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Bindungseinstellung

Verfasst: 10.01.2003 13:31
von Kerstin
Bin total verunsichert und auch sauer (wenn sich schon die "Fachleute" nicht einig sind, auf wessen Urteil soll ich mich dann noch verlassen!?)

Worum geht´s?
Habe bisher Leihski gefahren, die wurden immer auf 5 oder 5,5 eingestellt (habe immer gefragt), dabei interessierte die Verleiher immer nur:
"Anfänger oder fortgeschritten?" und "Gewicht?"

Nun habe ich meine ersten eigenen Ski gekauft. In dem Sport-Kaufhaus
ging der Verkäufer mit so einer Art Kneifzange an mein Knie (nennt sich wohl Tibiakopf-Messung), Ergebnis: 8,5.
Eingestellt wurde die Bindung (IAS-Einstellung!) auf 7,0.
Auf meine Proteste hin ("Ich hatte bisher aber immer nur....") bekam
ich zu hören, das sei ein korrektes, anerkanntes Verfahren, ich solle mir
keine Sorgen machen, bla bla...

Ich mache mir aber Sorgen, große sogar!
Am liebsten würde ich den Ski wieder hintragen und verlangen, daß sie
die Bindung runterdrehen.

Kann mir jemand Informationen geben/Links nennen, wie man so was
selber berechnen kann?
Wieso kommt einer, der von mir die Information "58 kg, leicht fortgeschritten" hat zu einem ganz anderen Ergebnis als einer, der mein
Knie vermisst?
:evil: :evil: :evil: :evil: :evil: !!!!

Verfasst: 10.01.2003 14:53
von toni
Hallo Kerstin
Eine Einstellung wie bislang vorgenommen, nur nach Gewicht und Fahrkönnen, ist nicht das was üblicherweise gemacht wird. Üblicherweise wird das Knie gemessen, so wie man das jetzt gemacht hat. Nach Gewicht und Fahrkönnen wird auch weiterhin gefragt. Aus diesen Angaben ergibt sich der einzustellende Wert. Dabei ist die Skala auf der Bindung nur eine Richtgröße. Der tatsächliche Wert wird maschinell ermittelt.
Die Auslösehärte selbst einstellen ist so eine Sache. Kommt es zur Fehlauslösung, oder löst die Bindung bei einem Sturz garnicht aus, haftet niemand.
Wie man selbst einstellt wurde hier schon an anderer Stelle erklärt, ich mach es auch schon seit Jahren so, empfehlen würde ich Dir das aber nicht.
Wenn Du der Einstellung nicht traust, kannst Du ja am Urlausort die Einstellung nochmal überprüfen lassen.

Gruß Toni

Verfasst: 10.01.2003 15:09
von Uwe
"Lieber leichter, als zu schwer ..."

Sicherlich haben BEIDE Wertermittlungen ihre Daseinsberechtigung ... obwohl die Kniemessung "sachlicher" ist ... wenn das Knie nun mal so "dick", bzw. "stabil" ist, hält es auch soundsoviel aus ... und dann sollte es eigentlich egal sein, ob man Anfänger ist oder nicht. Obwohl: Wenn bei GLEICHER Kniestärke jemand sehr klein oder sehr groß ist, müssten - wegen der unterschiedlichen Hebelkräfte - auch unterschiedliche Werte rauskommen ...
Lange Rede ... wenn Du mit 5 - 5,5 bisher keine oder kaum Fehlauslösungen hattest, dann würde ich auch NICHT stärker einstellen. Mir ist es lieber, dass meine Bindung etwas zu früh, als "leider zu spät ... knacks" auslöst ;-)

Verfasst: 10.01.2003 15:09
von toni
Hallo Kerstin
Vorhin vergessen. Die Z 7 würde ich gefühlsmäßig sagen sind etwas viel des guten bei deinem Gewicht und angegebenen Fahrkönnen. Da aber Z 7 bei Atomic sicher anders als Z 7 bei Salomon zu bewerten ist, ist hier ein Urteil schwer abzugeben. Wie schon geschrieben, um sicher zu sein laß es nochmal überprüfen.

Toni

Verfasst: 10.01.2003 15:36
von beate
Meiner Meinung nach Z7 :o ist tatsächlich viel zu hoch gegriffen.Ich persönlich fahre mit Z5 ohne Probleme,allerdings eine Look Bdg.Wie o.a.hängt die Einstellung auch vom Fabrikat ab.
Nebenbei bemerkt finde ich es unverschämt vom Service,die Bindungseinstellung nach "anerkanntem Verfahren" auszuführen,wenn der Kunde es anders möchte :o
Gruß
Beate

Verfasst: 10.01.2003 16:50
von Gast
Danke erstmal für Eure schnellen Antworten!
Der Ski ist ein Rail Carbon Woman von Kneissl (Bindungstyp hab ich jetzt leider nicht im Kopf)

Ich glaube, ich werde den Ski im Urlaubsort nochmal in ein Geschäft bringen und nach deren Meinung fragen.
Ich kenne mich: Mit dieser Einstellung werde ich ganz sicher irgendwie blockiert fahren und alles tun, um einen Sturz zu vermeiden... :(

Irgendwie leuchtet mir das Prinzip dieser Einstellung schon ein.
Allerdings frage ich mich, wie man korrekt messen kann, wenn jemand z.B. Übergewicht hat und der Speck auch an den Knien sitzt.

