat tatsächlich auch schon Federn getauscht. Der ganze Metallkram an den Rennbindungen sei wirklich besser.
A weil sich das Material wie vermutet weniger verwindet
B dadurch wie vermutet der Schuh besser geführt wird, weniger Weg macht, weil die Backen selber nicht nachgeben. Das sei vor allem vorne relevant
C das Material dadurch weniger Entlasung braucht um den Schuh wieder zurückzuziehen

Jede Sicherheitsbindung gibt minimal nach. Sei auch Ihre Aufgabe. Eine Rennbindung aber definiert durch die Feder, nicht durch den Rest. Das heisst ohne schwammig oder undefiniert zu werden. Das Arbeiten der Bindung spüre man bei einer Rennbindung gar nicht wirklich. Der Z-Wert wird durch Aufwiegelung von Schlägen langsamer, definierter und ohne Kontrollverlust erreicht weil schon minimalste Entlastungen den Schuh bereits wieder zurückziehen. Das bräuche bei "Sportbindungen" bereits viel mehr weil einfach die Bindung/Backen selbst verwindet und diese nicht so einfach in den Normalzustand zurückgeht.

Man kann tatsächlich mit einer Rennbindung einen etwas tieferen Z-Wert fahren als bei der Sportbindung, weil die Aufwiegelung bei ruppiger Piste weniger Einfluss hat. Bei perfekter Piste sei es Auslösungstechnisch +- identisch, wenn auch nicht fahrtechnisch, da entsteht eben das schwammige Gefühl. Das störe aber längst nicht jeden. Auf Schlagauslösung bei einem Sturz spiele es auch nicht so die Rolle, da gehen beide +- gleich auf. Da ist es dann ja auch gewollt.

Fazit: Wer sehr sportlich fährt und auch gerne Gas gibts wens ruppig wird ist mit einer Rennbindung deutlich sicherer unterwegs. Alles andere sei schlicht das falsche Material. Ob dann Z12, Z16, Z20 sei dann wirklich eine Gewichts und Kraftfrage. Das wirklich wichtige Material ist auch bei Z12 schon aus Metall. Ob man fahrtechnisch die Bindungen dann tatsächlich unterscheiden kann müsse man eben ausprobieren. Tendenz würde er sagen sobald man im oberen Drittel des Z-Werts ist, das grössre Modell nehmen.

Die normalen und Sportbindungen sei eine reine Kosten und Gewichtsfrage. Die Leute wollen nicht so schweres Zeug rumschleppen und deshalb gibts die Kompromisse. Bei normaler Fahrweise reiche das für vermutlich 80% der Leute auch völlig aus.

Benutzeravatar
extremecarver
Beiträge: 3541
Registriert: 12.01.2005 15:10
Vorname: Felix
Ski: Raxski Snowrider Powderequipment Swoard Wildschnee
Ski-Level: 999
Skitage pro Saison: 30
Wohnort: Wien
Kontaktdaten:

Re: Rennbindung - schwächere Feder möglich?

Beitrag von extremecarver » 02.01.2021 15:20

Also die 12er Bindungen sind fast alle kaum schwerer wie die billigen, ergo auch viel weniger steif. Die 14-16 er klasse (oder sowas wie die x12 von Salomon) schon deutlich besser, vorne ja meist ident zur rennbindung. Die Ferse hat es halt dann erst ab der Klasse die bei 8z oder 10z losgeht. Und der Unterschied ist schon enorm. Je länger der Ski, umso größer natürlich. Auf einem snowblade ist die Bindung dagegen fast egal. Da geht auch 3-10Z Plastik Mist.

Die Bindungen sind ja oft modular. Gibt 3-4 und dann werden teile getauscht. Sprich die max 10, max 12-13, min 5-6 und min 8-10.
Mit anderen Federn oder einfach nur anderer optischer Skala Kleinkram, und immer zuerst besseres Vorderteil, dann bessere Ferse kann man dann daraus 15 Modelle herstellen.

Und merkt man ja auch beim Schuh. Komfort skischuhe mit 12Z, da bräuchte man Beine wie die Profis. Denke wo ich beim rennskischuh 12z brauche, würden 8Z bei so einem Komfort skischuh reichen.
schnell, riskant, vielseitig bergab
http://openMTBmap.org & www.VeloMap.org

Weingeist
Beiträge: 19
Registriert: 28.12.2008 19:56
Vorname: ***

Re: Rennbindung - schwächere Feder möglich?

Beitrag von Weingeist » 02.01.2021 17:23

Die 12er die ich meine, ist die 12er Rennbindung von Salomon. Also Junior-Klasse. =)
Da ist vorne auch Metall, insbesondere das was mit dem Schuh in Kontakt ist. Hinten aber teilweise noch Plastik. Sind glaub doch ein Stück leichter als die X16 die hinten glaub auch schon teilweise Metall sind. Darüber ist dann fast jedes Teil aus Metall.

So rein fahrtechnisch hatte ich bis jetzt noch nie so wirklich das Gefühl das die 12Z Salomon anfangen zu schwimmen. Da bin ich extrem heikel und fühle mich nicht mehr wohl. Bin aber auch ziemlich klein, also tiefer Schwerpunkt. Hebel nicht so gross. :lol:
Für einen objektiven Vergleich müsste ich wohl aber auch die "grosse" auf dem exakt gleichen Ski am gleichen Tag "blind" haben.

Antworten