Ich bin ziemlich klein (1,58), war gestern nochmal auf der Waage, inzwischen sind es sogar fast 60 kg.
Naja, das bißchen, was ich zuviel habe, sitzt bei mir halt vor allem an den
Beinen und auch an den Knien. Ich meine, das wird dann ja mitgemessen, aber davon wird ja der Knochen nicht stabiler?

Verfasst: 10.01.2003 16:51
von Kerstin
Äh, das war ich natürlich gerade eben, hab leider vergessen meinen Namen hinzuschreiben :oops:

Verfasst: 10.01.2003 17:14
von snoopy
Hallo Kerstin,
lass dein Knie am besten einfach noch einmal in einem anderen Sportgeschäft nachmessen (bekommst du bestimmt als kostenlosen Service). Ich denke, der gute Herr im Laden hat dort etwas ungenau gearbeitet. Ich kenne zumindest keine Dame deiner Größe und deines Gewichts, die einen Wert von 8,5 hat (minus die Sicherheit von 1,5 für Anfänger).
Sollte dieser auf einen anderen Wert kommen, würd ich mit den Skiern wieder in den Laden rennen, wo du sie gekauft hast und die Einstellung reklamieren!

Verfasst: 10.01.2003 18:16
von Manfred
beate hat geschrieben: Nebenbei bemerkt finde ich es unverschämt vom Service,die Bindungseinstellung nach "anerkanntem Verfahren" auszuführen,wenn der Kunde es anders möchte :o
Unverschämt ist das sicher nicht. Der Mann hat seine Vorschriften und in sicherheitsrelevanten Fragen darf er davon nicht abweichen. Entweder er stellt die Bindung nach Vorschrift ein oder gar nicht. Wenn ein Kunde glaubt es besser zu wissen, soll er auf eigenes Risiko dran rumschrauben.

In diesen Fall hat er möglicherweise in bester Absicht aber trotzdem etwas ungenau gearbeitet. Um eine Nummer hat man sich schnell vermessen, die Messschieber haben ziemlich viel Spiel und nicht jeder mißt genau an der richtigen Stelle.

Mit einem Wert, den man für zu hoch ansieht zu fahren ist sicher keine gute Lösung, also besser nochmal nachmessen lassen (oder selber runterdrehen).

Der Verkäufer trägt höchstens das juristische Risiko, wenn man ihm einen Fehler nachweist, das physikalische Risiko trägt der Skifahrer immer selbst.

Verfasst: 13.01.2003 12:23
von Kerstin
Hi, ich bins nochmal.

Hab jetzt beschlossen, die Ski nochmal in ein ein anderes Geschäft zu tragen, und darum zu bitten, nach der Gewichtsmethode einzustellen.

Ich würde mich nie trauen, selber an meiner Bindung herum zu schrauben, aber es wäre schon nett, eine Tabelle oder oder irgendwas zu haben, um selbst mal nachtzurechnen - einfach um mal selber zu checken, was eher hinkommt.
Habe mal bei google ein bißchen unter "bindungseinstellung" geforscht, offensichtlich ist die Gewichtsmethode ähnlich sicher/anerkannt wie die Tibiakopfmessung.

Ach ja, bezüglich Haftung des Einstellers: Den Gedanken, den zu verklagen, wenn irgendwas schief gegangen ist, kann man sich wohl in die Haare schmieren! Habe bei dieser Google-Suche auch ein Gerichtsurteil aufgetan, der Inhalt war sinngemäß folgender:

Eine Frau ließ eine IAS-Einstellung vornehmen und brach sich das Bein, als die Bindung bei einem Sturz nicht auslöste.
Sie verklagte darauf das Geschäft, wo die Einstellung vorgenommen worden war auf Schmerzensgeld - und verlor!
Auszüge aus der Begründung gefällig?
Sie könne nicht beweisen, daß zwischenzeitlich nicht von anderer Seite an der Bindung manipuliert worden wäre (wie bitte soll man sowas überhaupt beweisen!? :( ), auch eine korrekt eingestellte Bindung sei keine Garantie gegen Verletzungen, ihr Fahrstil könne sich geändert haben, sie könne die Bindung unsachgemäß bedient haben (=Schnee an den Schuhen mit hineingedrückt und dadurch die Auslösung behindert) u.a. (ist mir jetzt entfallen).

Toll, nicht?